Читать книгу "Und jetzt, kommen Sie!" - Dieter Gronau - Страница 3
Kapitelüberschrift 1
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… Kennste dat?...
„
Noch nie Bus oder Bahn gefahren? Kann ich Ihnen gar nicht glauben!
Na dann mach es Dir gemütlich und lese das E-Book!“
"He, hallo!
Wie geht es dir, Ich?"
"Lass mich in Ruhe!"
An irgendeinem Tag in irgendeiner Woche und Monat morgens um 04.00 Uhr scheucht
mich der Wecker auf die Bettkante. Ein Wecker, mein Wecker , ein schwarzes Wunderwerk der Technik, mit vielen winzigen Drucktasten ,alle haben eine ganz bestimmte Funktion, wenn sie aktiviert wurden durch eine der kleinen Drucktasten im oberen Teil von seinem kleinen, rundlichen Kunststoffgehäuse, vorne eine leicht gewölbte und etwas getönte Kunststoffscheibe hinter der sich, nach einem weiteren Druck auf eine bestimmte Drucktaste dann eine beleuchtete Zahlenreihe, die man als eine Uhrzeit entziffert, erscheint. Durch gleichzeitiges drücken zweier Drucktasten, kann man die Zahlenreihe beliebig verändern. und durch verschieben einer Drucktaste, nach rechts, alles, die gesamte Technik, in eine Weckbereitschaft versetzen und bei erreichen der eingestellten Funktion, ein nerviger, unbeschreiblicher Ton ertönt und alle herrlich tief und selig schlummernden Personen, die diesen Ton wahrnehmen, je aufschrecken und hellwach werden lassen.. Ganz gleich, ob sie es wollen oder nicht, da gibt es keinen Unterschied und niemand bleibt von diesem Ton verschont, noch kann man sich seiner Wirkung durch irgendwelche Maßnahmen entziehen. Er wird geweckt, wie es so schön und richtig heißt.
Eine halbe Stunde später bin ich fertig mit waschen, rasieren usw.
Danach gibt es das morgendliche Frühstück. Süß muss es sein. Zwei Scheiben Brot mit Butter und Honig oder Marmelade. Dazu zwei Tassen, diese großen Hamburg Becher, mit Milchkaffee, dreiviertel Milch und den Rest mit Kaffee aufgefüllt. Das ist mein morgendliches Frühstück seit nun schon bestimmt 35 Jahren. Danach geht es gut gelaunt die Treppe aus dem ersten Stock hinunter auf die Straße.
„Verdammt, es fängt an zu regnen. Warum hat mir keiner etwas davon gesagt.“
Also noch einmal hoch, die Treppen wieder rauf, in die erste Etage, leise die Haustür aufgeschlossen und noch leiser den Schirm aus dem im Halbdunkel stehenden Schirmständer geangelt. Jetzt hatte ich meinen so wichtigen Beschützer für die schlechten und ungemütlichen Tage, wenn es etwas von oben herab gab.
„Warum hast du alleswissender Kerl, du, das besagte Ich, mir nicht schon beim Frühstück gesagt: Mensch Junge vergiss nicht deinen Schirm! Du willst doch bestimmt nicht nass werden und das schon am frühen Morgen, was sollte dann der restliche Tag noch alles bringen, wenn du schon morgens nass in der Firma ankommst, nass , nicht vom Schweiß, sondern von Gottes Gnaden“ An der Fußgängerampel vor dem Busbahnhof angekommen, sehe ich einen dürren alten Mann mit schlohweißem Haar, der sich gerade laut mit der Verkäuferin im Zeitungskiosk des kleinen Busbahnhofgebäudes auf der anderen Straßenseite unterhält-.Als seinen Begleiter hat er immer einen kleinen strubbeligen, weißen Hund dabei, der immer alle Fahrgäste die sich, mehr verschlafen als wach, der Haltestelle nähern wollen, giftig, fürchterlich laut kläffend begrüßt und ihnen am liebsten in den Fuß, Bein oder alles was er erreichen könnte in seiner Wut beißen würde, wäre nicht immer im rechten Moment seine Hundeleine gerade zu Ende und er mit einem Ruck an seiner Leine nur noch mit seinen beiden Hinterpfoten auf dem Boden steil aufgerichtet wild nach Luft ringend, denn sein Halsband zog sich bei so einer Aktion immer fester um seinen Hals. Es lockerte sich aber sofort wieder, stand der Hund wieder auf seinen vier Pfoten. Diese Art Halsbänder kannte ich nur von den großen und schwergewichtigen Hunden, die man in so einer Aktion voller Wut, wieder zur Ruhe zwingen konnte.
In der morgendlichen Stille war das dann immer sehr viel Lärm um gar nichts und hat bestimmt in den nahe gelegenen Häusern den einen oder anderen ruhig schlummernden Bürger aus den schönsten Träumen geholt. Es wunderte mich jedes Mal, dass sich niemand über den unsinnigen Lärm beschwerte.
Vermutlich war der alte Mann ein Nachtwächter und wohnte in dem gegenüber vom Busbahnhof stehenden Hochhaus. Ich traf ihn jeden Morgen. Eigentlich müsste mich der kleine giftige Köter schon längst kennen und mich jeden Morgen schwanzwedelnd begrüßen. Er hatte eben kein besonderes Personengedächtnis. Das wird wohl der Grund sein. Vielleicht war der Hund auch zu alt und konnte schon lange nicht mehr richtig und genau sehen.
Sein Herrchen trank einen Becher Kaffee bei der Verkäuferin und unterhielt sich dabei auch noch mehr als laut mit der Dame im Kiosk. In weitem Umkreis konnte ich jedes gesprochene Wort von dem alten Mann verstehen. Vermutlich hörte der hagere alte Mann, gemessen an seinem Alter, inzwischen schon schwer, oder hatte einen Gehörschaden aus irgendwelchen Gründen abbekommen. Deswegen musste er immer sehr laut sprechen. Jedes Mal, wenn sein Begleiter, der Hund, einen Zweibeiner, wie mich, angiftete, schimpfte der alte Mann fürchterlich in übelster Weise mit seinem Hund. Es war schon sehr merkwürdig, denn allgemein kannte ich diese Hunderasse als sehr friedlich, familienfreundlich und sehr kinderlieb.
Ich vermute, der hagere alte Mann, hatte er bei sich zu Hause ein Gläschen zu viel getrunken, schlug dann seinen Hund oder bestrafte den kleinen Strubbel, kläffte er wieder mal aus Angst über ein Geräusch oder dergleichen, was eben nicht in ein Hundeleben so richtig passte.
Ich nahm mir vor, irgendwann den alten Mann einmal daraufhin anzusprechen, um so den Grund für das eigenartige Verhalten des Hundes an seiner Seite zu erfahren und mir so Gewissheit zu verschaffen.
Auf dem Gelände des Busbahnhofs sind hinter dem Gebäude mit dem Kiosk mehrere Stellplätze für Busse eingerichtet. Heute Morgen standen dort zwei Busse mit kaffeetrinkenden Fahrern hinter dem Lenkrad. Bei einem der Busse wurde gerade die Fahrbeleuchtung wieder eingeschaltet, der Fahrtzielanzeiger über der Windschutzscheibe begann zu laufen und blieb mit dem Namen meiner U-Bahnstation stehen. Das war mein Bus. Mit dem wollte ich fahren. In diesem Moment bewegt sich der Bus langsam nach vorne, in Richtung der Rechtskurve, die dann zur Bushaltestelle führt, an der ich stehe. Der Bus hält mit am Kantstein quetschendem und quietschendem rechtem Vorderreifen direkt vor mir. Die Türen vorne und in der Mitte des Busses schieben sich seitlich auf. In der Mitte des Busses steige ein, denn ich besitze eine gültige Abo-Karte für das laufende Jahr und muss mich nur bei einer Fahrkartenkontrolle ausweisen. Mit dieser Abo-Karte kann ich kreuz und quer durch ganz Hamburg fahren. Das lohnt und rechnet sich für mich. Der Bus fährt nach einer Weile mit mir als einzigstem Fahrgast los. Vorne am Lenkrad, sitzt heute Morgen eine Busfahrerin, die mit mir und den weiteren Fahrgästen, die noch zusteigen werden, die sechs Stationen bis zur Endhaltestelle dieser Buslinie fahren wird.
An der ersten Haltestelle halten wir mit einer irgendwo quietschenden Radbremse. Es steigt ein Mann mittleren Alters ein. Er beeilt sich in den hinteren Teil des Busses zu gelangen und setzt sich dort in die letzte Reihe. Er kramt mit seiner rechten Hand in seinem Rucksack, den er von seinem Rücken geschwenkt und vor sich auf seine Oberschenkel gestellt hat. Zieht einen ungewöhnlich langen roten Kamm aus einer Seitentasche des Rucksackes und beginnt genüsslich seine Kopfhaare von vorne nach hinten zu kämmen. Er macht es immer und immer wieder. Hat er heute Morgen vielleicht verschlafen und ist mit seiner Morgentoilette noch nicht ganz fertig geworden? Womöglich beginnt er auch noch gleich sich im Bus zu rasieren? Das kann alles nicht sein. Denn dieser Mann benutzt jeden Morgen den gleichen Bus wie ich und jeden Morgen beobachte ich das gleiche Ritual bei ihm.
„Du, he, ich habe es dir doch schon beim ersten Mal gesagt, der Kerl hat eine Klatsche, aber Hundert prozentig, das kannst du mir glauben, auch wenn du es mir noch immer nicht glauben willst, der Kerl ist total abgefahren!“ tönte es von meinem Ich, meine innere Stimme, die doch fast immer Recht hat und behält, auch wenn wir es ungerne Wahrnehmen wollen. Das ist die Stimme der Wahrheit Wir verrennen uns immer zuerst in den falschen Weg. Ganz selten machen wir auf Anhieb gleich das richtige. So ist das nun einmal mit uns komischen Menschen! Es gibt da irgendwo im Gehirn, auf unserer Festplatte, eine Fehlschaltung, deshalb sollen wir auch erst einmal gut überlegen, bevor wir etwas unternehmen, aber dafür fehlt uns immer die Zeit, wir sind alle viel zu hektisch.
Zum Glück setzte sich der Fahrgast, mit Rücksicht auf die anderen noch zusteigenden Fahrgäste, immer in die hinterste Reihe des Buses. Er benutzte immer den gleichen Sitzplatz. Ich möchte nicht wissen, wie es hinter seinem Sitzplatz aussieht. Bestimmt liegen und hängen da unzählige lange Haare von dem Fahrgast mit dem roten Kamm. „Brr, das wäre nichts für mich diesen Sitzplatz muss ich in allen Bussen meiden. Ich habe keine Lust mit vollgespicktem und vollgehängtem Rückenteil meiner Jacke wieder den Bus an der Endhaltestelle zu verlassen. Diese widerlichen langen Haare, wie ekelhaft“, murmelte ich vor mich hin und zog meinen Kopf zwischen meine Schulterblätter ein. „Na siehste, es gefällt dir ganz und gar nicht. Kannst mir ruhig glauben, der Kerl ist nicht normal.“ Belehrte mich mein Wahrsager in mir. „Na klar, du kleines, schlaues Ekel, warum kommst du immer so spät mit deinen Weisheiten,“ zischte es zwischen meinen Lippen hervor.
Aber eines beruhigte mich ungemein, irgendwann wird dieser haarige Bus auch mal in der Busservicestation gereinigt und wahrscheinlich auch gründlich ausgesaugt. So könnte ich vielleicht, wenn nur noch ein Sitzplatz frei war, vielleicht doch diesen Sitzplatz mal benutzen? Nein, nein, das ging nicht, dieser Sitzplatz hatte etwas magisches und abstoßendes, müsste ich dort einmal Platz nehmen. Der Ekel wäre zu groß und ich müsste mich bestimmt übergeben und die Schweinerei wäre somit noch größer und unangenehmer, als ich es mir vorstellen könnte.
Jetzt fahren wir zwei Haltestellen durch ohne anzuhalten, denn kein Fahrgast wollte aussteigen und keiner wollte zu uns einsteigen.
Dann vor einem Supermarkt. Natürlich ist er zu so früher Stunde noch geschlossen, aber dort steigen immer vier Personen ein. Immer die gleichen Personen. Wenn einer mal fehlt, ist er vermutlich krank und kann nicht zur Arbeit mit uns fahren oder er hat seinen Arbeitsplatz gewechselt, vielleicht hat er ihn auch durch einen dummen Vorfall im Betrieb verloren, womöglich hat er auch mal keine Lust immer so früh auszustehen? Aber so sahen die vier Personen nicht gerade aus. Diese Vierergruppe bestand aus einem etwas korpulenten jungen Mann mit Beinen, wie ein kleiner Elefant. Seine Harre waren sehr wirr durcheinander gewirbelt. Einen Kamm, oder eine Haarbürste benutzte er vermutlich nie. Oder war es ein wahres Kunstwerk der Friseurtechnik. Erst das Kopfhaar ausgiebig bürsten und kämmen, dann einen Haarföhn zum Einsatz bringen, die Haare in alle Richtungen wirbeln, sie dann mit einem Magnet in die Senkrechte ziehen, um danach alles abzuschalten und die Haare in sich und auf sich zusammenfallen zu lassen. So, oder so ungefähr musste bei ihm das morgendliche Haarritual ablaufen.. Passende Kleidung für seinen enormen Leibesumfang zu finden, muss ein wahres Kunststück sein. Vermutlich hinterlässt in etlichen Konfektionsgeschäften seine Visitenkarte mit seiner Telefonnummer, damit das Verkaufspersonal ihn anrufen kann, wenn sie einmal versehentlich etwas von der Konfektionsnummer zu großes erhalten haben. Dann hatte er seinen großen Tag. Es gab mal