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Entwicklungen

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Musik klingt anders, wenn du jung bist, und du hast keine Ahnung, was cool ist. Ich erinnere mich, als ich das erste Mal Madonnas ‚Like A Prayer‘ hörte, ein wirklich gut gemachter Popsong: Alle Akkorde und Melodien sitzen genau an der richtigen Stelle. Da passt einfach alles. Und dann kommt so was wie ‚California Love‘ von Tupac – heute hört sich das großartig an, aber als Kind erschrecken dich diese schrägen Harmonien. Ich hatte als Jugendlicher dann Compilations wie Hits 99 und Now 42. Die meisten Hits der Backstreet Boys, N’Sync und Britney Spears und all diese clever gemachten Songs der Neunziger begleiteten mein Älterwerden.

Wenn du jung bist, merkst du nicht, wie dich Songs beeinflussen, aber ich schätze, sie tun es auf alle Fälle. Wenn ich zum Beispiel im Rückblick an die Beatles denke, so stand ich wohl mehr auf Paul McCartney als auf John Lennon. Ich mochte die sanfteren Nummern und die Art, wie seine Harmonien funktionieren. Er schrieb meist die Balladen, und ich glaube, ich war eher der Balladen-Typ.

Das alles änderte sich, als mein Dad mir mit neun Jahren die The Marshall Mathers LP schenkte. Sein anderer Bruder Jim hatte ihm erzählt, Eminem sei der nächste Bob Dylan. Das war eigentlich kein Album für einen Neunjährigen, aber Dad sagte: „Er ist ein großartiger Texter, hör es dir mal an.“

Als ich erstmals ‚Stan‘ hörte, sprach mich das mehr an als alles bislang Gehörte. Das ist ein unglaublicher Song: die Story, der Vibe, der Refrain von Dido, … die pure Wut und Emotion, die da drinsteckt. Einfach spannend. Die meisten Songs erzählen Geschichten, aber das war eine völlig andere Art des Storytelling, die ich noch nie erlebt hatte. Für mich war das ein neues Konzept, zumal ich nie zuvor Rap-Musik gehört hatte. Als ich erfuhr, dass Eminem auf Dr. Dres Album 2001 mitmachte, habe ich es mir gekauft. So entdeckte ich Dr. Dre, dann DMX und Tupac. Daher stammen meine Hip-Hop-Einflüsse.

In dem Jahr, in dem ich ‚Stan‘ hörte, bekamen wir endlich eine TV-Lizenz, um festzustellen, dass sich das nicht wirklich lohnte. Da kam nichts Interessantes, außer den Simpsons und ein paar anderen Freitagabend-Serien. Zuerst durften wir die Simpsons gar nicht gucken. Aber wenn du diese ganzen Serien zusammen mit deinen Freunden bei denen zuhause guckst, fragst du bald: „Warum dürfen wir das nicht sehen?“ Und dann geben deine Eltern irgendwann auch nach.

Ich habe die Simpsons geliebt. Um sie nicht zu verpassen, bin ich sogar aus dem Kirchenchor ausgetreten. Die Simpsons liefen nur freitags um sechs, gefolgt von Der Prinz von Bel-Air, Malcolm mittendrin und Buffy im Bann der Dämonen. Wenn du neun Jahre alt bist, ist dieses Programm einfach deutlich attraktiver als ein Haufen alter Leute in der Kirche.



Ed Sheeran

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