Читать книгу Marx und Nietzsche mischen sich ein - Die heillose Kultur - Band 1.1 - Dr. Phil. Monika Eichenauer - Страница 13

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Die Auswirkungen der guten Taten der Champions und die (un)sichtbaren Mauern im Leben besitzloser Menschen

Die folgenden Gedanken mögen nostalgisch und romantisch, wenn nicht gar illusorisch angesichts der Realität klingen: Werte von Grund auf unmissverständlich klarstellen und auf das Wohlergehen von Menschen eichen zu wollen, statt auf deren Ausbeutung und Zerstörung, was natürlich nicht gesagt wird, sondern anhand von Fakten belegt, ist dennoch ein schwieriges Unterfangen. Gesagt wird, es müssen Gewinne und Profite erwirtschaftet werden – dann hätten Menschen Arbeit und Brot. Das Gegenteil dieser ehemals wirtschaftlichen Zwangsläufigkeit ist jedoch der Fall. Doch eben dieses illusorisch anmutende Ziel, Werte im Sinne der Menschlichkeit ordnen zu wollen, bestätigt im Gegenteil deren Relevanz – es sei denn, Menschen nehmen sich und andere grundsätzlich in ihrem Menschsein nicht mehr ernst.

Natürlich schätzt jeder Mensch Beziehungen, die er in Situationen aktivieren kann – die Frage ist nur, zu welchem Zwecke und wie viele Menschen von den Wirkungen zum guten- oder schlechtenhin getroffen werden. Kurz, der Kern des Ziels ist für Handlungen entscheidend. Kern und Ziel gründen in zugrunde gelegte Werte. Sie zeigen den ethischen und moralischen Boden auf, aus dem die Idee geboren ist und als Same in unsere Welt gepflanzt wurde und wird. Die Idee des Kapitalismus, Kapital unter der Eingangsvoraussetzung der Ausbeutung und Ausnutzung von Milliarden besitzloser Menschen durch Besitzende zu mehren, gelangt sowohl von den erzielten Gewinnen her betrachtet, als auch vom erzeugten Leid, an absolute Toleranzgrenzen: „Studie: Verhältnisse immer ungerechter“ lautet der Titel über einem kleinen Artikel im Wirtschaftsteil der Tageszeitung (WR, 14.11.2007). Die durch das Magazin „Geo“ beauftragte Humboldt-Universität hatte eine Umfrage gestartet:

„Danach fänden 82 % der Bevölkerung, dass, Einkommen und Vermögen in Deutschland ungerecht verteilt sind. Unmut herrsche vor allen Dingen über die exorbitant empfundenen’ Gehälter für Spitzenmanager. Dabei habe die, gefühlte Ungleichverteilung’ einen realen Hintergrund, weil sich die Einkommens- und Vermögensverhältnisse in den vergangenen Jahren, deutlich zugunsten der reichsten zehn Prozent’ der Gesellschaft verschoben hätten. Nur knapp die Hälfte der Bürger glaube heute noch, dass Begabung und Intelligenz belohnt werden. Dies seien deutlich weniger als im Jahr 1991. Zudem wünschten sich der Umfrage zufolge die Deutschen, einen Staat, der mehr soziale Verantwortung übernimmt.’“ (WR, 14.11.2007)

Das Fazit lautet: Bildung zahlt sich nicht aus – nicht wirklich, wenn man sich die Debatten im Gesundheitssektor hinsichtlich der ärztlichen und psychotherapeutischen Honorare und die Arbeitslosenziffern unter Akademikern anschaut.

Der Staat hingegen ist in 1-Euro-Münzen gemessen „Achtmal zum Mond und zurück“ verschuldet – seit bestehen der Bundesrepublik hat der Staat 1,5 Billionen Schulden angehäuft. Werden die sprunghaft angestiegenen Privatinsolvenzen und die Staatsverschuldung den Gewinnen in der Wirtschaft „gefühlt“ gegenüber gestellt, zeichnet sich ein klares Bild davon ab, wie perfekt das oben benannte Kernverhältnis von Besitzenden und Besitzlosen im Kapitalismus arbeitet: Präzise wie ein Schweizeruhrwerk. Die Kapitalisten ziehen sich aus der Verantwortung zurück und sorgen noch nicht einmal mit ihrem Geld für gute Ausbildungen derjenigen Menschen, die in ihren Betrieben arbeiten sollen: Die EU will 20 Millionen Einwanderer mit guten Ausbildungen aus Afrika und Asien unter erleichterten Bedingungen in die EU-Länder holen (Vgl., WR, 14.11.2007).

Warum dann die Betriebe selbst noch gute Facharbeiterausbildungsplätze für die arbeitslosen Jugendlichen zur Verfügung stellen sollten, steht offenbar nicht nur für Deutschland im Mond geschrieben, sondern auch für andere kapitalistische Staaten. Die Pro-Besitzenden-Politik in der Demokratie kehrt sich gegen Staat und Besitzlose. Die jahrzehntelange Bildungspolitik verkehrt sich gegen die eigenen Lebensgrundlagen und gegen das Grundgesetz – natürlich „gefühlt“. Es gibt immer wieder Studien und Argumente, die das Gegenteil belegen wollen: Aber, was Millionen von Menschen seit Jahren fühlen, weil sie die Auswirkungen täglich leben müssen, scheint mir genauer die Politik und den Kapitalismus zu beschreiben, als jede mathematische Berechnung. Bösere Zusammenhänge stiftet Naomi Klein in ihrem neuen Buch „Schocktherapie“: Katastrophen werden zu Vorteilen der weiteren Kapitalgewinnung genutzt. Auf dieser Ebene lässt sich fragen, ob Katastrophen im Kapitalismus genutzt werden oder gesteigert, erwünscht sind, um nicht zu sagen, provoziert werden, um zu Mitteln oder Waffen zu werden, damit politisch soziale Anpassungsleistungen, die jahrzehntelang zwecklos durch Regierungen versucht wurden einzuführen, im Nu Gesetz werden können. Naomi Klein vergleicht diese durch Katastrophen evozierten Gewaltkuren mit Schocktherapien. Insbesondere die letzten Jahre nach der Initiation zur Weltveränderung mittels Außerkraftsetzen internationaler Vereinbarungen, bedingt durch die Vorkommnisse des 11. September 2001, lässt sich allerorts der Abbau von Grundrechten und die weltweite Verschärfung des Gegensatzes zwischen Armut und Reichtum im Großen und Kleinen statistisch und gefühlt aufzeigen. Dies entspricht auf die Spitze getrieben dem Prinzip, negative Kräfte und Ereignisse als Motor und Grundlage für neue Entwicklungen zu nutzen. Dagegen ist zunächst nichts einzuwenden. Jeder kennt das Sprichwort „Not macht erfinderisch.“ Im Kapitalismus wird die Not von Menschen jedoch zur Voraussetzung der Gewinnmaximierung: Nicht Menschen berühren das Mitgefühl (oder zumindest nicht über ein paar Stunden hinaus), sondern die sich daraus ergebenden sozialen Situation in Katastrophenländern werden zur Kapitalsgewinnung umfunktioniert: Endlich verkaufen die kleinen Bauern das Land, das Spekulanten schon lange haben wollten. Darüber hinaus starben 230.000 Menschen bei dem Tsunami im Dezember 2004. Inzwischen gab es einige weitere Katastrophen. Es resultiert Gewöhnung, die aus der Notwendigkeit des Überlebens gegen Hilflosigkeit und Ohnmacht im Alltag Distanz schaffen muss. Katastrophen und Armut, immer größere Abgaben des Bürgers an den Staat, um die Kosten der Globalisierung und deren Konsequenz durch die zunehmende Verarmung auffangen zu können: Der Staat bzw. die Steuergelder als doppelter Boden für Kapitalisten, damit diese in Ruhe ihre Gewinne weiterhin vermehren und abschreiben können.

Kapitalisten nutzen jede soziale und katastrophale Lage zur eigenen Vorteilslage und verkehren sie für sich selbst ins Gegenteil, ins Positive, auf dem eigenen Konto: Als Kraft zur weiteren Kapitalgewinnung. Diese Kunst wird in Schriften der Kriegskunst wie in der von Sunzi, „Die Kunst des Krieges“ (Knaur 2001), oder als Prinzip im Aikido aufgezeigt und im alchemistischen Sinne als Lebensgeheimnis nachlesbar. Letztendlich bleibt bei jeder Bewegung die Frage, in welchen Dienst sie steht: Ob für den Menschen oder gegen den Menschen. Für das Leben, oder gegen das Leben.

Ergänzt wird dieser unhaltbare Zustand der reziproken Zuspitzung von Reichtum und Armut durch Gesetze, die Grundrechte aufgrund von Katastrophen-Situationen und Folgen oder durch Terrorwarnungen einschränken. Anti-Terror-Gesetze wurden ebenso ohne Volksentscheid verabschiedet wie Friedenstruppen und diskutiert werden Registrierungen von Konvertiten und zeitgleich sollen Facharbeitereinwanderungen bei weiterhin künstlich erzeugten schulischen Bildungsgefällen in Deutschland für die Wirtschaft gefördert werden. Zu fragen bleibt dann eigentlich nur: „Wer ist Deutschland?“ Der Bürger? Der Bürger ist schleichend „gläsern“ geworden und das mit Argumenten, die zunehmend aufgrund der deutschen Außenpolitik Realität werden: Er, der Bürger, könne von Terroristen in Deutschland überfallen werden – aber Verbindungen zwischen internationaler Wirtschaftspolitik zur Mehrung und Erhalt von Kapital und diesbezüglicher Ausbreitung von Macht, werden in der Demokratie nicht Infrage gestellt. Die Gewalt des Kapitals durch Permanenz und Erhalt einer Werteordnung, die Profit will und Zerstörung in Kauf nimmt, funktioniert aufgrund von Einteilungen wie, hier die Wirtschaft, da die Politik, da die Ethik und Moral. Dies gestattet ein Unpolitisches auftreten derjenigen Menschen, die in hohem Maßen mit kapitalistischen Zielen in ihrem Berufsfeld identifiziert sind. Die Wirtschaft kann sich von Politik, von Ethik, von Menschen distanzieren, und niemand kann ernstlich etwas dagegen als Argument ins Feld führen, weil sie alle ihren Job tun. Respekt vor dem Ressort des anderen, garantiert weitere Einverleibung des für den Kapitalismus notwendigen Lebendigen, das in Mehrwert zu übersetzen ist und deren Folgen Menschen wie ein Stempel auf und in den Leib gedrückt wird. Die Art und Weise, wie diese „unpolitische“ Wirtschaft arbeitet, folgt Gesetzen aus dem Tierreich: Kommunikative, verführungsträchtige Spinnennetze sorgen dafür, dass Menschen im ersten Schritt von tollen Angeboten angelockt werden. Sind sie im Netz, werden sie gelähmt, sprich, ihrer eigenen Gefühle, Vorstellungen und Meinungen entledigt. Dann kann man sie den eigenen, nicht mitgeteilten Zielen unterordnen oder einverleiben, um sie auszuweiden und systematisch weiter zu destabilisieren. Die Absicht und die Ziele, die durch Kapitalismus vorgegeben werden, nämlich, dass es den Menschen eines Volkes gut geht, wenn sie dieses Wirtschaftssystem akzeptieren, sind nicht die tatsächlichen Gründe, warum das System funktioniert und erhalten bleiben soll. Denn das primäre Ziel ist Profit und nicht Menschenliebe und Wohlergehen der vielen, sondern der wenigen Menschen.

Ohnmacht und Hilflosigkeit werden zusätzlich zu den wirtschaftlichen Entwicklungen durch politische Entscheidungen hervorgerufen und manifestiert, die vom Großteil der Bevölkerung nicht geteilt werden und deren Konsequenzen nicht absehbar sind.

Bundeskanzlerin Angela Merkel belässt die amerikanischen Atombomben im Lande, statt sie in die USA zurückholen zu lassen und marschiert mit Friedenstruppen in Krisengebiete ein. Es braut sich in jeder Hinsicht eine bunte Mischung an Konfliktherden parallel zum favorisierten Kern des Kapitalismus zusammen, die immer weniger kontrollierbar erscheinen und sich im Kern dem tiefsten Schwarz annähern. Dennoch: Man kann nicht davon ausgehen, dass das kapitalistische Grundverhältnis noch weitere Jahrzehnte moralisch und ethisch verschleiert und verbrämt werden kann: Es liegt im Prinzip offen zutage. Das wirkliche Problem, wovor Politiker und Kapitalisten zurückschrecken und was jahrzehntelang vortrefflich durch Manipulationen in jede erdenkliche Richtung mit sehr viel Geld verdreht und entfremdet wurde, ist die moralisch-ethische Basis des Handelns. Das ist das Revier der Werbung, des Marketings und der Medien, in denen geisteswissenschaftlich studierte Akademiker in den Dienst der Ökonomie gestellt sind. Auch sie arbeiten abhängig. Schlechtes, Inakzeptables, Menschenfeindliches und Zerstörerisches wird von ihnen schlecht bezahlt in Wort, Bild und Film gefasst, um Ideen zum Zwecke der Profitsteigerung als das Gute erscheinen zu lassen.

Alles ist käuflich geworden. Das Herz von Menschen wird in einer solchen barbarischen Kultur zerstückelt, der Kopf gespalten und der Bauch in die Irre geführt – wenn sie nicht an den Produkten irgendeines Nahrungsmittelskandals sterben, vegetieren sie an Krankheiten dahin, an denen die Wirtschaft dann auch noch verdient. Die Toten werden klamm heimlich an eine Gewebeindustrie verhökert und die Menschen stehen unwissentlich vor leeren Gräbern ihrer Angehörigen. Der Mensch wird von A bis Z dumm gehalten, ausgeweidet und ausverkauft.

Festzustellen ist in diesem Zusammenhang: Die Kritik des Kapitalismus wird zum Ersatz moralischer und ethischer Grundsätze, die in einer Kultur zur Regelung des Miteinanders und des Lebens von Menschen herhalten müssen – wobei die grundsätzliche Gegenüberstellung der Werte, Geld versus Mensch, nicht in Frage gestellt wird!

Moral und Ethik werden durch den kapitalistischen Wettbewerb ständig zersetzt, aufgelöst und auf immer niedrigere Motive und Orientierungen heruntergestuft, die an den Auswirkungen täglich ablesbar sind. Um diesem Vorgang Einhalt zu gebieten, wurde die Zweiklassengesellschaft aus zwei Gründen eingeführt: zum einen, um die Profitrate zu erhöhen, und zum anderen, um Moral und Ethik von Oben für die Menschen Unten zu predigen, zu verordnen und auf Einhaltung von Gesetz und Ordnung zu dringen. Gut und Böse wird willkürlich profitabel verdreht, so, wie man es situativ gerade braucht und wandelt sich im Handumdrehen wieder ins Gegenteil, wenn es demjenigen passt, der das Geld und die Macht dafür hat. Die vielfältigen Kontrollen des Bürgers erwecken den Eindruck, man kümmere sich um sie und man vertrete eine höhere, eine moralische und ethische Ordnung. Damit wird der Werteverfall im Kapitalismus zum einen hinsichtlich aller anderen Werte, die keine Profitinteressen verfolgen, verschleiert. Sie werden benutzt, um zu verwirklichen, was man eigentlich will: Profit. Zum anderen legt man den Großteil der Bevölkerung auf angemessenes und ordentliches moralisches Verhalten und ethische Gesinnung, Treue und Glauben fest, von denen man vorgibt, diese Werte selbst zu vertreten: Damit erscheint „Oben“ als bestens in einem makellosen Vorbild repräsentiert und das „Gute“ in der gesellschaftlichen Mitte positioniert: „Man kann Menschen Unten sagen, wie sie zu sein haben!“ Wie man weiß und wie man gesellschaftlich verfolgen kann, ist weniger dasjenige zur Identifikation geeignet, was man sagt, sondern dasjenige, das man tut. Da man viele Menschen in unterschiedlichen Berufsspaten mit der Systematik und Alchemie kommunikativer Kapitalisierung betraut, sickert die Methode nach Unten durch. Ergänzend kann anhand von Skandalen und deren Aufdeckung in der Öffentlichkeit nachvollzogen werden, wie es eingefädelt wird, möglichst viel Profit zu erzielen. Diese Methoden sickern bis in Kinderzimmer, werden auf Schulhöfen und in den Klassenzimmern bitterer Ernst, indem perverse Formen menschlichen Verhaltens und zerstörerische Ziele nachgespielt werden. Gezeigt wird im Spiel, was im Kapitalismus Sache ist und was alles andere als Spiel ist, sondern Zerstörung der menschlichen Seele.

Oben ist man freilich völlig anderen Sinnes und hat mit denen Unten nichts zu tun. Generell wird Unten zum Opfer der Marktgesetze des Kapitalismus – Moral und Ethik finden sich in einfachen Worten bei den Besitzlosen wieder. Sie wollen immer noch ihre alten Werte für Ruhe und Ordnung, Frieden und Glauben in ihrer Familie verwirklichen. Sie haben den folgenden Wunsch: „Hauptsache, gesund.“ Viele Menschen sind nicht mehr gesund zu nennen. Es findet eine Adaptation an ein in Kauf zunehmendes psychisch-körperliches Befinden statt, das sich am Rande des Gesunden bewegt. Der Rest ist egal? Nein, der Rest sorgt für weitere Verschlechterung des Lebens und Krankheit des Menschen.

Wenn sie nämlich krank werden, können sie ihre Arbeitskraft nicht mehr zur Verfügung stellen. Dann ist das durch Kapitalisten durch den Lohn auf das Notwendigste berechnete monatliche Leben im kapitalistischen Puppenhaus- und Familienspiel zu Ende. Dieses anhand von Profitraten und monatlichen Löhnen für Besitzlose berechnete Leben ist aber inzwischen quasi dann schon zu Ende, wenn sie geboren werden: Dann haben die Eltern oder die Mutter schon kein Geld mehr, ihre Kinder angemessen zu ernähren. Gehen die Kinder in die Schule, werden sie wie Esel am immer gleichen Lernstoff gleich einer Leine im Kreis geführt, damit sie meinen, es gäbe nichts von Interesse in dieser Welt, wofür es sich lohnen würde, zu lernen. Kommen sie aus der Schule, bekommen sie keine Arbeit – die Lehrstellen bekommen die Abiturienten. Zusätzlich sind insbesondere Menschen durch die Auswirkungen der vorangegangenen Geschichte durch Familiengeheimnisse und unaufgedeckten Kriegsgeschehen belastet.

Offiziell wird ihnen gesagt, psychotherapeutische Behandlungen seien etwas für Spinner. Bücher, die aufklären könnten, können sie aufgrund Geldmangels nicht kaufen, selbst wenn sie über den eigenen Tellerrand hinaus noch Interesse daran hätten, sich zu informieren: Purer Luxus.

Das Fernsehen ersetzt Bildung, macht Meinung und bringt Ablenkung vom täglichen Garaus. Es lähmt die Initiative und greift in Hirnentwicklungen und Hirnprozesse ein. Es ist Ersatz für eigenes Leben. Die Zweiklassengesellschaft perfektioniert kapitalistische Vorstellungen vom perfekten Leben. Unten muss leben, was man sich Oben in jeder Hinsicht vorstellt und womit man nichts zu tun haben will. Sei es mit Armen oder Kriegsopfern, Stadtbezirken, Blei verseuchten Spielzeugen oder ungenießbarem Fleisch.

Man verordnet und berechnet demokratisch-kapitalistisch das Leben von Millionen von Menschen und lässt es durch den Staat kontrollieren. Ob im Auto, beim Arzt, beim Einkauf, auf dem Flughafen, in Bezug auf Kontenbewegungen, Einkäufen oder Liebesbriefen, die per E-Mail geschickt oder auf der Festplatte gespeichert sind – man hat die Möglichkeit in Deutschland, alles zu kontrollieren. Es dient nur der Sicherheit der Bürger. Man will nur, dass Menschen Unten bereitwillig Opfer bringen, um dafür zu sorgen, dass man Oben ein angenehmes, luxuriöses und vielfältiges Leben hat. Wer sich nicht anpasst und sich diesbezüglich kritisch äußert, wird als Hetzer und möglicherweise Staatsfeind, und wenn ganz hoch gegriffen wird, als Terrorist entlarvt und in Haft sichergestellt. Dennoch ist das Problem Terrorismus, über etwaige, politische Vorteilsnahme durch die Politik gegenüber Bürgern in Form von Kontrollmöglichkeiten hinaus, auch in Deutschland eingedrungen. Menschen brauchen in der Tat Schutz.

Der Mainstream verwundert auf diesem Entwicklungshorizont der letzten Jahre in Deutschland nicht – auch nicht, dass bei einer Blitzumfrage im MDR-Fernsehen in Sachsen (3.9.2007) 85 % der Bevölkerung eher positive Erinnerungen an DDR-Zeiten verkünden und 15 % negative. Es überrascht nicht, wenn Äußerungen fallen wie: Der Sozialismus wurde nur wenig gut umgesetzt, aber im Prinzip ist die Idee gut! Die Gleichheitsprinzipien wurden in Sachen Bildung und Ausbildung in der ehemaligen DDR konsequent umgesetzt. Finnland hatte damalig das System der DDR übernommen (ohne ideologischen Hintergrund) und schnitt in der PISA-Studie am besten ab, wie in der gleichen Sendung des MDR mitgeteilt wurde. Ein derart schulischer und universitär gut ausgebildeter ehemaliger DDR- Bürger beschrieb seine persönliche Situation seit dem Mauerfall als Gefängnis. Das Gefängnis ist mit unsichtbaren Mauern, deren Steine aus Geldmangel, moralischer Manipulation, moralischem Verfall und juristischer Beliebigkeit mittels Auslegbarkeit und Einbeziehung des jeweiligen „Oben-Hintergrundes“ im demokratischen Deutschland erbaut:

Ohne Moos nichts los – dies trifft auf alle Bürger in Ost und West inzwischen zu. Ohne Gleichheit in vielerlei Hinsicht ist Bewegungslosigkeit verordnet.

Was nützt einem Menschen ein Grundgesetz in einem demokratisch geführten Land, wenn kapitalistische Prinzipien alles Gute zersetzen dürfen und Demokratie durch „Zweiklassengesellschaft“, durch Spaltung in Arme und Reiche, das Gleichheitsprinzip, das Rechtsprinzip und Menschheitsgesetze in Frage stellen? Demokratie als Lippenbekenntnis, deren Wert nur darin besteht, dass man darauf verweisen kann, in einem demokratischen Land zu leben, ist kein Realwert. Auch hier verläuft die unsichtbare Mauer zwischen Menschen im Leben, die so schwer dingfest zu machen ist, weil gesagt werden kann: „Ja, aber wir leben doch in einer Demokratie – es ist doch sehr viel wert, dass Sie das sagen dürfen! Das ist doch Freiheit! Sie könnten doch, wenn sie nur wollten!“

Menschen werden gegen ihre Erfahrungen manipuliert und gegen die Wand argumentiert – Mitgefühl, für das, was sie aus ihrem Leben mitzuteilen haben und hätten, gibt es da nicht und schon gar keine Hilfe. Aber es gibt serienmäßig Beispiele, wie Menschen geholfen wird – zum Erhalt des Kapitalismus und zum Erhalt des Glaubens an das Gute im Kapitalismus: Bis hin zur Aufforderung und den Appell an Besitzlose, den Kapitalismus zu retten!

Gesetzt den Fall, man hätte das Ziel, ein Land lebensfähig und lebenswert zu erhalten. Gesetzt den Fall, man würde Menschen in jeder Hinsicht retten wollen. Gesetzt den Fall, es läge jemandem am Herzen, in einem menschlich-freundlichen und sozial funktionierenden Land zu leben, in denen es allen gut geht. Tiere und Umwelt inklusive. Gesetzt der Fall, Neuerungen würden vorher auf Sicherheit und Sicherung der Grundrechte untersucht. Gesetzt der Fall, Träger dieses Anliegens wären als Menschen- und Erdbeschützer zu bezeichnen. Davon gibt es einige, jedoch sehr unvorteilhaft bzw. im kleinen Rahmen organisiert. Sie besitzen nicht den Einfluss, um grundsätzliche Veränderungen durchzusetzen. Ihnen fehlt Lobby und Geld. Allein die Tatsache, dass Menschen oder Organisationen Geld brauchen, um sich in einer Demokratie Gehör zu verschaffen, widerspricht dem Grundsatz der Gleichheit.

Menschen, die ihre fachlichen und menschlichen Fähigkeiten politisch zur Verfügung stellen möchten, könnten „Ärzte der Kultur“ heißen: Alle unter einem Dach, in der Mitte ein Tisch mit glasklaren Zielen, für die sich jeder aus seinem Fachbereich heraus kompromisslos, aber reflektiert, intelligent und integrativ für Land und Leute in Deutschland und die Welt einsetzen.

Das erste Thema einer solchen interdisziplinären Fachgruppe wie der Ärzte der Kultur ist der globale Wettbewerb und seine Folgen. (Vgl. auch am Ende des Buches: „Manager oder Ärzte der Kultur?“) Denn der kapitalistische Wettbewerb hat auf allen gesellschaftlichen Ebenen die Notwendigkeit für ein soziales Engagement durch die Verdopplung der Werte und deren Auswirkungen im Leben erst hervorgerufen: Die Gleichzeitigkeit gegensätzlicher Werte bringt Verdopplungen in Form von Missständen und Schädigungen in der Produktion von Gütern und Lebensmitteln und generell an und in Menschen, Natur und im Lebensvollzugs hervor. Die Grundvoraussetzung für den Kapitalismus, Menschen in Besitzende und Besitzlose notwendig zu spalten, spaltet alle gesellschaftlichen und menschlichen Vorgänge, so wie der Mensch in sich auch gespalten wird.

In Deutschland scheint, folgt man dem Artikel „Wer kommt nach Oben? Der Weg an die Spitze der Gesellschaft ist in Deutschland schwerer als anderswo. Bei uns ist neben der Leistung vor allem die Herkunft entscheidend.“ (Kohlenberg, Kerstin und Uchatius, Wolfgang 23.8.2007)

Man grenzt sich ab – die einen aus Angst mit Armen, oder weniger Besitzenden, verwechselt zu werden und die anderen aus Scham, Verarmung oder Armut könnten offenbar werden.

Die einen werden immer schamloser und unverschämter, die anderen immer verschämter und beschämter– und damit sprachlos. Beide Gruppen, ob Unten oder Oben, legen sich eine sozial akzeptierte Maske zu, weil man ja im gleichen Land wohnt, und vielleicht doch mal Kontakt mit dem einen, oder anderen Mitglied der anderen Gruppe haben könnte: Schließlich möchte man Wohlgesonnenheit demonstrieren und sich selbst das Gefühl verschaffen, reflektiert, gut und gesprächsbereit zu sein und sich nicht des Verdachts aussetzen, man sei böse, gierig, neidisch und egoistisch, oder gar terroristisch.

Auch dies ist eine weitere Erscheinung der Spaltung: Über besondere Stadtbezirke, in denen gewohnt wird, und Besuch von Privatschulen, wird deutlich, wer man ist. Das ganze Leben folgt einer Einteilung, die dem Status folgt. Gespalten werden nicht nur Interessen und Gruppen von Menschen, sondern jeder Menschen in sich selbst.

Nur: Ein Klaus Kleinfeld wird seine Spaltung völlig anders leben (können), als ein besitzloser Arbeiter oder Angestellter. Insofern rufen Folgen des Kapitalismus Organisationen und Vereine ins Leben, die aufzeigen, was alles verbessert werden muss und /oder was abzuschaffen ist, welche Grenzwerte nicht zu überschreiten sind, weil es schädlich und zerstörerisch ist.

Diese Gegenreaktionen und Gegenaktivitäten gehören quasi mit zum Kapitalismus. Je besser kritische Organisationen funktionieren, und je gründlicher sie arbeiten und aufklären, desto besser für den Kapitalismus. Denn es kommt seinem Wesen entgegen, sich dauernd verändern zu müssen: Alles Bestehende muss immer wieder zerstört und durch neue Produkte ersetzt werden.

Insofern ist es auch in diesem ideologischen Klima jederzeit möglich, unter Beweis zu stellen, dass Menschen etwas gegen Missstände unternehmen – und der Kapitalismus kann zeigen, dass „er“ besser als sein Ruf ist: Er ist immer wieder zur Anpassung bereit – um des Profits und der Beständigkeit des Systems willen, nicht der Menschen willen. Dabei zeigt sich vor dem Hintergrund der letzten dreißig Jahre, dass zum Beispiel die offiziell durch die damalige Politik bekämpfte Kritik von Atomkraftgegnern heute zu Leitlinien und Diskussionsgrundlagen in Politik und Wirtschaft aufsteigen. Ebenso zählen ehemals verpönte „Ökoprodukte“ heute zur teuren First-Class-Ernährung. Verkürzt könnte gesagt werden: Dasjenige, was trotz Kapitalismus noch an Gutem und frei von Schädlichem produziert wird (dabei habe ich noch nicht gesagt, auch unter entsprechend guten Produktionsbedingungen und Löhnen für diejenigen Menschen, die sie herstellen!) wird nur noch von Menschen, die über genügend Geld verfügen, bezahlbar. Naturstoffe und Produkte, die Grenzwerte bezüglich Schädlichkeit nicht übersteigen, sind die teuersten Waren. Damit werden Menschen, die diese nicht bezahlen können, zu denjenigen, die die Billigprodukte nutzen und daran erkranken. Hier zeigt sich eine Spirale des Eigennutzes von Oben, die dazu führt, dass Wirtschaftsunternehmen Pleite gehen, wenn sie nicht schon Pleite gegangen sind... Oben produziert (billig im Ausland) für sich selbst, sprich, für Profit. Gesundes Leben, Ernährung und private Umwelt, werden mit teuren Produkten, die oftmals im eigenen Land hergestellt wurden, gewährleistet. Unten kleidet, umgibt und ernährt sich zwangsläufig mit Billigprodukte aus dem fernen Ausland, die oftmals schädlich für Gesundheit und Leben sind. Schließlich müssen ja auch diese Menschen leben? Dieses Wirtschaftsmodell wird nicht lange funktionieren und wirkt beschämend auf Geist und Seele.

Auch werden sich kleinere Unternehmen nicht über Wasser halten können, in dem sie Billigprodukte unter hochwertige Waren mischen. So ist es mir passiert, dass ich zusammen mit meiner Freundin eine teure Bluse als Seidenbluse einkaufte und Zuhause angekommen, entdeckte, dass sie zu 70 % aus Polyester und zu 30 Prozent aus Baumwolle und in Taiwan hergestellt wurde. Die magersüchtige Verkäuferin argumentierte bei Rückgabe der Bluse, sie könne nicht alle Artikel, die sie bestelle, kontrollieren – die Boutique hat vielleicht eine Größe von 32 qm, die beiden, meist aber nur eine, Verkäuferin(nen) stehen fast den ganzen Tag nur rum, weil nur wenige Kunden die Verkaufsräume besuchen. Sie wollte mir allen Ernstes erzählen, sie habe die Blusen als Seidenblusen bestellt und entsprechend preisig ausgezeichnet! Dabei hätte ihr spätestens auffallen müssen, wie wenig sie im Einkauf dafür bezahlen musste! „Ich zahle Ihnen doch das Geld anstandslos aus, es ist doch nicht so schlimm....“ sagte sie zu mir, weil ich natürlich aufgrund dieses Geschäftsgebaren nicht erfreut war. M.E.: „Entschuldigung, aber das sehe ich anders. Diese Bluse hat mich Stunden gekostet – diese Zeit hätten Sie aufwenden müssen, um ihre Ware zu prüfen. Ansonsten handeln Sie nach dem Prinzip: Wenn’s geht...! Wenn der Kunde nichts merkt... haben Sie gut verdient!“ Ich verließ den Laden. Aber die Geschichte geht weiter. Denn meine Freundin wohnt nicht am Ort und ich nahm dann bei meinem letzten Besuch ihre Bluse und den Gürtel, den sie gekauft hatte, gleich mit und ging also nochmals in den Laden. Meine Bluse, die ich am Vortag in den Laden gebracht hatte, hang wieder auf der Stange und war mit exakt dem gleichen Preis ausgezeichnet. Ich sprach die Verkäuferin, diesmal eine ältere Frau, die Chefin war nicht im Laden, darauf an und zeigte auf die Bluse. Sie teilte mit, dass sie dazu gar nichts sagen könne. Die Chefin sei nicht im Hause. Sie stellte mir einen Gutschein aus und ich sagte ihr, dass sie das Geld auszahlen solle, da wir nicht vorhätten, weiterhin Kunden bei ihr zu sein. Die Verkäuferin: „Ich verstehe Ihren Ton gar nicht....“ Es folgte die gleiche Leier, wie der ihrer Chefin und wie zig Mal in diesem Buch aufgezeigt, wurde die Situation umgekehrt: Nicht die Chefin und sie vertreten ein unanständiges Ansinnen, sondern quasi ich, da mir dieses Geschäftsgebaren auffiel und ich es dann auch noch frech ansprach. Sie können versichert sein, lieber Leser, ich sprach weder wütend, noch laut oder sonst was, sondern nur deutlich. Ich nahm den Gutschein, weil die ältere Verkäuferin sagte, „ich kann das nicht entscheiden...“ Ich fragte dann zurück, ob sie denn verkaufen könne...? Sie hatte verstanden, was von mir gemeint war und musste dann nicht noch ergänzen: denn das wäre ja auch eine Geschäftsfähigkeit. Ich empfahl meiner Freundin, am nächsten Tag, wenn die Chefin wieder da sei, dort anzurufen und um Überweisung des Betrages zu bitten. So gesagt, so geschehen. Die Blusen werden immer noch zum gleichen, völlig überzogenem Preis angeboten. Jetzt auf der Kleiderstange, auf der heruntergesetzte Waren angeboten werden. Die Kundin soll glauben, die Ware sei schon herabgesetzt worden! Das ist nun keine Korrektur des Versäumnisses, die Ware nicht überprüft zu haben – schließlich war ja nun klar, dass es sich um eine billige Polyesterbluse handelte. Die Korrektur bestand in der Chuzpe, sprich, jetzt setzte die Chefin noch ein’s drauf. Dieses Verhalten hat mich nun wirklich empört! Hier ist eine Ansammlung von Frechheiten und Unverfrorenheiten zu berichten, auf die man als Kundin nicht gefasst ist: Erst wird einem etwas viel zu teuer verkauft, dann wird die falsche Auszeichnung der Ware verharmlos als Versehen, dann bekommt man als Kunde den schwarzen Peter zu geschoben, wenn man es entdeckt und im Gespräch wird die ganze Situation emotional gegen die Kundin gedreht: „In welchem Ton....“

Liebe Leserin, wenn Ihnen das passiert, sind sie ganz Gewiss, Sie haben alle anderen Kundinnen, denen ähnliches passiert ist, emotional auf Ihrer Seite! Lassen Sie sich nicht einschüchtern!

Ganz anders bei David in Dortmund: Dort hang eine wunderschöne türkisfarbene Bluse oder Strandkleid und ich fragte den Verkäufer, um welches Material es sich handelt. Er gab sofort die korrekte Auskunft. Der Preis dafür war angemessen. Wie ich aus Gesprächen mit anderen Freundinnen erfuhr, ist dieses Vorgehen kein Einzelfall oder ein Versehen, sondern ein Geschäftsgebaren, das immer häufiger anzutreffen ist.

Es wird zunehmend belegt, dass Billig-Produkte voller Schadstoffe sind, wie zum Beispiel Kinderkleidung und Kinderspielzeug: „Der amerikanische Spielwarenhändler „Toys R Us“ startete eine landesweite Rückrufaktion für eine Million Baby-Lätzchen.“ (WR, 20.8.2007) Der Bleigehalt ist zu hoch – Das bedeutet faktisch: „Blei schädigt das zentrale und das periphere Nervensystem, beeinträchtigt die Blutbildung und führt zu Magen-Darm-Beschwerden und Nierenschäden. Bleiverbindungen sind – bis auf wenige Ausnahmen – fortpflanzungsgefährdend (Frucht schädigend und Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit) eingestuft. Seit Juli 2006 bewertet die Deutsche Forschungsgemeinschaft Blei und seine anorganischen Verbindungen als „krebserzeugend im Tierversuch“. Schwere Vergiftungen führen zu Koma und Tod durch Kreislaufversagen.“ (Stichwort „Bleivergiftung“, in: Wikipedia)

Kleidungsstücke für Erwachsene sind bisweilen ähnlich hoch durch Giftstoffe anderer Art belastet – „Qualität“ bedeutet inzwischen, einigermaßen sicher sein zu können, dass die Schadstoffgrenzen in der Produktion und dem zu verarbeitenden Material eingehalten wurden – und dafür zahlt der Kunde viel Geld. Wie sich Menschen mit Hartz-IV mit Ökoprodukten ernähren und ihre Kinder keine belasteten Ölfarben zum Malen oder Spielzeug und Kleidung mit giftigen Farben oder anderen Schadstoffen kaufen können sollen, steht im kapitalistischen Sternenhimmel. Interessant ist nun wiederum bei diesen Rückrufaktionen, dass die Produkte zwar in Billigländern hergestellt wurden, in Deutschland und anderen Teilen der Welt aber keineswegs zu den Billigprodukten zählen. Diese Produkte dürften auch von den wohlhabenden Bürgern quer durch alle Schichten gekauft worden sein und da möchte man doch Schadstoffgrenzen eingehalten wissen, oder? Was ist mit Billigspielzeug in Deutschland, das Hartz-IV-Empfänger und Arbeitslose ihren Kindern kaufen?

Menschen sind in jeder Hinsicht täglich aufgefordert, sich umfassend zu informieren, was sie für Materialien kaufen, benutzen, zum Essen und Pflegen für ihren Körper auswählen und welche Kleidung sie tragen, in welchen Räumen sie begrenzt mittels Quadratmeterfestlegungen sie mit wie vielen Personen leben dürfen und müssen. Entweder staatlich oder durch den kapitalistischen Markt mittels festgelegten Lohns fixiert.

Natürlich geht das Leben in dieser Form weiter, begibt sich der Bürger vor die eigene Haustüre: Jeder Vertrag muss abgeklopft werden, den er unterschreibt. Millionen von Bürger fallen auf Vertragsgestaltungen herein, mit denen auf der anderen Seite der Gesellschaft viel Geld durch Firmen verdient wird. Insgesamt wissen Politiker um solche Vorgänge – aber es wird nicht vorgebeugt, sondern, wenn man Glück hat, nachgesorgt. Allerdings in seltenen Fällen zu Gunsten der Betroffenen und Betrogenen.

Man weiß inzwischen, dass der normale Bürger immer weniger Geld zur Verfügung hat. Darauf kann geschäftlich aufgebaut werden – die wenigen, die sich tatsächlich einen Rechtsanwalt nehmen und teilweise dann jahrelang klagen, sind abzuzählen. Bis dass ein rechtskräftiges Urteil vorhanden ist, kann noch viel Geld mit unlauteren Verträgen und Geschäftsgebaren verdient werden.

Jeder Bürger hat sich quasi umfassend zu allen Produkten zu informieren, jegliches Vertragswerk inhaltlich und juristisch zu sichten, damit ihm kein Schaden entsteht. Auf dieser Ebene summieren sich negative Nebenwirkungen des Kapitalismus und arten aufgrund der Masse des notwendigen Studiums von Informationen in Psychoterror aus. Der Bürger muss im Prinzip auf Augenhöhe von kniffeligen, juristischen Formulierungen und Auswirkungen intellektuell gelangen, damit er keinen Schaden erleidet. Bei dem gegenwärtigen Bildungssystem darf man davon ausgehen, dass viele Bürger an dieser Realität verzweifeln.

An dieser Stelle scheint ein erhöhter Handlungsbedarf zum Schutz von Bürgern zu liegen. Ein „Terroristenschutz“ ganz anderer Art ist zu ergänzen: Es kann nicht im Sinne einer Demokratie sein, dass Bürger nur noch voller Misstrauen Verträgen, medizinischen Behandlungen, Nahrungsmitteln, verbauten Materialien im Wohnungsbau, Kleidungsstücken und anderem begegnen müssen, um Leib und Seele zu schützen und zu retten.

Hier besteht eine demokratisch-juristische Fürsorgepflicht. Es sei denn, man verfolgt unausgesprochen das Ziel, dass Menschen zunehmend paranoide Symptome entwickeln oder aber qua Wissen und Information über alle akademischen Fachbereiche hinauswachsen: Sprich, jeder Bürger muss in alle Fachbereiche eingearbeitet sein und besser sein, als die Fachleute, die derartige Vertragswerke ausarbeiten oder Behandlungen anbieten oder Produkte verkaufen. Sicher kann man jeglichem Schaden von Bürgern auf einer sarkastischen Ebene mit einem „Du hättest dich doch informieren können, dann wäre dir das nicht passiert“ begegnen – es zeigt nur noch einmal mehr, dass Bürger und generell Menschen vor den kapitalistischen Nebenwirkungen in Deutschland nicht vom demokratischen System geschützt werden. Man kann eigentlich sicher sein, eine demokratische Mehrheit mittels Abstimmung gegen derartig unlautere Geschäftsgebaren und Verträgen zu finden. Diese Abstimmung findet nur nicht statt. Würde dies kontrolliert, wären Steuergelder richtig eingesetzt. Der Kapitalismus verschärft sich rasant zu einem System des „Friss oder stirb“ oder besser „Informier dich, sonst geht’s dir an den Kragen, oder letztlich an dein Leben.“ Kultur ist zum Dschungel degenriert.

Die kapitalistische Enge für die Wirtschaft, kriminelles Verhalten zu legitimieren und dann als zu akzeptierendes „normales“ erscheinen zu lassen, ergibt sich aus der Favorisierung immer härterer Mittel, wie sie sich aufgrund des internationalen Konkurrenzdrucks „zwangsläufig“ im Wettbewerb ergeben:

Es kommen ein paar „junge“ Kapitalisten aus anderen Kontinenten hinzu, die pubertär über die internationale Strenge schlagen und denen nach amerikanischen Vorbild alle Mittel Recht sind – billige Produktionsbedingungen und damit massenhafte Herstellung von Waren spielen dabei eine ebenso große Rolle, wie minderes Material, um den Profit zu vergrößern. Angesichts dieser Entwicklung im großen Maßstab erschrecken selbst die hart gesottenen alten Kapitalisten oder deren Manager:


Menschenleben und das Leben von Menschen zerfallen an den Börsen zu Staub. Die Börse wirkt als Schicksalsgeber. Internationaler Druck und Zwangsläufigkeit der Zunahme der Härte im Konkurrenzkampf bedeuten nichts anderes, als zunehmende vollständige Aufgabe des Ziels für Menschen eine ordentliche Lebensbasis innerhalb der Kultur auf die Beine stellen zu wollen. Es bedeutet, der Mensch ist nur noch Voraussetzung dafür, Kapitalzuwachs für einzelne, international tätige Firmen weiter zuerhöhen.


Die Gleichung spitzt sich zu und lautet: Gewinn für das Kapital = Schaden für Mensch und Natur. Diesen kapitalistischen Vorgängen gegenüber haben kritische Organisationen keine Lobby, keine Macht, keinen Einfluss – oder nicht genügend. Sie bleiben gerade Mal mit dem Kopf über Wasser und leiden an Geldmangel, um ihre Untersuchungen zu finanzieren und ihre Ergebnisse in die Öffentlichkeit zu bringen – ebenso wie der normale Bürger draufzahlt, wenn er sich gegen dieses System wehrt. Letztendlich haben damit die Manager die Endergebnisse von Kritiken und Schadensnachweisen kostenlos zur Verfügung, die sie in ihrem Sinne argumentativ auslegen, kommunizieren und dann in Produktion und Vertragswerk verwerten – und zwar wieder gegen Menschen und zum eigenen Profit. Die Manager zahlen aber kein Geld an Organisationen oder Bürger, die diesbezüglich hilfreiche Kritik zur Verbesserung von Produktion, Produkt und der Sicherung des menschlichen Lebens hervorbringen. „Warum sollten sie auch?“ ließe sich fragen, „sie kritisieren doch den Kapitalismus?“ „Ja“, ließe sich antworten, „aber sie bezahlen nicht für die Ergebnisse und das in ihnen enthaltene Gedankengut zur Verbesserung des Lebens für Menschen – der Kapitalismus nimmt sich einfach alles kostenlos.“


Kurz: Der Kapitalismus profitiert von Kritik und zahlt nichts dafür. Die Opfer des Kapitalismus zahlen mit vielfältigen Schäden an Leib, Seele, Verzicht und Geld für seine Verbesserung. Wenn sie Glück haben, wird in der Presse hochgespielt, was nicht in Ordnung war. Heutzutage in einer Privatklage Schädigungen nachzuweisen, dürfte ebenso von Erfolglosigkeit gekrönt sein wie Gutachten bezüglich medizinischer Fehlbehandlungen. Kritik und Konkurrenz ist der Motor zur Geldgewinnung im Kapitalismus. Für Menschlichkeit sind andere zuständig – aber nicht Manager des Kapitals oder Kapitalisten. Die Spaltung bleibt bestehen.


Es gibt keinen Tisch, an den sich Manager und Kritiker setzen, weil es keinen für diesen Zweck gibt. Besitzstand wird durch Distanz gewahrt. Deshalb bleibt es beim Herrschen des Dickichts des Nebeneinanders von Missständen in der Produktions-, Lebens- und Zukunftsbedingungen auf der einen und kritisierenden, korrigierenden Organisationen und Vereinigungen andererseits. Das erhält das System. Das ist billiger – so billig, wie sich gern generell der Kapitalismus geisteswissenschaftliche Mittel aneignet, sie als eigene ausgibt und sich damit schmückt. Mitten drin leben wir, die Bürger, die sich im Leben auf alles Mögliche an Veränderungen einstellen und anpassen müssen. Sie werden unter diesen gesellschaftlichen Bedingungen zu Lebenskünstlern, die sich selbst über alles mögliche informieren müssen und täglich mit allen Konsequenzen für Leib und Seele rechnen müssen: Grenzwerte von Lebensmitteln und Heilmitteln müssen geprüft werden; sie informieren sich, wo sie den preiswertesten Strom beziehen können und mit welchem Anbieter sie ihre Telefongewohnheiten optimal und kostengünstig gestalten können, welches Holzschutzmittel am gesündesten ist, bei welcher Bank (wenn sie noch eine Bank haben) sie ihr Geld zu welchen Verwaltungsgebühren verwalten lassen können. Bürger werden mit Werbung in ihren Briefkästen im Haus und in ihren Computern überflutet – und im Kofferraum fahren sie das Leergut herum, weil es Sonderregelungen gibt, welche Läden welches Leergut annehmen dürfen. Der cleverste Bürger ist derjenige, der alle Wettbewerbsvorteile für sich sichtet und ausgewählt – entweder aufgrund von misslichen Erfahrungen oder vorbeugend durch umfassende Informationsrecherche oder aufgrund chronischen Geldmangels.


Kurz: Bürger sind zwangsläufig zum lebendigen Spiegel dieser Wettbewerbskultur nebst zugehöriger Ideologie geworden. Sie haben die glorreiche Aufgabe, herauszufinden, was ungenießbar, tödlich oder akzeptabel, aber dann oft zu teuer ist – Menschen sind im Kapitalismus Versuchskaninchen geworden. Ihr Körper und ihre Psyche zeigen wie ein Thermometer die Stärke ihrer Widerstands- und Lebenskräfte in jeder Hinsicht an.


Wirtschaftliche Produktionsformen und Mensch sind nicht trennbar voneinander. Fällt einer der Menschen tot um oder erkrankt an Produkten, kommen Rückrufaktionen. Dann wird Bedauern ausgedrückt. Und erst dann wird untersucht, was schädlich ist. Wenn Firmen bereits wussten, was schädlich ist und die Waren dennoch verkauften, wird festgestellt, welchen Gewinn sie aufgrund des Verkaufs erzielen konnten.


Ob Erdbeben in Peru oder Taifun in China als äußerste Grenzerfahrungen zur Erprobung der Widerstandskraft und als Übung zur Demonstration von Überlebenswillen – die Auswirkungen kapitalistischer Produktion kennen dennoch keine Grenzen. Inzwischen gibt es seit Jahrzehnte Wetterbeobachter und seit einigen Jahren Wettermacher, die Hurrikans mittels verschiedener Substanzen beeinflussen. Die Versuchung, Gott zu spielen, wird realiter immer greifbarer – oder ist es schon ohne unser Wissen geworden. Die Ketten von Ursache, Wirkung und Auswirkung reihen sich auf: Erst wird die Natur zugunsten der Vermehrung von Kapital so verhunzt und beschädigt, dass Naturkatastrophen zunehmen. Dann wird analysiert und experimentiert, um die Folgeschäden zu beeinflussen. Wetterverhältnisse werden zu Produktionsfaktoren für wirtschaftliche Standorte.


Wer will denn heute noch unter Einbeziehung der Chaosforschung sagen können, welche Ursache für welche Katastrophe verantwortlich? Die Chaosforschung zeigt auf, wie der Schlag eines Schmetterlings in China oder der Staub aufwirbelnde Schritt eines afrikanischen Mädchens in der Wüste zu einer Störung in der Wetterlage führt – dies ist natürlich ein Vorgang, der dezidiert analytisch aufgezeigt werden kann. Aber: Wenn dem tatsächlich so ist, dann gilt dies auch für bewusst in Wetterexperimenten eingesetzte Substanzen, mit denen Wolken geimpft werden, um die Richtung eines Hurrikans zu ändern. Wer will dann noch sagen, durch was und womit welche Katastrophen hervorgerufen wurden?


Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Chaosforscher im Angesicht eines Hurrikan sagen würde: „Dieser Hurrikan wurde durch unsere Experimente hervorgerufen – tut uns leid. Aber wir müssen herausfinden, wie man das Wetter beeinflussen kann, um Menschenleben zu retten.“ Da der Ausgang von Experimenten in vivo nicht voraussagbar ist, müssen Menschen zunächst sterben?

Diese Fähigkeit, Wetter zu beeinflussen, kann auch zu profitablen Zwecken genutzt werden – insofern wird man tunlichst über die Fortschritte dieser Wetterforschung nicht öffentlich sprechen. Denn die Frage wäre doch: Würden die USA oder China oder sonst eine Großmacht tatsächlich Regenwolken nach Afrika schicken, damit die Menschen dort nicht verhungern und verdursten? So wie die Entwicklungshilfe in den letzten Jahrzehnten vollzogen wurde, ist davon nicht auszugehen.

Eher ist vom Gegenteil auszugehen: Man benutzt das Wetter, um politische und wirtschaftliche Vorteile für sich selbst zu sichern. Da das Wetter so schwierig zu bestimmen ist, hat man politisch und wirtschaftlich immer die Möglichkeit zu sagen: „Das konnten wir nicht ändern – sorry.“ Wer will denn heute ausschließen, dass das Wetter nicht schon so beeinflusst und manipuliert worden ist und werden kann, und so für wirtschaftliche und politische Zwecke benutzt wird? Schließlich nützt es dem international tätigen Kapital im Wettbewerb, könnte ein Argument lauten, um entsprechende Experimente zu rechtfertigen. Wettermacher im Dienste des internationalen Wettbewerbs scheinen keine absurden Spekulationen mehr zu sein – wie Karl Marx schon sagte, wird das Natürliche zur Sache und die Sache, das Unpersönliche zur Natur – alles wird ins Gegenteil verkehrt.

Generell wird der Wettbewerb unter den Konkurrenten von Übertretungen weiter angeheizt. Man nimmt es im Wettbewerb nicht so genau und spielt mit Menschenleben. Das gehört als Normalität zur kapitalistischen Realität dazu. Gesetzliche Veränderungen gründen daher entweder direkt in erlebbaren und offenkundigen Missständen oder dem zerstörerischen Folgepotenzial kapitalistischer Produktionsformen und Arbeitsbedingungen.

Neue Ideen, wie man Profite noch weiter steigern kann, führen zu neuen Lebensformen: Die Globalisierung zeigt auf, wie weit reichende Folgen für jeden Menschen auf der ganzen Welt Umsetzung finden müssen. Der Spruch „Wo kein Kläger, da kein Richter “ impliziert direkt den Ausspruch „Weil es ging.....“, wie Herr Zabel sein Fehlverhalten im Radsport zu einer Erklärung zusammenfasste.

Der Kapitalismus funktioniert(e) exakt nach diesem Prinzip: Wir sind also weltweit heute in jeder Hinsicht von der Entwicklung her da, wo wir sind, „weil es ging.“ Anders formuliert: Weil niemand oder zu wenige Menschen vorher gesagt hätten, was geht und was nicht geht – weil Ziele von Ideen und Handlungen auf moralisch-ethischen Grundsätzen gründen, die jenseits des Menschen und des Lebens liegen. Die Grenzen des Machbaren und Lebbaren sind überschritten worden. An dieser Stelle verdreht sich in hoher Geschwindigkeit die Frage, wer denn Verantwortung trägt, aus den verschiedenen Richtungen: Die eigentliche Macht des Kapitals bleibt unangetastet. Es gibt keinen mächtigeren Faktor als Kapital in dieser Welt und alles dreht sich um den Erhalt desselben. Dafür ist kein Opfer zu groß – und seien es Millionen von Menschen und deren Schicksale.

Unbestritten ist: Die Vertreter des Kapitalismus brauchen Kontrolle – und die haben sie in Form des Menschen life in den Funktionen als „Spürhund“, „Versuchskaninchen“ oder als Opfer, für das sich dann niemand mehr wirklich interessiert – sie werden diesbezüglich unbezahlt life als Menschen in Echtzeit ausgenutzt und benutzt – über die generelle Ausnutzung aufgrund der Besitzverhältnisse hinaus. Sie spüren die Lücken der fehlenden Menschlichkeit und des fehlenden Wohlwollens Menschen gegenüber im Kapitalismus auf – aus diesen Erfahrungen entstehen Gesetze, Leitlinien, Grenzwerte, Wettbewerbskontrollen. Der Idealzustand eines an ethischen und moralischen Leitlinien orientierten Lebens für alle Menschen wird durch die zunehmende Härte des Wettbewerbs ständig unterlaufen – die Unterschiedlichkeit der Werte für Oben und Unten tritt immer unverhohlener in Erscheinung. Im Kapitalismus lebt man quasi jede Sekunde, Tag und Nacht, im Sinne dieser Gegensätzlichkeiten gleichzeitig und – verliert die Orientierung:

Was ist wirklich gut und was ist böse?

Der Wettbewerb wurde im Laufe der Zeit nicht fairer – er wurde immer skrupelloser, ja krimineller. Dies tangiert jedoch nicht nur die Fälle, die an die Öffentlichkeit gelangen. Die Dunkelziffer unstatthaften, aber nicht entdeckten Fehlverhaltens, dürfte weit höher liegen, als die aufgedeckten Skandale vermuten lassen. Ethisches und moralisches Fehlverhalten ist der Motor des Kapitals – das Kapital schlägt Profit aus dem Ungeklärten, Zwielichtigen, Unaufgeklärten, Tödlichen. Es lebt aufgrund der Lücken im politischen und ethisch-moralischen System vortrefflich auf der ganzen Welt.

Insofern sind weitere Kontrollen vor allen Dingen durch Kapitalisten notwendig selbst zu bezahlen – ebenso wie bereits entstandener Schaden in der Vergangenheit an Menschen und Natur von ihnen zu begleichen ist.

Diese Schäden sind nicht mehr durch Steuern der Bürger zu beheben! Die Kapitalisten sollten selbst zahlen, für das, was sie zerstören. Kontrollen sind einzurichten, die nicht mehr auf Krankheiten und Todesfällen von Menschen und Schädigungen der Natur aufbauen, sondern vorbeugen. Qualitätssiegel im Spielzeugbereich wie GS-Zeichen weisen auf geringe Verletzungsgefahr wie das CE-Zeichen auf Feuerbeständigkeit hin – in der Praxis werden sie aber kaum kontrolliert (Info: WR, 25.8.2007).

Auch in anderen Bereichen werden Qualitätsmanagements eingeführt, die aber in bürokratische Veranstaltungen zur Geldschneiderei in wissenschaftlichen und handwerklichen Fachbereichen, wie auch im Gesundheitswesen, führen und nicht der Qualitätskontrolle für Menschen in Behandlungen dienen. Patienten werden nicht dadurch besser behandelt, dass sich Akten zum Qualitätsmanagement im grünen oder blauen Schrank nach System A oder B abgeheftet befinden und dies in einer Beschreibung des Praxisablaufes dokumentiert ist. Schon gar nicht ist in Qualitätsmangements erfasst, welche Arbeitsbedingungen z.B. Menschen im Gesundheitswesen vorfinden.

Was das soll, dass sich „Fremde“ diese Beschreibung zur Hand nehmen können sollen, so die Argumentation zur Einführung der Ordnungsprinzipien des Qualitätsmanagement, um die Praxis führen zu können, steht in den Sternen. Denn einen Kollegen zu finden, der auch nur während der Urlaubszeit eine Vertretung in einer Psychologischen Praxis übernimmt, hat ausgesprochenen Seltenheitswert.

Oder liegen bereits Enteignungspläne vor und das Qualitätsmanagement soll die Einarbeitung der neu einzusetzenden Fachkräfte aus (zum Beispiel) China vereinfachen? Selbst im angestrebten und bereits erfolgten Auf- und Ausbau von Modulmedizin und Modulpsychotherapie wäre ein stupides Anlernen aus Gründen der Kostenersparnis für die Krankenkassen denkbar... Dann bezahlen die Praxisinhaber ihre eigene Beerdigung. Kurz: Diese Beispiele zum Thema Kontrollen sollen Anstöße zu Überlegungen liefern, wozu in welchem Bereich Kontrollen durchgeführt werden. Es ist eine weitere unnützige Verschwendung von Arbeits- und Lebenszeit, die gegenwärtig der Ablenkung von grundsätzlichen Problemen zum Beispiel im Medizinsektor dient und an der Geld verdient wird und Kapital umverteilt.

Demgegenüber ist rechtlich die Tatsache nicht nachvollziehbar, Kapitalisten und ihre Manager keinem effektiven Kontrollsystem zu unterziehen und sie zur Kasse zu bitten. Zum Beispiel könnte Wettbewerb für Kapitalisten völlig anders gestaltet werden: Oberstes Gebot wären einwandfreie Materialien oder Grundstoffe, die in ebenso einwandfreien natur- und menschenfreundlichen Produktionsbedingungen zu einem für alle erschwinglichen Preis hergestellt würden. Festgelegt würden niedrige Mindestverkaufspreise, zu denen die Produkte hergestellt werden sollten. Man könnte mit Nahrungsmitteln anfangen und dann andere Produktketten folgen lassen. Damit wäre eine neue Orientierung geschaffen, die erst in zweiter Linie auf Profitkalkulationen zielt. Derartige Ziele werden die gegenwärtige und zukünftige Herausforderung und die Kunst der Kapitalisten beflügeln müssen – wenn nicht alle Menschen am fehlenden Heilungsprinzip in vielfältiger Form zugrunde gehen sollen.

In dieser neuen Form des Wettbewerbs mit dem Ziel des Heilungsprinzips könnten Kapitalisten unter Beweis stellen, was sie in all den Jahren gelernt haben: Wer so gut Menschen und Menschlichkeit ausschalten konnte, weiß ganz genau was Menschlichkeit ist und sein kann. Wohlwollen und Menschenfreundlichkeit können sie im neuen Wettbewerb unter Beweis stellen. Insofern gilt ketzt leider noch: „Denn die Gegenwart des anderen wird als Bedrohung erlebt, nicht als Ergänzung.“ (Hirigoyen, 2008, S. 116) Einzutreten ist künftig für eine kulturelle Entwicklung, die den anderen Menschen als Ergänzung und Bereicherung klarstellt und Kontakt wie Beziehung auf Vertrauen gründen lässt, weil eine klare Werteordnung für alle in einem Sinne (auch juristisch) verbindlich geregelt ist.

Das Misstrauen, was der andere denn tatsächlich für Absichten und Ziele hat, tritt ins öffentliche Bewusstsein und zeigt eine Systematik, die von Hirigoyen auf den psychoanalytischen Punkt gebracht wird und als perverse Verführung ihren namentlichen Platz findet: „Die narzisstische Verführung verwirrt und verwischt die Grenzen zwischen dem, was eigen und dem, was sonstig ist. Mit Wahn wie bei der verliebten Idealisierung, wo man sich, um die Liebe zu bewahren, weigert, die Fehler oder Schwächen des anderen zu sehen, hat das alles nichts zu tun, es ist Einverleibung – mit dem Ziel zu zerstören.“ (Hirigoyen, 2008, S. 116)


Sie legt hier den narzisstischen Blickwinkel und das Ziel des Angreifers unmissverständlich offen: Motiv und Ziel ist Einverleibung, um zu zerstören! Sein Pendant im schamhaften Erleben des Opfers, wie hier im vorliegenden Buch an zig Stellen und Variationen dargestellt und anhand von Pressmitteilungen zitiert, komplettiert eine Realität, mit der Millionen von Menschen leben müssen. Sie werden systematisch psychisch und existenziell destabilisiert. Realisiert wird dies mittels einer Rechtsordnung, die sich vornehmlich aus gut zahlender Klientel aus Industrie und Politik zusammensetzt und so Interessen vom zahlungskräftigen Oben wahrt.


Im folgenden Kapitel wird nachvollziehbar oder zumindest vorstellbar, wie mittels unklarer bis falscher (im Sinne des eigentlichen gesellschaftlichen Auftrags) moralischer Haltung und ungenauer ethischer Berufsrollenidentität oder aber falscher, aufgrund Frustration fehlender Herausforderung und nur spärlicher bis gänzlich fehlender Anerkennung und einem gleich bleibenden Arbeitsfeld mit wenig steigerungsfähigem Einkommen, Gesellschaft und Menschen zugrunde gerichtet werden können. Was nutzt eine Justiz, die nicht auf der Höhe der Zeit und dem, was in der Gesellschaft in menschlichen Beziehungen vor sich geht, ist und arbeitet und mit veralteten Vorstellungen und Gesetzesgrundlagen möglicherweise für eine Lebensrealität sorgt, die niemanden wirklich hilft?


Hier die Grenzen überflügelnden, anerkannten Freiberufler mit sehr guten Honoraren und da die auf sicherem Sitz in Erwartung von Pensionen Festgesessenen: die, die mit Gesetzen hantieren, schaffen und strukturieren und aufgrund von Gewöhnung und/oder einmal erworbener Haltung diese der Realität zum Trotz beibehalten – und, tja, sollte man sagen, nicht lernfähig oder nicht zulernfähig sind, sein wollen oder müssen?


Spuren versteckter Ökonomie treten verdeckt ins Licht, ob latent in persönlicher Hinsicht in Form abstrakten Neids auf andere Berufsgruppen, die gleichfalls Jura studiert haben und nun hohe Einkommen beziehen und sehr wohl die Zeichen der Zeit in der Kultur zu ihren Gunsten auf Bankkonten bestätigt sehen. Oder in Form der Verleugnung gesellschaftlicher Entwicklungen, die Menschen nachhaltig prägen und deren Einflüsse bei Gerichtsverfahren nicht berücksichtigt werden. Damit befindet sich Denken und Reflexion über die Schuldfrage im Bermudadreieck von Gesellschaft und Kultur, deren Fachbereiche schnell genannt sind, und die sich auf die Schuldfähigkeit von Menschen vor Gericht konzentriert: Psychiatrie und Justiz einerseits, andererseits Psychoanalyse. In seinem Artikel „Aufklärung über die Gerichtspsychiatrie“ stellt Richard Schmid (1971) das Buch von Tilman Moser „Repressive Kriminalpsychiatrie. Vom Elend einer Wissenschaft. Eine Streitschrift“ (Suhrkamp 1971) in zwei wesentlichen Punkten heraus. Vorab seien Begrifflichkeiten genannt, die für die Justiz Schuldfähigkeit definieren und damit Strafmaße legitimieren: „Ja sogar dann, wenn, wie bei vielen Rückfalltätern auf der Hand liegt, der Erfolg der Verbüßung geradezu negativ ist!“ (Schmid, 1971, S. 1217)


Gerichtspsychiatrie: „Jedes...Gutachten, das sich nicht auf den Ausschluß einer Psychose beschränkt...“ schneidet „die Wendung zur Ursachenforschung“ ab, die „zum Inhalt hat, nur Krankheit als Schuldausschließung gelten zu lassen und auch den Begriff der Krankheit so einzuschränken, daß so viel an Schuld übrig bleibt, wie die dogmatische Strafrechtslehre verlangt. Von dieser Lehre lassen sich die Ärzte den Begriff der Krankheit vorschreiben. Derselbe Haddenbrock sagt deutlich:

‚Der Richter erwartet also vom Psychiater Hilfen bei der Konkretisierung des strafrechtlichen Grundgedankens, der im deutschen Recht dahin geht, daß auf die zum Verbrechen führende Schuld des Täters mit Schuldvorwurf und Schuldvergeltung geantwortet werden und nicht etwa in erster Linie aus kriminalpolitischen Gründen bestraft werden soll, um präventive oder Resozialisierungsziele zu erreichen.’

Also: Um den Schuldgedanken zu retten und die Strafjustiz vor den modernen rationalen Strafzwecken der Resozialisierung und Prävention zu bewahren, wird das, was, krankhaft’ im Sinne des (bis 30.9.1973 geltenden) § 51 des Strafgesetzbuches ist, von den Juristen definiert und diktiert, und zwar nach dem sogenannten normativen Schuldrecht. Ähnliches wird bei den neuen Begriffen des ab 1973 geltenden Rechts (‚krankhafte seelische Störung’,, ’tiefgreifende Bewußtseinsstörung’,, schwere seelische Abartigkeit’) bevorstehen oder doch versucht werden.“ (Schmid, 1971, S. 1216 Block M.E.)

Damit existieren juristisch zwei Möglichkeiten, den Täter und zugleich Menschen, der sich zu verantworten hat, zu sehen: a) entweder als krank – so wie Juristen Krankheit definieren und diese Definition von Krankheit eigentlich nicht existiert, oder b) „sie machen sich schlicht die herkömmliche, laienhafte außerwissenschaftliche Unterscheidung zwischen krank und böse zu eigen, ein purer Akt des Glaubens oder des Gefühls. Neuerdings wird auch gern die, unantastbare Menschenwürde’ des Grundgesetzes bemüht, um die Annahme einer Determiniertheit des Menschen durch Anlage und Umwelt und damit vor allem, die Verantwortung der Gesellschaft für die kriminelle Entwicklung auszuschließen.“ (Schmid, 1971, S. 1216)

Im Klartext hieße das: im Gerichtssaal ist es die unantastbare Menschenwürde, die Straffähigkeit begründet und außerhalb des Gerichtssaals darf diese unantastbare Menschenwürde durch ökonomische Prinzipien torpediert werden und zwar so, dass Menschen letztendlich daran erkranken oder sterben. Weiter wird die unantastbare Menschenwürde zur Grundlage ausschließlicher Verantwortlichkeit des Einzelnen, dessen reale Lebenshintergründe und -entwicklungen nicht mit einbezogen werden. Und dies nur aus dem Grunde, weil man sich nicht berufen fühlt, Moral, Ethik, Recht und Schutz für Menschen und weiter gefasst, für menschliche Wesens, als generelles Thema in der Gegenwart der Entwicklung und Etablierung der Zweiklassengesellschaft zu reflektieren? Definitiv wurden bisher die Psychopathen aus dem Kreis der Kranken, die mit Schuldentlastung, Präventivmaßnahmen etc. rechnen können, ausgeschlossen. Sie sind als schuldfähig anzusehen und damit Strafjustiz und Strafvollzug als voll zurechnungsfähig zu überantworten. Psychopathie wird streng von Psychose getrennt, „wobei auch körperliche Normabweichungen nicht als, Krankheit’, sondern als Variationen zu gelten haben.“ (Schmid, 1971, S. 1217)

Insofern liegt auf der Hand, das Tilman Moser sich der Ausschaltung und Verpönung der Psychoanalyse im Gerichtsbetrieb widmete: „Die Psychoanalyse ist ihrem Wesen nach Gegnerin des geschilderten Pakts zwischen Justiz und Psychiatrie, weil sie gerade den Ursachen der kriminellen Entwicklung des Täters, und dies gar bis ins Unterbewußtsein, nachzuforschen sucht, was die orthodoxe Richtung absichtlich ausklammert. Nur die Ursachenforschung entspricht ja auch der ärztlichen, auf Heilung gerichteten Haltung.“ (Schmid 1971, S. 1217-1218)

Der zitierte Artikel stammt aus den siebziger Jahren und hat in der Gegenwart seine Bedeutung nicht verloren. Denn Justiz bzw. Richter und deren Bewusstsein ist auch heute noch maßgeblich durch dieses Denken geprägt. Da hilft es auch nichts, wie im nächsten Kapitel nachzulesen sein wird, „Psychopathie“ vom Richter durch „Intelligenz“ zu ersetzen, wie die gerade von Schmid zitierten Zeilen nahe legen. Es wird diesbezüglich eine platte Allianz in einer rechtlich definierten Assoziationskette von „Böse“, „Psychopathie“ und „Intelligenz“ gestiftet, der jeder Mensch, der sich vor Gericht zu verantworten hat, in nuce immer noch ausgeliefert sieht.

Gesellschaftliche Entwicklungen, Zusammenhänge oder gar differenzierte und aufzeigbare psychische Muster (z.B. perverses Verhalten), wie Menschen aus welchen Gründen handeln und geworden sind (s. auch Hirigoyen zu diesem Thema), bleiben vor den Gerichtssälen und sind nur außerhalb von ihnen, im Leben und auf der Straße, zu finden. Die heillose Kultur und mit ihr Verzweiflung und Zweifel der Menschen, an und in ihr klar zu kommen, bleibt unreflektiert. Nebenbei bemerkt wird die stoische Haltung der Justiz durch die Kritik an der Psychoanalyse von anderen Seiten, ob durch philosophische Sichtweisen oder Entwicklungen innerhalb der Psychologischen Psychotherapie und der Bevorzugung der Verhaltentherapie durch Mediziner und Ärzte noch unterstützt. Sicher, jeder kann seine Meinung haben, aber sie sollte mindestens hinsichtlich der Tragweite in Augenschein genommen werden: Letztendlich bedeutet Ausmerzung psychoanalytischen Denkens, Abschaffung der Seele; und die ausschließliche Sichtweise auf Menschen als auf Strich-Codes, Nummern oder Symptomträger reduzierte, ökonomisch nutzbare Wesen, die, wenn sie arbeiten, auch noch Steuern zahlen, also doppelt nützlich sind, nämlich einerseits für den privaten Unternehmer und andererseits für den Staat, zahlt sich gesellschaftlich im lukrativen Erhalt einer juristischen Lücke, die den bestehenden Besitzstand garantiert, aus. Sie, die Besitzlosen, dürfen dann möglichst widerspruchslos in der Gesellschaft geschichts- und seelenlos vor sich hin zu trotten.{4}

Im Alltag hat ein Wissen bereits Einzug gehalten, das sich auf technisches Verständnis, hinter dem ökonomische Systeme zur Freisetzung von Gewinnen stecken, bezieht, und nur demjenigen zugängig ist, der die Logik der Ökonomie versteht und weniger, der Logik der Technik mächtig ist. Vordergründig erscheint dieses Wissen allerdings als Logik, die sich aus Technik ergibt: allerdings nur für denjenigen, der an die Richtigkeit der Zerstückelung von technischen Einheiten als Ergebnis der Zwangsläufigkeit von Technik glaubt und die lüsterne Gewinnsucht, die Zerstückelung zum Prinzip für Profitmöglichkeit ökonomisch umsetzt, außerhalb der Betrachtung lässt. So ergeht es Menschen dann auch: nur das, was direkt zur Sache gehört (Tatort, Tathergang zum Beispiel) interessiert. Alles andere, die Entwicklung von Mensch, Persönlichkeit, soziales Milieu, individuelle, kulturelle, sozioökonomische Einflüsse und psychoökonomische Geschichte und Globalisierung, zählen nicht.

Auf eine diesbezügliche Anfrage bei einem Rechtsanwalt teilt dieser mir mit: „Diese Dinge gehören auch, zur Sache’ und sind insbesondere für das Strafmaß von Bedeutung.“ Wo, und genauer, wie „diese Dinge“ berücksichtigt werden, entzieht sich meiner Kenntnis. In den aufgegriffenen Fällen ist eine Berücksichtigung dieser „Dinge“ nicht ersichtlich: Sonst wäre es überflüssig, sie aufzugreifen.

Damit ist Schuldfähigkeit im Ergebnis feststellbar – dann ist es Schuld jedes einzelnen Menschen, gestorben zu sein, weil er zu wenig Geld hatte, weil er wirtschaftlich abhängig war oder ist. Dann ist der Tod der Armen deren eigene Schuld – weil, wenn sie Geld gehabt hätten, hätten sie sich ja retten können und wären nicht ertrunken wie in Rio de Janeiro im April 2010. Sie hätten sich ja Geld beschaffen können??? Diese Menschen können ja auch am Wettbewerb teilnehmen? Definiert Globalisierung das Prinzip des Wettbewerbs in unserer Kultur hinsichtlich der Inhalte neu: Du bist ganz allein an allem Schuld? Sieh’ zu, dass du es schaffst am Leben zu bleiben?

Und wenn das körperliche Leben gerettet wird, wie leben Menschen dann? Mit Schuldgefühlen, weil sie leben? Oder mit Schuldgefühlen, weil sie ihre Schulden nicht an Mikro-Kredit-Geber zurückzahlen können, die bis zu 80 % Zinsen für verliehenes Geld verlangen und diese Micro-Kreditnehmer sich dann lieber umbringen, weil sie keinen Ausweg aus ihrer Lage wissen?

Und wenn das Leben gerettet wird, wie leben Menschen dann....?

Diesen Satz könnte ich jetzt unendliche Male wiederholen....

Dann würde er zu einem Koan, dessen Sinn zu finden wäre, wie Joachim-Ernst Berendt in seinem Hörwerk Nada Brahma – Die Welt ist Klang (1988) sagt:

„Wenn Ton und Sinn gehen – was hörst du dann?“

Und wenn das Leben gerettet wird, wie lebst du dann?

Marx und Nietzsche mischen sich ein - Die heillose Kultur - Band 1.1

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