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KAPITEL 2 DIE MACHT DER GEDANKEN Gedanken – lebendige und bewusste Formationen

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Gedanken sind Formen, die ein individuelles, von ihrem Verursacher unabhängiges Leben entwickeln: einmal von ihm in die Welt gesetzt, bewegt sich ihre Energie auf die Erfüllung ihrer eigenen Absicht zu.

Wenn du an jemanden denkst, nimmt dein Gedanke eine bestimmte Form an, und macht sich auf den Weg um diese Person zu finden; und wenn dein Gedanke mit Willenskraft verbunden ist, die dahinter steht, versucht diese Gedankenformation die du ausgesendet hast, sich zu verwirklichen. Sagen wir einmal zum Beispiel, du hast einen heftigen Wunsch, dass eine bestimmte Person zu dir kommen soll, und dass zusammen mit diesem vitalen Impuls deines Wunsches eine starke Vorstellung deine gedankliche Formation begleitet; du stellst dir vor: „Wenn diese Person zu mir käme, würde bei unserem Treffen wahrscheinlich dies oder das passieren.“

Nach einer Weile lässt du die Idee jedoch gänzlich fallen, und du ahnst nicht, dass dein Gedanke weiterhin existiert, selbst wenn du ihn schon vergessen hast. Aber er besteht trotzdem immer noch fort und ist in Aktion, unabhängig von dir, und es würde nur mit großem Kraftaufwand gelingen, ihn von seiner Aufgabe zurückzuholen.

Er übt innerhalb der Atmosphäre der Person, an die du gedacht hast seinen Einfluss aus, und erweckt in ihr den Wunsch, zu dir zu kommen. Und wenn deine Gedankenformation mit genügend Willenskraft ausgerüstet ist, das heißt, wenn du eine gut konstruierte Formation gemacht hast, wird sie ihre eigene Verwirklichung auch erreichen.

Aber zwischen der ursprünglichen Gedankenbildung und ihrer Verwirklichung liegt eine gewisse Zeitspanne, und wenn während dieses Intervalls dein Denken mit ganz anderen Dingen beschäftigt ist, und es dann später zur Erfüllung deines vergessenen Gedankens kommt, kann es sein, dass du dich nicht einmal daran erinnern kannst, dass du den Gedanken früher einmal gehegt hast, und später weißt du nicht einmal mehr, dass du selbst der Initiator der Ereignisse warst, die jetzt eintreten, und dass du sie selbst verursacht hast. Es geschieht auch sehr oft, dass du inzwischen aufgehört hast dir das bestimmte Ereignis zu wünschen oder, dass du es gar nicht mehr willst, wenn es sich dann einstellt.

Es gibt Menschen mit einer sehr starken formbildenden Kraft dieser Art, und ihre Gedankengebilde werden gewöhnlich auch immer verwirklicht; aber weil ihr vitales und mentales Wesen nicht sehr diszipliniert ist, wollen sie einmal die eine Sache und dann wieder eine andere, und diese unterschiedlichen oder gegensätzlichen Formationen und deren Ergebnisse kollidieren, und stehen im Widerspruch zueinander.

Diese Leute wundern sich dann, wie es dazu kommt, dass sie in so großer Konfusion und Disharmonie leben! Sie machen sich nicht klar, dass es ihre eigenen Gedanken und Wünsche waren, die die Umstände um sie herum geschaffen haben, die ihnen so unzusammenhängend und widersprüchlich vorkommen, und ihr Leben fast unerträglich machen. (5)

DIE MUTTER

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Du kannst nicht konzentriert an etwas denken, ohne dass der Gedanke daran eine bestimmte Form annimmt. Wenn du jedoch glaubst, dass diese Form materiell ist, ist das ein Fehler, tatsächlich existiert diese Formation auf der Ebene der Gedanken. (6)

DIE MUTTER

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Wenn du einen Gedanken hast, eine gut gemachte gedankliche Formation, die du aussendest, führt diese ein unabhängiges Dasein, und verfolgt ihren eigenen Weg um das, was gedacht wurde, in die Tat umzusetzen. Sie verfolgt unabhängig von dir ihr Ziel.

Deswegen musst du auf der Hut sein mit dem, was du denkst. Denn wenn du eine solche Gedankenformation gestaltet hast, und sie dich verlassen hat, ist sie dabei ihre Arbeit zu tun, und wenn du dann nach einer Weile die Erkenntnis hast, dass dieser Einfall den du hattest, vielleicht nicht ganz so glücklich, und die damit verbundene Absicht nicht sehr positiv ist, wird es später sehr schwierig für dich, diese Gedankenformation wieder zu fassen zu bekommen.

Um das zu erreichen, bräuchtest du beachtliches okkultes Wissen. Denn der Gedanke hat dich bereits verlassen und ist unterwegs... Nehmen wir an, dass du in einem Moment voller Ärger dachtest – damit meine ich nicht, dass du es absichtlich machst – aber trotzdem sagtest du dir in einem Moment, in dem du eine sehr starke Wut auf jemanden hattest: „Ach, würde dieser Person doch irgendein Unglück zustoßen!“ Deine Gedankenformation hat sich daraufhin auf den Weg gemacht. Sie ist unterwegs, und du hast keine Kontrolle mehr über sie. Sie macht sich daran, irgendein Unglück herbeizuführen: sie verrichtet ihre Arbeit. Nach einer Weile geschieht der Person dann auch wirklich ein Unglück. Glücklicherweise hast du normalerweise nicht genügend Verständnis um zu erkennen: „Oh, ich bin verantwortlich dafür, weil ich das gewünscht habe“, aber das ist die Wahrheit.

Beachtet, dass diese Kraft der Gedankenbildung von großem Vorteil ist, wenn man sie zu gebrauchen weiß. Du kannst nämlich gute gedankliche Formationen machen, und wenn du diese richtig gestaltest, werden sie genauso viel Gutes bewirken, wie die negativen Gedanken Schlechtes verursachen. Du kannst eine Menge Gutes für andere Menschen tun, indem du einfach nur still in deinem Zimmer sitzt, vielleicht mehr Gutes, als wenn du dir äußerlich sehr viel Sorgen um sie machst. Wenn du es verstehst, konzentriert zu denken, das heißt, mit Energie und Intelligenz und Güte, und wenn du jemanden liebst, und ihm aufrichtig das Beste wünschst, ganz tief mit deinem ganzen Herzen, dann tut ihm das sehr gut, bestimmt viel mehr, als du denkst.

Ich habe es schon oft gesagt; wenn zum Beispiel, diejenigen, die entfernt von ihrer Familie hier im Ashram leben, erfahren, dass jemand in ihrer Familie sehr krank ist, den kindischen Impuls fühlen, sofort dorthin zu rennen um die kranke Person zu pflegen, kann ich denen sagen – wenn es nicht gerade ein außergewöhnlicher Fall ist, in dem niemand da ist, um die Person zu versorgen (und manchmal sogar in so einem Fall) – dann wirst du dieser kranken Person sehr viel mehr Gutes tun, wenn du es verstehst, die richtige Einstellung zu behalten, und dich mit Zuneigung und gutem Willen auf sie zu konzentrieren, für sie zu beten und hilfreiche Formationen zu machen, als wenn du sie besuchst um dich um sie zu kümmern, vielleicht um sie zu füttern, und ihr beim Waschen zu helfen, denn das kann tatsächlich jeder andere tun. Jeder Beliebige kann eine Person pflegen. Aber nicht jeder kann gute Formationen machen und Kräfte aussenden die heilen. (7)

DIE MUTTER

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Was immer auch ein Feind einem Feind antut, was immer auch jemand der hasserfüllt ist, einem anderen Hassenden antun kann, der Schaden, der von einem fehlgeleiteten Verstand verursacht wird, ist sehr viel größer. (Dhammapada)

Ein unkontrollierter, übler Gedanke, der Schlechtes auf jemanden richtet, fügt mehr Schaden zu, als ein Feind einem Feind, oder ein Hassender einem anderen, der ihn ebenso hasst. Das heißt, selbst diejenigen, die die besten Absichten in der Welt haben, werden sich selbst und denen die sie lieben mehr Böses antun, als ein Feind seinem Feind oder ein Hassender einem anderen Hassenden, wenn sie keine weise Kontrolle über ihre Gedanken haben. (8)

DIE MUTTER

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Man ist von dem umgeben, woran man denkt. Du verstehst sehr gut, was das bedeutet? (Sie wendet sich an ein Kind). Jedes Mal wenn du an etwas denkst, ist es, als ob du einen Magneten in der Hand hieltest, und die Sache, an die du denkst damit an dich ziehen würdest – verstehst du.

Nun gibt es zum Beispiel Menschen, die haben die sehr schlechte Angewohnheit, ständig an alle möglichen Katastrophen zu denken, und sie befinden sich in einer Art konstanter Befürchtung vor irgendeinem Unglück, das ihnen im nächsten Moment zustoßen könnte. Ich kenne viele, die so denken, einige von ihnen sind hier (in der Gesprächsrunde) anwesend. Es ist so, als ob diese Leute einen Magneten in ihren Händen hielten und damit Katastrophen anziehen würden, nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf andere. Dafür tragen sie eine große Verantwortung. Denn wenn man schon nicht damit aufhören kann, unaufhörlich an etwas zu denken – manche Menschen sind im Kopf ununterbrochen beschäftigt, und sie wissen nicht wie sie das beenden können – gut, wenn sie es nicht können – ist es dann nicht besser, in positiven Gedankengängen weiter zu denken als in Befürchtungen!

Wenn es in deinem Kopf einmal anfängt zu rasen, lass‘ ihn sich doch statt mit Befürchtungen, lieber mit all den guten Sachen beschäftigen die passieren können. Wenn dein Kopf schon nicht anders kann, als zu rotieren, gut, dann dreh dein Denken doch einfach herum, und richte es auf positive Dinge! Das heißt, wenn jemand zum Beispiel krank ist, an statt zu sagen: „Was wird nur mit ihm passieren, vielleicht ist es ja etwas Ernstes, und vielleicht ist es ja eine schlimme Krankheit, die er hat ... und ein Unglück kann ja so schnell passieren“, anstatt all das zu denken, denk doch besser, wenn jemand krank wird: „Oh! Das ist nicht weiter schlimm, denn Krankheiten sind äußere Täuschungen, die gewisse tiefere Schwingungen übertragen. Man spricht nicht darüber, weil man sie nicht sieht, aber so ist es. Diese Schwingungen, die auf einer tieferen Ebene in der Persönlichkeit liegen, können durch die Krankheit auftauchen, und das in Ordnung bringen, was gestört war. Das gestörte Gleichgewicht, diese Krankheit oder unangenehme Sache, die da entstanden ist, wird dann von der Gnade absorbiert, und sie wird verschwinden, keine Spur wird davon zurückbleiben, außer angenehmen und erfreulichen Gefühlen.“ Man kann ununterbrochen fortfahren auf diese Weise zu denken ... Menschen brauchen das, sie haben immer das Bedürfnis, dass ihnen ständig Gedanken im Kopf herumgehen, dass ihr Denken ununterbrochen beschäftigt ist, sie müssen ihre Gedanken immer im Kopf herumschweifen lassen. Gut, aber dann habt doch besser die richtigen Gedankengänge, ihr werdet sehen, dass es einen positiven Effekt hat.

Denkt doch zum Beispiel so: Es soll so sein, dass ich besser und besser lernen werde, besser und besser verstehen werde, dass ich gesünder und gesünder werde. Alle Schwierigkeiten werden verschwinden, bösartige Leute werden gut und liebevoll werden, kranke Menschen werden geheilt werden, Häuser, die man braucht, werden gebaut werden, und die schlechten Dinge die verschwinden sollen, werden verschwinden, und Platz machen für bessere Dinge, die Welt wird sich in einer andauernden Verbesserung weiterbewegen, und am Ende dieses Fortschritts wird sich vollkommene Harmonie ausbreiten, und so weiter, denkt doch mal auf diese Weise...

Du kannst endlos damit weitermachen, an Befürchtungen zu denken. Aber dann werden sich um dich selbst, und um deinen Kopf herum alle möglichen hübschen Dinge zeigen. Diejenigen, die die feinstoffliche Atmosphäre wahrnehmen, können dort, um den Kopf herum, gewisse Gedankenformationen als Tintenflecken sehen, wie Kraken mit Fangarmen, die versuchen, deinen Geist in Aufruhr zu versetzen, ja, genauso. Stattdessen wird man dann, wenn jemand positiv denkt, glückliche Gedankenformationen sehen, Gebilde von Licht, oder Strahlen von Sonnenlicht, oder vielleicht auch schöne Bilder, all so etwas.

Man wird dann wundervolle Dinge um dich herum sehen – es gibt Maler die das so malen, und sie fangen dabei immer Gedanken auf. (9)

DIE MUTTER

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Das menschliche Denken ist in der mentalen Welt sehr kreativ. Die ganze Zeit, während du denkst, schaffst du Gedankenformen und sendest sie aus in die Atmosphäre, und sie machen sich dort an die Arbeit. Fortwährend bist du von einer Anhäufung kleinster Gedankenformationen umgeben. Natürlich gibt es auch Menschen, die nicht mal klar denken können. Deshalb gestalten diese überhaupt nichts, außer blassen Wirbelstrudeln.

Aber Menschen, die klar denken, sind von einer Ansammlung kleiner Gedankenformen umgeben, die manchmal hinausgehen und in anderen Menschen eine Aufgabe verrichten; und wenn man dann wieder daran denkt, kommen diese Gedankenformationen zu einem zurück.

Es gibt auch Beispiele von Menschen, die durch ihre eigenen Gedankengebilde gestört werden. Denn diese Gedankenformationen kommen andauernd zu ihnen zurück, als ob sie von ihnen Besitz ergreifen wollten, und diese Menschen können sie nicht loswerden, denn sie wissen nicht, wie sie die Gedankenformen, die sie gemacht haben, rückgängig machen können. Es gibt mehr Fälle dieser Art, als man denken möchte.

Wenn sie eine besonders starke Formation im Denken gemacht haben – für sich selbst, versteht ihr, dann ist diese Gedankenformation immer an denjenigen gebunden, der sie gemacht hat, und sie kehrt zu ihm zurück, um an sein Hirn zu klopfen und neue Energien zu erhalten, und endet letztlich als eine zwingende Notwendigkeit, den Gedanken in die Tat umsetzen zu müssen.

Das Mentale ist eine ganze Welt, die es zu verstehen gilt; man lebt wirklich in Ignoranz, man hat Kräfte, von denen man nichts weiß, deswegen macht man schlechten Gebrauch davon. Man benutzt diese Kräfte halb unbewusst, und deshalb unzulänglich.

Ich weiß nicht, ob ihr jemals von Madame David-Neel gehört habt, die nach Tibet ging und ein Buch darüber schrieb, sie war eine Buddhistin, und Buddhisten – Buddhisten der strengsten Tradition – glauben nicht an das Göttliche, sie glauben nicht an die Unsterblichkeit und glauben nicht an Götter, die wirklich göttlich sind, aber sie verstehen bewundernswert, wie die mentale Domäne, die Ebene der Gedanken, zu gebrauchen ist; buddhistische Disziplin macht aus dir einen guten Meister der mentalen Instrumente und des geistigen Bereichs.

Madame David-Neel und ich diskutierten über viele Dinge, und eines Tages sagte sie zu mir: „Hör mal, ich habe einen Versuch durchgeführt. (Sie hatte auch ein wenig Theosophie studiert.) Sie sagte: „Ich habe einen „Mahatma“ gemacht; ich habe mit meinen Gedanken einen „Mahatma“ geformt.“ Sie wusste, (das ist bewiesen), dass in einem bestimmten Moment Gedankenformationen ein persönliches Leben erhalten, unabhängig von ihrem Schöpfer – obwohl sie mit ihm verbunden bleiben – unabhängig in dem Sinn, dass sie ihren eigenen Willen haben können. Und so sagte sie mir: „Stell dir vor, ich habe meinen Mahatma so gut gemacht, dass er zu einer von mir unabhängigen Persönlichkeit wurde, und dauernd zu mir kam, um mich zu belästigen! Er suchte mich zum Beispiel auf, um mich für eine Sache auszuschimpfen, oder mir in einer anderen Rat zu geben, und wollte mein Leben bestimmen; und ich konnte ihn nicht erfolgreich loswerden. Es war extrem schwierig, und ich wusste nicht was ich tun sollte.“

Also fragte ich sie, wie sie es versucht hätte, ihn loszuwerden. Sie erklärte es mir. Sie sagte: „Er stört mich aber weiterhin sehr stark, mein Mahatma ist sehr lästig. Er lässt mich immer noch nicht in Ruhe. Er stört meine Meditationen, er hindert mich am Arbeiten, und doch weiß ich sehr gut, dass ich selbst ihn gemacht habe, aber ich kann ihn nicht loswerden!“ Dann erwiderte ich: „Das ist deshalb so, weil du den „Trick“ nicht kennst...“ (Mutter lacht), und ich erklärte ihr, was sie tun soll. Am nächsten Tag – in diesen Tagen sah ich sie beinahe täglich, wisst ihr – am nächsten Tag kam sie und sagte: „Ah, ich bin befreit von meinem Mahatma!“ (Gelächter) Sie hatte die Verbindung nicht abgeschnitten, denn das nützt auch nichts. Man muss wissen, wie man seine eigene Schöpfung wieder absorbiert, das ist der einzige Weg. Man muss die eigenen Formationen wieder verschlucken.

Seht ihr, eigentlich macht man in kleinerem Ausmaß und weniger perfekt, die ganze Zeit Formationen.

Wenn man, zum Beispiel, sehr stark an jemanden denkt, entsteht eine kleine Ausstrahlung von mentaler Substanz, die sofort unverzüglich zu dieser Person geht, verstehst du, eine Schwingung deines Gedankens strömt aus und berührt seine Gedanken; und wenn diese Person empfänglich ist, kann sie dich sogar sehen.

Wenn sie dich sieht, sagt sie dir vielleicht: „Letzte Nacht bist du zu mir gekommen um mich zu sehen,“ und das passiert, weil du eine kleine gedankliche Formation gemacht hast, und diese Gedankenformation hat sich an die Arbeit gemacht, die darin bestand, zu dieser Person einen Kontakt herzustellen oder ihr eine Nachricht zu überbringen, wenn du ihr etwas Besonderes mitzuteilen hattest, und das wurde ausgeführt. Das geschieht oft, aber da es ein sehr spontanes Phänomen ist, das andauernd stattfindet, und da es in Unwissenheit geschieht, bemerkt man noch nicht einmal, dass man es macht, man macht es sozusagen automatisch. Menschen, die Wünsche haben, fügen der mentalen Formation eine Art kleinen Briefumschlag hinzu, eine Art Kapsel, die Vitalität enthält, welche dem Wunsch eine noch größere Wirksamkeit verleiht. Diese Menschen sind gewöhnlich von einer Anzahl winziger mentaler Wesen umgeben, die sie selbst geschaffen haben, es sind ihre eigenen mentalen Formationen, die in vitale Kraft gekleidet sind, und diese kommen ständig zu ihnen zurück um sie anzustoßen, und sie dazu zu bringen, die Formationen, die sie gemacht haben, in die Tat umzusetzen.

Vielleicht habt ihr die Bücher von Maurice Magre gelesen; es gibt einige davon in der Bücherei.

Er beschreibt das Phänomen. Er war nach Pondicherry gekommen, und er erzählte mir – er war hochsensibel – dass ihm oft aufgefallen sei, dass Menschen mit sexuellen Wünschen von einer Art kleinem Schwarm von Wesen umgeben sind, die etwas klebrig und hässlich sind, und dass diese Wesen sie andauernd quälen und sexuelle Wünsche in ihnen wecken. Er sagte, dass er das Phänomen um gewisse Leute herum gesehen hätte. Es wäre so, als sei man von einem Schwarm Moskitos umgeben, ja! Aber dieser Schwarm ist gröber und auch viel hässlicher, und er ist klebrig, es ist scheußlich, er dreht sich und dreht sich um die Person, und lässt ihr keine Ruhe, und erweckt in der Person genau die Wünsche, aus denen diese Wesen entstanden sind, und sie nähren sich davon.

Diese Wünsche sind ihre Nahrung. Das ist absolut wahr. Es ist wirklich so.

Aber jeder Mensch trägt um sich herum die Atmosphäre seiner eigenen Wünsche. Es ist also gar nicht erforderlich, dass Leute dir irgendwas erzählen; du brauchst nur hinzuschauen, und du erkennst um sie herum genau den Zustand in dem sie sich befinden. Sie mögen sich wie Engel oder Heilige geben, aber sie können dich nicht täuschen, denn das Ding da, der Schwarm, dreht sich um sie herum! So stellt Euch das nur vor! (Mutter zeigt auf alle die vor ihr sitzen.) Ihr könnt sehen, woraus ihr besteht, viele von Euch dort und alle von Euch, hier, – jeder hat auf diese Weise genauso seine eigene kleine Welt von mentalen Formationen um sich herum, die in vitale Hüllen gekleidet sind, und sie alle kriechen zusammen, mischen sich untereinander, oder stoßen zusammen. Das ist ihr Kampf um zu beweisen, wer der Stärkste ist, und sich Ausdruck verschaffen kann, und all das zusammen schafft vielleicht eine Atmosphäre!... (10)

DIE MUTTER

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