Читать книгу Gottes Wille für dein Leben - Emerson Eggerichs - Страница 18
Die Initialzündung
ОглавлениеWenn ein Mensch dafür lebt, den Willen Gottes zu tun, so löst dieser Gehorsam einzigartige Begegnungen mit dem lebendigen Gott aus. Es sind ganz persönliche Begegnungen, die so nirgendwo auf der Welt ein zweites Mal stattfinden. Andere werden ähnliche Führungen erleben, doch genauso wie der Name jedes Menschen einmalig ist, der in das Buch des Lebens eingetragen wird, so ist auch die Art und Weise einzigartig, wie er von Gott geführt wird – es ist seine individuelle, einmalige und kostbare Lebensgeschichte.
Wenn ich sage, unser Gehorsam sei wie eine Initialzündung für Gottes aktives Eingreifen in unser Leben, meine ich damit allerdings keinen mechanischen Prozess, der Gott in irgendeiner Weise binden würde. Ein solcher Gedanke wäre respektlos. Er ist nicht an unser Verhalten gebunden. Er ist nicht verpflichtet, unsere Bitten zu erfüllen. Das ist nicht wie bei aufgereihten Dominosteinen, die zwangsläufig umfallen, wenn sie angestoßen werden. Gott muss nichts tun, weil wir ihn durch unseren Gehorsam zu einer Intervention genötigt hätten. Es geht hier nicht um irgendwelchen Hokuspokus, den wir mit Gott treiben könnten.
Es gibt ein besseres Bild dafür: Unser Gehorsam berührt das Herz Gottes, der uns liebt und der uns seine Zuwendung und seinen Segen erweisen möchte. Drücken wir es so aus: „Göttliche Dinge“ passieren nicht, wenn wir uns weigern, dem Willen Gottes zu folgen. Der Psalmbeter ruft aus: „Hätte ich Böses im Sinn gehabt, dann hätte der Herr mich nicht erhört“ (Psalm 66,18).
Wird Gott uns jeden Tag und pausenlos auf unsere Gebete antworten? Nein, zumindest nicht für uns sichtbar und auch nicht genau so, wie wir es uns erträumen. Wir wünschen uns zwar, dass Gott sich in unserem Leben auf persönliche und machtvolle Weise zeigt – durch tagtägliche Zeichen und Wunder –, doch das wird höchstwahrscheinlich nicht geschehen. So ist es noch nicht einmal bei den Aposteln oder Propheten gewesen. Zwischen den vielen dramatischen Ereignissen, von denen wir in der Bibel lesen, vergingen oft Jahre oder Jahrzehnte, in denen wohl nicht viel Spektakuläres passierte. Selbst über Jesus wird nach seiner Geburt zunächst mal nichts Wundersames berichtet, außer dass er als Zwölfjähriger die jüdischen Ältesten im Tempel durch seine tiefen Einsichten in Erstaunen versetzt hat. Für die Zeit zwischen seinem zwölften und seinem dreißigsten Lebensjahr ist nichts Übernatürliches überliefert. Erst zu Beginn seines Wirkens mit etwa dreißig Jahren verwandelte er auf einer Hochzeit in Kana Wasser in Wein.
Ich werde Ihnen also nicht das Blaue vom Himmel versprechen, was mögliche übernatürliche Begebenheiten angeht. Der Sohn Gottes lebte 18 Jahre lang auf dieser Erde ohne irgendeinen Beleg dafür, dass sich in seinem Leben ein Wunder ereignet hätte. Doch wenn wir Gott vertrauen und gehorchen, wird es hier und da Augenblicke in unserem Leben geben, in denen er seine Güte auf eine Weise zeigt, die uns vor Ehrfurcht schaudern lässt. Das geschieht, weil wir uns dazu entschieden haben, seinem Willen Folge zu leisten.
Wir alle müssen uns bemühen, „den ganzen Plan Gottes“ zu erkennen (vgl. Apostelgeschichte 20,27), doch wir müssen an irgendeiner Stelle den ersten Schritt dazu tun. Dieses Buch ermutigt dazu, bei Gottes vier Willensäußerungen zu beginnen. Damit haben wir eine gute Ausgangsposition und können Gott mit Zuversicht bitten, uns auf einzigartige und ganz individuelle Weise zu erhören und zu leiten.
Selbst wenn wir nicht bekommen, worum wir gebeten haben, wissen wir doch, dass wir uns im Wirkungsfeld des göttlichen Willens bewegen, wenn wir bewusst an Jesus Christus glauben, uns von sexuellen Verfehlungen fernhalten, Gott in allen Dingen Dank sagen und uns verpflichten, Gutes zu tun – und wenn wir zusätzlich andere in diesen Dingen unterstützen. Letztlich wissen wir, dass wir Gott eine Freude bereiten, wenn wir seinen vierfachen Willen befolgen. Und Gott eine Freude zu machen, bereitet auch uns Freude. Jesus hat gesagt: „Denn ich bin nicht vom Himmel herabgekommen, um zu tun, was ich will, sondern um den Willen des Vaters zu erfüllen, der mich gesandt hat“ (Johannes 6,38).
Doch lassen Sie uns im nächsten Kapitel einige Fragen betrachten, die jeder für sich beantworten muss.
Will ich tatsächlich Gottes Willen tun?