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Bummeln, Strand und Internet

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In Australien herrscht Linksverkehr. Da ist es nur konsequent, dass die komplette Bestecksammlung beim Frühstück auch auf der falschen Seite liegt. Solange man mich hier nicht links liegen lässt, soll mir das egal sein. Überhaupt ist hier alles verkehrt herum. Folgt man der Sonne, so gelangt man nach Norden. Je weiter südlich man reist, umso kühler wird es. Je kleiner die Geldmünzen, umso größer ihr Wert. Je begehrter der Laden, umso rigider die Öffnungszeiten. Ja, schon klar, Barbie und Bier warten. Für so was habe ich immer Verständnis.


Downtown Brisbane

À propos: Sie haben sicher auch Verständnis, dass ich es heute etwas gemächlicher angehe. Mir bleibt noch ein ganzer Tag für Brisbane, so dass ich gehörig trödeln kann. Nach Frühstück und Latte macchiato schlendere ich gegen 9 : 30 Uhr los. Ich lasse mich eine Weile durch die Fußgängerzone der Queen Street und ihrer angrenzenden Straßen treiben, bevor ich mich über die Victoria Bridge auf die Südseite der Stadt begebe. In der städtischen Bibliothek – hier gibt es freies WLAN und bequeme Sessel – gönne ich mir ein kurzes Abtauchen in die Tiefen des Webs: Berichte wollen ins Internet eingestellt, Kommentare und E-Mails gelesen und beantwortet werden.


Brisbane South Bank Parklands

Am Brisbane River entlang zieht es mich anschließend zu den South Bank Parklands, einem schön gestalteten Freizeit- und Naherholungspark, direkt am Flussufer gelegen. Mit Blick auf Fluss und Skyline der Stadt kann man sich hier unter anderem auf dem Rasen unter Schatten spendenden Bäumen genüsslich ausstrecken und in den zahlreichen Cafés und Restaurants den aufkeimenden Hunger bekämpfen. Der eigentliche Hit jedoch ist die großzügig angelegte Beachszenerie mit mehreren lagunenartigen Pools, Palmen, Strand und Liegeflächen. Wem die rund halbstündige Autofahrt zu den Stränden vor den Toren der Stadt zu aufwendig ist, der kann sein erhitztes Gemüt mal eben zwischendurch auch hier kühlen – mitten in der Stadt.

In South Bank nehme ich mein Mittagsmahl ein. Ein gieriger Ibis schleicht um mich herum und hofft auf Essensreste. Sorry, Kumpel, so etwas gibt es bei mir nicht. Ich esse immer brav auf. Auf dem Parkgelände steht in der Nähe meiner Futterquelle eine überdachte, aber zu den Seiten offene Halle mit Tribünen, die auch für Konzerte genutzt werden kann. Eine weitgehend talentfreie Heavy-Metal-Band gibt dort gerade ihr Bestes. Der Sänger faucht wie eine Wildkatze bei der Verteidigung ihres Nachwuchses. Es wird Zeit, den Rückzug anzutreten. Ich schlendere weiter am Flussufer lang und überquere über die Goodwill Bridge abermals den Fluss. Am Ende der Brücke lande ich direkt im Botanischen Garten. Dieser schmiegt sich idyllisch zwischen Brisbane River und Innenstadt und wird von zahlreichen Vögeln musikalisch angereichert. Ich durchquere ihn parallel zum Fluss und lande am Eagle Street Pier, wo die Fähren ablegen. Rasch rüber zu Starbucks, ein längeres Skype-Schwätzchen mit dem Schätzchen in Berlin, und ab zurück ins Hotel. Danke, Brisbane, für die sanfte Landung in Down Under. Morgen geht es wieder in den Flieger.

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