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Wir fallen nicht

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Als Jongleure waren wir von der Lust am Gelingen angetrieben und wussten, dass sich auf dem Weg dahin scheitern nicht vermeiden lässt. Wir warfen Dinge in die Luft, fingen sie auf oder sahen sie zu Boden fallen, immer wieder, so lange, bis wir das neue Muster beherrschten. Gemeinsam mit vielen anderen Akrobaten und Jongleuren mieteten wir eine Fabriketage in der Bleicherstraße auf St. Pauli und trainierten dort fast jeden Tag.

Während ich bunte Bälle warf, warfen meine Mitbewohner mit Steinen und sorgten für Krawall und Remmidemmi in unserem Stadtviertel. Während ich batikbunt gekleidet in meinem Zimmer auf dem Schlappseil balancierte, hörten Hartmut und seine Kumpel den Polizeifunk ab und zogen ihre schwarzen Straßenkampfrüstungen an. Am 1. November wurde die Flora, ein einst prunkvolles und nun zerfallendes Gebäude, besetzt. Später traten Felix und ich in der »Roten Flora« mit unserer Jongliershow auf. Für uns zählte nicht das besetzte Gebäude, sondern dass wir dort auftreten konnten, wo in den 1920er-Jahren die besten Artisten der Welt ihre Galashows präsentierten. Die Flora hatte zu Enrico Rastellis Zeiten mehr Glamour, aber er jonglierte auch besser als wir.

Am Abend des 9. Novembers kam ich aus unserer Trainingsetage zurück in meine WG am Pferdemarkt. Uwe und Martina saßen vor dem Fernseher und schauten die Tagesschau. Auf dem Bildschirm sah man Menschen auf einer Mauer tanzen. Dann wurde ein Mann eingeblendet. »Das trifft nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich«, stammelte er. Das war SED-Politbüromitglied Schabowski. Wir starrten fassungslos auf die Bilder. Die Grenze war offen, die Berliner Mauer wurde eingerissen. Von jetzt auf gleich war die Welt eine völlig andere. Wir saßen auf dem Sofa und schauten einfach zu, wie Weltgeschichte passiert. Einfach so. Später am Abend zogen wir auf die Reeperbahn und entdeckten dort einen ersten Trabbi – mit Blumen geschmückt. »Lasst uns nach Berlin fahren. Wir müssen das miterleben«, versuchte ich meine Mitbewohner für eine spontane Berlinreise zu begeistern. Am nächsten Tag fuhren Martina, Uwe, seine Freundin Birgit, Felix und ich mit Uwes altem Ford Richtung Berlin. Unterwegs überall Party: bunte Transparente, geschmückte Autos, jubelnde Menschen. In Berlin schliefen wir bei Felix’ Schwester in Kreuzberg. An vielen Ecken wurde das Begrüßungsgeld ausgegeben, hundert Deutsche Mark für jeden Besucher aus der DDR. Die Stadt vibrierte, eine neue Zeitrechnung begann. Die linksautonome Szene war völlig verwirrt. War jetzt endlich eine Diktatur gestürzt worden? Hatte jetzt der Kapitalismus endgültig gesiegt? Vermummte Menschen liefen den Kudamm auf und ab und riefen sinnlose Parolen: »Begrüßungsgeld ist nicht genug, knackt die Banken, das ist gut!«

Mitten im Sturm des Wandels fühlte ich mich geborgen und sicher. Felix mochte Abenteuer, solange man sie kontrollieren konnte. Ich mochte Kontrolle, solange noch genug Abenteuer übrig blieb. Alles fügte sich gut zusammen. Im Winter flogen wir auf die Kanarischen Inseln, machten Urlaub auf Gomera und Straßenshows auf Teneriffa und Gran Canaria. »Ihr seht aus wie das blühende Leben«, sagte Felix’ Mutter zu uns. Ich glaube, genau das machte auch unsere Straßenshows aus. Wir waren nicht routiniert-professionell. Wir waren ein nettes junges Studentenpärchen. Es war wahrscheinlich unsere unaufdringliche Harmlosigkeit, mit der wir die Herzen unserer Zuschauer gewannen. Im Frühjahr waren wir in Erfurt für ein Straßenkunst-Festival engagiert. Auch der Osten hatte Freaks, Puppenspieler und richtig gute Straßenmusiker. Wir staunten über unsere Klischeevorstellungen und über die Realität. Für unsere Shows taten wir uns mit einer Kontorsions-Gruppe aus Ostberlin zusammen. Die biegsamen, wasserstoffblonden Mädchen in ihren knappen Glitzeranzügen hatten unglaubliche Kunststücke drauf. Sie beugten sich nach hinten und steckten dann lächelnd den Kopf durch die eigenen Beine wieder nach vorn. So etwas konnte Felix nicht. Ich auch nicht. Aber wir konnten mit dem Publikum spielen. Die Kontorsionistinnen und wir ergänzten uns ganz prima.

»Wir machen das nur zum Spaß, aber je mehr Geld ihr uns in den Hut werft, umso mehr Spaß macht uns das«, erklärte ich zum Abschluss der Shows unseren Zuschauern. Sie verstanden und füllten den Hut mit reichlich Ostmark.

Für das nächste Engagement in Linz waren wir zu fünft unterwegs. Nils und Dunja jonglierten gemeinsam mit uns mit pinkfarbenen Keulen. Stefanie war eine Musikerin, die ich aus dem Eiscafé kannte. Sie begleitete unsere Show mit Trommelrhythmen. Das Festival war großartig. Die ganze Stadt war voller Straßenkünstler aus verschiedenen Ländern und alle wohnten wir gemeinsam in den Klassenräumen einer Schule. Nach dem Festival tourten Felix und ich gemeinsam mit Stefanie weiter durch die Städte Österreichs. Von unseren Einnahmen konnten wir richtig gut leben, weil wir meist per Anhalter fuhren und auch weil Felix auf jeden Groschen aufpasste. Auch die kleinsten Münzen zählte er jeden Abend und verwahrte sie in einem kleinen Plastikbeutel. Einmal ließen wir diesen wertvollen Beutel an einer Autobahnauffahrt in der Nähe von Laßnitzhöhe etwa zwanzig Kilometer vor Graz liegen. Felix bestand darauf, diesen tragischen Verlust, von dem wir uns mindestens zwei Cappuccino hätten leisten können, der Gendarmerie in Graz zu melden. »Grüß Gott, da spricht der Polizei­inspektor Krämer aus Graz. Da hat einer sein Jausensackerl auf der Autobahnauffahrt liegen lassen. Könnt’s es bitte nachschauen, ob’s da noch liegt?«, rief der österreichische Gendarm seinen Kollegen über Funk zu. Der Beutel wurde gefunden, nach Graz gefahren und umgehend an uns übergeben.

Am nächsten Tag beschwerte sich jemand nach der Show wegen des Konfettis auf dem Pflaster. Felix kaufte sofort ein Schäufelchen und einen Besen und fegte nach jeder Show die Fußgängerzone. Er war unfassbar anständig und dabei so unwiderstehlich charmant. Ich lachte ihn dafür aus und zugleich liebte ich ihn sehr, nicht trotzdem, sondern gerade dafür und überhaupt. Wir machten uns keine Gedanken, wie es mit uns weitergehen würde. Jetzt war es gut und nur das zählte.

Abends feierten wir unsere Erfolge bei gespritztem Obi und Erdäpfelsalat in einem der vielen Wirtshäuser mit Biergarten. An einem dieser für uns so sorglos glücklichen Sommerabende saß am Nebentisch eine junge, blinde Frau. »Warum sitzt die da so allein rum?«, fragte ich mich voller Mitleid. Irgendwann sprach sie uns an und bat um Begleitung zur Toilette. Ich ging mit ihr. Für mich war es eine unerwartet unangenehme Erfahrung. Sollte ich sie an die Hand nehmen oder sie unterhaken? Sollte ich ihr den Weg beschreiben? Die Stufen musste ich natürlich ansagen, aber wie genau? Sollte ich ihr das Toilettenpapier zeigen oder in die Hand drücken und wie läuft das mit dem Händewaschen? Ich hatte überhaupt keine Ahnung und die blinde Frau antwortete nur sehr einsilbig auf meine Fragen. Ich bekam überhaupt keinen Draht zu ihr. Zwar haben wir alles irgendwie hinbekommen, aber ich habe mich selten so bescheuert gefühlt. Wie gut, dass ich damit nichts zu tun haben musste.

»You are accepted«, hieß es in dem Schreiben aus England. Ich hatte ein Auswahlverfahren samt Wochenendworkshop durchlaufen und war angenommen bei »Fooltime«, der Schule für Theater und Zirkuskünste in Bristol. Wow! Felix und ich würden uns oft besuchen. Er würde in den Semesterferien nach England kommen. Ich würde in den Trimesterferien nach Hamburg kommen. Wir gehörten zusammen.

Die Schule war in der St. Pauls Church, einer georgianischen Kirche aus dem 18. Jahrhundert, untergebracht. Der Stadtteil St. Pauls war ein sehr armer Stadtteil, die kleinen Häuser waren in schlechtem Zustand, die Vorgärten vermüllt. Die Kriminalität war hoch. Zehn Jahre nach dem »Bristol Riot«, den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Jugendlichen der Afro-Caribbean Community und der Polizei, war die Stimmung nach wie vor angespannt. Taxis fuhren aus Sicherheitsgründen den Stadtteil gar nicht erst an. Schon ein paar kleine Straßen weiter im Stadtteil Montpellier, wo ich in eine WG einzog, lebte man inmitten von Bioläden und kleinen vegetarischen Cafés dagegen ganz sorglos.

Meine Ausbildungsklasse hätte bunter nicht sein können: Lucy war eine siebzehnjährige ehemalige Leistungsturnerin aus Brüssel, die Saltos so mühelos sprang wie andere in die Hände klatschten. Jane war eine dreißigjährige Ärztin, die noch einmal etwas ganz anderes als Medizin machen wollte. Darren war ein Bauernsohn aus Devon mit umwerfend komischem Talent, der morgens vor der Schule immer noch seine Kühe melken musste. Roly war schon 38, Pastor und wollte Comedy-Nummern später in seine Arbeit als Seelsorger einbauen. Manche waren Schauspieler oder Straßenkünstler, andere waren Postboten oder Büroangestellte. In einem Parallelkurs war sogar eine Nonne in voller Ordenstracht.

Wir alle arbeiteten auf allen Ebenen hart an uns. Die Zirkuskünste waren nur ein Teil der Ausbildung, mehr Raum nahm die Theater­arbeit ein. Wir lernten vor allem Improvisation. Wir sollten uns mit all unserem Glanz und mit all unseren Schwächen zeigen. Wir tauchten auf den Grund unserer Persönlichkeit, holten Perlen, Geheimnisse und stinkenden Müll an die Oberfläche. All das würde unsere künstlerische Entwicklung fördern. Wir arbeiteten daran, Blockaden einzureißen und Unvollkommenheit zu akzeptieren. Für mich war das schwer. So lange hatte ich versucht, dazuzugehören und nicht hässlich zu sein. Plötzlich war es eine gefragte Qualität, anders zu sein. Wer Menschen wirklich zum Lachen bringen wollte, nicht nur zum plumpen Schenkelklopfen, musste gnadenlos über sich selbst und die eigene Unzulänglichkeit lachen können.

Völlig neu war für mich auch die Arbeit am Trapez. »Aerial« hieß dieser Schwerpunkt in meinem Stundenplan. Mit viel Disziplin trainierte ich täglich Arm- und Bauchmuskulatur. Bald schon beherrschte ich ein paar recht eindrucksvolle Kunststücke. Trapezartistik ist etwas, was man, ein bisschen Talent und einen passenden Körperbau vorausgesetzt, noch relativ spät lernen kann. Anna zum Beispiel war eine 26-jährige Schauspielerin, die am Boden kaum eine einfache Vorwärtsrolle turnen konnte. Doch sobald sie anfing, am Trapez zu turnen, wurde sie schwerelos. Im Duo mit Jonathan, dem ehemaligen Postboten aus Birmingham, wurde sie in den folgenden Jahren mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnet.

Wie die beiden zukünftigen Stars hing auch ich nur an Zehen oder am Nacken, drehte mich um die Stange und turnte in den Seilen. Bei meiner Lieblingsfigur »Half Angel Drop« sitzt man auf der dünnen Metallstange und hält sich an den Hanfseilen fest. Dann lässt man ganz plötzlich los, lässt sich nach hinten ins Nichts fallen und hält sich im letzten Moment noch mit einer Hand und einem Fußgelenk fest. Das klingt spektakulär und das ist es auch. Beim statischen Trapez ist man nicht gesichert, arbeitet ohne Netz. In der Schule lagen unter uns zwar immer dicke blaue Turnmatten, aber wie würde das später sein?

Wir fragten Helen, unsere Trapezlehrerin: »Was ist, wenn wir fallen?«

Sie holte tief Luft und sagte dann betont langsam: »Well, we do not fall.«

Sie meinte, wir müssen absolut sicher arbeiten, denn sonst würde es nur eine Menge Schmutz und Ärger machen. Okay, wir hatten verstanden: Für uns ist Fallen keine Option. Wir fallen nicht.

Kurz vor Abschluss der Ausbildung wurden wir als Hofnarrentruppe zu einer großen Charity-Party des britischen Hochadels eingeladen. Einige Gäste flogen mit Heißluftballons über das riesige Anwesen. Einigen von uns gelang es mitzufliegen. Wir anderen genossen am Boden Narrenfreiheit, ließen uns wie Tiere im Streichelzoo von den Lords und Ladies füttern und verwickelten uns mit den Earls im Weidezaun. Hier war noch Mittelalter.

Die Ausbildung ging schließlich zu Ende und wir probten viele Wochen pausenlos für unsere aufwendige Abschlussshow. In einem großen Zirkuszelt in Bristols Innenstadt zeigten wir, was wir gelernt hatten. Das Publikum feierte mit uns die wilde, bunte Show mit Comedy, Storytelling, Clownerie, Tanz, Gesang, Akrobatik, Jonglage, Seiltanz, Zauberei und natürlich mit viel Luftakrobatik hoch oben unter der Zirkuskuppel. Die Schule in Bristol heißt heute nicht mehr »Fooltime« sondern »Circomedia«. Sie befindet sich nach wie vor in der mittlerweile sanierten alten Kirche in St. Pauls. Wäre ich noch einmal ganz jung, ich würde sofort wieder hingehen.

Niemand hatte mich davon abgehalten, an diese verrückte Schule zu gehen, niemand hat gesagt: »Lern besser was Ordentliches.« Zum Glück, denn diese Ausbildung war nicht nur die intensivste und für mich herausforderndste von all den vielen Aus- und Weiterbildungen, die ich in meinem Leben absolviert habe, sondern diejenige, von der ich über Jahrzehnte hinweg am meisten profitiert habe. Das wusste ich aber erst viele Jahre später. Zunächst war ich ein bisschen ratlos, was ich mit meinen Fähigkeiten in Hamburg anfangen könnte.

Eine Stellenausschreibung des »Scharlatan Theaters« fiel mir in die Hände und schien genau mich zu meinen. Die Theatertruppe war gerade auf dem Weg, ein bekanntes Unternehmenstheater zu werden und besonders erfolgreich mit ihren Auftritten als »Comedy-Kellner«. Genau hierfür suchten die Herren weibliche Verstärkung. Kellnern und Comedy in Kombination, das schien doch wie gemacht für mich. »Schmeiß dich in Schale und schau dir an, was wir morgen auf dem Galadinner an der Ostsee machen«, sagte einer der Schauspieler am Telefon zu mir. Ich machte mich richtig schick und gemeinsam mit Daniel, der als Freund eines der Schauspieler auch zuschauen wollte, fuhr ich mit den Jungs zu dem Luxushotel. Daniel und ich mussten so tun, als wären wir ein junges Paar und Teil der Dinnergesellschaft. Die Jungs würden erst ganz normale Ober sein, bevor sie langsam immer offensichtlicher als Comedy-Kellner auftreten würden. Wir konnten also nicht einfach nur zuschauen, aber kein Problem: In Rollen schlüpfen konnte ich gut. Was Daniel und ich nicht wussten, war, dass alle Gäste Golfspieler waren. Der Smalltalk an unserem Tisch holperte sehr und Daniel hatte es bald völlig die Sprache verschlagen. Ich gab mir alle Mühe, nicht aufzufallen. Eine Dame aus Bremerhaven meinte: »Gestern hatte ich einen besonders angenehmen Flight. Das ist ja nicht immer so.« Ich staunte, dass sie von Bremerhaven an die Ostsee per Flugzeug anreiste. Als mein Sitznachbar zu seiner Gattin sagte: »Schatz, morgen ziehen wir uns mal Jeans an und mischen uns unters Volk«, und ich noch nach einem passenden Kommentar suchte, schob mir einer der echten Kellner einen kleinen zusammengefalteten Zettel zu. »Ich erwarte dich an der Hotelbar« stand darauf. Ich wunderte mich, vermutete, dass mich einer der Schauspieler unter vier Augen sprechen wollte, aber warum? An der Bar erwartete mich der feiste Hoteldirektor mit zwei Gläsern Champagner. Er flüsterte: »Lass uns darauf anstoßen, dass die Jungs bald eine so zauberhafte junge Kollegin haben werden. Du wirst eine zuckersüße Kellnerin werden.« »Fick dich!«, dachte ich angewidert, sagte es aber nicht. Ich trank artig mein Glas aus, bedankte mich höflich und stöckelte zurück zu meinem Galadinner. Mir war klar, dass ich niemals die süße Kellnerin für angetrunkene Herren mittleren Alters spielen werde. Mittlerweile hatten die Schauspieler-Kellner mit ihrem Programm begonnen und es wurde überall viel gelacht. Nur unser Tisch bat darum, nicht von diesem »Bauerntheater« behelligt zu werden. Daniel und mich beäugten sie nun auch zunehmend misstrauisch.

Die Dame neben Daniel stellte dann die Gretchenfrage: »Sagen Sie mal, wie hoch ist denn Ihr Handicap?«

Mist, was sollten wir sagen? Wie hoch kann so ein Handicap sein? 3, 7, 3700 oder was? »Oh weh, das magst du gar nicht sagen«, stieß ich Daniel an und kicherte verlegen.

»Ist ihr Handicap etwa nur 54?«, sagte sie lachend.

Daniel war so froh, dass es eine handfeste Zahl gab und bejahte. Dann wurde ich gefragt. »Nein, mein Handicap ist bereits 75«, meinte ich souverän.

Alle guckten ziemlich dumm und keiner lächelte. Ich verstand das nicht. Sie begannen über Paare zu lästern, die keine Ahnung von Golf haben, plötzlich zu Geld gekommen sind und sich in Golfclubs einkaufen. »So etwas müsste verboten werden!«, waren sie sich einig. Dass sie uns damit meinten, wurde mir erst sehr spät klar. Jahre danach erfuhr ich von einem Golfer, dass 54 das schlechteste Handicap ist und es dann gen null geht. 75 kann man nicht haben …

Dabei hatte ich eigentlich vollkommen recht. Mein Handicap war viel höher, als man annehmen würde, und es würde nicht besser werden, nur das wusste ich damals genauso wenig wie die bornierte Golfgesellschaft.

Wie man aus Trümmern ein Schloss baut

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