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Unsere Wahlfreiheit im Blick auf die Ehe

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Warum bin ich so verwegen zu behaupten, Joy habe es freigestanden, sich zu entscheiden, wie sie wollte? Ich erkenne im Neuen Testament ein revolutionäres Prinzip. Es ging nicht um die Entscheidung für oder gegen einen Umzug, sondern um die persönliche Wahlfreiheit. Ein Beispiel dafür finden wir im Blick auf die Ehe. Im 1. Korintherbrief wendet sich Paulus an Witwen, die über ihren aktuellen Status unsicher waren. Paulus erklärt ihnen: „Solange ein Mann lebt, ist seine Frau an ihn gebunden. Wenn er aber stirbt, darf sie wieder heiraten, wen sie will. Nur sollte sie darauf achten, dass der neue Ehemann wie sie dem Herrn gehört“ (1. Korinther 7,39).

Menschen, die einwenden, dass Frauen im ersten Jahrhundert nicht viel zu melden hatten, sollten diesen Worten aus der Heiligen Schrift Beachtung schenken. Eine Witwe durfte heiraten, wen sie wollte, solange er Christus verbunden war. Das war ihre Berufung. Sie konnte einen Judenchristen oder einen griechischen Christen heiraten. Sie konnte auch – wie Paulus – unverheiratet bleiben. Es gab für sie mehrere Optionen, von denen keine in sich falsch war. Sie durfte selbst aussuchen, auf welches Abenteuer sie sich einlassen wollte. Allerdings konnte sie nicht beides zugleich tun: erneut heiraten und unverheiratet bleiben. Und sie hätte nicht beide Männer gleichzeitig heiraten können. Unsere Rennstrecke hat äußere Begrenzungen. In diesem Fall wurde die Grenze so gezogen, dass der Mann, den sie möglicherweise heiraten wollte, ein Nachfolger Christi sein sollte. Häufig werden wir erleben, dass die Grenzen, die Gott setzt, für mehrere Verhaltensweisen Gültigkeit besitzen.

Paulus bezog diese Lehre von der Wahlfreiheit nicht nur auf Witwen. Die Witwen dienten als ein Beispiel für die Gültigkeit dieser Lehre. In der Tat war dieser Freiheitsgedanke so revolutionär – angesichts der Tatsache, dass viele Juden aus der Unterdrückung der Gesetzlichkeit herausfanden –, dass manche Menschen daran erinnert werden mussten, welche Grenzen dieser bis dahin ungekannten Freiheit gesetzt waren. Gleichzeitig ermahnt Paulus die Christen in seinen Briefen immer wieder, dass sie diese Freiheit, die Gott ihnen im Blick auf ihre Lebensentscheidungen gibt, niemals ausnutzen sollten.

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