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Ein Völkchen für sich …

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So ähnlich sich Bakterien in vielerlei Hinsicht sind – der Spruch »Kennst du eines, kennst du alle« trifft trotzdem nicht auf sie zu. Denn Bakterien sind ein sehr heterogenes Völkchen. Das zeigt sich schon in ihrem Aussehen: Es gibt runde, stäbchenförmige oder geschraubte, und manch eine Bakterienart ist noch etwas winziger als die andere. Einige benötigen wie wir Menschen Sauerstoff, um Energie herzustellen, das sind die Aerobier. Die Anaerobier fühlen sich dagegen in einer Umgebung ohne Sauerstoff am wohlsten. Und wieder anderen ist es völlig egal, ob sie mit oder ohne Sauerstoff leben; sie werden deshalb fakultative Anaerobier genannt. Allen Bakterien gemeinsam ist jedoch, dass sie zu den effizientesten Selbstversorgern gehören, die es gibt: In ihrer Zelle – sie haben nur diese eine – stellen sie alles her, was sie zum Leben brauchen, und verwerten es dann mit ihrem eigenen Stoffwechsel. Ihr Erbgut liegt frei im Zellsaft; einen Zellkern brauchen sie dafür nicht. Und ihren Fortbestand sichern sie, indem sie ihre Zelle sich selbst teilen lassen.

Von all dem ahnte der niederländische Hobby-Naturforscher Antonie van Leeuwenhoek (1632–1723) noch nichts, als ihm 1683 ein erster Blick in die bis dahin unbekannte Welt der Mikroorganismen gelang: Als er gebannt durch sein selbst gebautes Mikro-skop schaute, entdeckte er im Abstrich seines Zahnbelags winzige Lebewesen. Weil sie sich so hübsch bewegten, gab er ihnen den anmutigen Namen »animacula«, was so viel bedeutet wie »lebende Tierchen«.

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