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Sydney ESDS (Elke sucht die Superstadt) – Die Siegerin

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Brisbane – Sydney. Bundesstaatenwechsel: raus aus Queensland, rein nach New South Wales. Am späten Vormittag soll es losgehen. Beim Check-In ist Do it yourself angesagt. Ich tippe an einem der Terminals ein, was einzutippen ist. Bei allen anderen kommt eine richtige Bordkarte heraus. Bei mir nicht. Das Gerät spuckt mir einen Zettel entgegen, auf dem steht: „Dies ist keine Bordkarte. Bitte gehen Sie zum Service-Schalter 9.“ Mit vollem Gepäck im Anschlag marschiere ich also an der aus normalen Bordkartenbesitzern bestehenden Warteschlange vorbei an besagten Schalter. Keiner vor mir. Es stellt sich heraus, dass ich für einen Platz am Notausgang auserwählt wurde. Doch dazu muss ich erst begutachtet und befragt werden. Deshalb die Sonderbehandlung. Keine körperlichen Einschränkungen/​keine medizinischen Defizite? Ja. Ist mir klar, dass ich im Notfall helfen muss? Ja. Verfüge ich über genügend Englischkenntnisse? (Na)ja. Bestanden. Ich kriege gleich hier meine Bordkarte und kann auch mein Gepäck einchecken. Eine Menge Wartezeit gespart und wieder einen Platz mit Beinfreiheits-Overkill.


Sydney Harbour Bridge

Inlandsflüge sind unkompliziert. Ich darf meine gefüllte Wasserflasche mitnehmen. Keiner will meinen Pass sehen. Wobei Letzteres mich schon etwas verwundert. Da könnte ja jeder, der meinen Namen und meine Flugstrecke kennt, an den Terminals meine Bordkarte ausdrucken. Wenn denn eine rauskommt. Dazu muss man noch nicht mal die Buchungsnummer des elektronischen Flugtickets eingeben. Man tippt nur den Vor- und Nachnamen ein und wählt unter den vorgegebenen Flügen den aus, auf den man gebucht ist. Und schwupps, kann wer auch immer an meiner Stelle den Flug antreten. Merkt ja keiner, dass Sie nicht ich sind. Und deshalb werde ich einen Teufel tun, Ihnen künftig vorzeitig zu verraten, wann ich von wo aus den nächsten Flug antrete. So manche Dame stünde ansonsten bestimmt in den Startlöchern und würde mein Ticket ergattern, bevor ich auch nur einen Fuß in den Flughafen gesetzt habe. Wehret den Anfängen.

Der heutige Flug ist läppisch, kurz und schmerzlos. Trotzdem bin ich nicht ganz unglücklich darüber, dass ich in nächster Zeit erst mal keinen Flieger mehr besteigen muss. Ankunft im Hotel am frühen Nachmittag. Es liegt mitten in Sydneys Altstadtviertel The Rocks, zentral und doch ruhig gelegen. Das gebuchte Zimmer stellt sich als recht großes Studio mit Wohnzimmerecke und Küchenzeile heraus. Da ich hier acht Tage bleiben werde, bin ich sehr angetan. Ich wohne im dritten Stock und kann die Dachspitzen des Opera House am Hafen sehen. Das Leben meint es gut mit mir.

Den Rest des Nachmittags nutze ich, um die nähere Umgebung zumindest grob zu erkunden: die Altstadt, den Fährhafen am Circular Quay und den von hier aus nächstgelegenen Aussichtspunkt am Observatorium, der mir einen unverstellten Blick auf die berühmte Harbour Bridge bietet. Ich habe noch nicht viel von Sydney gesehen. Doch ich mag die Stadt schon jetzt. Nach Einbruch der Dunkelheit – kurz nach 18 Uhr ist‘s zappenduster – kehre ich ins Hotel zurück. Ich packe zum ersten Mal meinen Rucksack vollständig aus. Bisher lohnte sich das wegen des fortgeschrittenen Nomadentums noch nicht. Es tut zur Abwechslung gut, einmal irgendwo „richtig“ anzukommen. Im Hotel gibt es einen Waschsalon mit Selbstbedienung. Den nutze ich und werfe schnell noch eine Maschine Wäsche an. Damit wäre die Hausfrauennummer auch schon erledigt. Feierabend.

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