Читать книгу Ragins Weg - Dr. Reinhold Goldmann - Страница 8
ОглавлениеErstaunliche Technik
Radiowellen
Ragins Mutter verstand nie, woher wohl die Sprache aus dem Rundfunkgerät komme. Das treibe sie noch in den Wahnsinn, so drückte sie sich manchmal aus.
Schon deswegen informierte sich Ragin bereits früh über die Funktionsweise der damaligen Rundfunktechnik.
Die dafür nötigen Wellen umfassten Frequenzbereiche von 30 Kilohertz (Langwelle) bis 300 Megahertz (UKW).
Hertz ist die Einheit für die Frequenz von Wellen. Sie gibt die Anzahl der sich wiederholenden Schwingungen pro Sekunde an.
Im Ersten Weltkrieg wurden Versuche mit Röhrensendern begonnen.
Eine Elektronenröhre ist ein elektrisches Bauelement mit Elektroden, die sich in einem evakuierten oder gasgefüllten Kolben befinden. Die Röhre enthält eine beheizte Kathode und eine Anode, weshalb sie Diode genannt wird. Aus der Glühkathode treten negativ geladene Elektronen aus und werden zur positiven Anode beschleunigt.
Die Existenz von Radiowellen wurde 1864 von James Clerk Maxwell auf Grund theoretischer Überlegungen vorhergesagt und 1886 von Heinrich Hertz zum ersten Mal experimentell bestätigt.
Radiowellen entstehen, wenn der Elektronenstrom in der Kathodenstrahlröhre zum Schwingen gebracht wird. Das kann durch einen Schall geschehen. Diese Schallwellen werden von einem Sendemast versandt. Mit der Empfängerantenne des Rundfunkgeräts werden diese Wellen empfangen und im Radiogerät zuerst in elektrische Signale und dann wieder in Schallwellen umgewandelt. Ein Lautsprecher des Radiogeräts sendet die Schallwellen aus. Je nach eingestelltem Sender empfängt das Gerät die entsprechenden Radiowellen.
Die erste Rundfunkübertragung fand in Massachusetts zum Weihnachtsfest 1906 statt. Die Übertragung war in 500 Metern Umkreis zu empfangen. Im Jahre 1920 wurde in Berlin das erste Konzert über Rundfunk übertragen.
Leider empfand Ragins Mutter diese Erläuterung zur Wirkungsweise des Rundfunks nicht verständlich genug. Technik und Wissenschaft erfordern vermutlich doch den Willen, sich intensiv mit der Theorie auseinanderzusetzen.
Auch über die Wärmestrahlung in der Erdatmosphäre werden Elektronenübergänge in Molekülen der Luft angeregt, wodurch „natürliche Radiowellen“ entstehen.
Blitze erzeugen starke, vorübergehende Radiowellen, die zur Ortung von Gewittern genutzt werden können.
Radiowellen der Natur werden als atmosphärische Störungen bezeichnet. Sie tragen zum elektromagnetischen Rauschen in älteren Rundfunkempfängern bei.
Strahlungsbelastung
Durch moderne Kommunikationsgeräte sind die Lebewesen heutzutage unüberschaubar vielen Strahlungen ausgesetzt.
Kann dies auf Dauer eigentlich gesund sein?
Mobiltelefone und Smartphones nutzen zur Übertragung von Daten und Sprachen hochfrequente elektromagnetische Funkwellen. Daten werden dazu digitalisiert und in Funkwellen umgewandelt. Diese Wellen werden beim Telefonieren direkt am Ohr erzeugt. Deshalb sollten Telefonate möglichst kurz und idealerweise mit Kopfhörern oder Freisprechanlage erfolgen, damit die Strahlung nicht direkt am Kopf entsteht. Bei schlechtem Empfang sollte möglichst nicht telefoniert werden, da das Mobiltelefon mit erhöhter Leistung senden muss und dadurch die Belastung durch elektromagnetische Felder erhöht wird.
Elektromagnetische Wellen werden bei Radio- und Fernsehsendern, Mobilfunknetzen, Daten- und Richtfunk, Amateur- und CB-Funk, Feuerwehr, Polizei, Taxi, Industrie, Radar, Militär, Post, Satelliten, Alarmanlagen, schnurlosen Telefonen, Computern, Tablets, Babyphonen, Spielzeugen, Verbrauchszählern, Mikrowellenherden, Fernsehern, Stereoanlagen und vieles mehr genutzt.
Diesen Strahlen waren die Menschen früher nicht ausgesetzt, weshalb eine Schädlichkeit möglich sein könnte, was aber bisher noch nicht nachgewiesen wurde.
Weiterbildung als Herausforderung
Auch heute noch liefern die Wissenschaften viele Herausforderungen für Gegenwart und Zukunft.
Menschen lernen in unserer schnelllebigen Zeit nie aus. Weiterbildung und lebenslanges Lernen sind unerlässlich.
Die kontinuierliche Verarbeitung von neuem Wissen und täglichen Informationen gewinnt zunehmend an Bedeutung.
Alle fünf Jahre verdoppelt sich mittlerweile das insgesamt verfügbare Wissen. Täglich erscheinen weltweit rund 20.000 neue wissenschaftliche Publikationen. Deren Aktualität hält durchschnittlich fünf Jahre an, dann ist dieses Wissen nicht mehr auf dem neuesten Stand.
Ein Akademiker des 19. Jahrhundert konnte sich mit dem erworbenen Wissen sein Leben lang als gebildet betrachten.
Heute stellen neue Technologien und Verfahren die Berufstätigen regelmäßig vor aktuelle Herausforderungen. Das Arbeitsleben besteht in unserer Zeit im Wesentlichen darin, sich mit Neuerungen vertraut zu machen und diese vernünftig und sicher anzuwenden. Die Kenntnisse aus Schule und Ausbildung reichen dafür nicht mehr aus. Wissen muss kontinuierlich neu erlernt werden.