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Was in den Zellen geschieht

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Die biologischen Vorgänge, die zum körperlichen Altern führen, sind sehr komplex und wissenschaftlich auch heute nur teilweise verstanden. Es gibt Hunderte von Theorien, wie und warum es zum Altern kommt. Viele Wissenschaftler beschreiben einzelne Aspekte des Alterns, die erst in Kombination ein verständliches Mosaik ergeben.

Klassischerweise gehen Wissenschaftler, wenn sie biologische Alterungsprozesse betrachten, von der Zelle als kleinster lebender Einheit eines Organismus aus. Der Körper eines erwachsenen Menschen besteht aus 100 Billionen Zellen. Aneinandergereiht ergäbe das eine Länge von 2,5 Kilometern! Unsere Zellen vermögen geordnet miteinander zu agieren und zu kommunizieren; als Ganzes sichern sie die Integrität, Funktionsfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und die Gesundheit des Lebewesens. Auf welche Weise diese unglaubliche Komplexität sich organisiert und reguliert, gehört auch heute noch zu den großen Rätseln des Lebens. Gesundheit besteht darin, das dynamische Gleichgewicht (Homöostase) zwischen den verschiedensten Faktoren und Bestandteilen aufrechtzuerhalten; dadurch wird ein gesundes Leben ermöglicht.

Altern wird auf biologischer Ebene als ein allmählicher Funktionsverlust verstanden, der Moleküle, Zellen, Zellverbände, Organe und schließlich den Gesamtorganismus erfasst; er führt zu einem zunehmenden Ungleichgewicht, dann zu Krankheit und schließlich zum Tod.

Die wissenschaftlichen Erkenntnisse, die zum biologischen Verständnis des Alterns geführt haben, stammen aus unglaublich vielen kleinschrittigen Experimenten und Studien; sie wurden zum größeren Teil an Hefezellen, Würmern, Mäusen und anderen kurzlebigen Organismen und Lebewesen im Labor durchgeführt.

Hierin liegt zugleich auch eine der Schwächen der Altersforschung, wenn man auf das Altern beim Menschen schaut: Die Erkenntnisse aus Zellen sowie kurzlebigen Organismen und Kleinlebewesen lassen sich nicht ohne Weiteres auf langlebige Säugetierspezies wie z. B. Affen oder auch den Menschen übertragen. Bei langlebigen Spezies ist es viel schwieriger, Altersprozesse zu beobachten und experimentelle Forschung durchzuführen, einfach weil die Alterung über einen viel längeren Zeitraum stattfindet. Die Erkenntnisse über das Altern haben aber mit der modernen Molekularbiologie in einem atemberaubenden Maß in den vergangenen Dekaden zugenommen, sodass heute viele Mechanismen und Vorgänge viel besser verstanden sind.

Ein für die Altersforschung sehr wichtiger und einflussreicher wissenschaftlicher Übersichtsartikel aus dem Jahr 2013 (López-Otin et al. 2013) fasst die heute etablierten und bekannten Prozesse, die zum Altern führen, in neun grundlegenden Merkmalen zusammen:

»Instabilität des Genoms

»Telomerverschleiß

»Epigenetische Veränderungen

»Verlust der Protein-Homöostase

»Deregulierte Wahrnehmung von Nährstoffen

»Mitochondriale Dysfunktion

»Zelluläre Seneszenz

»Erschöpfung von Stammzellen

»Veränderte Kommunikation zwischen Zellen

Nie zu alt, sich jung zu fühlen

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