Читать книгу Eine Portion Gesundheit bitte! - Dr. med. Andrea Hofer - Страница 14

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Wie innen, so außen

Wie sieht es in ihrem Inneren aus? Sind Sie aufgewühlt, verärgert, verstört, rastlos, haltlos, hilflos, verängstigt, am Boden zerstört? Man könnte diese Liste unendlich fortführen. Vielleicht wissen Sie, worauf ich hinauswill. Denken Sie nach, wie Sie sich fühlen. Wie ist Ihre Grundstimmung? Wie war Ihr heutiger Tag oder wie waren Ihre letzten Tage? Wie haben Sie sich gefühlt, was haben Sie gedacht, und wie haben Sie gehandelt? Ihr Fühlen (innen, Gedanken) spiegelt Ihr Außen (Krankheit im Körper, Umgebung). Sind Sie krank, stimmt mit Ihrem Innenleben etwas nicht. Möglicherweise haben Sie viele Probleme, Sorgen, Partnerstreitereien, Klagen, Schulden, die Sie auffressen, Kredite zu zahlen, kein Geld im Haus, Kinder, die viel Geld kosten und noch dazu „undankbar“ sind. Sie sind enttäuscht vom Leben, von Ihrem Partner, Ihrer Familie, niemand unterstützt Sie, Sie sind allein, fühlen sich einsam unter vielen Menschen, niemand versteht Sie, oder Sie finden keinen geeigneten Partner.

Warum denken Sie, ist das so? Wer ist schuld daran? Bin ich schuld an Ihrer Situation, sind die anderen schuld an Ihren Schulden, Ihren Krediten, Ihren Streitereien mit den Kindern und Ihrem Leben? Ihr Leben, wie es momentan ist, haben Sie sich selbst zuzuschreiben. Niemand sonst. Liebe Leserin, lieber Leser, fassen Sie sich einmal an die Nase und seien Sie ehrlich zu sich.

Wenn Sie sich einsam fühlen, dann doch nur, weil Sie nicht unter Leute gehen, und wenn Sie unter Menschen sind, verschließen Sie sich, gehen auf niemanden zu. Möglicherweise will niemand etwas mit Ihnen zu tun haben, weil Sie eine unangenehme Art haben, mit anderen zu sprechen und immer recht haben müssen.

Wer ist schuld an Ihren hohen Krediten? Sind wirklich die „anderen“ schuld? Die Bank ist schuld, weil Sie Ihnen zu leicht Kredite gewährt hat, Ihre Exfrau ist schuld, weil sie in Luxus leben wollte, oder die Familie hat Sie zu teuren Investitionen überredet? Wer hat Ihrer Meinung nach den Kreditvertrag unterschrieben? Waren das die anderen? Nein, Sie waren es, also sind Sie auch schuld daran. Tut mir leid, Ihnen das so hart sagen zu müssen, aber alles, was in Ihrem Leben geschieht, haben Sie sich selbst zuzuschreiben. Wow, das ist jetzt nicht gerade angenehm, oder? Es ist immer einfach, die Schuld auf andere abzuwälzen. Alle sind schuld, nur Sie nicht. Durch Ihre Gedanken haben Sie sich das Leben aufgebaut, wie es heute ist: Ihre Schulden, Ihr Haus, Ihren Partner, Ihre Freunde, Ihr Auto und Ihre Krankheit. Alles schön „zusammengedacht“.

Vielleicht legen Sie jetzt das Buch weg und sagen: „Das ist doch idiotisch, ich soll schuld sein, das ist nicht wahr, wie kann diese Frau das wissen, bei mir ist das doch alles anders.“

Sicherlich, bei jedem Menschen ist es anders. Jeder hat seine eigene Geschichte, sein eigenes Leben. Dieses Leben hat er sich selbst erschaffen, durch seine Gedanken, Worte und Taten. So wie in Ihrem Inneren (Gedanken), präsentiert sich Ihr Äußeres (Umfeld, Job, Kinder, Partner, Krankheit, Gesundheit).

Vielleicht können Sie nachts vor lauter Schulden nicht schlafen und haben wahnsinnige Angst, Ihren Job zu verlieren. Und jetzt ist gerade die Situation, die Sie am meisten fürchten, eingetroffen. Ihr Chef hat Sie durch eine neue Maschine ersetzt. Sie sind arbeitslos. Diese Situation macht Sie so fertig, dass Sie sich zurückgezogen haben und tagelang nur grübeln, nachdenken, deprimiert sind und mit hängendem Kopf durch die Gegend spazieren. Es könnte nicht noch schlimmer kommen, jetzt sind Sie auch noch schwer erkrankt. Sie meinen, Ihre Krankheit hat mit all dem nichts zu tun? Hat sie wohl! Sie haben Ihre Krankheit erschaffen. Sie haben sich tagelang, wochenlang oder jahrelang durch Ihre negativen Gedanken „fertig“ gemacht. Jetzt lassen Sie den Kopf hängen und sagen, das Schicksal sei schuld, Ihnen hätte nichts Ärgeres passieren können als diese Krankheit, die Sie arbeitsunfähig macht. Sie ziehen sich immer mehr zurück, lassen sich von Ihren Mitmenschen bemitleiden und versauen denen auch noch den Tag. Niemand ist so arm wie Sie, denken Sie insgeheim. Niemand auf dieser Welt. Wirklich niemand. Davon sind Sie überzeugt. Denn kein Mensch ist in so einer unpässlichen Situation wie Sie, und Sie wissen weder ein noch aus. So oder so ähnlich könnte es sein. Doch ich habe eine gute Nachricht für Sie.

„Die können Sie jetzt wirklich gebrauchen“, meinen Sie? Sie sind dem Schicksal nicht ausgeliefert. Sie müssen Ihre Krankheit nicht erleiden, Sie müssen nicht Tausende Medikamente und Therapien durchprobieren, Sie müssen keine Angst haben zu leiden oder sich Ihrem Schicksal ergeben. Sie haben die Macht. Sie haben Ihre starken Gedanken. Die positiven Gedanken sollen von nun an, wo Sie diese Zeilen gelesen haben, alle negativen vertreiben. Die düsteren, angstvollen, schlechten, Sie runterziehenden, zerfleischenden, zerstörerischen Gedanken sollen keinen Platz mehr in Ihrem Leben haben. Mit der Zeit sind diese negativen Gedanken Ihnen in Fleisch und Blut übergegangen. Sie dachten, alle denken so. Es sei das Normalste auf der Welt für Sie, so zu denken. Sie beneiden Ihre Mitmenschen, weil diese lebensfroh und gesund sind. Weil sie immer heiter sind und mit einem Lächeln auf den Lippen und einem fröhlichen „Hallo“ an Ihnen vorbeigehen.

Während Sie ein leises verstimmtes „Guten Morgen“ murmeln (das aber gar nicht so meinen) und sich denken: „Wie kann man so früh schon so heiter sein?“, ist Ihre Nachbarin immer gut gelaunt. Und Sie sieht auch immer gut aus, auch wenn Sie im ausgeschlappten Jogginganzug mit dem Hund Gassi geht.

Woran, denken Sie, kann das liegen? Was hat sie, das Sie nicht haben? Worin unterscheiden Sie beide sich? Beneiden Sie sie ein wenig, weil Sie etwas hat, das Ihnen fehlt? Sie können sich vorstellen, dass fröhliche Menschen auch frohe Gedanken haben. Positive, aufheiternde, aufmunternde, gutgelaunte Gedanken.

Oder denken Sie, dass gut gestimmte Menschen Horrorgedanken in Ihren Gehirnen abspielen und als Tarnung immer mit einem Sonnenlächeln auf den Lippen durch die Gegend spazieren, damit ihre Mitmenschen nicht mitbekommen, wie es in ihrem Inneren aussieht?

Ich kann Ihnen garantieren: So ist es sicherlich nicht. Fröhliche, gut gelaunte, positiv eingestellte Menschen haben positive Gedanken, und depressive, angstvolle, selbstzermürbende Menschen haben negative Gedanken. Das scheint doch logisch.

Sie leiden an einer Erkrankung, die Sie loswerden möchten. Sicherlich sind Sie nicht ohne Grund krank geworden. In Ihrem Leben gibt es etwas, das Ihnen Sorgen bereitet. Große Sorgen. Sie wissen, wovon ich spreche? Kann es vielleicht sein, dass Sie davon noch keinem Menschen etwas erzählt haben? Oder sind Sie der Typ Mensch, der seine Probleme jedem erzählt und alte Geschichten immer und immer wieder aufwärmt (und dadurch auch immer im Gedächtnis präsent hat, da, wo es richtig wehtut und man sich jederzeit an sein Problem erinnern kann)? Sie sagen, Sie müssen so denken, denn Sie wissen nicht, wie Sie sonst denken sollen? Schon immer haben Sie so gedacht, und Sie haben keinen Schimmer, wie Sie es besser machen sollen?

Alte Gedankenstrukturen zu ändern ist nicht einfach. Einfach zu sagen: „Denk positiv“, wird Ihnen nicht weiterhelfen, denn Sie wissen nicht, wie Sie plötzlich „positiv“ denken sollen. Ihre negativen Gedanken sind viele Jahre lang von Ihnen in Ihre Gehirnwindungen eingeprägt worden. Sie empfinden Ihre Gedanken als normal und alltäglich, was aber noch lange nicht bedeutet, dass Sie diesen Umstand nicht ändern können. Sie können ihn ändern, wenn Sie es wollen. Wenn Sie es wirklich wollen, wenn Sie gesund werden möchten und sagen: „Ja, ich möchte das probieren, ich möchte gesund sein, ich ändere jetzt meine Einstellung zum Leben und meine Gedanken“. Damit sind Sie auf dem besten Weg.


Angst

Wir sollten damit aufhören, ständig in Angst zu leben und uns selbst Angst einzuflößen. Kranke Menschen haben haufenweise angstvolle Gedanken. Viele machen sich durch ihre ängstlichen Gedanken, die den gesamten Tag in ihrem Gehirn kreisen, selbst fertig. Gehen Sie manchmal ins Bett und denken vor dem Einschlafen über ein Problem nach, das Sie mental bis ins kleinste Detail zerstückeln und völlig überzogen aufbauschen? Stellen Sie sich die ärgsten Was-wäre-wenn-Szenarien vor und versuchen, nachts im Bett Lösungen dafür zu finden? Schlafen Sie beunruhigt ein und leiden unter Angstträumen? Haben Sie erlebt, dass sich Ihr „Problem“ am nächsten Morgen als null und nichtig herausgestellt hat? Hätten Sie nicht besser geschlafen, wenn Sie von Ihrem „Problem“ gedacht hätten, dass alles gut werden wird, und wenn nicht, Sie dieses auch noch am nächsten Tag hätten erledigen können?

Lassen Sie sich nicht von Ihren Ängsten in den Schlaf wiegen. Dadurch werden sie tief in Ihr Unterbewusstsein gespeichert. Wir beunruhigen uns oft mit Gedanken, die nicht real sind und möglicherweise nie eintreten. Stellen Sie sich keine Was-wäre-wenn-Probleme vor.

Was wäre, wenn mir der Arzt morgen bei der Besprechung der Blutuntersuchung sagt, dass mein Blutbild wieder schlecht ist? Dann muss ich wieder ins Krankenhaus und alle Untersuchungen über mich ergehen lassen. Sie stecken Schläuche in mich hinein und untersuchen mein Innerstes, sie schieben mich in kalte weiße Zimmer und lassen mich mit meiner Angst allein. Mit solchen oder ähnlichen Gedanken quälen sich viele Kranke, sie malen sich das Schlimmste aus, quälen sich in Gedanken und planen bereits ihr eigenes Begräbnis.

Hören Sie auf damit! Umsonst haben Sie nachts wach gelegen und darüber nachgedacht, was Ihnen Ihr Arzt wohl so Wichtiges sagen möchte. Vielleicht stellt sich am nächsten Tag heraus, dass sich Ihre Blutwerte verbessert haben. Hätten Sie Ihre Nacht nicht besser und entspannter verbringen können?

Wenn Ihnen negatives Denken, das ewige Kreisen von schlechten Gedanken, nichts nützt, es Ihnen sogar schadet, warum tun Sie es dann? Sie sagen, Sie können nichts anderes denken, es kommt Ihnen immer wieder in den Sinn, es läuft wie ein automatisches Tonband ab, und Sie können nichts dagegen tun? Wenn Sie sich erwischen, dass Sie sich in negativen, angstvollen Gedanken verstricken, müssen Sie diese sofort stoppen. Stundenlang dieselben negativen Denkmuster abrollen zu lassen bringt Ihnen höchstens Angst, Verspannungen und Schmerzen. Sperren Sie den Kobold aus und lenken Sie ihn ab. Immer wenn ein negativer Gedanke vor Ihrem geistigen Auge flackert, zerstreuen Sie ihn und denken Sie an etwas Schönes.

Sie können das! Sie selbst sind es, der immer wieder seine negativen Gedanken im Geist kreisen lässt. Deswegen können Sie das auch stoppen. Jedes Mal, wenn Sie bemerken, dass Ihr Gedankenkreisen wieder beginnt, halten Sie es an. Sagen Sie laut zu sich selbst: „Nein, ich will das nicht mehr. Ich denke jetzt positiv.“ Verdrängen Sie das Negative aus Ihren Gedanken und Ihrem Leben. Sie haben die Macht über Ihre Gedanken. Sie allein. Sie können negativ oder positiv denken. Die freie Wahl liegt bei Ihnen.


Eine Portion Gesundheit bitte!

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