Читать книгу Love is pain - Donom Maska - Страница 7

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Ich logg mich in die Quatschbox ein. Nicht mit meinem Pseudo sondern mit dem Fake. Mit meinem gehe ich, seit ich Jack kenne nur noch selten rein. Auch schon vor ihm hatte ich keine Lust mehr zu chatten, aber ich musste doch irgendwie meine Tage rumbringen.

Seit er in mein Leben trat, kann ich einfach nicht mehr mit diesen Typen schreiben. Auch mit Mike geht es nicht mehr. Ich logg mich ein, weil ich mir denke, ach komm, dann sind ein paar Stunden um, aber sobald ich online bin und meine sogenannten „Freunde“, die ich über die Monate angesammelt habe, mich anschreiben, würg ich grad. Ich hab keinen Bock. Ich kann mich einfach nicht mehr mit denen unterhalten. Ich will mich nicht mit denen unterhalten. Es ist alles so falsch.

Das Bild, das man da drin von sich verkauft, entspricht nicht der Realität, ich weiss es ja am besten. In diesem Chat ist die Mehrheit vergeben, angeblich auf der Suche nach Unterhaltung. Ein paar Sätze Unterhaltung später, stellt man fest, sie suchen entweder erotische Chats oder Affären oder beides. Die Singles da drin kann man vergessen, die sind nicht umsonst Single und an normale Unterhaltung, ist mit denen nicht zu denken.

Ich hab in den eineinhalb Jahren wenige gute Unterhaltungen gehabt, dafür viele skurrile Geschichten gelesen. Auch virtuell vertrauen sich mir die Menschen gerne an. Sie finden es toll, wie gut man mit mir reden kann, wie verständnisvoll ich bin und zuhöre. Bei mancher Geschichte aber, war ich so überfordert, dass ich einfach nur noch sprachlos war. Menschen und ihre Vorlieben. Ein paar hab ich auch auf einen Kaffee getroffen und musste feststellen, dass es zwischen virtueller und realer Welt einen himmelgrossen Unterschied gibt. Das hab ich auch schon vor Jack gewusst, aber aus Langeweile trotzdem gechattet. Dann aber hab ich ihn getroffen und es geht gar nicht mehr. Der Chat ist voll von selbstdeklarierten Traummännern. Jack ist ein realer Traummann.

Er hat den Mut gehabt, mich einfach anzusprechen. Er hat den Mut gehabt, über seine Ängste, Stärken, Schwächen, Erfahrungen und Gefühle von Angesicht zu Angesicht zu reden. Nach Monaten Chatten und Wischen weiss ich, dass sich echte Männer nicht online herumtreiben. Je länger sie in dieser virtuellen Welt herumlümmeln, desto grösser wird der Unterschied zwischen dem, was sie glauben zu sein und dem, was sie sind. Sie vergessen, dass das wahre Leben offline stattfindet.

Mit dem Fake geh ich rein, einfach weil es eine Gewohnheit ist. Schauen wer online ist, mal ein bisschen im öffentlichen Chat lesen, in der Hoffnung, die unterhalten mich bis Feierabend ohne, dass ich mit jemandem schreiben muss. Als Fake kann ich die „Freunde“ ignorieren. Aber es ist immer das Gleiche, die gleichen Witze, die gleichen Themen, die gleichen leeren ich-bin-so-toll Phrasen. Es ist so unglaublich langweilig, dass ich mich nach zwei Minuten schon wieder auslogge. Es ist ein Büroritual.

Vor 19 Monaten hat dieses Ritual angefangen.

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