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Wendepunkt

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Sobald ich Damien Rice’ Album O gehört hatte, war ich besessen davon. Ich kannte alle Texte, alle Akkorde, und ich kann das Album bis heute vorwärts und rückwärts spielen. Plötzlich merkte mein Dad, dass ich nicht nur auf Guns N’ Roses und Clapton stand.

Meine Cousine Laura, die in Dublin lebte, war ebenfalls ein Fan von Damien Rice. Im Sommer 2004 meldete sie sich: „Damien spielt in einem Pub einen Nachmittags-Gig für 200 Leute!“

Nicht viele wussten davon, deshalb kamen wir an Karten. Der Gig fand nachmittags um drei im Whelan’s in Dublin statt. Auf uns Kinder wirkte der Pub riesig, aber ich habe mittlerweile selbst da gespielt, und heute kommt er mir irgendwie deutlich kleiner vor. Das Whelan’s ist ein sehr intimer Auftrittsort, wie das Barfly in Camden oder das Bedford in Balham, das machte den Auftritt so besonders.

Für mich war es ein Wendepunkt. Als ich Damien Rice ganz alleine mit einer Akustikgitarre auf der Bühne stehen sah, dachte ich: „Okay, das sieht machbar aus. Wenn ich mir eine Akustikgitarre besorge, kann ich eigene Songs schreiben. Dann kann ich alles selbst machen und brauche keine Band.“

Nach dem Konzert trafen wir Damien Rice im Pub nebenan. Das war ein großer Moment für mich – nicht wegen der Dinge, über die wir sprachen, einfach, weil ich ihn kennenlernen und mit ihm reden konnte. Ich werde oft gefragt, ob er irgendwas gesagt hat, das mich inspirierte. Wenn ich heute mit einem Fan rede, der selber Musik macht, versuche ich, ihm irgendwas Inspirierendes mitzugeben. Aber damals war ich noch kein richtiger Musiker, also hatte ich weder interessante Fragen, noch gab er weise Erkenntnisse von sich. Ich stand nur bewundernd vor ihm und sagte nicht viel.

Als ich an diesem Abend aus Dublin nach Hause kam, fing ich an, Songs zu schreiben. Das hatte ich noch nie zuvor getan, und ich schrieb gleich sechs am Stück. Dann ging ich zu meinem Dad und sagte: „Hör dir das an!“ Sie waren furchtbar, aber ein Anfang.

Mein Dad, interessiert wie immer, meinte: „Okay, cool. Das könnte was werden.“ Ich war so aufgeregt, aber ich dachte keinen Moment, dass ich mal ein Singer-Songwriter wie Damien Rice werden könnte. Ich dachte nur: „O mein Gott, wenn er das kann, kann ich das vielleicht auch. Ich hab eine Gitarre, ich versuche es einfach.“

Es ging gar nicht darum, mich künstlerisch auszudrücken, dafür braucht man Emotionen, und die einzige Emotion, die ich in dem Moment hatte, war Aufregung. Ich war noch nie verliebt gewesen, hatte noch nie Liebeskummer gehabt, und niemand in meiner Familie war bislang gestorben. Es war einfach: „O Mann, ich schreibe Popsongs!“ In denen ging es eigentlich nur darum, dass sich die Wörter reimten, aber es war eine gute Grundlage. Und es fühlte sich gut an, 13 Jahre alt zu sein und diese Songs zu schreiben.


Ed Sheeran

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