Читать книгу Das Haus der Freude - Edith Wharton - Страница 4

Erstes Buch I

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Selden hielt überrascht inne. Im nachmittäglichen Trubel des Grand Central Bahnhofs hatte der Anblick von Miss Lily Bart seine Augen erfrischt.

Es war ein Montag, früh im September, und er kehrte gerade zu seiner Arbeit zurück nach einem kurzen Abstecher aufs Land; aber was machte Miss Bart in der Stadt um diese Jahreszeit? Wenn sie den Eindruck vermittelt hätte, als wolle sie einen Zug erreichen, hätte er daraus schließen können, er habe sie im Moment des Wechsels von einem Landhaus zum anderen getroffen, wo man sich um ihre Anwesenheit stritt, nachdem die Saison in Newport zu Ende gegangen war. Aber ihr anscheinend planloses Verhalten verwunderte ihn. Sie stand abseits von der Menge und ließ diese an sich vorüberziehen in Richtung auf den Bahnsteig oder auf die Straße und gab sich dabei ein ganz und gar unentschlossenes Aussehen, das, wie er vermutete, auch die Maske für ganz bestimmte Absichten sein konnte. Es kam ihm gleich der Gedanke, dass sie auf jemanden warten würde, aber er fragte sich, warum ihn diese Überlegung derart fesselte. Es war nichts Neues an Lily Bart, und doch konnte er sie nie sehen, ohne dass er ein leises Interesse an ihr verspürte; es war typisch für sie, dass sie ständig Spekulationen verursachte, dass selbst ihre einfachsten Handlungen als Resultat weitreichender Absichten erschienen.

Einem Impuls von Neugier folgend, verließ er den direkten Weg zum Ausgang und schlenderte an ihr vorbei. Er wusste, dass sie, wenn sie nicht gesehen werden wollte, versuchen würde, ihm auszuweichen, und der Gedanke, dass er so ihre Geschicklichkeit auf die Probe stellen würde, amüsierte ihn.

»Mr. Selden – was für ein Glück!«

Sie trat lächelnd einige Schritte vor, schon fast begierig in ihrem Bemühen, ihn abzufangen. Einige Leute, die eben an ihnen vorbeieilten, blieben stehen und schauten sich um, denn Miss Bart war eine Erscheinung, die sogar einen eiligen Vorstadtreisenden auf seinem Weg zum letzten Zug anhalten ließ.

Selden hatte sie nie strahlender gesehen. Ihr Kopf mit den lebhaften Farben, der sich gegen die matte Tönung der Menge abhob, ließ sie noch mehr auffallen als im Ballsaal, und unter ihrem dunklen Hut und Schleier hatte sie wieder die mädchenhafte Weichheit, die Reinheit der Farbe, die sie nach elf Jahren späten Zubettgehens und unermüdlichen Tanzens zu verlieren begann. Waren es wirklich schon elf Jahre, fragte sich Selden erstaunt, und hatte sie wirklich schon ihren neunundzwanzigsten Geburtstag hinter sich, wie ihre Rivalen behaupteten?

»Was für ein Glück!«, wiederholte sie. »Wie nett von Ihnen, dass Sie zu meiner Rettung kommen.«

Er antwortete freudig, dass dies zu tun die Mission seines Lebens sei, und fragte, wie die Rettung denn aussehen solle?

»Oh, irgendwie – Sie könnten sich sogar auf eine Bank setzen und mit mir unterhalten. Man setzt einen Cotillon lang aus, warum nicht einen Zug lang? Es ist hier schließlich nicht wärmer als in Mrs. Van Osburghs Wintergarten – und einige Frauen hier sind auch kein bisschen hässlicher.«

Sie unterbrach sich lachend, um zu erklären, dass sie von Tuxedo aus in die Stadt gekommen sei auf ihrem Weg zu den Gus Trenors auf Bellomont und den Zug um drei Uhr fünfzehn nach Rhinebeck verpasst habe.

»Und es fährt kein anderer bis halb sechs.« Sie sah auf ihre kleine juwelenbesetzte Armbanduhr zwischen den Spitzen ihres Ärmels. »Genau zwei Stunden zu warten. Und ich weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll. Mein Mädchen ist schon heute Morgen in die Stadt gefahren, um einige Einkäufe für mich zu erledigen, und sollte um ein Uhr nach Bellomont weiterfahren. Das Haus meiner Tante ist abgeschlossen, und ich kenne keinen Menschen in der Stadt.« Sie sah sich bekümmert im Bahnhof um. »Es ist doch noch heißer hier als bei Mrs. Van Osburgh. Wenn Sie Zeit hätten, könnten Sie mich dann nicht ein wenig zum Luftschnappen ausführen?«

Er erklärte, dass er ihr ganz und gar zur Verfügung stehe; das Abenteuer schien ihm recht unterhaltsam. Als Zuschauer hatte er sich immer an Lily Bart erfreut, und sein Leben lag so ganz außerhalb ihres Kreises, dass es ihm Vergnügen bereitete, für kurze Zeit auf die plötzliche Vertrautheit einzugehen, die sich aus ihrem Vorschlag ergab.

»Sollen wir zu Sherry’s hinübergehen und eine Tasse Tee trinken?«

Sie lächelte zustimmend, schnitt aber dann eine kleine Grimasse.

»Montags kommen so viele Leute in die Stadt – man kann sicher sein, eine Menge Langweiler zu treffen. Ich bin natürlich so alt wie Methusalem, und es sollte mir nichts ausmachen; aber wenn ich auch alt genug bin, Sie sind es nicht«, wandte sie fröhlich ein. »Ich lechze natürlich nach einer Tasse Tee, aber gibt es kein ruhigeres Eckchen?«

Er erwiderte ihr Lächeln, das lebhaft sein Gesicht suchte. Ihre Diskretion interessierte ihn beinahe genauso sehr wie ihre Frechheiten; er war ganz sicher, dass beide zu einem sorgfältig ausgearbeiteten Plan gehörten. Bei der Beurteilung von Miss Bart hatte er sich immer des »Beweises aus Zweckmäßigkeit« bedient.

»Die Möglichkeiten, die New York bietet, sind ziemlich mager« sagte er, »aber ich werde zuerst einmal nach einer Droschke sehen, und dann werden wir uns etwas einfallen lassen.«

Er führte sie durch das Gedränge heimkehrender Urlauber, vorbei an Mädchen mit fahlen Gesichtern und absurden Hüten, an flachbrüstigen Frauen, die sich mit Papierbündeln und Palmblattfächern abmühten. War es möglich, dass sie zu derselben Art gehörte? Die Farblosigkeit, die grobe Machart des Durchschnitts der Frauen machte ihm bewusst, wie delikat sie gearbeitet war.

Ein rascher Schauer hatte die Luft abgekühlt, und noch immer hingen Wolken erfrischend über der nassen Straße.

»Wie herrlich! Lassen Sie uns ein wenig spazieren gehen«, sagte sie, als sie aus dem Bahnhof traten.

Sie bogen in die Madison Avenue ein und begannen in nördlicher Richtung zu schlendern. Wie sie so neben ihm herging mit ihrem weitausholenden leichten Schritt, kam Selden die Tatsache zu Bewusstsein, dass er ein ungeheures Vergnügen an ihrer Nähe empfand, an der Formung ihres kleinen Ohres, an der kraus nach oben gebogenen Welle ihres Haares – war es vielleicht ein klein wenig künstlich aufgehellt? – und an dem dichten Wuchs ihrer geraden dunklen Wimpern. Alles an ihr war zugleich kraftvoll und exquisit, zugleich stark und fein. Er hatte das unbestimmte Gefühl, dass es große Mühen gekostet haben musste, sie zu erschaffen, dass viele öde und hässliche Menschen auf mysteriöse Weise hatten geopfert werden müssen, um sie hervorzubringen. Er war sich bewusst, dass die Qualitäten, die sie vor der Menge ihres Geschlechts auszeichneten, vorwiegend äußerlicher Natur waren, so als ob eine feine Glasur von Schönheit und wählerischem Geschmack über ganz gewöhnlichen Ton gezogen worden wäre. Doch diese Analogie ließ ihn unbefriedigt, denn grobes Material würde man nicht zu solcher Vollendung bringen können, und war es nicht möglich, dass der Stoff, aus dem sie gemacht war, von feiner Qualität war, dass die Umstände ihn aber in eine oberflächlich gearbeitete Form gebracht hatten?

Als er diesen Punkt seiner Überlegungen erreicht hatte, kam die Sonne heraus, und ihr aufgespannter Sonnenschirm machte seine Freude an ihrem Aussehen zunichte. Einen Moment später blieb sie stehen und seufzte.

»Oje, mir ist so heiß und ich habe solchen Durst; und was für eine scheußliche Stadt New York doch ist!« Sie blickte mit verzweifeltem Gesichtsausdruck die triste Straße entlang. »Andere Städte ziehen im Sommer ihre besten Sachen an, aber New York scheint in Hemdsärmeln dazusitzen!« Ihre Augen wanderten in eine der Seitenstraßen. »Jemand war dort wenigstens menschlich genug, ein paar Bäume zu pflanzen. Wollen wir in den Schatten gehen?«

»Ich freue mich, dass meine Straße Ihre Zustimmung findet«, sagte Selden, als sie um die Ecke bogen.

»Ihre Straße? Wohnen Sie hier?«

Sie betrachtete mit Interesse die neuen Häuserfassaden aus Ziegel und Sandstein mit ihren wunderlichen Variationen, die dem übertriebenen amerikanischen Bedürfnis nach Neuheit entsprachen. Andererseits wirkten die Häuser mit ihren Markisen und Blumenkästen aber auch wieder frisch und einladend.

»Ach ja, natürlich: The Benedick. Was für ein hübsches Haus! Ich glaube nicht, dass ich es schon einmal gesehen habe.« Sie sah zu dem flachen Gebäude mit seinen Marmorsäulen und der pseudo-georgianischen Fassade hinüber. »Welche sind Ihre Fenster? Die mit den heruntergelassenen Markisen?«

»Im obersten Stockwerk, ja.«

»Und der nette kleine Balkon, ist das Ihrer? Wie schön kühl es da oben aussieht!«

Er zögerte einen Moment. »Kommen Sie herauf, und sehen Sie es sich an«, schlug er vor. »Ich kann Ihnen in kürzester Zeit eine Tasse Tee anbieten – und Sie werden keine Langweiler treffen.«

Die Farbe ihrer Wangen vertiefte sich um ein weniges – noch immer verfügte sie über die Fähigkeit, zur rechten Zeit zu erröten –, aber sie nahm seinen Vorschlag so leichthin auf, wie er gemacht worden war.

»Warum nicht? Es ist zu verlockend – ich werde das Risiko eingehen«, erklärte sie.

»Oh, ich bin nicht gefährlich«, sagte er in demselben Ton. Wahrhaftig, er hatte sie noch nie so gemocht wie in diesem Augenblick. Er wusste, dass sie ohne irgendwelche Hintergedanken zugestimmt hatte; er würde nie ein Faktor in ihren Kalkulationen sein, und es lag etwas Überraschendes, ja fast Erfrischendes, in der Spontaneität, mit der sie einwilligte.

An der Türschwelle hielt er einen Moment inne und suchte nach seinem Hausschlüssel.

»Es ist niemand da; aber ich habe einen Dienstboten, der morgens immer kommt, und es besteht die Möglichkeit, dass er den Teetisch gedeckt und für Kuchen gesorgt hat.«

Er geleitete sie in eine winzige Diele, an deren Wänden alte Stiche hingen. Ihr fielen die Briefe und Karten auf, die in einem unordentlichen Haufen auf dem Tisch zwischen seinen Handschuhen und Spazierstöcken lagen; dann fand sie sich in einer kleinen Bibliothek wieder, dunkel, aber freundlich mit Wänden voller Bücher, einem angenehm verblassten türkischen Läufer, einem unordentlichen Schreibtisch und, wie er vorausgesagt hatte, einem Teetablett auf einem niedrigen Tisch in der Nähe des Fensters. Ein leichter Wind war aufgekommen, der blies die Vorhänge aus Musselin ein wenig in den Raum und brachte einen frischen Duft von den Reseda- und Petunienpflanzen in den Blumenkästen auf dem Balkon mit sich.

Lily sank mit einem Seufzer in einen der abgenutzten Ledersessel.

»Wie herrlich, einen Ort wie diesen ganz für sich allein zu haben! Es ist eine elende Angelegenheit, eine Frau zu sein!« Sie lehnte sich, ihre Unzufriedenheit genießend, zurück.

Selden durchsuchte einen Küchenschrank nach Kuchen.

»Sogar Frauen«, sagte er, »sollen schon das Privileg einer eigenen Wohnung genossen haben.«

»Ach ja, Erzieherinnen – oder Witwen. Aber Mädchen nicht, arme, unglückliche, heiratsfähige Mädchen nicht!«

»Ich kenne sogar ein Mädchen, das in einer Wohnung lebt.«

Sie setzte sich überrascht auf. »Wirklich?«

»Ja, wirklich«, versicherte er ihr und kam mit dem gesuchten Kuchen aus dem Küchenschrank hervor.

»Ach, ich weiß – Sie meinen Gerty Farish.« Sie lächelte etwas unfreundlich. »Aber ich sagte doch heiratsfähige Mädchen – und außerdem hat sie eine scheußliche kleine Wohnung und kein Stubenmädchen und so sonderbare Dinge zum Essen. Ihre Köchin macht auch die Wäsche, und das Essen schmeckt dann nach Seife. Das könnte ich nicht leiden, wissen Sie.«

»Sie sollten nicht an den Waschtagen bei ihr essen,« sagte Selden und schnitt dabei den Kuchen an.

Sie lachten beide, und er kniete am Tisch nieder, um die Flamme unter dem Kessel anzuzünden, während sie den Tee abmaß und in die kleine Teekanne mit der grünen Glasur gab. Während er ihre Hand beobachtete, glatt wie ein Stück altes Elfenbein, mit den schmalen rosigen Fingernägeln und dem Saphirarmband, das ihr über das Handgelenk gerutscht war, fiel ihm auf, welche Ironie in seinem Vorschlag lag, ein Leben zu führen, wie es sich seine Cousine Gertrude Farish ausgesucht hatte. Sie war so eindeutig ein Opfer der Zivilisation, die sie hervorgebracht hatte, dass die Glieder ihres Armbands fast wie Handschellen wirkten, die sie an ihr Schicksal ketteten.

Sie schien seine Gedanken erraten zu haben. »Es war hässlich von mir, das von Gerty zu sagen«, sagte sie mit bezauberndem Bedauern. »Ich hatte vergessen, dass sie Ihre Cousine ist. Aber wir sind so verschieden, wissen Sie; ihr macht es Spaß, gut zu sein, und mir macht es Spaß, glücklich zu sein. Und außerdem ist sie frei und ich nicht. Wenn ich es wäre, könnte ich allerdings sogar in ihrer Wohnung glücklich sein. Es muss die reine Glückseligkeit sein, die Möbel so stellen zu dürfen, wie man es gern hat, und alle Scheußlichkeiten dem Aschenmann mitgeben zu können. Wenn ich mir nur den Salon meiner Tante vornehmen könnte, ich wüsste, ich würde ein besserer Mensch werden.«

»Ist er so furchtbar scheußlich?«, fragte er teilnahmsvoll. Sie lächelte ihn über die Teetasse hinweg an, die sie hochhielt, um sie füllen zu lassen.

»Das zeigt, wie selten Sie zu uns kommen. Warum kommen Sie nicht öfter?«

»Wenn ich komme, ist es nicht, um mir Mrs. Penistons Möbel anzuschauen.«

»Unsinn«, sagte sie. »Sie besuchen uns ja überhaupt nicht – und dabei kommen wir so gut miteinander aus, wenn wir uns treffen.«

»Vielleicht ist das der Grund«, antwortete er prompt. »Ich fürchte, ich habe keine Sahne, hätten Sie stattdessen etwas gegen ein Stückchen Zitrone einzuwenden?«

»Das wäre mir sogar noch lieber.« Sie wartete, bis er die Zitrone aufgeschnitten hatte und eine dünne Scheibe in ihre Tasse gab. »Aber das ist nicht der Grund«, bohrte sie weiter.

»Der Grund wofür?«

»Dafür, dass Sie uns nie besuchen.« Sie lehnte sich ein wenig vor, und er konnte einen Schatten von Verwirrung in ihren bezaubernden Augen erkennen. »Ich wünschte, ich wüsste es – ich wünschte, ich würde aus Ihnen klug. Natürlich weiß ich, dass es Männer gibt, die mich nicht mögen; das kann man mit einem einzigen Blick feststellen. Und dann gibt es andere, die sich vor mir fürchten; sie glauben, ich wollte sie heiraten.« Sie lächelte ihn offen an. »Aber ich glaube nicht, dass Sie mich nicht mögen – und Sie können unmöglich denken, ich wolle Sie heiraten.«

»Nein, davon kann ich Sie ohne weiteres freisprechen«, stimmte er zu.

»Nun, dann –?«

Er trug seine Tasse zum Kamin, lehnte sich gegen den Kaminsims und sah zu ihr hinunter mit einem Ausdruck lässigen Amüsements. Die Provokation in ihren Augen verstärkte sein Vergnügen noch; er hatte nicht gedacht, dass sie ihr Pulver um einer so wenig verheißungsvollen Beute willen verschwenden würde. Aber vielleicht wollte sie nur ihren Einfluss spüren, oder vielleicht kannte ein Mädchen ihrer Art nur Unterhaltungen über Persönliches. Auf jeden Fall war sie erstaunlich hübsch, und er hatte sie zum Tee eingeladen und musste nun seinen Verpflichtungen gerecht werden.

»Nun denn«, er gab sich einen Ruck, um es herauszubringen, »vielleicht ist das der Grund.«

»Was?«

»Die Tatsache, dass Sie mich nicht heiraten wollen. Vielleicht halte ich das nicht für einen so starken Anreiz, Sie zu besuchen.« Er fühlte, wie ein leichtes Zittern sein Rückgrat entlanglief, als er das zu sagen wagte, aber ihr Lachen beruhigte ihn.

»Lieber Mr. Selden, das war Ihrer aber nicht würdig. Es ist dumm von Ihnen, mir Liebeserklärungen zu machen, und Dummheit passt gar nicht zu Ihnen.« Sie lehnte sich zurück und trank ihren Tee in kleinen Schlucken mit einem so bezaubernd kritischen Gesichtsausdruck, dass er, wenn sie im Salon ihrer Tante gewesen wären, vielleicht versucht hätte, den Gegenbeweis zu ihren Schlussfolgerungen anzutreten.

»Sehen Sie denn nicht«, fuhr sie fort, »dass mir schon genug Männer angenehme Dinge sagen, und dass das, was ich brauche, ein Freund ist, der keine Angst hat, mir die unangenehmen zu sagen, wenn ich das nötig habe? Ich habe einmal geglaubt, Sie könnten dieser Freund sein – ich weiß auch nicht warum, außer dass Sie weder ein Pedant noch ein Flegel sind, und dass ich Ihnen nichts vormachen oder vor Ihnen auf der Hut sein müsste.« Ihre Stimme hatte einen ernsthaften Ton angenommen. Sie saß da und blickte zu ihm auf mit dem besorgten Ernst eines Kindes.

»Sie wissen nicht, wie sehr ich einen solchen Freund brauche«, sagte sie. »Meine Tante ist voll von Anstandsregeln, aber die gelten für das Benehmen, das in den frühen Fünfzigern üblich war. Ich habe immer das Gefühl, dass ich, wenn ich mich wirklich daran halten wollte, auch Organdy und Keulenärmel tragen müsste. Und die anderen Frauen – meine besten Freundinnen – na ja, die benutzen oder verleumden mich, aber es ist ihnen völlig egal, was aus mir wird. Mich gibt es gesellschaftlich einfach schon zu lange; die Leute werden meiner müde. Es fängt schon an, dass sie sagen, ich sollte heiraten.«

Es entstand eine kurze Pause, in der Selden ein oder zwei Erwiderungen überdachte, die darauf angelegt waren, die Pikanterie der Situation noch zu erhöhen. Er verwarf sie jedoch zugunsten der einfachen Frage: »Nun, warum tun Sie es nicht?«

Sie errötete und lachte. »Ah, ich sehe, Sie sind doch ein wirklicher Freund, und diese Frage gehört genau zu den unangenehmen Dingen, nach denen ich verlangt habe.«

»Sie war aber nicht so unangenehm gemeint«, erwiderte er freundschaftlich. »Ist Heirat nicht Ihre Berufung? Ist es nicht das, wofür Sie erzogen wurden?«

Sie seufzte. »Ich glaube schon. Was gäbe es auch sonst?«

»Genau. Und warum geben Sie sich dann nicht einen Ruck und bringen es hinter sich?«

Sie zuckte die Achseln. »Sie reden, als ob ich den ersten Mann heiraten sollte, der mir über den Weg läuft.«

»Ich habe nicht andeuten wollen, dass Sie sich in einer derartigen Zwangslage befänden. Aber es muss doch jemanden mit den erforderlichen Qualifikationen geben.«

Sie schüttelte müde den Kopf. »Ein oder zwei gute Chancen habe ich vergeben, ganz zu Anfang, als ich in die Gesellschaft eingeführt wurde; ich glaube, das tut jedes Mädchen; und, wie Sie wissen, bin ich entsetzlich arm – und sehr kostspielig. Ich brauche eine ganze Menge Geld.«

Selden hatte sich umgewandt, um nach dem Zigarettenkasten auf dem Kaminsims zu greifen.

»Was ist denn aus Dillworth geworden?«, fragte er.

»Oh, seine Mutter bekam Angst; sie hatte die Befürchtung, ich würde den gesamten Familienschmuck neu fassen lassen. Außerdem sollte ich ihr versprechen, dass ich den Salon der Familie nicht umdekorieren würde.«

»Aber genau deswegen wollen Sie ja heiraten!«

»Eben. Also schiffte sie ihn nach Indien ein.«

»Pech – aber Sie können doch etwas Besseres als Dillworth finden.«

Er bot ihr den Kasten mit den Zigaretten an; sie nahm drei oder vier heraus, steckte eine zwischen die Lippen und ließ die anderen in ein kleines Goldtäschchen an einer langen Perlenkette gleiten.

»Habe ich denn noch Zeit? Ein paar kurze Züge also.« Sie lehnte sich vor und hielt die Spitze ihrer Zigarette an die seine. Während sie das tat, bemerkte er mit ganz unpersönlichem Wohlgefallen, wie gleichmäßig ihre schwarzen Wimpern an ihren samtigen weißen Lidern wuchsen, und wie der zartlila Schatten unter ihnen langsam in das reine Weiß ihrer Wangen überging.

Sie fing an, in seinem Zimmer umherzuwandern, und betrachtete dabei prüfend zwischen den kleinen Wolken ihres Zigarettenrauchs die Bücherregale. Einige Bände hatten die reife Färbung feiner Punzarbeit und alten marokkanischen Leders, und ihre Augen hingen an ihnen mit liebevollem Blick, nicht mit der Anerkennung des Fachmanns, aber mit der Freude an angenehmen Farben und Stoffen, für die sie in ganz besonderem Maße empfänglich war. Plötzlich veränderte sich ihr Gesichtsausdruck von planlosem Genießen zu aktiver Mutmaßung; sie wandte sich mit einer Frage an Selden.

»Sie sammeln, nicht wahr? Sie kennen sich aus mit Erstausgaben und diesen Dingen?«

»So sehr, wie sich jemand, der kein Geld auszugeben hat, damit auskennen kann. Dann und wann entdecke ich etwas im Abfall, und ich gehe auch manchmal und schaue mir die großen Verkaufsauktionen an.«

Sie hatte sich wieder den Regalen zugewandt, aber jetzt schweiften ihre Augen ohne besondere Aufmerksamkeit über sie hinweg, und er sah, dass sie mit einer neuen Idee beschäftigt war.

»Und Amerikana – sammeln Sie Amerikana?«

Selden machte große Augen und lachte.

»Nein, das liegt nun ganz und gar nicht auf meiner Linie. Sehen Sie, ich bin kein wirklicher Sammler. Ich habe nur gern gute Ausgaben von den Büchern, die ich besonders mag.«

Sie zog ein Gesicht. »Und Amerikana sind wahrscheinlich entsetzlich öde?«

»Ja, das finde ich eigentlich schon – außer für den Historiker natürlich. Aber ein echter Sammler schätzt ein Ding wegen seines Seltenheitswertes. Ich nehme nicht gerade an, dass diejenigen, die Amerikana kaufen, nächtelang aufbleiben, um sie zu lesen. Der alte Jefferson Gryce hat das jedenfalls mit Sicherheit nicht getan.«

Sie hörte mit gespannter Aufmerksamkeit zu. »Und dennoch erzielen sie fabelhafte Preise, nicht wahr? Es kommt mir so seltsam vor, so viel Geld für ein hässliches, schlecht gedrucktes Buch auszugeben, das man doch nie lesen wird. Außerdem nehme ich an, die Besitzer von Amerikana sind nicht einmal Historiker?«

»Nein, nur sehr wenige Historiker können es sich leisten, sie zu kaufen. Sie müssen diejenigen in öffentlichen Bibliotheken oder privaten Sammlungen benutzen. Es ist wohl nur der Seltenheitswert, der den Durchschnittssammler anzieht.«

Er setzte sich auf die Lehne des Sessels, neben dem sie gerade stand, und sie fragte ihn weiter nach den seltensten Ausgaben, ob Jefferson Gryces Sammlung wirklich für die beste der Welt gehalten werde, und was der höchste Preis gewesen sei, den man jemals für eine einzelne Ausgabe erzielt hätte.

Es war so angenehm dazusitzen und zu ihr aufzuschauen, während sie das eine oder andere Buch aus den Regalen nahm, und ihre Finger die Seiten schnell durchblätterten, wobei ihr zum Boden gewandtes Profil sich gegen den warmen Hintergrund der alten Einbände abhob, dass er weiterhin erzählte, ohne auf den Gedanken zu kommen, dass ihr plötzliches Interesse für ein so wenig aufregendes Thema doch eigentlich sonderbar war. Aber er konnte nie lange mit ihr zusammen sein, ohne den Versuch zu machen, für das, was sie tat, einen Grund zu finden, und als sie seine Erstausgabe von La Bruyère zurückstellte und sich vom Bücherschrank abwandte, begann er sich zu fragen, worauf sie hinauswollte. Ihre nächste Frage war nicht so geartet, dass sie ihm darüber Aufschluss gegeben hätte. Sie blieb vor ihm stehen mit einem Lächeln, das ihn gleichzeitig in eine gewisse Vertrautheit einzubeziehen und ihn an die Einschränkungen zu erinnern schien, die es ihm auferlegte.

»Tut es Ihnen nie leid«, fragte sie plötzlich, »dass Sie nicht reich genug sind, all die Bücher zu kaufen, die Sie gern haben möchten?«

Er folgte ihrem Blick durch das Zimmer mit dem abgenutzten Mobiliar und den schäbigen Wänden.

»Ja, tut es mir nicht sogar in eben diesem Moment leid? Halten Sie mich für einen Heiligen auf einer Säule?«

»Und dass Sie arbeiten müssen, stört Sie das nicht?«

»Ach, die Arbeit an sich ist nicht so schlecht; ich habe viel für die Juristerei übrig.«

»Nein, aber dass man so angebunden ist, die Routine. Möchten Sie denn niemals einfach wegfahren, um neue Gegenden und neue Leute kennen zu lernen?«

»Schrecklich gern, vor allem, wenn ich sehe, wie alle meine Freunde sich beeilen, um auf das Dampfboot zu kommen.«

Sie atmete mitfühlend auf. »Aber es stört Sie nicht genug – um zu heiraten, damit Sie aus dieser Situation herauskommen?«

Selden lachte auf. »Um Gottes willen!«, rief er.

Sie erhob sich mit einem Seufzer und warf ihre Zigarette in den Kamin.

»Ah, da liegt eben der Unterschied – ein Mädchen muss, ein Mann kann, wenn er sich dafür entscheidet.« Sie betrachtete ihn kritisch. »Ihr Mantel ist ein bisschen schäbig, aber wen kümmert das. Es hält die Leute nicht davon ab, Sie zum Essen einzuladen. Wenn ich schlecht gekleidet wäre, wollte mich niemand bei sich haben: Wenn eine Frau eingeladen wird, dann ebenso sehr um ihrer Kleidung wie um ihrer selbst willen. Die Kleidung ist der Hintergrund, der Rahmen, wenn Sie so wollen; sie garantiert nicht für den Erfolg, aber sie macht einen Teil davon aus. Wer will schon eine schäbige Frau? Von uns erwartet man, dass wir hübsch und gut gekleidet sind, bis wir umfallen – und wenn wir das nicht allein durchhalten können, müssen wir uns einen Teilhaber für das Geschäft suchen.«

Selden schaute sie amüsiert an. Es war unmöglich, auch wenn ihre Augen ihn noch so flehentlich ansahen, ihren Fall mit Sentimentalität zu betrachten.

»Na ja, es liegt sicher schon einiges an Kapital bereit für eine solche Investition. Vielleicht erfüllt sich Ihr Schicksal heute Abend bei den Trenors.«

Sie erwiderte seinen Blick fragend.

»Ich dachte, Sie würden vielleicht auch hinfahren – o nein, nicht in dieser Eigenschaft! Aber es werden viele aus Ihrem Kreis da sein, Gwen Van Osburgh, die Wetheralls, Lady Cressida Raith – und die George Dorsets.«

Sie machte eine kleine Pause vor dem letzten Namen und warf ihm unter den Wimpern einen kurzen forschenden Blick zu, aber er blieb ungerührt.

»Mrs. Trenor hat mich eingeladen, aber ich bin bis Ende der Woche unabkömmlich. Und diese großen Gesellschaften langweilen mich.«

»Ach, mich auch«, rief sie.

»Warum gehen Sie dann hin?«

»Das gehört zum Geschäft – Sie vergessen! Und außerdem, wenn ich nicht hinginge, würde ich mit meiner Tante in Richfield Springs Bésigue spielen müssen.«

»Das ist ja fast so schlimm wie eine Heirat mit Dillworth«, stimmte er ihr bei, und sie lachten beide aus reinem Vergnügen über ihre plötzliche Vertrautheit.

Sie schaute zur Uhr.

»Oje! Ich muss gehen. Es ist nach fünf.«

Sie hielt vor dem Kaminsims inne und betrachtete sich im Spiegel, während sie ihren Schleier zurechtsteckte. Ihre Haltung brachte die lange Biegung ihrer schlanken Silhouette zur Geltung, die ihren Umrissen eine Art urtümlicher Grazie gab – als wäre sie eine gefangene Dryade, für die Konventionen gesellschaftlichen Umgangs gezähmt. Selden dachte darüber nach, dass eben dieser Zug urwaldhafter Freiheit in ihrem Wesen ihrer Künstlichkeit den besonderen Reiz verlieh.

Er folgte ihr durch den Raum bis zum Eingang, aber an der Türschwelle hielt sie ihm ihre Hand mit einer Abschiedsgeste entgegen.

»Es war herrlich; und jetzt werden Sie meinen Besuch erwidern müssen.«

»Aber wollen Sie nicht, dass ich Sie zum Bahnhof begleite?«

»Nein, auf Wiedersehen hier, bitte.«

Sie ließ ihre Hand einen Moment lang in der seinen liegen und wandte ihm ein anbetungswürdiges Lächeln zu.

»Nun dann, auf Wiedersehen und viel Glück auf Bellomont!«, sagte er, indem er die Tür für sie öffnete.

Auf dem Treppenabsatz hielt sie an, um sich umzusehen. Die Chancen, dass sie jemanden treffen könnte, standen tausend zu eins, aber man wusste ja nie, und sie zahlte für ihre wenigen Unvorsichtigkeiten immer mit einem zumindest zeitweise betont umsichtigen Verhalten. Es war aber niemand zu sehen, außer einer Putzfrau, die die Treppe scheuerte. Deren eigene üppige Gestalt und die sie umgebenden Geräte nahmen so viel Raum ein, dass Lily, um an ihr vorbeizukommen, ihre Röcke hochnehmen und sich an der Wand entlangschieben musste. Als sie das tat, hielt die Frau in ihrer Arbeit inne und schaute neugierig auf, wobei sie ihre geballten Fäuste auf das nasse Tuch legte, das sie gerade aus ihrem Eimer gezogen hatte. Sie hatte ein breites blasses Gesicht, das mit einigen Pockennarben bedeckt war, und dünnes strohfarbenes Haar, durch das ihre Kopfhaut auf unangenehme Weise hindurchschien.

»Entschuldigen Sie«, sagte Lily, wobei ihre Höflichkeit Kritik am Benehmen ihres Gegenübers ausdrücken sollte.

Die Frau schob, ohne zu antworten, ihren Eimer zur Seite und starrte weiter auf Miss Bart, die mit einem leisen Knistern ihrer Seidenunterröcke vorbeischwebte. Lily fühlte, wie sie unter diesem Blick errötete. Was dachte dieses Wesen sich? Konnte man niemals auch nur etwas ganz Einfaches, völlig Harmloses tun, ohne gleich den hässlichsten Verdächtigungen ausgesetzt zu sein? Nach der Hälfte der nächsten Treppe lächelte sie darüber, dass es sie derart störte, von einer Putzfrau angestarrt zu werden. Das arme Ding war wahrscheinlich geblendet von einer so ungewohnten Erscheinung. Aber waren solche Erscheinungen etwas Ungewöhnliches auf Seldens Treppe? Miss Bart war mit dem Moralkodex in Junggesellenwohnungen nicht vertraut, und wieder stieg ihr die Farbe in die Wangen, als ihr der Gedanke kam, dass der beharrliche Blick der Frau eine vorsichtige Verbindung mit Vergangenem andeuten könnte. Aber mit einem Lächeln über ihre eigenen Befürchtungen schob sie den Gedanken beiseite und beeilte sich nach unten zu kommen, wobei sie sich fragte, ob sie wohl noch vor der Fifth Avenue eine Droschke finden würde.

Unter dem georgianischen Eingangsvorbau hielt sie wieder an und blickte die Straße hinauf und hinunter auf der Suche nach einer Droschke. Es war keine zu sehen, aber als sie den Bürgersteig erreichte, stieß sie fast mit einem kleinen, geschniegelt aussehenden Mann mit einer Gardenie im Knopfloch zusammen, der seinen Hut mit einem erstaunten Ausruf zog.

»Miss Bart? Ja, dass ich gerade Sie hier treffe. Das nenne ich Glück«, erklärte er, und sie entdeckte ein Funkeln amüsierter Neugier zwischen seinen zusammengezogenen Lidern.

»Oh, Mr. Rosedale, wie geht es Ihnen?«, sagte sie und bemerkte dabei, dass der unbezähmbare Ärger in ihrem Gesicht mit einer plötzlichen Vertraulichkeit in seinem Lächeln beantwortet wurde.

Mr. Rosedale stand da und betrachtete sie von oben bis unten mit Interesse und Wohlgefallen. Er war ein dicklicher rosiger Mann vom Typ des blonden Juden in eleganter Londoner Kleidung, die ihm wie eine Polsterung passte, und kleinen, schrägen Augen, die ihm einen Ausdruck verliehen, als würde er Menschen wie Nippsachen abschätzen. Er schaute fragend auf den Eingang des Benedick.

»Schätze, Sie waren in der Stadt, um ein paar Einkäufe zu erledigen?«, sagte er in einem Ton, der die Vertraulichkeit einer Berührung hatte.

Miss Bart wich ihm ein wenig aus und stürzte sich dann in voreilige Erklärungen.

»Ja, ich bin in die Stadt gekommen, um meine Schneiderin aufzusuchen. Ich bin gerade dabei, den Zug zu den Trenors zu nehmen.«

»Ah, Ihre Schneiderin, natürlich«, sagte er höflich. »Ich wusste gar nicht, dass irgendwelche Schneiderinnen im Benedick wohnen.«

»Im Benedick?« Sie sah ein wenig verwirrt drein. »Ist das der Name dieses Gebäudes?«

»Ja, das ist sein Name; ich glaube, es ist ein altes Wort für Junggeselle, nicht? Ich bin zufällig der Besitzer des Gebäudes, deswegen weiß ich das.« Sein Lächeln vertiefte sich, als er mit stärkerem Nachdruck hinzufügte: »Aber Sie müssen mir erlauben, Sie zum Bahnhof zu bringen. Die Trenors sind sicher auf Bellomont. Sie haben kaum noch Zeit genug, den Zug um fünf Uhr vierzig zu erreichen. Ich nehme an, die Schneiderin hat Sie warten lassen.«

Lily erstarrte bei dieser kleinen scherzhaften Bemerkung.

»Oh, danke,« stammelte sie; und im selben Moment wurde sie einer Droschke ansichtig, die langsam die Madison Avenue entlangfuhr. Sie winkte mit verzweifelten Gesten.

»Sie sind sehr freundlich, aber ich möchte Sie wirklich nicht bemühen«, sagte sie, wobei sie Mr. Rosedale ihre Hand hinstreckte; und ungeachtet seiner Einwände sprang sie in das rettende Fahrzeug und rief dem Fahrer atemlos zu, wohin er sie fahren solle.

Das Haus der Freude

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