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Der Catsuit Gary Grant

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Wir beide hatten es lange Zeit nicht bemerkt. Unsere Ehe, die so stürmisch begann, schien sich von einem wilden Wellenritt der Leidenschaft nicht nur in seichtere Gewässer eines ruhigen Hafens zu verlagern, sondern schien bereits die Endstation des Abwrackbeckens erreicht zu haben. Aus Lust, Ekstase und Experimentierfreudigkeit wurde Routine, die wir anscheinend gleichermaßen nur noch schnell hinter uns bringen wollten, eigentlich genau das, was man als lästige, eheliche Pflicht bezeichnen würde.

Mette schien es als erste bemerkt zu haben, als sie eines Tages mit versteinertem Gesicht am Frühstücks­tisch saß und mich bat, bei ihr zu sitzen. Ihre Augen schienen übermüdet, anscheinend hatte sie die ganze Nacht kein Auge zubekommen. Eigentlich hätte ich mir keine Sorgen gemacht, sie ist, wie ich ein Workaholic, beide arbeiten wir so manche Nacht durch, um einen Kundenauftrag rechtzeitig zur Präsentationsreife zu bringen, es war ihre Stimme, leise, rau und bedeutungsschwer, die mich alarmierte.

„Sören, ich möchte nicht lange um den heißen Brei herumreden“, begann sie, „ich weiß nicht, ob du bemerkt hast, dass ich mir in den letzten Tagen immer häufiger Gedanken um unsere Ehe mache. Die Spannung unserer Beziehung ist zur Langeweile verkommen, zur Routine und zum reinen Programm“. Schonungslos tischte sie mir das auf, was ich aufgrund meines erfüllten Berufslebens nicht bemerkt hatte oder bemerken wollte. Je mehr ich aber ihren Worten folgte, umso mehr spürte ich, wie Recht sie hatte.

„Wann haben wir uns zum letzten Mal geliebt bis zur Erschöpfung? Wann habe ich das letzte Mal vor heißer Lust deinen Namen geschrien, wann zum letzten Mal meine Nägel in deinen Rücken gekrallt und dir blutige Striemen in die Haut gekratzt? Schon lange haben wir unser Sexleben auf dem Altar des beruflichen Erfolgs geopfert, wir haben es heimtückisch und hinterrücks getötet.“

Ich spürte, wie der Kloß in meinem Hals dicker und fester wurde, spürte, wie er begann, mir die Luft zum Atmen zu rauben, als würde jemand einen Strick um den Hals legen und ihn langsam aber sicher zuziehen. Klar hatte ich auch bemerkt, dass unser Miteinander zu einem banalen Nebeneinander zweier zufällig verheirateter Menschen verkommen ist, dass wir manchmal nebeneinander im Bett lagen, wie zwei Gummipuppen, hoffte aber, es würde sich um eine einfach zu reparierende Zeiterscheinung handeln, die sich von selbst wieder einrenken würde. Jetzt aber, wo Mette mir unser eheliches Problem dermaßen schonungslos auf das Frühstücksbrot schmierte, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: ich musste seit Jahren vor unserem ehelichen Problem davongelaufen sein, habe wohl die Zeichen gesehen, aber nicht beachtet. Das Problem war offenkundig und wohl schon so extrem, dass es fast unlösbar schien.

„Deshalb“, fuhr Mette fort, „möchte ich die Scheidung“.

Es traf mich wie ein Donnerschlag, fühlte mich, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen, als wäre ich im freien Fall und unter mir nichts als die alles vernichtenden Feuer der Hölle.

„Ich möchte uns aber, ehe das Endgültige eintritt, noch eine Chance geben“, schloss Mette. „Ich hoffe, du bist einverstanden.“

Ich spürte, wie der dunkle Horizont begann, einige Aufhellungen durch all die Wolken hindurch zu zeigen, wie das drohende Donnergrollen des in Windeseile herannahenden Gewitters leiser und beruhigender wurde, bis es nur noch die Lautstärke eines schnurrenden Kätzchens hatte, spürte, wie die Spannung, die in der Luft um uns herum lag, wich, spürte, wie die Luft wieder atembar wurde. Alles hätte ich in diesem Augenblick getan, um unsere Ehe zu retten, hätte Mette in diesem Moment von mir verlangst, mit einem Eisbären zu ringen oder einer hungrigen Tigerin ihr Junges zu stehlen, ich hätte es ohne lang nachzudenken gemacht.

„Also“, legte Mette ihre Karten auf den Tisch, „ich habe für kommendes Wochenende ein Zimmer in einem kleinen Gasthof gebucht, ein Wellnesshotel weitab von der Großstadt, alles bleibt zu Hause. Handy, Tablet, Nachrichten und Aktienkurse sind verboten, keine Zeitung. Nur wir und das, was wir einmal unsere Liebe nannten.“

Ich musste Mette in diesem Moment angeblickt haben, wie ein Dackel, dem man seinen Napf nach einer opulenten Mahlzeit noch einmal füllt. Jedenfalls hatte ich mich genauso gefühlt.

Die wenigen Tage, die uns bis zum Wochenende blieben, vergingen, das Nebeneinander blieb. Nur unsere Küsse, zum Aufstehen, zum Einschlafen, wurden wieder intensiver, wie lange hatte ich nicht mehr Mettes Zunge im Mund gespürt, erst jetzt merkte und fühlte ich, was wir beide, sei es fahrlässig oder mutwillig zerstört hätten, wäre unser Leben weiter in dem gleichen, seichten Fahrwasser und immer den gleichen Kanälen verlaufen.

Je näher das Wochenende, das unsere Ehe retten sollte, rückte, umso nervöser wurde ich, die letzten zwei Nächte fand ich überhaupt keinen Schlaf mehr. Ich spürte erst jetzt wieder, dass Mette immer noch meine große Liebe ist und wie fahrlässig ich damit umging und unser Glück fast an die Wand gefahren hätte.

Endlich war es soweit, Mette und ich saßen mit Bauchkribbeln nebeneinander im Zug, der uns in die Berge bringen sollte. Erst jetzt erkannte ich, was ich doch für eine schöne und begehrenswerte Frau geheiratet hatte, versuchte, wie ein Pennäler beim ersten Rendezvous Mettes Hand zu halten, spürte, wie sie den Druck meiner Finger erwiderte, wie er stärker und kräftiger wurde, je mehr wir uns dem Ziel unserer Reise näherten.

Es war ein gemütlicher Gasthof, den Mette uns ausgesucht hatte, auf drei Seiten umgeben von dichtem, hochgewachsenen Nadelgehölz, auf der Vierten von einem glasklaren, bestimmt eiskalten See; ein schmaler Weg schien der einzige Zugang zu sein. Ich verliebte mich auf den ersten Blick in das wundervolle Ambiente des Hotels, das Mette uns ausgesucht hatte, meine Laune sollte sich aber schnell verfinstern, als der Concierge ein an Mette adressiertes Päckchen neben den Schlüssel legte. Sie hatte sich Arbeit kommen lassen, wollte, so schien es, anstelle zusammen mit mir um den Erhalt unserer Ehe zu kümmern lieber an irgendeinem Projekt, das mit Sicherheit Zeit bis nächste Woche gehabt hätte für die Firma arbeiten. Mette schien die Blitze, die aus meinen Augen stachen, zu verstehen, legte ihre Arme um meinen Nacken und hauchte zwischen zwei kurzen, sanften Küssen: „Nein, Schatz, es ist keine Arbeit, die ich mir habe kommen lassen. Aber wir werden es heute brauchen.“

Ich war beruhigt, glaubte ihr, wenn auch Zweifel blieben, und es wäre das Letzte gewesen, wenn ich uns mit meiner miesen Laune das Wochenende zerstört hätte.

Nicht nur das Zimmer war ein Volltreffer, auch der Spa des Hotels war ein Genuss. Mette hatte entweder einen echten Glückstreffer gelandet oder dieses Wochenende von langer Hand vorbereitet und ­stapelweise Prospekte gewälzt. Wir unternahmen alles zusammen, schwammen gemeinsam im Pool, schwitzen gemeinsam in einer der drei Saunen, trainierten gemeinsam in dem kleinen aber perfekt ausgerüsteten Fitnessstudio, spazierten Hand in Hand im Park. Meine Augen saugten sich immer mehr an Mette fest, ich hatte es lange nicht mehr bemerkt, wie schön und erotisch meine Frau ist. Wie gerne hätte ich schon jetzt, in dem gut besuchten Wellnessbereich das bisschen Stoff, das ihre erregbaren Körperregionen verhüllte, vom Körper gerissen und ihr vor allen Leuten bewiesen, wie sehr ich sie immer noch liebe. Ich genoss das Spiel der Schweißtropfen auf ihrem Körper, wenn wir in der Sauna saßen, genoss es, ihren grazilen Körper in den Fluten des Pools zu betrachten, genoss es, ihr zuzusehen, wenn sie, klatschnass aus dem kühlen Wasser stieg. Ich wollte Mette nicht mehr loslassen, als sie mich mit verführerischem Lächeln zu sich zog, und unsere Lippen sich zu einem heißen, wilden Kuss vereinigten.

„Vertraust du mir?“ Ihre blauen Augen funkelten mich an als wären es zwei helle Sterne am wolkenlosen Abendhimmel.

„Ja, klar“, antwortete ich verdutzt, warum sie mir gerade jetzt diese Frage stellte.

„Dann komm in einer Stunde nach“, Mettes Lächeln war Verheißung pur. Gespannt blickte ich ihr nach, als sie geradezu feengleich aus dem Spa schwebte.

Die Zeit verging zähflüssig, glich frischem Honig, der vom Löffel auf ein frischgeschmiertes Butterbrot troff. Sekunden schienen zu Stunden zu werden, noch nie hatte ich eine Stunde als so lang gefühlt wie diese, das gespannte und neugierige Kribbeln in meinem Magen griff nach und nach auf meinen ganzen Körper über. Endlich stand ich vor unserer Zimmertür und drückte vorsichtig die Klinke nach unten.

Der Duft eines erotischen Raumparfums, der mir schon durch den dünnen Schlitz, der leicht geöffneten Tür in die Nase wehte, machte sich deutlich in unserem Zimmer breit. Das Licht war gelöscht und wurde ersetzt durch verschiedenfarbige Lampen, deren farbliches Zusammenspiel eine sehr erotische Stimmung erzeugte. Fast glaubte ich, die falsche Zimmertür geöffnet zu haben, wäre nicht Mette mitten im Raum gestanden. Aber war das wirklich Mette, die Frau, deren Erotik ich während der Langeweile unseres Ehelebens vollkommen übersehen und verdrängt hatte? Ihr schlanker Körper steckte in einem schwarzen Latex-Catsuit, der sich an ihren begehrenswerten Körper schmiegte wie eine zweite Haut. Schwarze Lederstiefel, geziert durch silberne Stahl-Stilettos gaben ihren schlanken, langen Beinen einen geradezu hoch erotischen Touch. Das also schien der Inhalt des ominösen Pakets gewesen zu sein, das ihr der Concierge zusammen mit dem Schlüssel überreichte. Ich begann, mich für mein Misstrauen zu schämen, während meine Blicke sich an Mettes verführerisch verhüllten Körper festsaugten. Allein schon der Anblick ihres Körpers, der durch die grellen, roten Spots, die ihn einhüllten, erweckten in mir ein Begehren, wie ich es schon lange nicht mehr gekannt hatte. Gehorsam folgte ich ihrem stummen Fingerzeig, streifte, ohne meine Blicke von Mette zu lassen, meine Kleider vom Körper, ließ sie unachtsam in einer Ecke liegen und legte mich aufs Bett. Mette kam zu mir, ihre in Latex-Handschuhe gepackten Finger streichelten meine pochende Verhärtung, noch nie lernte ich dieses erotisierende Gefühl, das nur Finger erzeugen können, die in eng anliegenden, erotischen Kunststoff gepackt sind. Ihre Finger schlängelten sich verführerisch um meine zuckende, männliche Pracht. Mit einem sanften Stoß beförderte Mette mich auf das einladende Bett, voller Hoffnung, dass es so weitergehen würde, wie es begonnen hatte, schloss ich die Augen, reckte Mette meine hart und fest stehende Pracht erwartungsfroh entgegen. Dass meine Frau sich den Abend trotz der einführenden, sanften Streicheleinheiten etwas anders vorgestellt hat, sollte ich recht schnell erfahren, mit einem unerwarteten Ruck beugte sie sanft aber bestimmt meinen Arm nach oben, legte das kühle Metall einer am Bettpfosten befestigten Handschelle um den Knöchel und ließ das Schloss einrasten. Ich war so überrascht, dass ich erst wieder fähig war, zu begreifen, was Mette vorhat, als auch der zweite Arm fest am Bettpfosten gefesselt war. Mette schien sich an meinem fragenden Blick zu amüsieren, fesselte nach und nach auch meine Beine an das Bett, prüfte mit süffisantem Lächeln den festen Sitz der Fesselung und kniete sich zwischen meine gespreizten Beine. Langsam näherte sich ihr Kopf meiner aufgeregt und erwartungsvoll pochenden Verhärtung. Mettes Lippen schlossen sich wie ein Ring um meine geradezu elektrisierte Erregung, ihre langen, brünetten Haare fielen locker über meinen Schoß, verdeckten das Geschehen so, dass ich nicht mehr in der Lage war, zu sehen, was sie mit mir anstellte, ich konnte es nur noch spüren und fühlen.

Mette besaß noch immer dieses unwahrscheinliche Gespür, eine erotische Stimmung zu zaubern; das sie am Anfang unserer Beziehung auszeichnete, das zärtliche Zusammenspiel ihrer Lippen und Zunge, das mich immer schier um den Verstand brachte, der leichte, aber unglaublich erregende Handeinsatz, sie waren noch immer unbeschreiblich und mit nichts zu vergleichen.

Ich versuchte, mich spielerisch in meinen Fesseln zu winden wie eine gefangene Schlange, wollte mich aus ihnen befreien, aber Mette hatte ganze Arbeit geleistet. Die Handschellen, mit denen sie mich am Bett fixiert hatte, hielten bombensicher; ich hätte schon die komplette Lehne aus ihrer Verankerung reißen müssen, um die Fesseln zumindest zum Teil zu lösen. Ihr Körper glitt über meinen, es machte mich total verrückt, ihr auf diese Weise ausgeliefert zu sein, Mettes Körper zwar zu spüren, aber zu wissen und fühlen, dass er von dem anschmiegsamen Latex umhüllt war, mein Prachtkolben schien in ihrer ebenfalls von Latex umhüllten Hand kurz vor einer heftigen Eruption zu stehen, aber ich wusste und spürte, dass Mette es mir nicht so einfach machen würde. Es war ein Spiel, das auch Mette zu faszinieren schien, ich spürte ihre hohe Erregung, spürte, wie ihre festen, erigierten Brustwarzen sich gegen ihre Latexhaut drückten, spürte ihren heißen Atem, der mich traf, wie ein Wüstenwind, genoss den weiblichen Duft, der von ihr ausging und sich nach und nach mit dem Raumparfüm vermischte. Wenn Mette nicht schon seit Langem die Zügel in die Hand genommen hätte – in diesem Augenblick hätte ich sie ihr mit Vergnügen überlassen, hätte mich ihr auch ohne meine Fesseln vorbehaltlos ausgeliefert und nur noch genossen, was sie mir schenkte. Mein Atem ging mehr und mehr stoßweise, jeglicher Rhythmus war verloren, ich keuchte und stöhnte abwechselnd, genoss die unglaubliche Lust und Erregung, die unserem Sexualleben schon seit Langem abhanden gekommen war.

Endlich schien sie ein Einsehen zu haben, mit einem leisen Klicken öffneten sich die Schlösser, gaben mir meine Handlungsfähigkeit zurück. Einladend und auffordernd legte sich meine Frau auf den Rücken, öffnete ihre Beine so weit, dass ich den kleinen Schlitz in ihrem Katzenkostüm sehen konnte, der den Eingang zu ihrem Paradies offen ließ. Tief tauchte ich mit meiner Zunge in ihren Liebesschacht, konnte endlich das genießen, was schon lange meinen Geruchssinn verwöhnte. Ich liebe das leicht erdbeerige Aroma ihrer Möse, den Geschmack ihrer Erregung. Mettes Hände dirigierten meinen Kopf in die Lage, in der sie am Meisten von meiner einfallreichen Zunge hat, drückten mich fest gegen ihre Mitte, die mich schon sehnlichst erwartete. Ihre Klit war heftig angeschwollen, so hart wie eine Perle reckte sie sich mir entgegen, jede meiner sanften Berührungen an ihrer empfindlichsten Stelle schien einen Schauer durch ihren Körper zu senden, einen Schauer, der ihren Körper vollkommen erfasste und zucken ließ, als würde ein stetiger Strom durch ihre Nervenbahnen fließen.

Ich war nicht mehr in der Lage, diese Situation noch lange auszuhalten. Zufriedenes Stöhnen aus Mettes halb geöffneten Lippen begleitete das Eindringen meiner pochenden Männlichkeit in ihr Paradies. Es dauerte nicht lange, bis sie ihre Beine um mich schlang, mich fest an sich zog, um jeden meiner sanften Stöße so tief in sich wie nur möglich zu spüren. Mette wand sich unter mir wie eine Schlange, stöhnte und keuchte mir ihre Lust geradezu entgegen, bis ihr Körper in dieses unverwechselbare Beben und Zittern verfiel das ihren Sekundenrausch ankündigte, den kleinen Tod, der sie erfasst hatte, schüttelte und durcheinanderwirbelte wie eine Flutwelle, die auf einen vollkommen unvorbereiteten Strand trifft. Im gleichen Augenblick begann ich, meine milchig-trübe Fracht auf ihr Latexkostüm zu verteilen, sank, vollkommen ausgepumpt auf ihren Körper, unsere Lippen verschmolzen zu einem nicht enden wollenden Kuss.

Auch in den kommenden Tagen hatten wir das Zimmer nicht mehr verlassen. Es gab so viel nachzuholen, wir entdeckten unsere Liebe, unsere Körper vollkommen neu, es gab wohl keine Spielart, die wir nicht ausprobierten.

Liebt Euch!

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