Читать книгу Eine Portion Gesundheit bitte! - Dr. med. Andrea Hofer - Страница 16
Vermeiden Sie negative Gedanken
ОглавлениеWie wäre es, wenn Sie sich immer gut fühlen würden? Wäre das nicht herrlich? Ja, das wollen Sie. Dann denken Sie positiv! Niemand kann das für Sie tun. Sie allein sind für Ihre negativen oder positiven Gedanken verantwortlich. Geld, Macht, Ruhm oder Ehre helfen Ihnen nicht, wenn Sie sich durch Ihre Gedanken schaden. Was nutzt Ihnen das gesamte Geld dieser Welt, wenn Sie sich hassen und sich mit negativen Gedanken umgeben? Wenn Sie morgens aufstehen und den Kopf hängen lassen, weil Sie depressiv sind? Auch Ihr goldenes Kaffeeservice, aus dem Sie Ihren Morgenkaffee schlürfen, nutzt Ihnen nichts, wenn Sie sich bereits frühmorgens mit trüben und grauen Gedanken umgeben. Auch der Swimmingpool, voll mit herrlich warmer Eselsmilch, in den Sie sich wie Kleopatra legen, nutzt Ihnen wenig, wenn Sie depressiv sind; auch nicht der schwarze Mercedes mit weißer Ledergarnitur, ausgestattet mit Fernseher und Bar.
Bitte verstehen Sie mich nicht falsch: Ich will damit nicht ausdrücken, dass Geld schlecht ist, im Gegenteil: Geld zu haben, macht unser Leben sehr angenehm. Aber mit allem Geld dieser Welt können Sie sich Ihre Gesundheit nicht kaufen. In Ordnung, Sie können in Kur fahren und sich von einem braungebrannten Muskelprotz im hautengen Tanga massieren lassen. Oder sich von einer kleinbusigen Thai mit Schlammpackungen verwöhnen lassen, Sie können zur Rehabilitation fahren und sich dort einen Prinzen im Tanzsalon aufreißen. Wenn Sie sich aber weiterhin mit dunklen Gedanken umgeben, wird das Glück nur kurz anhalten, und Ihre Krankheit nicht verschwinden. Sie lauert unterirdisch, um im ungeeignetsten Moment auszubrechen.
Stellen Sie sich einen Eisberg vor. Sie sehen nur die Spitze, circa zwei Drittel des Eisbergs befinden sich unter Wasser. Genauso ist es mit Ihrer Krankheit. Wenn Sie zum Beispiel Kreuzschmerzen haben, ist das nur die Spitze des Eisbergs, ein Warnsignal Ihres Körpers. Alle Ihre negativen Gedanken, Ängste, Zweifel, Depressionen, die Sie weiterhin hegen, sind die anderen zwei Drittel. Möglicherweise sind Sie sehr hartnäckig und lieben es, sich bemitleiden zu lassen, suhlen sich in Ihren Schmerzen, lassen negative Gedanken kreisen und blasen Trübsal. Sie lassen den Kopf hängen, denken nur das Schlechteste von sich und der Welt. Ihre Schmerzen werden nicht besser, nein, sie verschlechtern sich von Tag zu Tag.
So kommt es, dass Sie, obwohl Sie ohnehin täglich an bewegungseinschränkenden Kreuzschmerzen leiden, auch noch einen auf den „Deckel“ bekommen. Sie erleiden einen sehr schmerzhaften Bandscheibenvorfall und können plötzlich nicht mehr gehen. Von nun an müssen Sie viele Schmerzen erleiden, werden operiert und bekommen ein Stützkorsett verpasst. Sie gehen auf zwei Krücken und schleppen sich im Krankenhaus um drei Uhr morgens mühsam ins Fernsehzimmer, weil Ihr Bettnachbar immer laut mit offenem Mund schnarcht und Sie nicht schlafen lässt. Am Gang hat ein verwirrter alter Mann eine Bananenschale liegen lassen (so eine Schlamperei in einem Krankenhaus), und weil es dunkel ist (Sie wollten das Licht nicht einschalten, um die anderen Patienten nicht zu stören), rutschen Sie darauf aus. Sie fallen hin und brechen sich auch noch das rechte Bein. Ein offener Bruch.
Während Ihres Unfalls ist unglücklicherweise die Krankenschwesterstation nicht besetzt, da sich alle Schwestern einen Stock tiefer versammelt haben, um Sissi, Teil III, zu sehen. Niemand hört Ihre verzweifelten Hilferufe, und Sie müssen eine halbe Stunde schmerzgepeinigt auf dem kalten Steinboden liegen, bis Sie von einer Hilfskrankenschwester gefunden werden, die schnell einige Schokoladentrüffel holen wollte. Leider ist der Chirurg gerade im Einsatz (eine schwere Herzklappenoperation, die noch Stunden dauert), und Sie müssen bis zum nächsten Tag warten.
Dies könnte die Geschichte eines „Schwarzmalerpatienten“ sein.
Immer dann, wenn Sie ohnehin keine Zeit haben und von einem Termin zum nächsten rasen oder auf einer stressigen Geschäftsreise im Ausland sind, bekommen Sie Ihren seit Jahren bekannten und verhassten Gichtanfall der großen Zehe und müssen zur Behandlung ins Krankenhaus.
Genau dann, wenn Sie viel zu lernen haben, Tag und Nacht büffeln müssen, weder Zeit für Ihre Freunde noch für Familie haben, bekommen Sie einen Migräneanfall.
Wenn wir es am wenigsten brauchen und unter Stress stehen, werden wir krank. Warum ist das wohl so?
Wenn wir nicht abschalten können, weil wir vor Sorgen, Problemen und Kummer unserem Körper und Geist keine Pause gönnen, werden wir krank. Sind Sie manchmal starr und unflexibel in Ihrem Verhalten und Ihren Lebensansichten? Könnten Sie sich Ihr Leben nicht angenehmer gestalten, wenn Sie die Zügel ein wenig lockern würden? Möchten Sie Ihre Schmerzen loswerden? „Verkrampf di net“ (Verkrampfe dich nicht), singt der Austro-Popsänger Ulli Bär, also lassen Sie ihren Träumen und Gedanken freien Lauf. Träumen Sie sich Ihr Leben, wie Sie es gerne leben würden.
Erträumen Sie sich Ihr Leben in Freiheit, mit Geld, Autos, Häusern, Liebe, Gesundheit, Lebensfreude und allem, was Ihnen vorschwebt. Es steht Ihnen alles zu. Vor allem Gesundheit brauchen Sie jetzt am nötigsten.
Träumen Sie davon, gesund zu sein, durch die Gegend zu springen und vergnügt wie ein junger Hund mit dem Ball um die Wette zu rennen. Schauen Sie nicht auf die Nachbarn und überlegen Sie nicht: „Was werden wohl die anderen von mir denken?“ Das kann Ihnen egal sein. Es gibt Ihnen sowieso niemand etwas. Alle wollen Ihren Senf dazugeben, wirklich helfen möchte Ihnen selten jemand. Seien Sie frei, fühlen Sie sich frei, lassen Sie sich nicht von anderen Menschen sagen, wie Sie zu leben haben. Ihr zukünftiges Leben soll so sein, wie Sie es gerne hätten. So, wie Sie es sich immer verwehrt haben, weil Sie dachten, Sie seien es nicht wert. Immer musste man für die Kinder sparen, für das Haus oder ein neues Auto, für den teuren Urlaub oder sonstiges. Jetzt ist es Zeit, an sich zu denken und das zu machen, was Sie schon immer machen wollten: Seien Sie verrückt!
Ver-rückt! Anders. Anders als die anderen, eben verrückt. Das Wichtigste für Sie in Ihrem Leben ist jetzt, dass Sie sich in Ihrer Haut wohlfühlen. Dass Sie sagen können: „Ja, es geht mir gut. Ich fühle mich wohl, endlich mache ich das, was ich schon immer machen wollte.“ Sicherlich haben Sie einen heimlichen Traum, von dem niemand weiß. Wie wäre es, wenn Sie sich diesen erfüllen würden? Lassen Sie die Zügel los. Seien Sie fröhlich und planen Sie die nächsten Schritte. Gehen Sie energievoll ins Leben und seien Sie Sie selbst. So, wie Sie es für richtig halten. So, wie es Ihnen gefällt.