Читать книгу 365 Tage Hochbeet - Dorothea Baumjohann - Страница 29

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Der Inhalt des Schnellkomposters lässt sich für die Füllung verwenden. Schaufeln Sie die groben Bestandteile auf die Dränageschicht, darauf die halb verrotteten. Die feinen Bestandteile von unten mischen Sie in die Pflanzschicht

DAS HOCHBEET RICHTIG FÜLLEN

Die Füllung ist das A und O des Hochbeets. Von ihr hängt ab, ob die Pflanzen gut gedeihen. Die einzelnen Schichten können aus ganz unterschiedlichen Materialien bestehen. Jede dieser Methoden hat Vor- und Nachteile.

Ein häufiger Fehler beim Befüllen ist, das Hochbeet komplett mit Gartenerde zu füllen. Ein solchen Substrat ist zu dicht, deshalb fehlt ihm Luft, die für die Pflanzenwurzeln unentbehrlich ist. Eine Hochbeetfüllung muss vielmehr geschichtet sein: Unten liegt grobes Material, nach oben hin feinere Erde. Im Folgenden werden verschiedene Schichtmethoden vorgestellt. Überlegen Sie, welche Vorteile für Sie wichtig sind. Dann entscheiden Sie sich für eine der vorgestellten Füllungen oder stellen Sie sich eine eigene Schichtung zusammen.


Bei der klassischen Hochbeetfüllung wird Baum- und Strauchschnitt als Dränage verwendet.

DIE KLASSISCHE FÜLLUNG

Die klassische Füllung eines Hochbeets erfolgt schichtweise.

 Beginnen Sie unten mit einer 20–30 cm dicken Schicht aus Ästen und dünnen Zweigen, die beim winterlichen Baum- und Strauchschnitt anfallen.

 Decken Sie diese grobe Holzschicht mit einer 5–10 cm dicken Schicht aus Laub oder Grassoden ab.

 Darauf füllen Sie 20–30 cm Rohkompost sowie das halb verrottete Material aus Ihrer Kompostmiete oder aus dem Schnellkomposter.

 Die letzten noch fehlenden 20–30 cm Schicht der Füllung ist die eigentliche Pflanzschicht. Dafür können Sie humose Gartenerde mit reifem Kompost mischen.

Die Vorteile der klassischen Füllung

 Haben Sie einen Garten, in dem Strauchschnitt und Kompost anfallen und aus dem Sie ein paar Schubkarren voll Erde abzweigen können, ist diese Füllung fast kostenlos zu bekommen.

 Die Methode bietet Ihnen die Möglichkeit, auf einfache und sinnvolle Weise den Inhalt Ihres Komposters unterzubringen.

 Nach der Befüllung setzt sehr bald ein Verrottungsprozess ein, der den Boden für einige Wochen deutlich erwärmt. Das wirkt sich vorteilhaft auf das Pflanzenwachstum aus.

 Aus der sich zersetzenden organischen Masse werden Pflanzennährstoffe freigesetzt, sodass Sie kaum düngen müssen.

Nachteile der klassischen Füllung

 Im ersten Jahr werden durch den Rotteprozess so viele Nährstoffe freigesetzt, dass nur Starkzehrer angebaut werden sollten.

 Durch die hohe Umsetzungsrate der Mikroorganismen sackt die Füllung so schnell zusammen, dass mindestens einmal im Jahr Substrat nachgefüllt werden muss.

DIE PFLANZKASTENFÜLLUNG

Ein Hochbeet kann auch wie ein großer Pflanzkasten auf der Terrasse gefüllt werden.

 Dabei besteht die untere, ca. 30 cm dicke Schicht aus Dränagematerial. Das können Steine sein, auch zerbrochene Betonplatten oder Bauschutt.

 Die Zwischenräume von groben Materialien werden mit Sand oder Splitt aufgefüllt.

 Alternativ können Sie auch ein Tongranulat (Blähton) verwenden.

 Diese Dränageschicht deckt man mit einem wasserdurchlässigen Vlies ab.

 Dann füllen Sie das Beet mit einer guten Pflanzerde auf. Achten Sie darauf, dass die Erde Tonanteile enthält. Dies sorgt für eine gute Wasserspeicherkapazität und macht die Erde strukturstabil. Zudem sollte die Erde torffrei sein und Pflanzennährstoffe für die ersten Wochen enthalten. Gute Kübelpflanzenerde erfüllt diese Bedingungen.

Vorteile der Pflanzkastenfüllung

 Die Füllmaterialien sind leicht zu beschaffen. Blähton z. B. bekommt man in Säcken abgepackt.

 Wenn Sie Blähton verwenden, ist die Befüllung leicht und eignet sich auch für ein Hochbeet auf dem Balkon.

 Die Füllung ist stabil und sackt nicht oder kaum merklich zusammen.

 Der Nährstoffgehalt ist auf Mittelzehrer abgestimmt, die Auswahl passender Pflanzen ist daher auch im ersten Jahr groß.

Nachteile der Pflanzkastenfüllung

 Die Füllmaterialien sind relativ teuer, besonders wenn auch die Dränage gekauft werden muss.

 Es finden keine Umsetzungsprozesse statt, die den Boden erwärmen.

 Auch im ersten Bepflanzungsjahr muss schon nachgedüngt werden.

 Das Substrat ist anfangs nur wenig belebt. Eine organische Nachdüngung mit Kompost braucht deshalb länger, bis sie umgesetzt wird und wirkt.


Dicke Holzscheite verrotten nur langsam. Die Füllung sackt nicht so schnell zusammen.

DIE HOLZSCHEIT-FÜLLUNG

Diese Füllung verfolgt das Ziel, die Vorteile, der klassischen und der Pflanzenkastenfüllung zu nutzen und die Nachteile beider Füllarten möglichst gering zu halten. Dabei gehen Sie so vor:

 Stellen Sie als Dränagematerial ca. 30 cm hohe Kaminholzscheite oder andere dicke Äste – auf etwa 30 cm Länge geschnitten – dicht aneinander unten in das Hochbeet.

 Hohlräume, die zwischen den Scheiten entstehen, füllen Sie mit einem strukturstabilen Substrat. Dieses können Sie aus gleichen Anteilen Brechsand und Gartenerde mischen. Bedecken Sie die Scheite mit dem Gemisch und spülen Sie es mit einem Schlauch in die Hohlräume ein. Wiederholen Sie den Vorgang, damit alle Ritzen und Zwischenräume gefüllt sind.

 Sind bei der Vorbereitung des Hochbeetplatzes Rasensoden angefallen, können Sie diese als nächste Schicht – mit der Rasenseite nach unten – einfüllen. Diese Soden sind aber nicht unbedingt notwendig.

 Die nächste, etwa 25 cm dicke Schicht besteht aus halb fertigem Grünschnittkompost. Sie bekommen ihn von kommunalen Kompostplätzen. In der Regel wird er für wenig Geld oder sogar kostenlos abgegeben. Das Material verrottet im Hochbeet weiter und erzeugt dabei Wärme.

 Als 20–30 cm dicke Pflanzschicht mischen Sie Gartenerde mit einer gekauften Gemüseerde.


Erde auf die Holzscheite füllen und mit der Brause in die Zwischenräume einspülen.


Grünschnittkompost ist gut aufbereitet und kann als mittlere Schicht eingefüllt werden.


Gemüseerde auf einen Haufen Gartenerde schütten und mit einer Schaufel mischen.

Vorteile der Holzscheit-Füllung

 Die Dränageschicht aus Holzscheiten kostet viel weniger als eine gleich dicke Schicht aus Blähton.

 Pilze, die sich beim Zersetzen der Holzscheite verbreiten, sind Nahrung für Regenwürmer, die wiederum die Durchmischung und Belüftung der oberen Schichten übernehmen.

 Die Holzscheite verrotten langsamer als die Äste der klassischen Füllung, daher sackt die Füllung auch viel langsamer zusammen.

 Der Grünschnittkompost verrottet nicht so schnell wie der Rohkompost der klassischen Füllung. Auch das führt dazu, dass das Substrat langsamer absackt.

 Die Füllung enthält weniger Nährstoffe als die klassische Füllung, sodass auch im ersten Jahr nicht nur Starkzehrer angebaut werden können.

 Die Füllung ist belebt. Im Kompost und in der Pflanzschicht befinden sich Bodenlebewesen, eine organische Nachdüngung wird schnell umgesetzt, die Nährstoffe sind schnell verfügbar.

Nachteile der Holzscheit-Füllung

 Die Beschaffung der Materialien ist nicht ganz einfach. Kaminholz können Sie sich anliefern lassen, Grünschnittkompost muss in der Regel selber abgeholt werden.

 Die Hochbeetfüllung muss jedes Jahr, wenn auch nur ein paar Zentimeter, aufgefüllt werden.

 Die Erwärmung des Bodens durch die Verrottung der organischen Bestandteile fällt deutlich geringer aus als bei der klassischen Füllmethode.


Füllen Sie Erde bis an die Unterkante. Jede Füllung sackt nach ein paar Regenschauern etwas zusammen.

DIE METHODEN KOMBINIEREN

Sie können die Füllmethoden auch abwandeln. Wichtig ist, dass sich unten im Beet eine grobe Dränageschicht befindet, damit der Lufthaushalt stimmt und sich keine Staunässe bildet. Weiterhin darf die Pflanzschicht nicht aus reinem Kompost bestehen, der zu viele Nährstoffe enthält. Besser ist eine Schicht Gemüseerde aus dem Sack. Ihr kann – aber muss nicht – Gartenerde beigemischt werden.

365 Tage Hochbeet

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