Читать книгу Schulalltag konkret - Elsbeth Würzer - Страница 48
Erfolgszuversicht und Selbstwirksamkeit von Lernenden
ОглавлениеAbbildung 4-2 führt unter den Mediatorvariablen das Selbstvertrauen auf. Dieser Komponente kommt ein besonderer Stellenwert zu. Dies umso mehr, wenn man die Selbstwirksamkeit in die Analyse mit einbezieht. Unter Selbstwirksamkeit versteht man die persönliche Einschätzung und Überzeugung eigener Handlungsmöglichkeiten und der Gestaltungsvielfalt. Letzteres hat auch mit dem Selbstvertrauen zu tun, somit besteht eine gegenseitige Abhängigkeit und Wechselwirkung. Bandura (2010) unterscheidet im Zusammenhang mit den erwarteten Folgen zwischen der Ergebniserwartung, bezogen auf eine Handlung, und der Selbstwirksamkeitserwartung. Einem Lernenden kann bewusst sein, dass Lernen zum Erfolg führt (Ergebniserwartung). Er muss aber auch überzeugt sein, dass er dank neuer Strategien oder mittels neuer Ressourcen diesen Erfolg verwirklichen kann (Selbstwirksamkeitserwartung). Diese persönliche Einschätzung wirkt motivierend und kann gleichzeitig Prozesse der Zielerreichung unterstützen. Kinder mit hoher Selbstwirksamkeit verfügen nach Bandura (2010) über besondere Eigenschaften. Im Vergleich zu Kindern mit weniger entwickelter Selbstwirksamkeit zeigen sie
• mehr Anstrengungsbereitschaft und Ausdauer,
• ein höheres Durchhaltevermögen,
• ein effektiveres Arbeitszeitmanagement,
• eine grössere Flexibilität der Lösungsstrategien,
• ein höheres Anspruchsniveau,
• bessere Leistungen und
• eine selbstwertförderliche Ursachenzuschreibung.
Ferner ist bekannt, dass sich Selbstwirksamkeit durch Erfolgserlebnisse weiter verfestigt. Lehrpersonen, die Teilerfolge von Lernprozessen aufzeigen, bestätigen damit die Überzeugungen der Lernenden. Oft wird dieser Aspekt im Schulalltag vernachlässigt. Modellhaftes Lernen kann bei der Vermittlung von Arbeits- und Bewältigungsstrategien unterstützen. Manchmal sind in diesem Zusammenhang erfolgreiche Lernende das bessere Modell als die Lehrpersonen selbst.