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4.

Als der zweite Masseur um 15 Uhr zu ihr kommt, bei dem sie dann wieder kommt, da weiß sie schon lange nicht mehr, wo sie ist, wer sie ist und erst recht nicht, wie viel Uhr es ist. Sie schwimmt auf Wellen der Lust und nimmt irgendwo tief in den innersten Schichten ihres Gehirns mit ihrem Reptilienwissen, das an den Geruchssinn geknüpft ist, noch wahr, dass sich der Duft geändert hat. Moschus wurde gegen Jasmin ausgewechselt. Das Aussaugen wurde durch ein Ausfüllen ersetzt. Kopfschmerzen hat sie keine mehr und sie kann sich auch nicht erinnern, jemals so etwas wie Kopfschmerzen gehabt zu haben.

Ihre Freundinnen erzählen ihr von einem großen Palast, den sie besucht haben. Überall habe es Pfauenmosaike gegeben. Pfauen seien durch alle Räume des Palastes geschritten. Gerne hätten sie eine der wunderschönen Schwanzfedern ergattert, doch leider sei das nicht möglich gewesen. Nach dem Besuch des Palastes seien sie dann noch in einem Restaurant gewesen, hätten Tee getrunken, der wirklich viel angenehmer sei bei der Hitze als ein Kaltgetränk. Das anschließende Currygericht sei jedoch der Wahnsinn gewesen. Das hätte Sandrine mal probieren sollen. Okraschoten mit Mandeln in einer Joghurtsauce. Der Reis sei mit Kardamom gewürzt gewesen. Sandrine kann gerne verzichten. Dieses indische Zeug ist nichts für sie. Hunger hat sie eh nicht. Wasser braucht sie jedoch. Viel Wasser.

Während sie trinkt, ist sie mit ihrer Aufmerksamkeit immer noch bei den Erlebnissen der beiden Massagen und deren Nachwirkungen. Ihr ganzer Körper prickelt nach wie vor. Denken mag und kann sie nicht. Denken scheint gerade total unwichtig zu sein. Überhaupt wird im Leben viel zu viel nachgedacht. Saugeiles Gefühl gerade. So lebendig und einfach geil.

Erst als ihre beiden Freundinnen wie Teenager zu kichern beginnen, taucht sie wie aus einer anderen Welt auf und schnappt wie nebenbei auf, dass die beiden etwas von einem Maharadscha erzählen, den es hier in Rajasthan noch gäbe. Auch wenn in Indien mittlerweile keine Fürstentümer mehr existieren, so gäbe es doch immer noch die Erben der ehemaligen Maharanas und die hätten auch noch beträchtliche Besitztümer. Ein Nachfahre des ehemaligen Maharadschas von Udaipur würde in eben jenem Palast leben, den die beiden heute besucht hätten. Leider hätten sie ihn nicht zu Gesicht bekommen. Aber wie sie in Erfahrung gebracht hätten, so sei er sehr gut aussehend und alleinstehend. Wieder kichern die beiden und schauen vielsagend ihre Freundin an.

»Ihr braucht mich gar nicht so anzuschauen! Ich bin froh, dass ich gerade einen Kerl losgeworden bin. Da werde ich mir nicht sofort einen neuen anlachen. Schon gar nicht einen Inder.« Sandrine weiß, dass ihre beiden Freundinnen nichts lieber sehen würden, als dass sie wieder einen neuen Freund hätte. Sollen die doch mit ihren Männern rummachen und die jeden Abend erdulden. Sie gönnt sie ihnen. Sie selbst möchte gerade keinen Partner, schon gar nicht einen, der jeden Abend vor dem Fernseher sitzt und eine Serie nach der nächsten anschaut. Davon hat sie genug.

»Es gibt auch noch andere Männer als deinen Dirk. Und nicht alle sitzen sie dumpf vor der Glotze.« Sandrine kennt die Diskussionen mit Anna, die gewiss mit ihrem Florian und der kleinen Lucy ganz glücklich ist. Sie hat keine Lust, wieder einmal mit ihr zu streiten über fernsehschauende und Fußball spielende Männer. Sie kommt gut alleine zurecht. Daran soll sich nichts ändern.

»Wie war denn deine Massage heute?«, fragt nun Saira, die andere der beiden Freundinnen. Sandrine kann nicht anders, ihr Kopf läuft puterrot an, was den beiden Freundinnen nicht verborgen bleibt. »Super Methode gegen Kopfschmerzen«, sagt sie schnell und dreht sich so, dass die beiden sie nicht sehen können. »Mir geht es schon viel besser. Ich könnte mir vorstellen, heute Abend noch mit euch loszuziehen.« Saira und Anna schauen sich vielsagend an, schmunzeln in sich hinein, tun so, als würden sie sich selbst die Brüste massieren und dann langsam mit den Händen immer tiefer den Bauch hinunter wandern bis in den Schambereich.

Sandrine dreht sich zu ihnen, sieht ihr Gestikulieren, das mittlerweile durch ein Stöhnen seitens Anna ergänzt wurde. Die Freundinnen machen sich offensichtlich lustig über sie. »Er hat meine Füße massiert«, versucht Sandrine mit möglichst nüchterner Stimme das Gespräch zu beenden. »Ah, die Füße …«, antwortet Saira höchst anzüglich. »Bestimmt auch den Raum zwischen den Zehen und an der Längsseite des Fußes entlang.« Saira massiert sich selbst sehr lustbetont ihren rechten Fuß, ohne dabei Sandrine aus den Augen zu lassen, während Anna sich hinter sie stellt und dazu die passenden Luststöhner produziert. »Gib’s mir, ja, gib’s mir! Ja, genau dort zwischen dem großen und dem Zeigezeh. Schneller, schneller, oh ja, schneller.« Anna wirft den Kopf in den Nacken, öffnet weit den Mund und stöhnt laut auf, als hätte sie einen Orgasmus. »Aaaaahhhhhhh … Puh! Du bist der beste Masseur, den ich je hatte. Keiner macht es so gut wie du.« Die beiden Freundinnen haben offensichtlich ihren Spaß, umarmen sich, kichern und schauen Sandrine amüsiert an.

»Ihr seid total blöd. Ich weiß nicht, wie ich mich darauf einlassen konnte, gemeinsam mit euch nach Indien zu fliegen.« Hatte sich Sandrine zunächst noch überlegt, den beiden Freundinnen von ihren Erlebnissen mit den beiden Masseuren zu erzählen, so ist ihr jetzt gründlich die Lust dazu vergangen. Das Geheimnis wird sie für sich behalten. »Wie sieht’s aus? Wollen wir jetzt noch was unternehmen? Ich habe drei Tage nur in der Bude gehockt mit Kopfschmerzen. Ich muss raus hier.«

Der Maharadscha und ich | Erotischer Roman

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