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Warum die Meisten nicht mit der Standardrente kalkulieren können
ОглавлениеDie so genannte Standardrente liegt derzeit im Westen bei 1265 Euro. Doch der Durchschnittsrentner erreicht nur 849 Euro. Warum ist das so?
Angaben zum Rentenniveau beziehen sich in der Regel auf den sogenannten Standardrentner. Das ist eine fiktive Person, die 45 Jahre das durchschnittliche Bruttoarbeitsentgelt von derzeit 34.071 Euro pro Jahr verdient und in dieser Zeit entsprechend Beiträge in die Rentenversicherung einzahlt. Geht dieser Beitragszahler in Altersrente, kann er im Westen mit 1.265 Euro, im Osten mit 1.134 Euro Altersrente rechnen.
Doch nur vier von zehn Männern sind statistisch gesehen über diesen langen Zeitraum erwerbstätig. Bei den Frauen sind es ganze vier Prozent. Die Durchschnittsrente lag 2012 bei 849 Euro. In Westdeutschland lag sie für Männer bei 998 Euro und für Frauen 493 Euro. In den neuen Bundesländern bezogen Männer im Schnitt 903 Euro und Frauen 753 Euro. Zum Vergleich: Die Durchschnittspension für Beamte erreicht etwa 2.500 Euro. Wer Beamter ist, kann das Thema Altersvorsorge daher deutlich gelassener sehen als Angestellte.
Zahlen, die die Übrigen nachdenklich stimmen sollten: Etwa die Hälfte aller Neurentner haben monatlich weniger als 700 Euro zum Leben, berichtet die Deutsche Rentenversicherung. Der Durchschnittsverdiener braucht 27 Jahre, um auf dieses Hartz-IV-Niveau zu kommen. Wer weniger verdient, braucht sogar noch länger. Und wer wirklich 45 Jahre arbeitet und im Ruhestand eine Rente über Hartz-IV-Niveau erreichen will, muss monatlich mindestens 1697 Euro verdienen.
Geringverdiener können allerdings hoffen: Die große Koalition plant Renten von Menschen, die länger als 40 Jahre eingezahlt haben, auf 850 Euro aufzustocken. Ab 2017 soll es für langjährige Beitragszahler eine Solidarrente geben, so steht es im Koalitionsvertrag.