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Kapitel 6

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Ich stand in meinem Wohnzimmer und starrte die Wand an. Dort hingen mit Pinnnadeln befestigt alle Informationen zu den verschwundenen Kindern, die ich bisher hatte. Grübelnd kratzte ich mich an meinem stoppeligen Kinn. So sehr ich mir auch mein Hirn zermarterte, es gelang mir einfach nicht eine Verbindung herzustellen. Leise fluchend stierte ich auf die Zettel, aber es machte einfach nicht >Klick< in meinem Kopf. Grummelnd lief ich in die Küche und nahm mir einen Orangensaft. Mit großen Schlücken trank ich das Glas aus und seufzte. In dem Moment näherten sich Schritte der Haustür, ein Schlüssel wurde ins Schloss gesteckt und die Tür geöffnet. Violetta kam herein. Das erkannte ich am Geruch. Sie kam in die Küche und bemerkte mich. “Oh, Hi“, sagte sie. “Wie geht es dir? Hast du die Unterlagen gekriegt?“ “Natürlich“, erwiderte ich. “Das war kein Problem. Wie war das Kaffeetrinken mit deiner alten Freundin?“ “Ganz gut“, sagte sie. “Wir hatten uns viel zu erzählen...“ “Gut“, sagte ich und damit war das Thema für mich eigentlich erledigt, doch Violetta machte ein Gesicht, als wollte sie mir noch dringend etwas sagen. Erwartungsvoll schaute ich sie an. Irgendwann atmete sie geräuschvoll aus. “Es tut mir leid, dass ich dich heute nicht begleitet habe.“ “Kam der Vorschlag nicht von mir?“, fragte ich irritiert. “Mach dir da mal keine Gedanken. Du kennst diese Stephanie also aus dem Waisenhaus?“ “Ja, genau. Und nachdem ich von dort ausgerissen bin, habe ich sie auf der Straße wiedergetroffen. Wir waren ziemlich gute Freundinnen.“ “Und dann?“, fragte ich. “Wie kam es, dass ihr euch aus den Augen verloren habt?“ Violetta setzte sich an den Küchentisch und seufzte. “Das war vor ein paar Jahren. Stephanie hatte so einen zwielichtigen Freund. Ich habe den nie gemocht. Ich glaube, der war ein Drogendealer oder so was. Jedenfalls sind die beiden eines Tages einfach verschwunden. Ihre gemeinsame Wohnung war leergeräumt und sie waren einfach weg.“ Ich zog die Augenbrauen hoch. “Interessant. Hast du sie heute gefragt, was damals los war? Und was sie in den letzten Jahren gemacht hat?“ “Ja, habe ich“, sagte sie. “Aber da wurde sie nur ganz ernst und hat das Thema gewechselt. Keine Ahnung, was da los war!“ Nachdenklich musterte ich sie. “Das klingt ziemlich verdächtig. Das weißt du, oder?“ Sie nickte. “Ist ja ihre Angelegenheit. Ich mische mich da nicht ein.“ “Vernünftig“, sagte ich. “Soll ich dir die Informationen zeigen, die ich bisher habe? Vielleicht findest du die Nadel im Heuhaufen, die ich bisher übersehen habe.“ “Gerne“, sagte sie. “Ich werde es zumindest versuchen.“ Gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer und grübelten für den Rest des Tages über dem Zettelchaos.

Böser Zauber

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