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Kapitel 1: Wo? Wann?

(1) Die Lage vor Ort

Der Ort des Ereignisses ist ein Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin bei der Gedächtniskirche. Entlang des Weihnachtsmarkts liegt die Budapester Straße.


Laut der offiziellen Darstellung soll ein 40-Tonner Sattelschlepper in den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz hereingerast und nach etwa 50 Metern wieder herausgefahren sein. Bei seiner Durchfahrt soll der Lkw zahlreiche Menschen verletzt haben, darunter elf tödlich. Es bestehen Zweifel an dieser Darstellung. Um diese Zweifel zu verstehen, ist es empfehlenswert, sich mit der Lage des Ortes vertraut zu machen (siehe Abb. 1 und Abb. 2a).


Abb. Nr. 2a stammt wahrscheinlich vom frühen Morgen des 20. Dezember. Diese Abbildung vermittelt einen guten Gesamtüberblick über den Abschnitt des Weihnachtsmarkts, der mutmaßlich vom Lkw befahren wurde. Die abgebildete Straße ist die Budapester Straße. Der Lkw und ein gelber Bus stehen am Ort. Die Abbildung ermöglicht die Einschätzung der Größenordnungen, darunter die Breite des Eingangs zum Weihnachtsmarkt (links) und die Breite der Ausfahrtsstelle des Lkw. Das große Gebäude rechts ist die neue Gedächtniskirche. Hinter diesem Gebäude steht die alte Gedächtniskirche, die auf dieser Abbildung größtenteils nicht sichtbar ist. Die Abbildung ermöglicht es, die Buden zu zählen, deren Betreiber das Ereignis erlebt haben sollen. Man bemerke, dass der Lkw weder den Tannenbaum noch die Wände der Bude Nr. 1 getroffen hat. Für die Beschädigung des Budendachs habe ich keine Erklärung. Man merke ferner, dass die Wände des hellblauen Hauses bei der Ausfahrtsstelle des Lkw auch nicht beschädigt wurden, nur dessen Dach. Wie dieser Schaden entstanden ist, bleibt ein Rätsel.


Abb. Nr. 1 zeigt die Straßenlage. Die Kantstraße und die Hardenbergstraße führen zur Budapester Straße. Aus diesem Diagramm ergibt sich folgendes: Wenn der Lkw aus der Kantstraße angefahren ist, hätte er eine steile Kurve fahren müssen, um in den Weihnachtsmarkt hineinzufahren. Diese Kurve hätte ein 40-Tonner nur langsam ausführen können.

(2) Die genaue Zeit des Ereignisses: Ein Staatsgeheimnis

Man hätte erwartet, dass die Feststellung der genauen Zeit der Lkw-Fahrt durch den Weihnachtsmarkt kein Geheimnis ist. In der Tat traut sich keine Behörde, weder die Berliner Polizei noch die Staatsanwaltschaft, die genaue Zeit des Ereignisses preiszugeben, geschweige denn diese durch konkrete Beweise zu untermauern. Auch die Beweggründe für diese Geheimhaltung bleiben rätselhaft.


In einem ihrer frühen Berichte meldete die Deutsche Presseagentur (dpa), dass ein Lkw genau um 20.14 Uhr in den Weihnachtsmarkt hineinfuhr. Man darf wohl davon ausgehen, dass dpa diese Zeitangabe nicht erfunden, sondern aus Polizeiquellen erhalten hatte. Die Zeitangabe wurde von der BBC{12} und anderen Medien weltweit zitiert,{13} auch in einzelnen deutschen Zeitungen, z.B. bei Die Zeit{14} und der Berliner Zeitung.{15} War hier ein Irrtum im Spiel? Vielleicht. Festzustellen ist jedoch, dass weder dpa noch die betreffenden Medien diese Zeitangabe nachträglich korrigierten. BBC wiederholte diese Zeitangabe sogar noch am 24. Dezember 2016.{16} Von wem stammte diese Zeitangabe? Wenn sie falsch war, warum wurde sie nicht korrigiert? Wenn sie richtig war, warum wird sie nicht weiter erwähnt?

Nach Angaben des Sprechers der Berliner Feuerwehr, Sven Gerling, gingen die ersten Notrufe vom Breitscheidplatz um 20.07 Uhr ein. Falls ein Lkw erst um 20.14 Uhr in das Gelände hineinfuhr, wie dpa es gemeldet hatte, stellt sich die Frage: Wieso gingen dann die Notrufe schon um 20.07 Uhr (Die Welt{17}, Frankfurter Allgemeine Zeitung,{18} Berliner Morgenpost{19}) oder sogar um 20.04 Uhr (Die Zeit{20}, Tagesspiegel{21}) bei der Feuerwehr, der Polizei und der Berliner Notrufzentrale ein? Berlins Innensenator Andreas Geisel maßte sich sogar an, die Uhrzeit der ersten Notrufe auf 20.02 Uhr zurück zu „korrigieren“.{22} Die taz berichtete dagegen am 20. Dezember, dass die ersten Notrufe erst gegen 20.35 eingingen! Ist diese Nachricht vielleicht die einzig wahre? Fest steht, dass auf den vorliegenden Fotos bis ca. 20.55 keine Krankenwagen am Ort zu sehen sind (siehe Abb. 3).

In der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Präsidenten der Berliner Polizei und dem Präsidenten des BKA am 20. Dezember, sprach der Generalbundesanwalt Dr. Peter Frank von einem „Geschehen“, das sich „gegen 20 Uhr“ ereignet hatte.{23} Die genaue Uhrzeit des Geschehens wollte er nicht angeben.


Armin Hölzl, einer der Zeugen, beharrte darauf, dass der Lkw schon um 19.58 Uhr auf den Weihnachtsmarkt fuhr. Er „habe sich umgedreht und gesehen, wie die Hütten umfallen wie Dominosteine“. Vier Minuten später, genau um 20.02 Uhr, so Hölzl, rief er seine Frau an und erzählte ihr, er habe gerade ein Attentat überlebt.{24} Die Frankfurter Rundschau meldete ihrerseits am 16. September 2017, dass das Ereignis am Breitscheidplatz „kurz vor 20 Uhr“ begann.{25}

Dass die Bundesbehörden die genaue Zeit des Ereignisses nicht verraten wollen, ergibt sich zusätzlich aus der unverbindlichen Aussage von Bundesanwalt Thomas Beck, Leiter der Abt. Terrorismus beim Generalbundesanwalt, die er vor dem Ausschuss für Inneres, Sicherheit und Ordnung des Abgeordnetenhaus Berlin im Sommer 2017 machte. Obwohl seine Aussage sonst sehr detailliert war, wiederholte auch Beck die vage Zeitangabe „gegen 20 Uhr“.{26} In seiner Aussage behauptete er übrigens, der Lkw sei von der Kantstraße angefahren.

Während man über die Bedeutung dieser Widersprüche nur spekulieren kann, stehen folgende Tatsachen fest: Es ist völlig unrealistisch, dass die Bundesbehörden die genaue Zeit des Ereignisses nicht feststellen können. Daraus lässt sich ableiten, dass sie die genaue Zeit des Ereignisses in Berlin nicht verraten wollen; die Leitmedien verbreiten unbestätigte und widersprüchliche Zeitangaben zum Ereignis; und die Mitglieder des Bundestags wollen von all dem nichts wissen.

Der gelbe Bus

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