Читать книгу Die Geschichte des Eisens, Band 3: Das 16. Jahrhundert - Dr. Ludwig Beck - Страница 4

VORWORT.

Оглавление

Indem ich die zweite Abteilung meiner Geschichte des Eisens der Öffentlichkeit übergebe, sei es mir gestattet, einige erläuternde Worte vorauszuschicken.

Der Plan des Werkes, eine umfassende Geschichte des Eisens in technischer und kulturgeschichtlicher Beziehung zu bieten, ist unverändert festgehalten; allein es liegt in der Natur der Sache, dass mit der fortschreitenden Entwicklung der Eisenindustrie der technische Standpunkt mehr und mehr in den Vordergrund tritt. Im ersten Teil überwog das kulturgeschichtliche Element, in den übrigen wird das Technische vorherrschen, doch werden sich auch hier überall kulturgeschichtliche Anknüpfungen finden.

Eine große Schwierigkeit bot die Gliederung des Stoffes. In der alten Geschichte konnte die Einteilung nach Nationen vorangestellt und die technischen Erörterungen derselben untergeordnet werden, in der neueren Geschichte ist dies nicht mehr möglich, hier müssen die technischen Gesichtspunkte das Einteilungsprinzip bilden, während die nationale Teilung zurücktritt. Dies wird mit jedem neuen Jahrhundert mehr der Fall, indem die Eisenindustrie umso mehr international wird, je mehr sie sich der Gegenwart nähert. Um die Fülle des Stoffes überhaupt bewältigen zu können und eine chronologische Ordnung festzuhalten, sind für die Haupteinteilung Abschnitte nach den Jahrhunderten gewählt worden. Jedes Jahrhundert zerfällt sodann in einen allgemeinen technischen Teil und in einen lokalen Teil, in welchem die Geschichte der einzelnen Länder abgehandelt wird. Diese Landesgeschichte enthält vielfach Beispiele für die allgemeine Geschichte. Je näher man aber der Gegenwart kommt, je mehr tritt der zweite Teil gegen den ersten zurück. Für das neunzehnte Jahrhundert lässt sich diese Einteilung überhaupt nicht mehr streng festhalten. Denn während in den früheren Jahrhunderten, wie in der ganzen alten Zeit die Nachrichten über die Technik der Eisenbereitung so spärlich sind, dass die Hauptarbeit darin bestand, das Material dafür zusammenzusuchen, so entwickelte sich seit der Erfindung der Dampfmaschine, besonders aber in unserem Jahrhundert eine solche Fülle der technischen Literatur, dass die Mühe umgekehrt darin bestand, in dieser Hochflut des Stoffes das Steuer festzuhalten, um den Kurs nicht zu verlieren. Bei der großartigen Entwicklung der Eisenindustrie im neunzehnten Jahrhundert, bei der fast verwirrenden Teilung und Spezialisierung der technischen Prozesse war es durch die Menge des Materials nicht mehr möglich, an so großen Zeitabschnitten festzuhalten, es mussten, um den historischen Fortschritt klarstellen zu können, kürzere Perioden gewählt werden. Leider ist es bei dieser Art der Behandlung nicht immer möglich gewesen, Wiederholungen zu vermeiden. Der Verfasser hat sich die größte Mühe gegeben, dieselben möglichst zu beschränken und wo sie für das Verständnis unvermeidlich waren, ihnen neue Seiten abzugewinnen gesucht.

Eine andere kaum lösbare Schwierigkeit lag darin, den ungeheuren Stoff so zu bearbeiten, dass er das Interesse des Technikers ebenso wie das des Nichttechnikers fesselt. Eine ganz leichte Arbeit wird es für den Laien in der Technik nicht sein, sich durch das Werk durchzuarbeiten. Trotzdem wagt der Verfasser zu hoffen, dass es jedem Gebildeten verständlich sein wird. Freilich gehört dazu freundliches Entgegenkommen der Leser, sowie gütige Nachsicht der berufenen Kritiker.

Rheinhütte-Biebrich, im Juni 1895.

Dr. L. Beck.

Die Geschichte des Eisens, Band 3: Das 16. Jahrhundert

Подняться наверх