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Abbildung 4-2

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Grundlegende Annahmen der Zielsetzungstheorie von Locke und Latham (2002, nach Rosenstiel & Wegge 2004, S. 500)

Eine Mediatorvariable ist eine Variable, die einen direkten Bezug zwischen der spezifischen Zielsetzung und der Leistungserreichung begründet. Ist beispielsweise das eigene Selbstvertrauen eines Lernenden hoch, so wird er eine vergleichsweise schwierige Aufgabe wählen und folglich einen höheren Leistungsstand erreichen. Gibt es zum Beispiel drei Schwierigkeitsgrade bei der Lösung von Pythagoras-Aufgaben, so werden Lernende mit hohem Selbstvertrauen sich eher der schwierigsten Form zuwenden. Lernende mit geringem Selbstvertrauen werden vermutlich die einfachen Aufgaben lösen. Eine Moderatorvariable ist eine Variable, die einen Einfluss auf die Höhe der Beziehung zwischen zwei oder mehreren anderen Variablen ausübt. Mit Bezug auf das Beispiel der Pythagoras-Aufgaben könnten ein schlechtes Prüfungsresultat (Rückmeldung) oder die Missstimmung eines Lernenden (situative Grenzen) Auswirkungen haben. Das Selbstvertrauen wird beeinflusst, möglicherweise wird ein geringerer Schwierigkeitsgrad gewählt und die Leistung wird als Folge dessen eine andere sein.

Für die Zusammenstellung von motivierenden Materialien durch die Lehrperson sind drei Hauptaspekte zu beachten (→ Abbildung 4-2): Zum einen muss die Aufgabenstellung für die Lernenden schwierig sein. Nur herausfordernde, brenzlige Probleme stellen einen richtigen Anreiz dar. Mittlere oder leicht zu erreichende Ziele besitzen keine Anziehungskraft (umgekehrt aber auch nicht Aufgaben, mit denen die Lernenden überfordert sind). Unter dem Aspekt verschiedener Fähigkeiten und Voraussetzungen der Lernenden muss man hier möglicherweise eine innere Differenzierung in Betracht ziehen. Zum Zweiten muss die Aufgabenstellung spezifisch und präzise sein. All­gemeine und vage Ziele sind kein Ansporn für besondere Handlungen (Rosenstiel & Wegge 2004). Als Drittes könnte man anfügen, dass viele Lernende aus Bequemlichkeit oder aufgrund von Sicherheitsdenken lieber einfachere Aufgaben wählen als sie eigentlich zu leisten fähig wären.

Der Anspruch der Spezifität gilt auch für die geforderte Leistung (→ Abbildung 4-2). Lernende müssen klar und genau wissen, welches Ergebnis erwünscht ist. Nur so ist es möglich, dass sich Kinder und Jugendliche herausgefordert und in ihrem Eifer angesprochen fühlen. Gerade die Kleinsten lassen sich von der Präsentation des Schlussproduktes leicht begeistern.

Lehrpersonen äussern sich dahingehend, dass Lernende heute mit der Anstrengung, Ausdauer und Aufmerksamkeit oft Probleme haben (→ Kapitel 5, Aufmerksamkeit und Anstrengung). Abgesehen von kniffligen Aufgabenstellungen (Alltagsbezug, persönliche Betroffenheit, Aktualität), sollten die Lehrpersonen diese Aspekte ausgewählt als ergänzende Zielsetzung anführen. Falls sich die Lernenden dann und wann darin überfordert fühlen, könnte eine auflockernde Rhythmisierung (Wechsel der Sozialform, des Arbeitsplatzes) Abhilfe schaffen.

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