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Quantensprünge in der Philosophie

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In Rahmen der Philosophie kultivierten einige Denker schon sehr viel früher eben diese Sichtweise, die später Subjektivismus genannt wurde. Bereits vor 2500 Jahren erkannten griechische Philosophen, dass eine Person immer von einem Standpunkt aus denkt, argumentiert und wahrnimmt. Der Mensch steht damit logischerweise im Mittelpunkt, nicht die beobachtete Sache oder der beobachtete Gegenstand. Das Bewusstsein ist wichtiger als die physikalische Realität.

Führen wir diesen Umstand noch ein wenig aus: Der Mensch benutzt seine fünf Sinne sowie seine Gedanken und seine Fähigkeit zur Logik, um etwas zu begreifen. Er sieht, hört, schmeckt, fühlt und riecht – und kombiniert diese Wahrnehmungen mit Hilfe seines Verstandes zu einer subjektiven Realität.

Aber das Tier verfügt möglicherweise über ganz andere Sinneswahrnehmungen, von seiner “Denkmethode” ganz zu schweigen. Ameisen verständigen sich etwa mittels chemischer Botschaften. Also kann der Mensch mit seinem subjektiven Selbstverständnis ein Tier nie vollkommen verstehen. Er müsste es aus dessen eigener Perspektive betrachten können, mit den tierischen Sinneswahrnehmungen, Berechnungen, Überlebensmechanismen und so fort.

Schon Protagoras, ein griechischer Philosoph des Altertums (486-411 v. Chr.), stellte fest: “Der Mensch ist das Maß aller Dinge.” Und René Descartes (1596-1650), der französische Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, drückte es so aus: “Ich denke, als bin ich.” Auf gut Latein: “Cogito ergo sum.” Auch dieser Satz deutet zurück auf das Subjekt. Immanuel Kant (1724-1804), der große deutsche Philosoph, wanderte in die gleiche Richtung, denn auch er wies darauf hin, dass sich der Mensch innerhalb subjektiver Wahrnehmungskategorien bewegt, zudem innerhalb von Raum und Zeit. Philosophen wie Fichte, Schelling und Schopenhauer schlugen in dieselbe Kerbe. Schopenhauer definierte gar “Die Welt als Wille und Vorstellung”, wie auch der Titel seines wichtigsten Buches lautete.

Die geheime Sprache der Tiere

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