Читать книгу Superorgan Mikrobiom - Dr. Nicole Schaenzler - Страница 13
Bakterien – so klein und doch so groß
Оглавление»Ohne Bakterien hätten wir einen toten Planeten«, sagt Jack Gilbert. Der britische Mikrobiologe muss es wissen. 2010, als er noch Leiter des Microbiome Center an der University of Chicago war, hat Gilbert gemeinsam mit seinen amerikanischen Kollegen Rob Knight von der University of California in San Diego, Janet Jansson vom Pacific Northwest National Laboratory in Richland und Rick Stevens von der University of Chicago das ehrgeizige Earth Microbiome Project (EMP) auf den Weg gebracht. Das Ziel: möglichst alle Mikroben – und insbesondere die Bakterien – auf unserem Planeten zu erfassen. Inzwischen ist das Werk weitgehend vollbracht: Es gibt die erste Referenzdatenbank mit fast allen Bakterien unserer Erde. Dafür wurden zigtausend Mikroben im Boden, im Meer und in Seen, aber auch in Stuhl- und Hautproben von Mensch und Tier aufgespürt und dann mithilfe von DNA-Analysen katalogisiert.
Das Mammutunternehmen hat schon allein deshalb besondere Beachtung verdient, weil die wissenschaftliche Community mit großem Engagement über alle Grenzen hinweg zusammengearbeitet hat; mehr als 500 Forscher haben sich beteiligt. Und auch wenn es noch Jahre dauern wird, aus den unendlich vielen Geninformationen wiederkehrende Muster und Zusammenhänge zu erkennen, so hat sich schon jetzt bestätigt: Die Artenvielfalt der Bakterienwelt ist noch viel gewaltiger als angenommen. Mehr als 100 000 Arten sind es mindestens. Und die eine oder andere Spezies hat es wohl immer schon gegeben.