Читать книгу Marx und Nietzsche mischen sich ein - Die heillose Kultur - Band 1.1 - Dr. Phil. Monika Eichenauer - Страница 8
ОглавлениеKapitalismus – Capitalism
In Deutschland wurde eine Vielzahl von Amerikanismen bzw. Anglizismen eingeführt. So wollte uns zum Beispiel Christoph Keese, bis August 2005 Chefredakteur der Financial Times Deutschland, weismachen, Capitalism sei etwas völlig anderes als Kapitalismus und von der Wurzel her gut. Sein Credo: Rettet den Kapitalismus! Lassen Sie mich dagegenhalten: Kapitalismus und gesteigert, Globalisierung, gleichfalls der neutraler verbal gehaltene „moderne“ Wettbewerb in der freien Marktwirtschaft besitzen zwei elementare Stränge: einerseits das abstrakte ökonomische System „Kapitalismus“ und andererseits Menschen, die dieses System begreifen, daran glauben, es verfeinern oder gar ausreizen, sprich auf die Spitze treiben, und schließlich umsetzen. Die einen treiben ihn mittels Gewinnsucht auf die Spitze und die anderen, in dem sie ihm bis zum Umfallen und bis in Krankheiten hinein treu sind. Alles im Kapitalismus ist nur so gut, wie Menschen „gut“ sind, die ihn betreiben und betreiben lassen. Der Kapitalismus als System kann gar nichts und ist gar nichts. Er ist eine Idee. Eine Idee lebt von Interessenten, die sie anpreisen und ihr Leben einhauchen.
Es ist aber nicht nur die Begeisterung für eine Idee, die Interessenten erzeugt, sondern, wie im Falle des Systems Kapitalismus, der Nutzen. Der Nutzen besteht in Vermehrung von Geld: Ein bestimmter Betrag Geldes, der zur Verfügung gestellt und Kapital geheißen wird, soll sich vermehren. Damit die Vermehrung geschieht, muss etwas Bewegung in den Haufen Geld, der mit spezifischen Vorstellungen oder Produkten gekoppelt wird, an denen Investoren verdienen wollen.
Für diese Bewegung, auch Arbeit genannt, sind Menschen, die definitiv nicht über Kapital, aber über Gesundheit, Kraft, Intelligenz und Kreativität verfügen, notwendig. Denn sie, die kapital- und besitzlosen Menschen, schaffen Werte, die Kapital vermehren. Insofern ist Kapitalismus ein sehr einfaches System: es muss dafür sorgen, dass die Kapitalinvestoren ihr Kapital einsetzen und vermehren.
Gleichzeitig ist dafür zu sorgen, dass kapitallose Menschen ohne nennenswertes Kapital bleiben. Minimaler monatlicher Verdienst, der viele Menschen nicht zu Kapital kommen lässt, ist leicht zu berechnen – und er wird in jeder Hinsicht und Dimension des Lebens ganz genau und gezielt kalkuliert. Sehr gut ist diese Berechnung 2010 durch die Bundesregierung aufgestellt und vielerorts diskutiert worden, was einem Menschen zum Überleben zugestanden wird.
Ministerin von der Leyen bezieht sich auf diese statistischen Werte, um Hartz-IV-Bezüge festzulegen. Analog ist dieses Berechnungssystem auch für die arbeitende Bevölkerung zu denken. Das geniale kapitalistische Wirtschaftssystem ist für jeden Menschen frei kommunizierbar und die passende Politik demokratisch dazu wählbar. Mythen vom Tellerwäscher zum Millionär tauchen hier und da immer wieder auf, um die Laune und die Hoffnung der arbeitenden und nun zusätzlich der arbeitslosen Bevölkerung zu bewahren, um weiterhin eine hohe Identifikation mit diesem Wirtschaftssystem zu bezeugen. Neue Ideen bewegen sich innerhalb desselben.
Glücksvorstellungen werden über Lotterien und Schnäppchen unterhalten. Um aber auch noch das Gegenteil zu belegen, das Geld nicht alles ist, werden alle Jahre wieder Menschen, die in der Lotterie viel Geld gewonnen haben in Funk und Fernsehen interviewt. Sie teilen mit, sie hätten nun kein Geld mehr, seien um eine Erfahrung reicher, und nun bescheiden, zusätzlich völlig anderen Sinnes geworden. Reiche wie arme Menschen haben diesbezüglich ihre Erfahrungen gemacht, wenn auch auf völlig anderem Boden und in anderer Hinsicht. Irgendwann dämmert es in ihnen, das Geld nicht alles ist.
Insofern habe ich persönlich nichts gegen die Idee „Kapitalismus“, wenn so viele Menschen diesem System zu stimmen. Dennoch sollte über dieses System bis in seine Wurzeln hinein gesprochen werden.
Weiter ist zu konstatieren, dass die Wurzel des Kapitalismus der Mensch ist, der sich mit ihm identifiziert. Denn es ist egal, wie das Wirtschaftssystem heißt – entscheidend ist, wer darin tätig ist, was er tut und wie er als Mensch dadurch geformt wird.
Der Kapitalismus kann nichts für die Charaktere, die ihn lebendig werden lassen und in der Art und Weise, wie wir ihn seit einigen Jahren von seiner kältesten Seite kennenlernen, am Leben erhalten. Der „Kapitalismus“ ist kein lebendiges Wesen. Er ist ein lukratives, profitables Denkgebäude, welches in das Leben, in Menschen, implantiert worden ist. Letztendlich ist es der Mensch, der entscheidet, ihn in Fluss zu halten – oder nicht. Das Denken des Kapitalismus durchwirkt alle Menschen und alles Lebendige, wie Marx sagte, und nach meinen beruflichen Erfahrungen wirkt Kapitalismus bis in Seele, Zelle und Blutdruck und natürlich prägen sie die psychischen Abwehrleistungen. Insofern ist die Art und Weise, wie Menschen ihr Leben im Austausch mit der Natur leben und bestreiten, sodass beide, Mensch und Natur, Bestand haben und sich wesenstreu entwickeln können, existenziell und reflexiv prägend. Jede Form des Austausches zwischen Mensch und Natur ist prägend – insofern ist gleichfalls jede andere Wirtschaftsform ebenso prägend wie der Kapitalismus.
Der Mensch im Kapitalismus denkt und lebt demgemäß kapitalistisch – jeder hält Ausschau nach seinen eigenen Vorteilen, nach seinen eigenen Profiten und Vorteilen. Damit entfremdet er sich von seiner eigenen (menschlichen) Natur – das kapitalistische Leben, Denken und Handeln wird zur zweiten Natur, zur entfremdeten Natur des Menschen. Mittels des kapitalistischen Denkens erscheint die Welt gänzlich anders, als sie ist, wie ich bereits in einem vorangegangenen Kapitel mitteilte. Der Spruch „Geld verdirbt den Charakter“ verdeutlicht die Einflussnahme des universalen Tauschwertes – dennoch bleibt der Mensch als Verantwortungsträger für Entscheidungen übrig. Dieses Faktum ist in kapitalistischen Ländern nicht anders als in sozialistischen Systemen. Menschliche Gier, die sich mit der Unersättlichkeit kapitalistischer Ziele des Gewinnstrebens, alles und jedes Fitzelchen Leben zu Geld zu machen, paaren sich auch in anderen wirtschaftlichen Formen und politischen Staatssystemen zu Ungunsten des menschlichen Wesens. Ich lebe in einem kapitalistischen Land und beschäftige mich demgemäß mit dieser wirtschaftlichen Form und verweise aber nochmals darauf, dass es Menschen sind, die ihn am Leben erhalten. Die Wurzel ist der Mensch. Wenn Christoph Keese also eigentlich meinte, die Wurzel des Kapitalismus sei der Mensch und der sei gut, teile ich seine Meinung. Wenn er weiter meinte, der Mensch solle gerettet werden, gelangt man zum Thema der Bücher zur Heillosen Kultur. Aber natürlich meinte Keese, Menschen sollten weiterhin etwas Fremdes, nämlich Kapitalismus, zwischen sich stellen und einander beurteilen und jeweils zum eigenen Vorteil nutzen. Der Aufruf Keeses „Rettet den Kapitalismus“ zielt nicht nur auf Treue und Schwur, sondern überspringt Bekenntnis wie Einwilligung und fordert Identifikation mit Kapitalismus und Verzicht auf dasjenige, was den primären Kern des Kapitalismus ausmacht: Gewinn. Der Verzicht wird aber von denjenigen erwartet, die ihn ermöglichen, nicht von denjenigen, die ihn einstreichen.
Chronischen Falschdarstellungen hinsichtlich des Kerns und Wesens des Kapitalismus und den daraus erwachsenden Grundlagen für Entscheidungen und deren Auswüchsen in der (Lebens-)Praxis sind demgemäß mit Klärung und Gegendarstellung zu begegnen. Wenn man eine historische Perspektive wählt und sich fragt, wie konnte der Kapitalismus überhaupt entstehen, so könnte man aus einer psychohistorischen Perspektive sagen: Der Mensch hat einen Trieb zur Verbesserung seiner Lebensgrundlagen, und er vergleicht aus diesem Blickwinkel seine Ergebnisse mit den Ergebnissen der anderen. Man könnte von frühen Wettbewerbsstrukturen diesbezüglich sprechen. Dieses Verhalten, zu schauen, wie ein anderer Mensch etwas tut, spricht für Intelligenz, Lernfähigkeit und Kreativität. Von Vorbildern ist zu lernen. Kinder tun dies und Erwachsene gleichfalls. Dagegen kann überhaupt nichts eingewandt werden, denn das sichert Bestand und Fortschritt der Kultur.
Damit wäre man bei einer sprudelnden Quelle im Menschen angelangt, dem Spieltrieb. Man nennt diesen Menschen auch Homo Ludens, das spielende und Wettbewerb suchende menschliche Wesen auf der Basis fest einzuhaltender Grundregeln.
Der psychohistorische Kern des Homo Ludens ist mit dem Spiel und somit auch mit Freude und Kreativität im Wettbewerb assoziiert, wie es der niederländische Philosoph Huizinger in seinem gleichnamigen Buch „Homo Ludens“ (1956) beschreibt. Freiheit, Gleichheit und allgemein verbindliche Regeln sind eine wesentliche Voraussetzung für das Spiel.
Dieses Element im Prozess „Entwicklung und Verbesserung“ erlangt im Kapitalismus jedoch eine gänzlich andere Ausprägung als im Homo Ludens Huizingers: Kapitalistische Macher halten sich nicht an die Regeln. Sie tricksen sich gegenseitig aus, müssen sich stets − trotz zu eisigem Misstrauen gefrorenen Gefühlen − höflich begegnen. Sie präsentieren sich folglich in einer kontaktlosen Formvollendetheit. Jeder Schritt ist auf Eis zu setzen. Es besteht immer die Gefahr des Ausrutschens. Letztlich vertraut ein Betreiber des Kapitalismus niemandem mehr. Um persönliche Enttäuschungen zu vermeiden, wird alles gekauft; denn dann „war’s ja nur ein Geschäft.“ Inzwischen dürften viele Menschen erfahren haben, dass ein Geschäft nicht nur ein Geschäft ist. In Geschäften konzentriert sich Leben, dass erblühen kann oder aber elendig zugrunde geht.
Im Kapitalismus wird der ursprüngliche und einheitliche Kern von Tun, Vergleich, Kreativität, Fortschritt und Einhaltung von für alle Beteiligten gleichen Regeln in seine Einzelteile zerlegt: Wettbewerb ja, aber mit ungleichen Voraussetzungen und unter Umgehung von einheitlichen Regeln. Zeitgleich werden Handlungen oder Arbeitsgänge restlos in Einzelteile zerlegt, die an diesem gesamten Vorgang teilhaben und zu Geld gemacht. Dienstleitungen für Produkte von Firmen müssen Menschen selbst bezahlen, Service gibt es nicht bzw. ist ebenso selbst zu bezahlen wie für Plastikeinkaufstüten, mit denen Kunden dann kostenlos für Firmen Reklame laufen, in dem sie sie benutzen. Ziel ist nicht mehr Lebens- und Kulturerhalt, sondern Maximierung von Geld.
Das Ziel, das menschlichem Tun zugrunde lag, wurde verändert. Aus Aneignung von Natur zum Zwecke des Lebens wurde Geldbeschaffung um jeden Preis unter Aufgabe des Natur-, Tier- oder Selbsterhaltes zum Zwecke des Überleben.
Aus der Steinzeit ist der Glaube als Relikt übrig geblieben, es dennoch gegen alle Unbill von Natur und Leben es schaffen zu können, am Leben zu bleiben. Dieser Glaube wirkt auch heute noch unter schwierigsten Lebensbedingungen im Menschen als Mut und Wille, der sich der Hoffnungslosigkeit und Not entgegen stellt! Denn, hätte sich der Urmensch vom Bären einschüchtern lassen, hätte der Mensch sich in seine Höhle verkrochen und wäre nie wieder heraus gekommen. Aber Menschen haben sich nicht verkrochen! Sie sind immer wieder, trotz großer Bedrohung, aus ihrem Schlupfwinkel heraus gekommen und nahmen den Kampf von einander lernend auf. Helden wurden in allen Zeiten gefeiert. Sie zeichneten sich durch großen Mut, Kraft, Zähigkeit, Intelligenz und Weisheit aus, je nach der Art und Weise der Lebensprüfung, die sich ihnen in den Weg stellte. Aber selbst der Mut hat sich im Laufe der Jahrhunderte in der Menschheitsentwicklung unter der Kultur gegen Menschen gewandt. Statt für ihre Lebensbedingungen und für ihr Menschsein zu kämpfen, zeigen sie großen und illusorischen Mut, den sie in alle Schattierungen von Hoffnung auf Besserung ihrer Lebenssituation investieren, ohne selbst etwas dafür tun zu müssen. Dafür, für Erhalt der Existenz und Durchsetzung ihrer Interessen, sind Politiker oder kurz, andere Menschen, zuständig. Menschliche Wesenszüge oder Wurzeln wenden Menschen in völlig neuer Weise gegen sich selbst. Wenn der Mensch der Steinzeit generell eine derartige Sichtweise entwickelt hätte, gäbe es uns Menschen heutzutage wohl kaum: Die Bären, andere Tiere oder Stämme hätten in die Höhlen hinein spazieren und vor Angst zusammengekauerte Urmenschen, unsere Vorfahren, in Ruhe auffressen können. Heutzutage passiert dies im übertragenen Sinne: es werden Gesetze ausgedacht, die Existenz in Schutt und Asche legen. Menschen passen sich diesen Vorstellungen von Leben, die in den Gesetzen und Regeln stecken, an und lassen das dabei entstehende kostbare Adrenalin in ihrem Körper in schädlichen biophysikalischen Prozessen, aus denen Krankheiten entstehen, versickern. Dann gibt es auch hier wieder Tabletten vom Arzt, um Ausgleich in Körper und Seele zu schaffen. So kann dann das Tagewerk der Anpassung im Alltag fortgesetzt werden. Unsere Vorfahren hätten den Kopf geschüttelt und es ist besser, dass sie (hoffentlich) nicht wissen, wie wir heutzutage kollektiv mit uns verfahren, wenn Existenz und Leben bedroht sind. Es reicht (hoffentlich noch), wenn wir es gemeinsam langsam aber sicher realisieren und korrigieren.
Ziele und menschliche Eigenschaften können sich miteinander ins Gegenteil und zum Schaden von Menschen verweben, je nachdem, wie die Regeln in einer Gemeinschaft aufgestellt sind. Denn Menschen ist es immer wichtig zu wissen, dass sie im Einverständnis mit anderen leben und handeln! Menschen sind reflexiv identitätsbildend: Bestätigung, Gleichklang, Lob, Anerkennung und Bewunderung sind ihnen existenziell wichtig. Menschen versichern sich gegenseitig, auf dem richtigen Weg zu sein. Der Trieb, die Existenz zu erhalten, wird heutzutage kollektiv umgelenkt.
Dass der Bürger als Retter des Kapitalismus, wie von Christoph Keese benannt und zu identifizieren ist, auf eigene Einkünfte freiwillig verzichtet, versteht sich, dem Gedanken der Verkehrung folgend, von selbst. Das finde ich beachtlich und mutig von Christoph Keese, erkenntnistheoretisch aber leider absolut inakzeptabel – mal ganz abgesehen von der Verdrehung und Umdeutung des Gedankengutes von Karl Marx. Mit diesem Vorgehen scheint die Hoffnung verbunden zu sein, dass niemand merkt, dass wir immer noch im Kapitalismus, wie er von Marx analysiert und durch Kapitalisten hinsichtlich Zukunftsaussichten (Sozialismus / Kommunismus) bekämpft wurde, leben.
Tatsache ist, dass nicht der Kapitalismus, sondern Menschen und ihre Werte, ihre Existenz und ihr Leben zu retten sind. Noch einmal: Die Ökonomie, egal welche, hat den Menschen zu dienen und nicht umgekehrt. Dieses Verhältnis, wer hier wen rettet oder nicht rettet, wäre somit gerade zu rücken.
Das Alte wird immer wieder in neue Kleider verpackt, weshalb wir Bürger immer den gleichen Käse in anderer Verpackung aufgetischt bekommen. Doch der kapitalistischen Ökonomie gehen allmählich Argumente wie Kreativität aus. Da werden dann gern Anleihen im humanistischen und geisteswissenschaftlichen Sektor getätigt – Gutmütigkeit und Gutgläubigkeit wird ausgenutzt. Es wird zu wenig Acht gegeben auf die Bewahrung spezifischer Werte. Man meint sogar, ein gutes Werk zu vollbringen, indem dieses Wissen (und Hab und Gut) an die kapitalistische Ökonomie weitergereicht wird. Die geisteswissenschaftlichen Denker partizipieren platonisch, selten materiell. Natürlich braucht die Welt gute Taten, aber man muss unterscheiden lernen und Formen finden, zum Wohle aller Menschen und dafür einzustehen. Das Ziel und die Motivation des Handelns, dem gute Ideen, Humanität und Geisteswissenschaft dienen, müssen absolut unzweifelhaft dem Wohl von Menschen dienen – ohne Nebenwirkung und versteckte Folgeschäden.
Im Nachgang 2008 und gesteigert 2009 wurde die Aussage von Christoph Keese sowohl bestätigt wie durch die Realität in der globalen Wirtschaftsentwicklung widerlegt: Einerseits hat er Recht gehabt, Kapitalismus ist etwas (völlig) anderes als (amerikanischer) Capitalism, wenn man das Geschäftsverhalten amerikanischer Banken und Firmen unter „Capitalism“ versteht. Der Keese’sche Enthusiasmus ist andererseits nur im negativen Gegenpol zu verorten: Pleiten und Krisen so weit das Auge reicht. Die Weltwirtschaft gerät aus den Fugen. Die Wurzel des Kapitalismus dürfte selbst von Experten der Branche inzwischen als faul klassifiziert und bewertet werden. Der Kern des Kapitalismus wird jedoch weiterhin mittels Personifizierung einzelner Manager und Banken gedeckt und weiterhin weder reflektiert noch diskutiert. In Deutschland werden Steuergelder zur Stützung des Kapitals, aber nicht zur Unterstützung von Betroffenen in den Krisen verwandt. Das politische Argument ist so mutig wie das Keese’sche Buch zur Rettung des Kapitalismus: Stützt man das Kapital oben, stützt man die Betroffenen unten.
Unten verarmen Menschen – und Oben?