Читать книгу Wir kommen alle wieder! - Detlef K.H. Würth - Страница 10
ОглавлениеKapitel 3.
Die Geburt einer Präexistenz
Ein monotones, immer wiederkehrendes Signal riss mich aus meinem tiefen Schlaf. Ich hatte mir schon sehr früh meinen Wecker gestellt, denn heute stand wieder ein Treffen mit Frau B. auf meiner Terminliste. Hatte ich doch neunzig Minuten für unsere heutige Sitzung eingeplant, so erschien es mir trotzdem wenig für das, was ich mir in den Kopf gesetzt hatte. Irgendwie wollte ich mehr über das alles erfahren und am liebsten jedes Detail in seine Bestandteile zerlegen. Viele Fragen in mir suchten nach Antworten und es schien wie eine endlose Kette. Wie konnte das Unterbewusste von Frau B. zwischen zwei Leben unterscheiden? Sie war streng katholisch und eher mit dem „Garten Eden“ vertraut, als mit dem unvereinbaren Gedanken nochmals geboren zu werden. Wenn man bedenkt, dass eine Religion schon in frühester Kindheit regelrecht konditioniert wird, unser Unterbewusstsein aber mit Konditionierung arbeitet (Autofahren, fast alle eingespielten Prozesse laufen unbewusst ab), hätte es niemals die Existenz eines anderen Vorlebens erschaffen können! Nehmen wir dann halt an, Frau B. hätte die Situation selbst bewusst herbeigeführt, so müsste man sich die Frage stellen, aus welchem Grund sie das hätte tun sollen, denn dazu bestand keinerlei Anlass. Zudem wäre sie niemals in der Lage gewesen, eine ideomotorische Steuerung des Fingers bewusst herzuleiten, denn das hätte ich sofort bemerkt. Dieses Zucken des Fingers ist absolut speziell und deutlich von einer bewussten Handlung zu unterscheiden. Mit diesen Gedanken im Kopf fuhr ich los.
Etwas später befand ich mich wieder an der Seite von Frau B. und diese bereits in tiefer Trance. Fingersignale waren vereinbart und ich bat den unbewussten Anteil, ob es möglich wäre, vor die Geburt des vorherigen Lebens zu gehen. Ich wollte wissen, ob ich mithilfe des Unterbewusstseins tatsächlich an jede x-beliebige Stelle des Vorlebens - sollte es das überhaupt in dieser Form geben - springen konnte. Und wieder ließ es mich nicht lange warten, der Ja-Finger meldete sich und die Spannung stieg. Frau B. gab noch nichts von sich, also fragte ich …
F: wie fühlst Du Dich?
A: ….es ist eng….ich hab Angst..(verzieht plötzlich das Gesicht)..
F: beschreib mal alles, was passiert!
A: es drückt um mich herum…..es schiebt mich was vor….(verkrampft das Gesicht)…was vor…..es ist dunkel…..es schiebt mich immer mehr…immer mehr nach vorne…….es wird hell!! Es wird…es wird hell!!…….Es dreht sich alles, atmet tief ein…ich nehme Luft! Ich atme!……Ich….hab….ist kalt……..ist eine Frau…….die dreht mich…die dreht mich auf den Bauch…..die dreht mich wieder rum…….die hält meine Arme hoch…..sie wickelt mich ein…ganz fest!! (Gesicht wirkt verkrampft) Meine Arme liegen an mir gepresst!!…..Ich…kann…meine Arme nicht bewegen..
F: findest Du das angenehm?
A: nein!!! (weinerlich)
F: erzähl weiter!
A: ..ich sehe meine Mutter…
F: was macht sie?
A: ….sie hält mich..
F: ist das gut?
A: ja!…Sie gibt mir die Brust….hmmaah..
F: was?
A: …. dieser erste Schluckmoment…(wirkt plötzlich ruhiger)..
F: dieser erste Schluckmoment? Die Milch?
A: …ja
F: wie war das?
A: …..das war so warm…..das läuft so warm in den Körper…in den Bauch…
F: ist das angenehm?
A: ja…es tut gut..
F: sagt sie etwas zu Dir?
A: …. sie sss…….sie summt..
F: sie summt?
A: ja
F: was summt sie denn?
A: ….sie…sie wiegt mich im Arm und summt, während sie mir die Brust gibt..
F: sagt sie auch Deinen Namen?
A: ….meine Katharina…
F: fühlst Du Dich wohl jetzt?
A: ja……ich bin müde…
F: wer ist denn bei Dir?
A: … (unverständlich)
F: wer ist da?
A: …die Frau……die mich….bei der Geburt…….geholt hat…
F: hast Du ihren Namen gehört?
A: ……Hannelore……………und meine Oma…
F: sagen sie etwas?
A: bist Du die Oma…sagt meine Mutter…bist Du die Oma……….bist Du die Oma Waltraud.. jetzt bist du……Oma Waltraud!
F: wer sagt das?
A: meine Mutter..
Es war unglaublich und fantastisch zugleich. War ich nun wirklich Zeuge von der Geburt einer Präexistenz geworden? Die Atmosphäre des Geschehenen lag noch im Raum. Die Gesichtszüge von Frau B. hatte ich deutlich wahrgenommen, die das Erlebte durch starke Verkrampfungen widerspiegelte. Ich hatte sie nicht darauf vorbereitet, weder auf mein Vorhaben, noch auf meine Fragen. Aber wer oder was war dafür verantwortlich? Waren es meine Fragen, die immer wieder eine Verkettung an Fantasie auslösten, um mir die entsprechenden Antworten zu liefern? Nein! Dazu passten die Emotionen nicht, die sich ja unverkennbar zeigten. Das sehr enge Wickeln ihres Körpers empfand sie als sehr unangenehm. Viele Völker machen das heute noch so und wie es scheint, ist das wohl nicht die beste Vorgehensweise! Könnten wir aus solchen Dingen lernen?
Ganz besondere Beachtung sollte man der Zeile widmen, in dem sie einen außerordentlich subjektiven Prozess beschreibt, nämlich das erstmalige Schlucken der Muttermilch, die so warm in ihren Körper lief. Ebenso ihr erster Atemzug. Solche Empfindungen, die sich im Moment des Erlebten zeigten, können nicht einfach mit einer Fantasie erklärt werden, zumal es vollkommen an Ausschmückung fehlte. Weiter ging es, ich wollte in ihr zweites Lebensjahr und bekam es!
F: was machst Du?
A: ich laufe…
F: wo denn?
A: …in der Stube…auf dem Holzboden…..die Schuhe klackern…von den kleinen Schritten…
F: hast Du Schuhe an?
A: ich habe Schuhe!
F: wie sehen denn diese Schuhe aus?
A: ..sind…so Stoff…oben drüber ist Stoff!…Ein kleines Holz…..ist so…harte Sohle und darüber ist Stoff!
Es ist so am Fuß gebunden…es klackert so, wenn man läuft!
F: und was hast Du an?
A: ..Kleidchen…ich hab braune Haare…Locken…hab so…ein Bändchen in den Haaren …hab große Augen!
F: was für eine Augenfarbe hast Du denn?
A: …grau…
F: wo läufst Du denn jetzt hin?
A: …ich laufe an den Tisch und unter den Tisch….ich hab…ein Seil…in der Hand….da….ist so ein Holzrad dran!…Das zieh ich hinter mir her!…Ein kleines rundes…wie ein Rad……das zieh ich hinter mir her…da lauf ich immer mit rund!
F: was sagt denn Deine Mutter so zu Dir?
A: …das ich leise sein soll….das ich…nicht so schnell laufen soll!…..Sie unterhält sich mit einem Mann…den kenne ich nicht!… Der hat einen schwarzen Anzug an!
F: hörst Du, was sie sagen?
A: …sie hat einen Kessel auf dem Herd….da hat sie Feuer gemacht!…Der Kessel kocht……sie sitzen da …reden und trinken…
Mein Handy vibrierte und ich wurde regelrecht aus diesem Sog des Unglaublichen herausgerissen. Ein Notfall kündigte das Ende der Sitzung an. Da ich nicht nur Hypnotherapeut, sondern auch Chiropraktiker bin, kommt es hin und wieder vor, dass ich schnell zu einem Patienten muss, der aufgrund eines ausgerenkten Wirbels oder einem ordentlichen Hexenschuss starke Schmerzen erfährt. Ich zählte Frau B. wieder aus der Trance und achtete darauf, dass sie keine hypnotische Amnesie erlitt, indem ich die Anweisung gab, sich an alles zu erinnern, was vorgefallen war. Diese Entscheidung war in erster Linie dafür gedacht, dass ich die Gelegenheit einer detaillierten Nachbesprechung mit ihr hatte. Später jedoch, sollte sich das noch als folgenschwerer Fehler herausstellen. Denn mit der Zeit wurden die Sachverhalte deutlicher und nahmen ein ungeahntes Ausmaß an, welches ich mir nie hätte so vorstellen können. Dies hatte zur Folge, dass das Unbewusste von Frau B. eine Art Schutzreflex entwickelte, was im Nachhinein sehr ärgerlich war. Aber genau deswegen war ich auch später in der Lage, ein viel besseres Verständnis für eben dieses Unbewusste zu entwickeln. Ebenso war es sehr förderlich für meine noch ausführlich folgende Theorie über den Funktionsmechanismus der Wiedergeburt. Aber in diesem Moment, wusste ich eigentlich nichts darüber. Ich sprang, getrieben von einer Mischung aus Neugierde und unendlichem Forscherdrang, in ein völlig kaltes Wasser und verließ somit erstmals meine therapeutische Grundlage. Bis zum heutigen Tage bin ich froh diesen Schritt getan zu haben, wurde ich doch mit so unendlich tiefen Erkenntnissen belohnt.
Für Sie liebe Leserinnen und Leser, wird es nun Zeit, in eine faszinierende Lebensgeschichte einzutauchen, die es eigentlich von unserem heutigen Stand der Wissenschaft überhaupt nicht geben dürfte, die nun aber schwarz auf weiß vor Ihnen liegt und Sie garantiert nicht unberührt lassen wird. Die Sachbezogenheit sowie der Detailgrad werden Sie mit Sicherheit in Ihren Bann ziehen. Und da wäre noch etwas ganz Besonderes zu erwähnen, dieses Buch enthält eine bis ins kleinste Detail, lückenlose Schilderung über das Erleben des Todes und sogar noch weit darüber hinaus.