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GLÜCKSBRINGER FÜR DAS JAHR

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„Scherben bringen Glück“, nicht nur dem jungen Paar am Polterabend, auch dem Haus und seinen Bewohnern am Morgen des Neujahrstages. Unsere Vorfahren glaubten, mit dem Gepolter und Geklapper zerschellender Krüge und Töpfe die bösen Geister fortscheuchen zu können. Doch müssen die Scherben aus Steingut, Ton oder Porzellan bestehen, in keinem Falle dürfen es Glasscherben sein, denn die bringen Unglück.

Glas ist das Symbol für Glück, und gerade das soll in der künftigen Ehe heil bleiben. Doch „Glück und Glas, wie leicht bricht das“. Und wehe, wenn gar ein Spiegel am Neujahrstag zerbricht! Der soll sieben Jahre lang „sein Glück nicht finden“.

Das Glück ist blind und schon gar nicht vollkommen. „Jeder ist seines Glückes Schmied“: Das Hufeisen, an der Schwelle des Jahres geschmiedet, verheißt seinem Besitzer ein Jahr lang Geborgenheit und Schutz.

Wer seinem Glück hinterherläuft, ist selbst schuld daran, wenn er am Ende des Jahres vor einem Scherbenhaufen steht. „Dem Glücklichen schlägt keine Stunde“: Dieser Spruch bezieht sich auf das „Glück in der Liebe“, nicht auf das „Glück im Spiel“.

Das neue Jahr ist immer mit großen Hoffnungen und Erwartungen begrüßt worden. Alter Aberglaube aus vorchristlicher Zeit und frommer Glaube haben sich am Jahresanfang so durchdrungen, dass der jeweilige Ursprung oft in Vergessenheit geraten ist. So hat man das neue Jahr in Gesellschaft begrüßt, weil man dich durch die Gemeinschaft des geschlossenen Kreises vor den dämonischen Mächten sicherer gefühlt hat. Ring und Kranz sind magische Zeichen für den geschlossenen Kreis. Sie verstärken die schützende Wirkung und sind Garanten für dauerndes Glück.

Der guten Vorbedeutung wegen wünscht man sich am Neujahrstag Glück und möchte selber möglichst viele Glückwünsche bekommen. Glückszeichen gibt es viele: Marienkäfer und Glücksschwein, das vierblättrige Kleeblatt und der Lorbeerzweig, Rosmarin und Myrtenkranz, Glücksei und Hufeisen, Schornsteinfeger und Glückspfennig, Herz und Ring, Holzschuhe uns Sternkreiszeichen, Sonnenrad, Efeu, Mistel, Lebensbaum und glückbringende Ammoniten.

Der Holzschuh symbolisierte lange Zeit hindurch eheliches Glück und Fruchtbarkeit. Er tauchte deshalb häufig bei den Riten der Brautwerbung auf. Heute ist der tiefere Sinn dieses Brauchs verlorengegangen. Man verwendet Holzschuhe als rustikales Schmuckelement in Neubauten und in Vorgärten. Das Rad ist seit den frühesten Zeiten der Menschheit ein in allen Kulturen anerkanntes Sonnensymbol. Das Sonnenrad symbolisierte in der Zeit der Wintersonnenwende den Sieg des Lichts über die Mächte der Dunkelheit.

Findet man ein Hufeisen, so bringt das Glück. Schon die Römer hegten diesen Glauben. Man trug es bei sich, nagelte es über die Eingangstür, über den Kaminsims oder über das Scheunentor. Der Kult um das Hufeisen liegt wohl darin begründet, dass Eisen als Metall ursprünglich sehr kostbar war. Das Hufeisen als Glückssymbol weist aber auch auf das Hufeisen von Wotans Pferd aus der Wilden Jagd. Ebenso erinnert das Glücksschwein an den wilden Eber, dass heilige Tier der germanischen Götter. Der Marienkäfer (Siebenpunkt) soll besonders Kindern Glück bringen. Er weist auf die magische Glückszahl Sieben hin. Das Herz war stets ein glückbringendes Symbol und Zeichen der Treue zu Mensch, Haus und Hof. Das Ei galt in allen Kulturen als Sinnbild für Fruchtbarkeit und Wiedergeburt.

Rosmarin und Myrte mit ihren immergrünen Blättern sind Pflanzen, die Segen und Lebenskraft verheißen. Als Hochzeitspflanzen tauchen sie schon bei den Griechen auf. Im Brautkranz verbunden, bedeuten sie ein ewiges Eheglück. Beide Pflanzen waren der Aphrodite heilig, später der germanischen Göttin Hulda. Sie sind auch Symbole der heiligen Liebe.

Storch und Schwalbe zählen überall als Symbole für Wohlergehen, Glück und Erfolg in Haus und Hof. Ihre regelmäßige Rückkehr im Frühjahr, ihre Treue zum Nest mögen der Grund für diese Vorstellung sein. Sie sind die vom Volk verehrten Tiere schlechthin. Man schützt sie und hilft ihnen, sich am oder auf dem Haus niederzulassen. Storch und Schwalbe symbolisieren die soziale Eintracht, die Dauerhaftigkeit der Beziehung des Ehepaares.

Glück sollen auch die Münzen bringen, die wir in den Brunnen werfen. Das wissen wir von den Münzen im Trevi-Brunnen von Rom, die uns wieder in die Ewige Stadt zurückkehren lassen. Auch das ursprünglich römische Amulett und der arabische Talisman werden gern in Form von Münzen als schützende Gegenstände am Körper getragen. Es ist nicht so sehr das kostbare, metallische Erz, dem nach der Vorstellung unserer Vorfahren Zauberkraft innewohnt, es ist vielmehr die Rundheit und das Glitzern des Metalls, worin die lichtspendende Sonne, die Geborgenheit und Leben verheißt, gesehen wurde.

Ein kunterbunter Streifzug durch den Jahreskreis

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