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Kapitel 11 - Bielefeld, Sparrenstraße 09.02., 21:35

In der ARD läuft wie üblich der „Tatort“, Robert Schibulskys Pflichtprogramm, schon aus altem Berufsethos heraus. Heute ermitteln die Berliner Kommissare Stark und Ritter zum 30. Mal. Dabei gibt Dominic Raacke im „Großen schwarzen Vogel“ letztmals den Kommissar Ritter.

Kurz vor Ende des Films, also kurz vor der Lösung des Falls, läutet das Telefon. Widerwillig schaltet Robert den Fernseher stumm und geht zum Telefonapparat:

„Ja, hier Schibulsky“, bollert er in den Hörer.

„Entschuldige den späten Anruf, Opa.“

Als er die Stimme seiner Enkelin einordnen kann, hebt sich seine Stimmung schlagartig.

„Ach du bist es, Britta. Oma hat mir schon angekündigt, dass du noch mit mir sprechen wolltest.“

„Genau, Opa. Ich hoffe, es geht dir gut.“

„Na ja, die Ärzte heute, verstecken sich hinter ihren Computern, aber praktisch ist nicht viel los mit denen.“

„Oma hat mir erzählt, dass du wegen MRSA immer noch eine offene Wunde hast.“

„Das ist richtig. Die haben schon verschiedene Antibiotika ausprobiert. Aber ich komme mir dabei langsam immer mehr wie ein Versuchskaninchen vor.“

„Hast du dich deshalb aus dem Evangelischen Krankenhaus entlassen lassen?“

„Ja, das ist aber nur ein Grund, Britta. Vier Wochen nur im Bett und auf der Krankenstation, da wird man ja rammdösig.“

Es entsteht eine kleine Pause. Dann nimmt Britta den Gesprächsfaden wieder auf:

„Aber du weißt schon, dass diese Bakterien tödlich sein oder eine Amputation deines Beines nötig machen können?“

Robert antwortet wieder nicht sofort:

„Ach, mach´ dir mal keine Gedanken. Unkraut vergeht nicht.“

„Ich habe mit meinem Freund gesprochen. Er kennt hier in München einen Spezialisten, der MRSA-Patienten mit einer alternativen, ganzheitlichen, biologischen und naturheilkundlich ausgerichteten Therapie behandelt. Er verwendet vornehmlich homöopathische, spagyrische, das heißt pflanzliche, und isopathische Medikamente. Gregors Tante ist dadurch schnell geheilt worden.“

„Davon habe ich auch was gehört, oder besser gelesen, deine Oma schlägt so etwas im Internet nach. Aber wer ist Gregor? Muss ich da etwas wissen?“

„Nichts Besonderes. Gregor-Maria zu Hohenstein ist ein Kommilitone, nichts Ernstes.“

„Wenn du das sagst. Aber denke an deine wilden Zeiten noch auf der Hauptschule. Die Arbeit geht vor, also dein Studium, danach steht dir alles frei. Enttäusche mich nicht.“

„Was hältst du denn davon, dass du mich hier in München besuchst. Ein Zimmer für zwei, drei Wochen würdest du bei uns bekommen und dann gehst du mal zu diesem Spezialisten Dr. Jorge Rolf.“

Robert überlegt einen Augenblick, dann schaut er seine Frau an, die ihm übertrieben stark zunickt.

„Wenn ich dir damit eine Freude mache, Britta.“

„Natürlich, du weißt doch, dass ich immer sehr gern bei dir bin. Wir machen das jetzt so.“

Die Bestimmtheit der Frauen in der Schibulsky-Familie scheint in den Genen zu liegen, ein Wunder, denn Britta ist ja nur die Stieftochter seines Sohnes Frederik. Dieser Gedanke ruft ein Lächeln und gleichzeitig ein Kopfschütteln bei Robert hervor.

„Ich versuche Termine bei dem MRSA-Spezialisten zu bekommen und rufe dich baldmöglichst wieder an.“

Blutiger Kampf ums Museumsdorf in Oberstdorf

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