Читать книгу H O R A Der Bestseller Autor - Dieter Gronau /Ameise - Страница 4

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Aber alle meine Befürchtungen war aus der Luft gegriffen und sinnlos.

Wir beide stoppten in einem mir bekannten Waldrestaurant und stärkten uns mit herrlich geräucherten Forellen und Pommes.

Die Fahrerin ließ sich freudig von mir einladen.

Wir unterschieden uns nur in der Getränkebestellung.

Sie wählte den berühmten türkischen Tschaitee und ich genoss mein Efes Bier.

Nach einer weiteren Stunde kam ich wohlbehalten an meinem Zielort in Datca / Türkei an.

Die türkischen Nachbarn freuten sich über mein unverhofftes Erscheinen und luden mich zu einem Plausch ein, was ich höflich dankend annahm.

Bei den Nachbarn war ich bekannt als selbständiger Zimmermann mit einem mittelgroßen Betrieb in Hamburg.

Den Betrieb hatte ich schon lange verkauft und hatte mein Hobby, schreiben zu meinem Beruf gemacht.

Das wusste hier natürlich niemand!

Immer sich mit Holz rum prügeln, ganz gleich wie groß oder wie lang, in meiner Werkstatt war genug Platz.

Hinter jedem möglichen Auftrag herrennen, nein, nicht mehr mit mir!

Ich hatte eine stressfreiere Schiene gefunden, wo ich auch sofort mit gewaltigem Erfolg zugeschüttet wurde.

„Na bitte, warum nicht schon viel früher, du Arschloch!“ beschimpfte ich mich selber.

Endlich war ich an meinem Ziel angekommen.

Meine liebe Frau wollte lieber nicht mit.

„Du bist mal wieder total bekloppt!“ Meinte sie und hatte auch irgendwo Recht.

Unsere beiden Töchter waren erwachsen, verlobt und verheiratet.

Also, alles in bester Ordnung, oder?

Mein Verlag kannte meinen richtigen Namen und Wohnsitz und eine Anwaltskanzlei meines Vertrauens, hatte alles rechtlich abgesichert und kümmerte sich um mein ständig wachsendes Vermögen bei einer ausländischen Bank.

Meinem Verlag hatte ich versprochen, weiterhin nur mit ihm zusammen zu arbeiten und alle schriftstellerischen Rechte weiterhin in deren Hand zu legen.

So hatte ich, wie es so treffend heißt, mein Testament vorbereitet.

Ich hoffte nur, es würde nicht so schnell eingelöst werden müssen.

In unserem Ferienhaus angekommen, holte ich dreimal tief Luft, ließ mich glücklich in das Sofa im Wohnzimmer fallen und kramte eine Dose Efes Bier aus meiner Reisetasche.

„Ah, welch ein Genuss, endlich biste in Sicherheit!“ Und schwupp, hatte mich die Erschöpfung überrumpelt und ich viel in einen kurzen Tiefschlaf.

Ich wurde plötzlich geweckt, irgendetwas kroch über mein verschwitztes Gesicht.

„Puh, verdammt, wer bist du?“ Plötzlich hatte ich eine ungewöhnlich langbeinige Spinne zwischen den Fingern meiner rechten Hand.

Naturfreund, der ich nun einmal war, ging ich zur Terrassentür, schloss sie auf, trat auf unsere im Halbschatten liegende Terrasse.

„So, du kleiner Schlingel, hier hast du deine verdiente Freiheit wieder und kannst dich laben an den vielen Insekten in der Türkei.“ Ich setzte die Spinne behutsam auf eine Nadel von einem Rosmarienstrauch. Zuerst hatte sie nicht so recht Lust, aber dann erkannte sie die wunderbare Natur und konnte sich gar nicht schnell genug auf den Weg machen, um ein neues Zuhause zu finden.

Ja,ja, Datca in der Türkei war schon ein besonders schöner Ort auf unserer Welt und für mein Versteckspiel mit den radikalen Islamisten der ideale Ort.

So, jetzt erst mal runter mit den Reiseklamotten, ein Blick in meinen Kleiderschrank in einem der drei Schlafzimmer, verteilt über drei Etagen.

Da, es war Mittag und draußen bestimmt so um die 35 Grad im Schatten, kurze Hose, ein Tieschirt und barfuß in die Sandalen, die es immer noch gab, meine treuen Begleiter über Stock und Stein.

Endlich war ich in unserem Garten.

Unser Grundstück war ein Teil einer von einem Gärtner betreuten sogenannten Sietesi und an einem Berghang gebaut.

So erstreckte sich der Garten über drei Ebenen und für mich als Hobby Landschafts Gestalter eine reizvolle Herausforderung.

Das Grundstück war zu der Straße hin mit einer urigen Natursteinmauer versehen, die fast einen Meter hoch war und aus einem Sammersorum aus unterschiedlich geformten und großen Natursteinen der Gegend mit Zement verklebt und somit sehr stabil.

„Oh je, die Natur hatte hier wieder voll zugeschlagen und für mich Arbeit überlassen“ Murmelte ich vor mich hin und suchte mir ein paare passende Gartengeräte aus einem kleinen Schuppen.

An einer Stelle der Natursteinmauer hatte sich, wie ich mich erinnerte, ein Skorpion eingenistet. Vorsichtig näherte ich mich der besagten Stelle an der Mauer.

Das Eingangsloch war inzwischen von einer Bodendecker Pflanze überschattet und ich konnte deutlich erkennen, im Inneren der Steinmauer hat sich das Tier dort eine Bleibe gebaut.

Vielleicht befand sich dort inzwischen eine ganze Skorpion Familie. Jedenfalls wollte ich diese Stelle der Natursteinmauer des öfteren beobachten.

„Hier ist aber alles gewaltig zugewachsen“, unser Gärtner hatte, wie vereinbart, nur die nötigsten Gartenarbeiten verrichtet.

Wir liebten eben die üppige mediterane Natur!

Mit einem Winkelmesser schnitt ich Moos aus den Steinfugen der unteren Mauer.

Da plötzlich:“ He, he, nicht so brutal, willst du mich nackig machen? Dann friere ich nachts und wecke dich mit meinem Zähneklappern nachts.“

Was war das, eine Stimme, erstaunt trat ich zwei Schritte zurück und betrachtete erschrocken die Natursteinmauer vor mir.

Da, richtig, ein großer bräunlicher Stein mit einem grinsendem Gesicht strahlte mich förmlich an.

„Das gibts doch gar nicht, wer und was bist du denn eigentlich?“ fragte ich erstaunt.

„ Ich bin Steinpeter und soll dich für deine Zeit hier in Datca beschützen und beraten!“ Ertönte eine piepsige Stimme.

„Na das kann ja gut werden, auf keinem Ort der Erde hatte ich meine Ruhe und konnte in Sicherheit und Ruhe meinem Hobby frönen und einen erneuten Bestseller zu schreiben.“

Murmelte ich vor mich hin.

„Keine Sorge, ich bin nur bei Gefahr in deiner Nähe, um dich zu informieren und zu warnen! Erklärte sich mein Steinpeter, mein neuer Mitbewohner und Schutzengel aus dem Universum.

„Immerhin, mir was antun und mir den Arsch versohlen, kannst du zum Glück nicht.

Das beruhigt mich schon mal ungemein!“ Stellte verschmitzt fest und grinste Herrn Steinpeter an.

„Nun gut, du brauchst deine mit Moos verkleideten Stein Zwischenräume, sollst sie auch ruhig weiter behalten.“

„Du, noch was, nur du kannst mich in der Steinmauer erkennen und mit mir sprechen, verstehst du. Für alle anderen Menschen bin nur ein unbehandelter Naturstein in deiner Mauer.“ Erklärte mir Steinpeter.

„Weißte was, wir duzen uns ab sofort. Auf eine gute Zusammenarbeit und lange Freundschaft, OK!“ Bot ich Steinpeter an, der nickend zustimmte.

„So, mein Freund!

Du hast alles zurückgelassen, was dich verraten könnte, stimmt es?“

Richtig, Ich bin mit dem Hausschlüssel, was ich am Körper trage und einer kleinen Reisetasche in Datca, Beril- Sitesi eingetroffen. Im Brustbeutel hatte ich meine Papiere und ein wenig Taschengeld, davon hatte ich mir im Flughafen Dalaman zwei Dosen Bier gekauft < sonst nichts weiter, was mich irgendwie erkennbar gemacht hätte.“

Gut Mein Freund, ab sofort bin ich für dich zuständig.

Nur du kannst mich sehen und mit mir sprechen.

Hast du einen Piepton im Ohr, so ist es unser Zeichen, ich habe dir was wichtiges zu vermelden. Der Piepton ist nur ein paar Sekunden, dann hörst du meine Stimme, immer sehr wichtig für deine Sicherheit, unbedingt zuhören und befolgen!

<<<Haben wir uns verstanden>>>?“

„Ok, ich halte mich an unsere Abmachung!

Aus Luft und Freundschaft kann ich aber nicht leben.

Ich mache mich auf den Weg zu unserem Supermarkt <Migros> gleich um die Ecke.

Der Kühlschrank schreit nach Auffüllung und mein Magen stirbt vor Sehnsucht nach etwas Herzhaftem.“

„OK, auf, auf in dein neues Leben!!!“Flüsterte mir Steinpeter.

Auf dem Weg zum Supermarkt kam ich an einem Geldautomaten der „Zirat Bankasi“ vorbei und deckte mich erst einmal mit türkischen Lira ein.

Als nächstes war, mein alter Freund, ein kurdischer Friesör, in seinem kleinen Gartenhaus meine Anlaufstelle:

„He Güneiden, bist du es wirklich, nein, ja na klar, hat dich Carmen in Norderstedt wieder rausgeschmissen, na na, du hast doch wohl nichts angestellt, mein Sohn!“

„Rausgeschmissen, ein ganz großes NEIN, dafür haben wir uns noch immer viel zu lieb.Ich habe wahnsinnig viel zu tun und musste mir einen Ort der Ruhe suchen, so empfahl es mir meine russische Ärztin. Einen würdigen und tüchtigen Vertreter habe ich gefunden und kann somit jetzt des Öfteren mal verschwinden. <<< Wenn der die Wahrheit wüsste, würde er dann auf meiner Seite stehen >>> dachte ich im stillen.

„Nun dann, rein in den Sessel der Weisheit, wieder kahlscheren wie immer?“

Ich nickte und begann mein kleines Nickerchen an einem sicheren Ort.

„He, he, aufwachen, du bist jetzt „Dieter Bay“ und einer von uns!!!“

Ich blickte in den vor mir hängenden Spiegel, wirklich ein wahrer Figaro Künstler, dieser ältere Türke und unser Freund.

Was würde wohl Steinpeter, zu meinem alten Freund der Familie zu sagen?

Piip und“ Hallo mein Freund, dein Mustafa ist völlig OK!“ Kam prompt die Antwort.

So optisch aufgerüstet konnte sorglos meinen Weg in Richtung Supermarkt fortsetzen.

Vor der Supermarkthalle befand sich ein riesiger Parkplatz.

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