Читать книгу Apostolische Konstitutionen und Kanones - Dr. Ferdinand Boxler - Страница 13
3. Vom Schmuck in der Kleidung und der daraus entspringenden Sünde.
ОглавлениеDu sollst dich nicht schmücken, damit du nicht irgend einer Person Veranlassung zur Sünde werdest; denn entweder von ihr bezwungen wirst du gegen sie sündigen, und ewiger Tod wird von Gott über dich kommen, und du wirst mit herber Sinneskreuzigung bestraft werden; oder du begehest den Frevel nicht, sondern weisest das Weib zurück und versagst ihr die Einwilligung. In letzterem Falle hast du dennoch gesündigt, wenn du auch Nichts gethan, lediglich dadurch, daß du durch deinen Schmuck das Weib in die Schlinge gelockt, nach dir zu begehren; denn du hast bewirkt, daß sie auf diese Weise gereizt im Verlangen an dir Ehebruch beging. Übrigens vermindert sich deine Schuld, weil du dich Derjenigen, welche aus Lust zu dir entbrannte, nicht hingegeben hast; denn nicht du begehrtest ihrer, und du wirst, da du dich selbst ihr nicht hingegeben hast, von Gott dem Herrn Barmherzigkeit erlangen, der da gesagt hat: „Du sollst nicht ehebrechen, und du sollst nicht begehren." 12 Denn wenn jene Person dich angesehen hat oder zur Unzeit dir begegnete, so wurde sie innerlich überwältigt und begehrte nach dir, du aber hast ihr’s versagt. Jene nun ist in ihrem Herzen durch den Anblick deiner jugendlichen Wohlgestalt und Zier sehr verwundet, so daß sie dich zu lieben anfing; du aber wirst der Schuld des Weibes schuldig erfunden als Urheber ihres Ärgernisses und Erbe des Wehe. Deßwegen sollst du Gott den Herrn bitten, daß er dir nichts Übles in dieser Beziehung auferlege; denn du mußt nicht zur Sünde den Menschen gefallen, sondern vielmehr Gott anhangen zur Heiligung des Lebens und zur Erlangung der ewigen Ruhe. Schmücke nicht die von der Natur und von Gott dir verliehene Schönheit noch darüber hinaus, sondern halte dieselbe vor den Menschen in bescheidenen Schranken, so daß du das Haupthaar nicht sorgfältig pflegest, vielmehr sollst du es beschneiden und vernichten, damit du nicht gekämmt und das Haupthaar geglättet oder mit Balsam bestrichen jene Weiber an dich zu ziehen suchest, welche so gefangen zu werden oder sich zu fangen pflegen. Auch nicht ausgesuchter Kleidung sollst du dich zur Verführung bedienen, noch sollst du Beinkleider oder Schuhe in böser Absicht anziehen, sondern nur, was Ehrbarkeit und Nothwendigkeit fordert. Auch sollst du nicht öffentlich goldene Ringe an deine Finger stecken, weil Dieß alles Zeichen eines buhlerischen Lebens sind, nach denen ohne Noth zu streben unrecht ist. Auch ist es dir als Gläubigem und Kind Gottes nicht erlaubt, das Haupthaar sorgfältig zu pflegen und in ein Geflecht zusammen zu fügen oder herabrollen zu lassen oder zu scheiteln, noch auch anschwellen zu machen, noch durch Brennen und Formen zu kräuseln oder blond zu machen, weil das Gesetz im Deuteronomium es verbietet mit den Worten: „Ihr sollt euch nicht gekräuselte Haare und sackartige Beinkleider machen." 13 Deßwegen soll man auch den Bart nicht verderben, noch die Gestalt des Menschen naturwidrig verändern, denn das Gesetz sagt: „Ihr sollt euch nicht des Bartes berauben." Denn Gott der Schöpfer hat die Frauen zu ihrer Zierde mit keinem Bart versehen, für die Männer aber fand er den Bart geeignet. Du aber, der du aus Gefallsucht den Bart scheerest, widersetzest dich dem Gesetze 14 und bist verabscheuungswürdig vor Gott, der dich nach seinem Bild geschaffen hat. Wenn du daher Gott gefallen willst, steh ab von all’ dem, was verhaßt ist, und thue Nichts von dem, was ihm mißfällig ist.