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4. Die Anfänge des Zwei-Kaiser-Problems

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Byzantinische Reaktionen auf die Kaiserkrönung Karls des Großen

Naheliegenderweise musste die römische Kaiserkrönung in Byzanz für Irritationen sorgen, zumal Karl bewusst kaiserliche Gepflogenheiten des Ostens kopierte; beispielsweise den Urkundenvermerk legimus oder die Verwendung von Goldbullen. Sie trugen die Umschrift: Dominus Karolus Im- perator Pius Felix Pater Patriae Augustus. Das Revers zeigte das Stadttor Roms mit der Devise: Renovatio Romani Imperii, wobei renovatio nicht als bloße Wiederherstellung zu deuten ist, sondern als Neuschöpfung in Gestalteiner täglich verpflichtenden Aufgabe im Sinne des Apostels Paulus.

Kaiserin Eirene schickte eine Gesandtschaft zur Friedenswahrung in den Westen, die mit einer Gegengesandtschaft beantwortet wurde. Gespräche über eine mögliche Ehe der Kaiserin mit Karl dem Großen, welche die ältere Forschung angenommen hat, dürften indessen nicht geführt worden sein. Die Gerüchte darüber zeigen aber die Unsicherheit am Bosporus, wie mit einem Usurpator zu verfahren sei, der keinen Krieg, aber prinzipielle Gleichrangigkeit wünschte. Dass sich an Karls Haltung nichts änderte, als Nikephoros I. 803 die umstrittene Kaiserin Eirene stürzte, dürfte beweisen, dass er und seine Berater das Kaisertum im Osten im Jahr 800 nicht als verwaist betrachtet hatten.

Papsttum und Kaisertum im Mittelalter

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