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Venedig – der Nerven wegen

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Mit dem ›Tod in Venedig‹ ist es eine ganz komische Geschichte, insofern als sämtliche Einzelheiten der Erzählung passiert und erlebt sind«, teilt Katia Mann ohne viele Umschweife in ihren »Ungeschriebenen Memoiren« mit. Gott segne sie – endlich einmal eine ehrliche Zeugin, die sich nicht spreizt und ziert, die nicht für jeden Beistrich im Werk eines Dichters, dem sie über die Schulter hat schauen können, das Walten einer höheren Vorsehung in Anspruch nimmt, die über das Phänomen des literarischen Rohstoffs nicht anders spricht als über eine gute Mahlzeit oder über die Erziehungsprobleme im Flegelalter. Da wimmelt’s nur so von Modellen – ich kann sie mir aussuchen. Meine Wahl fällt auf eines der berühmtesten: Tadzio, den »kleinen Phäaken«, den »lieblichen Psychagogen«, dem der Schriftsteller Gustav von Aschenbach »Andacht und Studium« widmet, dessen vollkommene Schönheit – »schöner, als es sich sagen läßt« – den alternden Künstler so sehr erschüttert und unter dessen Lächeln, »voranschwebend ins Verheißungsvoll-Ungeheure«, er schließlich seinen letzten Atemzug tut.

Frühjahr 1911. Das Ehepaar Mann – er sechsunddreißig, sie achtundzwanzig – reist zur Erholung nach Istrien, man hat ihnen Brioni empfohlen. Aber sie bleiben nur kurz, es gefällt ihnen nicht besonders. Erstens fehlt ihnen der Sandstrand, zweitens verdrießen sie die Allüren der am selben Ort zur Kur weilenden Erzherzogin Maria Josepha, Mutter des späteren letzten österreichischen Kaisers, bei deren Auftritt und Abgang im Speisesaal des Hotels sich regelmäßig die gesamte Gästeschaft devot von den Sitzen erhebt.

So fährt man mit dem Dampfschiff weiter nach Venedig. Am Lido, im Hotel des Bains, sind Zimmer bestellt. »Und gleich bei Tisch, gleich den ersten Tag, sahen wir diese polnische Familie, die genau so aussah, wie mein Mann sie geschildert hat: mit den etwas steif und streng gekleideten Mädchen und dem sehr reizenden, bildhübschen, etwa dreizehnjährigen Knaben, der mit einem Matrosenanzug, einem offenen Kragen und einer netten Masche gekleidet war und meinem Mann sehr in die Augen stach. Er hatte sofort ein Faible für diesen Jungen, er gefiel ihm über die Maßen, und er hat ihn auch immer am Strand mit seinen Kameraden beobachtet. Er ist ihm nicht durch ganz Venedig nachgestiegen, das nicht, aber der Junge hat ihn fasziniert, und er dachte öfters an ihn.« Aus den lange nach seinem Tod veröffentlichten Tagebüchern wissen wir, daß Thomas Mann – bei aller Zurückhaltung im praktischen Vollzug – tatsächlich nicht frei war von pädophilen Neigungen.

Frühjahr 1977 – sechsundsechzig Jahre später. Thomas Manns Novelle ist fünfundsechzig Jahre alt, Luchino Viscontis Verfilmung hat das Werk, obgleich keinen Augenblick vergessen, erneut weltweit ins Gespräch gebracht und den tausenderlei Phantasiebildern vom Knaben Tadzio in der Gestalt des Schweden Björn Andresen ein dezidiertes weiteres hinzugefügt. Wird es sich als stärker erweisen als die eigene Vorstellung? Wird, wer von nun an den »Tod in Venedig« liest, immer den blondlockigen Skandinavier vor Augen haben?

Ich nicht. Ich werde an einen alten Herrn in einer Dachwohnung in Krakau denken, der sich behutsam seiner Krücken entledigt, sich vorsichtig in seinem schleißigen Fauteuil zurücklehnt und mir in einem amüsanten Sprachgemisch aus Deutsch und Englisch und Französisch von jenem venezianischen Kuraufenthalt des Jahres 1911 berichtet, bei dem er, ein Kind von elf, ohne jedes Wissen für ein Stück Weltliteratur Modell stand.

1923, auf einem Ball in gräflichem Warschauer Hause, erfuhr er es zum erstenmal: Der »Tod in Venedig« war gerade in polnischer Übersetzung herausgekommen, Gabriela Czesnowska, seine Tanzpartnerin, hatte das Buch als eine der ersten gelesen. »Du weißt wohl noch gar nicht, was für ein Held du bist?« hänselte sie den jungen Baron, und als Wladyslaw von Moes daraufhin Nachschau hielt und selber den strittigen Text prüfte, gab es auch für ihn nicht den geringsten Zweifel: Wahrhaftig – dieser Tadzio, das bin ich.

Zeit und Ort, Personen und Handlung – in allem herrschte die vollkommenste Übereinstimmung. Die drei Geschwister, »bis zum Entstellenden herb und keusch hergerichtet« – ganz klar: das waren seine Schwestern Jadwiga, Alexandra und Maria Anna; die »große Frau, grauweiß gekleidet und sehr reich mit Perlen geschmückt, kühl und gemessen, die Anordnung ihres leicht gepuderten Haares sowohl wie die Machart ihres Kleides von jener Einfachheit, die überall da den Geschmack bestimmt, wo Frömmigkeit als Bestandteil der Vornehmheit gilt«, mit »zurückhaltendem Lächeln« den Kindern die Hand zum Kuß reichend: das war das perfekte Spiegelbild seiner Mutter; die Gouvernante, »eine kleine und korpulente Halbdame mit rotem Gesicht«, die das strenge Aufmarschzeremoniell mit knappen Kommandos dirigierte: das war das Fräulein Lina Perisich aus Cilli; und »Jaschu«, der derbe Spielkamerad am Strand, der stämmige Bursche mit dem leinenen Gürtelanzug und dem pomadisierten Haar: das war Janek Fudakowski, mit dessen Familie die Moes ihre Tage am Lido teilten, bis sie der plötzliche Ausbruch einer Choleraepidemie allesamt zu überstürzter Abreise zwang.

Zwölf Jahre später. Wladyslaw von Moes, soeben aus dem polnisch-russischen Krieg heimgekehrt, wo er als Ulan seinen Mann gestellt hat, kann nicht den ihm von der Familie vorgezeichneten Plan verwirklichen, in Grenoble Papiertechnik zu studieren: Eine schwere Erkrankung des Vaters zwingt ihn, ohne Verzug in den elterlichen Betrieb einzutreten, der ihm als Erbe zugedacht ist: die Papierfabrik in Pilica. Von seiner Entdeckung, in der Gestalt des Knaben Tadzio in die Literatur eingegangen zu sein, macht er weiter kein Aufhebens – es gibt momentan Wichtigeres. Natürlich schmeichelt es ihm, natürlich amüsiert es ihn – er ist auch mit dreiundzwanzig eine attraktive Erscheinung, von Frauen und Mädchen umschwärmt. Doch auf den Gedanken, sich dem Dichter zu erkennen zu geben, käme er nicht. Auch als Thomas Mann im März 1927 auf Einladung des polnischen PEN-Clubs in Warschau weilt und, mit Ehrungen überhäuft und von einem Empfang zum anderen eilend, Schlagzeilen macht, hält sich »Tadzio« diskret im Hintergrund. Frühstück beim Prinzen Radziwill, Empfang beim Grafen Branicki in Schloß Wilanow, Warschaus Adel drängt sich um den Dichter aus Deutschland – es wäre für den jungen Herrn aus bestem Hause ein leichtes, seine Bekanntschaft zu machen. Doch erst 1964, als älterer Herr und neun Jahre nach Thomas Manns Tod, findet er den Mut, das Geheimnis zu lüften: in einem Brief an Witwe Katia, für die die späte Decouvrierung ein »drolliges Nachspiel« ist. Andrzej Dolegowski, der Mann-Übersetzer, hatte den Stein ins Rollen gebracht: minuziöse Vergleiche des Novellentextes mit der Moes’schen Familienchronik anstellend, mittels Tagebuchaufzeichnungen und Photographien endlich die »Beweiskette« schließend.

Mein Taxi hält vor einem älteren Mietshaus in der ulica Smolensk, gleich weit vom Weichselknie wie vom Krakauer Altstadtkern entfernt. Ein paar Schritte weiter das Sportstadion, vis-à-vis das neue Großhotel Cracovia. Ich fahre mit dem Aufzug in den letzten Stock, die Lifttür ist zugleich das Entree zur Wohnung. Der Neffe läßt mich ein, er hat den »Herrn Onkel«, zu dessen Anrede er sich beharrlich des ehrerbietigen »Sie« bedient, zu sich genommen, seit dessen Frau, eine geborene Gräfin Miaczynskia, schwerkrank darniederliegt und in ihrem Haus in der Warschauer Vorortgemeinde Komorow nicht einmal mit sich selbst mehr zurechtkommt. Der Neffe betreibt eine kleine Krawattenmanufaktur in der Stadt – dazu ein paar Schafe auf einem winzigen Wiesengrundstück an der Peripherie, das er vor kurzem erworben hat.

Ich werde in die Wohnstube gebeten: ein nicht allzu großes Balkonzimmer mit einigen wenigen Antiquitäten, in der Mitte des Raumes der Lehnstuhl für »Tadzio«. Sein Auftritt läßt auf sich warten: Wladyslaw von Moes, so alt wie das Jahrhundert, ist seit einem Hüftbruch gehbehindert, jeder falsche Schritt bereitet ihm Schmerzen, für das Anlegen der Krücken braucht er fremde Hilfe. Er muß erst die richtige Position in seinem Fauteuil eingenommen haben – eher ist an Begrüßung nicht zu denken. Ein eigenes Lächeln umspielt dabei seinen Mund: bei allem Stolz immer dieses gewisse Erstaunen, wie man mit solch flüchtigem Gastspiel in der Literatur so nachdrückliches Interesse wecken kann. Auch Selbstironie wird laut: Wenn er an all die Post denke, die er in den vergangenen Jahren im Zeichen Thomas Manns erhalten habe (und sei es nur, um einem Schreiber aus Deutschland bei der Ausfindigmachung eines Kriegsgefallenengrabes behilflich zu sein), komme er sich bisweilen direkt wie ein »fameux artiste« vor, berühmten Schauspielern und Sängern gehe es wohl ähnlich, und vielleicht erwarteten sich auch seine Fans eine Autogrammkarte von ihm, dabei wüßte er doch gar nicht, wie er sie rechtens zu unterschreiben hätte: »Tadzio«, wie ihn, auf Grund eines Hörfehlers, der Dichter genannt habe, oder »Adzo«, wie er tatsächlich als Kind gerufen worden sei. Als ich ihn später selber um Si -gnierung meines »Tod in Venedig«-Exemplares ersuche, entscheidet er sich ohne Zögern für die korrekte Version und kritzelt mit zitteriger Hand »Adzo Moes« aufs Titelblatt.

Die Frau des Hauses schleppt während unserer Unterhaltung zierliche Beistelltischchen ins Zimmer und breitet unauffällig Sandwiches darauf aus, dazu gibt’s Wodka. Einer der Söhne photographiert den alten Onkel – im Keller hat er sich ein Labor eingerichtet, wo er den Film selber entwickeln kann. Der andere, den sie seit seiner großen Überseereise den »Amerikaner« nennen, hängt auf dem Balkon die Jeans zum Trocknen auf, er hält sich von unserer Runde fern. Die Tochter steht am Herd und bereitet das Mittagessen vor – ich werde dazu in überschwenglicher Gastfreundschaft mit eingeladen: in der Sitzecke der Küche. Ich dürfe mich allerdings nicht daran stoßen, daß es ein einfaches Mahl sei, baut »Tadzio« vor, Langusten kämen keine auf den Tisch – so wie damals am Lido, im Frühjahr 1911. Dabei habe er als Kind alle diese Meeresdelikatessen überhaupt nicht gemocht, vor Fischen habe es ihn geradezu geekelt: der großen Augen wegen, die ihn bei derlei Mahlzeiten vom Teller angeblickt hätten – übersensibel, wie er damals gewesen sei. Ja, die bewußte Venedig-Reise sei ja eigentlich überhaupt nur zustande gekommen, weil sie ihm vom Nervenarzt, den man in Wien konsultiert habe, verordnet worden sei: »Frau Baronin, ich rate Ihnen, reisen Sie mit dem Kind für drei Monate nach Venedig, und sorgen Sie dafür, daß er recht viel mit dem Vaporetto fährt – das wird seine Nerven wieder in Ordnung bringen.«

In Wien, wo man im vornehmen Hotel Krantz an der Kärntnerstraße abgestiegen war, wurde also rasch das Passende an Kleidung besorgt: das »englische Matrosenkostüm, dessen bauschige Ärmel sich nach unten verengerten« und »mit seinen Schnüren, Maschen und Stickereien der zarten Gestalt etwas Reiches und Verwöhntes« verlieh, der »leichte Blusenanzug aus blau und weiß gestreiftem Waschstoff mit rotseidener Masche und Stehkragen«, die »dunkelblaue Seemannsüberjacke mit den goldenen Knöpfen«, der blauweiße Badeanzug. Kurz darauf traf man am Lido mit dem Rest der Familie zusammen: Vater und Geschwistern.

Von diesen allen ist Wladyslaw-Tadzio der einzige, der zum Zeitpunkt meiner Visite noch lebt. Ich sehe Photos von der Mutter: eine überragende Erscheinung, ganz in Spitze, darüber die Zobelboa und die »dreifache Kette kirschengroßer, mild schimmernder Perlen«, Photos von den drei Schwestern, schließlich Photos von ihm selbst. Der zarte Wuchs ist ihm bis ins hohe Alter geblieben, desgleichen der edle Kopf, die vornehme Haltung, die Eleganz der Bewegungen – dem Greis gegenüberzusitzen und sich den Knaben vorzustellen, bereitet keinerlei Schwierigkeiten: Da ist noch immer erstaunlich viel Ähnlichkeit.

Beim Kaffee erfahre ich die weiteren Stationen dieses Lebens: wie die Zwischenkriegszeit der väterlichen Papierfabrik schlagartig die russischen Absatzmärkte versperrte, wie das Kapital daraufhin rapid schwand, wie man 1927 die Firma abstoßen mußte, wie man sich auf seine Ländereien zurückzog und wie man nach dem Zweiten Weltkrieg dann auch diese verlor. Wierbka, der alte Familiensitz im Norden von Krakau, ging in Staatseigentum über: Aus dem Schloß wurde ein Arbeiterheim.

Wladyslaw von Moes, während des Zweiten Weltkrieges Kavallerieoffizier der polnischen Armee, nun aus deutscher Gefangenschaft heimkehrend, traf in Hirschberg mit Frau und Sohn zusammen – einer seiner früheren Direktoren verschaffte ihm einen ersten Arbeitsplatz. Viele weitere sollten folgen und keiner von Dauer – bei jedem neuen Versuch, eine Existenz zu gründen, war ihm seine Vergangenheit als Großgrundbesitzer im Weg. Ein Posten im Landwirtschaftsministerium, ein weiterer im Papierexport, dann Buchhalter in einer pharmazeutischen Fabrik, Kooperativführer im Bauwesen, Magazineur in einer Manufaktur für Volkskunst. Bis ihn zu guter Letzt die Gräfin Potocka in der Diplomatie unterbrachte: als Sekretär der Iranischen Botschaft. Hier faßte er endlich Tritt, hier gewann er seine innere Freiheit wieder, an diese letzten fünfzehn Arbeitsjahre denkt er gern zurück – gern und dankbar. Die Berufsdiplomaten kamen und gingen, er, der ständige Sekretär, war der ruhende Pol der Gesandtschaft.

In seinen letzten Lebensjahren zehrte Wladyslaw von Moes von einer kümmerlichen Rente, die Frau war krank, der Sohn mit achtzehn an Leukämie gestorben. In Paris lebte die Tochter – als er bei ihr zu Besuch weilte, sah er sich den »Tod in Venedig« im Kino an. Auch aus seiner Sicht ein vollendet schöner Film, an dem er nur zweierlei auszusetzen hatte: daß der Tadzio des Visconti an Alter wie an Wuchs größer war als er, dazu blond und nicht »châtaign«, und daß man die Mutter zur Zigarettenraucherin verfälscht habe: »Das wäre in unseren Kreisen zu jener Zeit undenkbar gewesen.«

Als Luchino Visconti seinerzeit auf der Suche nach einem Tadzio-Darsteller auch nach Polen kam (und unverrichteter Dinge wieder abreiste), wurde er gefragt, wieso er es denn bei dieser Gelegenheit verabsäumt habe, dem in Reichweite befindlichen Urbild zu begegnen. Er gab zur Antwort: »Weil ich von dieser Figur eine eigene Vision habe – die will ich mir nicht durch die Realität zerstören.« Und Moes selbst: »Ich hätte mich nicht anders verhalten als er. Visconti hatte recht.«

Der Film hatte übrigens noch ein weiteres Nachspiel: Er führte auch »Tadzio« und »Jaschu« auf ihre alten Tage noch einmal zusammen. Als der »Tod in Venedig« in London anlief, wohin es das »Jaschu«-Modell Janek Fudakowski nach dem Zweiten Weltkrieg verschlagen hatte, schickte dieser, im Stolz auf seine literarische Verewigung weniger zurückhaltend als der Jugendgespiele, einer großen englischen Zeitung ein Photo, das die beiden während ihres gemeinsamen Aufenthaltes am Lido zeigt. Und als dafür nach erfolgter Veröffentlichung ein Honorar bei ihm einging, richtete »Jaschu« aus England an »Tadzio« in Polen eine briefliche Anfrage, auf welches Konto er denn die ihm zustehende Hälfte des Betrages überweisen solle, schließlich sei er, Tadzio, ja auf dem betreffenden Bild mit drauf. Die Geldüberweisung unterblieb – statt dessen fuhr »Tadzio« zu »Jaschu« nach London auf Besuch. Es wurde ein herzliches Wiedersehen – ungetrübt von der Erinnerung an jene »Ausschreitungen« am Strand, mit denen einst der »stämmige Geringere« den »schwächeren Schönen« bezwungen und damit ihrer Freundschaft ein so abruptes Ende gesetzt hatte.

Das ist nun alles lange her, sehr lange – und auch das (nach den Worten Katia Manns) »drollige Nachspiel« zum »Tod in Venedig« nur mehr eine Fußnote zur Literaturgeschichte. Bloß eines noch: Wäre Thomas Mann selber dem Original-Tadzio in späteren Jahren wiederbegegnet, er hätte von seinen Sympathiebezeugungen für den »kleinen Phäaken« kein Wort zurücknehmen müssen. Nur in einem Punkt hat er geirrt: »Er ist sehr zart, er ist kränklich. Er wird wahrscheinlich nicht alt werden.« Wladyslaw von Moes, gegen Ende seines Lebens verwitwet und in Warschau ansässig, stirbt am 19. November 1986. Er hat das schöne Alter von sechsundachtzig Jahren erreicht.

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