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Musikalische Erziehung

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Ich war nicht der fleißigste Schüler. Ich war kein frecher Junge, aber ich hatte einfach keinen Bock auf Unterricht oder Hausaufgaben. Wollte ich aber einen neuen Song lernen, übte ich sehr gewissenhaft. Ich zupfte den ganzen Tag herum, um ihn perfekt hinzukriegen. Als ich Dylans ‚Don’t Think Twice, It’s All Right‘ hörte, wollte ich den Song unbedingt lernen. Das Picking ist wirklich schwierig, und ich verbrachte Stunden und Stunden damit, bis ich es draufhatte. Ich hörte nicht auf, bis ich es endlich konnte.

Meinem Dad war klar, dass Mathe und Naturwissenschaften mich nicht wirklich anmachten, aber dafür die Musik. Für die brannte ich und konnte hart dran arbeiten. Also nahm er mich schon als kleiner Junge mit auf Konzerte, so oft er nur konnte. Das war seine Art der Erziehung – Eric Clapton in der Albert Hall, Paul McCartney im Earl’s Court und dann Bob Dylan, Damien Rice, Richard Thompson, Foy Vance und schließlich Nizlopi. Wir waren so auf vielen Konzerten.

Man kann eine Menge lernen, wenn man auf die Texte hört. Einer meiner absoluten Lieblingstexte stammt aus Dylans ‚North Country Blues‘ vom Album The Times They Are A-Changin’. Da geht es um ein Mädchen, das in einer Bergarbeiterstadt aufwächst. Ihr Vater und ihr Bruder sterben in der Mine, und sie heiratet einen Bergarbeiter, der sich schließlich vom Acker macht und sie mit einem Haufen Kinder und Schulden sitzen lässt. Gegen Ende heißt es im Song: „And the sad, silent song made the hour twice as long/As I waited for the sun to go sinking.“ Das klingt doch einfach brilliant.

Meinen ersten Gig hatte ich mit elf Jahren: Ich spielte ‚Layla‘ auf einem Schulkonzert, zusammen mit einem Freund, der mich am Klavier begleitete. Es war kein großer Coup, aber das Publikum mochte es. Von dem Tag an wollte ich immer wieder auf die Bühne.


Gleichzeitig hatte ich immer auch ganz übles Lampenfieber. Zuhause hab ich mir lange fast in die Hosen gemacht und meinem Dad vorgeheult: „Ich will da nicht hin!“ Ich konnte nur noch denken: „Ich werde mich ums Verrecken nicht vor 200 Leute stellen und spielen!“ Aber hinterher wusste ich: „Das war jetzt gar nicht so übel.“

Meinen ersten richtigen Gig hatte ich mit zwölf in der Drill Hall in Framlington, Suffolk, meiner Heimatstadt. Der Jugendklub veranstaltete „Band Nights“, bei denen Schulbands auftraten. Den Klub gibt es heute nicht mehr. Der erste Gig war ein Bandwettbewerb, den ich mit Abstand gewann. Ich trat damals gegen eine Combo mit dem Namen Get Together Drops an, den sie später in Cheeky Cheeky, dann in Nosebleeds und schließlich in The Creek änderten. Irgendwann bekamen sie einen Vertrag bei Polydor.

Mein Lampenfieber wurde mit jedem Auftritt besser, und ab meinem fünften Gig ging ich nur noch ab.

Ich spielte kurz mit meinen Freunden Fred und Roly, zwei Brüdern, in einer Band, die wir Rusty nannten. Wir spielten zwei Monate lang Guns-N’-Roses-Coversongs, obwohl ich eigentlich nur ‚Sweet Child O’ Mine‘ mochte. Fred sang, ich spielte Gitarre, aber wir zerstritten uns, als ich Damien Rice entdeckte. Sie fanden ihn beide scheiße, ich wurde richtig sauer, wir redeten lange nicht mehr miteinander, und wir spielten nie wieder zusammen. Heute ist Fred trotzdem einer meiner besten Freunde.



Ed Sheeran

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