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Manuka-Honig im klinischen Einsatz – Update eines antiken Therapeutikums
ОглавлениеWenn Sie Krankenhäuser eher aus Arztserien im Fernsehen kennen, haben Sie vielleicht eine etwas romantisch verklärte Sicht auf den Klinikalltag. Tatsächlich stehen Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger permanent unter Druck. Kein geregelter Achtstundentag. Oft sind im Wettlauf gegen die Uhr Entscheidungen zu treffen, die nicht mehr korrigiert werden können, aber sowohl gegenüber den Patienten als auch vor deren Angehörigen und den Krankenkassen zu rechtfertigen und sehr zeitaufwendig zu dokumentieren sind. Derart gestresstes Krankenhauspersonal ist dankbar für jede verlässliche Routine, auf die es immer wieder zurückgreifen kann.
Antibiotika waren jahrzehntelang das Mittel der Wahl bei Infektionen, und man konnte sich auf sie verlassen. Wenn eines nicht mehr anschlug, konnte man das nächste ausprobieren. Doch die zu bekämpfenden Erreger entwickelten zunehmend eigene Verteidigungsstrategien, die sie gegenüber den medizinischen Kampfstoffen völlig unempfindlich machten. Manche von ihnen fühlen sich gerade dort besonders wohl und sicher, wo man sie am allerwenigsten gebrauchen kann – in den Hospitälern, denen sie nicht nur ihren Spitznamen »Hospitalkeime«, sondern auch unendlich viele ihrer Opfer verdanken. Da wird ganz schnell aus einem Routineeingriff, der normalerweise nur wenige Tage Krankenhausaufenthalt nach sich zieht, ein Albtraum mit monate- oder gar jahrelangem Martyrium, falls der Patient ihn überhaupt überlebt.
Bereits in meinem Buch »Die Heilkraft des Honigs« konnte ich vom Honigeinsatz in Kliniken berichten. In Deutschland war es besonders die Uniklinik in Bonn mit Dr. Arne Simon und Wundspezialist Kai Santos, die durch den Einsatz eines Medizinproduktes auf Basis von Manuka-Honig die Leiden immunsupprimierter Kinder in der Abteilung Hämatologie / Onkologie deutlich verringern konnte. In den spärlichen Berichten darüber war damals meist davon die Rede, dass an etwa zwei Dutzend Kliniken in Deutschland medizinischer Honig in der Wundversorgung eingesetzt würde. Konkrete Hinweise, um welche Krankenhäuser es sich dabei handelte, fand ich leider nicht. Vielfach entscheiden nicht das Wohl des Patienten oder die erwiesene Wirksamkeit, sondern recht fragwürdige Erstattungskriterien der Krankenkassen über den Einsatz der Mittel. Bis man sich schließlich zur Behandlung mit Honig entschließt, vergeht oft sehr viel Zeit, die mit vergeblichen Versuchen vergeudet wird, Bakterien mit teuren Antibiotika zu bekämpfen, gegen die diese längst resistent sind.