Читать книгу Shaolin - Das Geheimnis der inneren Stärke - Dr. Thomas Späth - Страница 10
DAS GEHEIMNIS DER SHAOLIN-MÖNCHE
ОглавлениеIn der westlichen Welt wurde Shaolin zunächst als »Kung Fu« über Spielfilme, sogenannte Eastern, bekannt, in denen Bruce Lee oder Jackie Chan ihr Können zeigten. Heutzutage beeindrucken eher die öffentlichen Aufführungen von Shaolin-Mönchen, in denen die Kämpfer Nadeln durch Glasscheiben werfen oder gusseiserne Stangen auf dem Schädel zertrümmern. Was aber steckt hinter dieser Kampfkunst?
Der Begriff Shaolin nimmt Bezug auf das chinesische Kloster Shaolin, was »Waldkloster am Berg Shaoshi« bedeutet, und bezeichnet eine buddhistische Lebensphilosophie, die auf Geistes- und Körpertraining basiert. Die geistige und ethische Grundlage für die Shaolin-Philosophie ist der Chan-Buddhismus, der in Japan später zum Zen-Buddhismus wurde. Ziel ist die Entwicklung innerer Stärke, um dadurch letztendlich die Befreiung von Leid und den Weg zum Glück zu finden. Die Entwicklung innerer Stärke soll aber nicht nur der eigenen Befreiung dienen, sondern auch bei der Befreiung aller fühlenden Wesen mithelfen. Dieser altruistischen Ausrichtung dienen die Shaolin-Mönche, indem sie ihren Geist und ihren Körper stark machen und ihr Wissen weitergeben. Shaolin-Kung-Fu ist die aus diesem Geistes- und Körpertraining im Kloster entwickelte Kampfkunst.
Wenn wir in diesem Buch von Shaolin-Mönchen sprechen, meinen wir übrigens auch Shaolin-Nonnen. Das Yong-Tai-Kloster, in unmittelbarer Nähe zum Kloster der Shaolin-Mönche, ist ein reines Nonnenkloster.
In der einzigen reinen Mädchenschule für Kung Fu in China trainieren 70 chinesische Mädchen und werden zu Kung-Fu-Kämpferinnen ausgebildet. Ihr Leben ist nicht vergleichbar mit dem harten Drill, dem die Kinder aus der Kampfschule Shaolin Tagou ausgesetzt sind, die der Regisseur Inigo Westmeier in seinem Film »Drachenmädchen« zeigt.