Читать книгу Tante Emma und der Schnee-Express - Emma Bessi - Страница 14
Mit dem Zug aufs Schiff
ОглавлениеAngst: Darüber hatte ich euch vorhin so richtig schön großkotzig erzählt, als hätte ich selbst keine Angst. Allerdings muss ich gestehen, dass ich Lia immer die Hand quetsche, sobald sich eine Menschenmenge vor mir ausbreitet. Vor allem dann, wenn wir an einem Ort sind, den Lia noch nie gesehen hat. Aufregung und pure Überwältigung sind große Ablenkungen, die einen tatsächlich voneinander trennen können.
»Aua! Du tust mir weh!«, sagte Lia mit verzogenem Gesicht. »Kannst du meine Hand nicht so drücken?!«
»Oh, sorry«, entschuldigte ich mich.
Kurz darauf meckerte sie mich wieder an. »Du tust mir schon wieder weh! Ich kann meine Finger nicht bewegen.«
»Schau mal, wie voll der Bahnhof ist. Sobald die Menschen weg sind, lass ich dich wieder los.« Wir waren gerade in Hamburg aus dem ICE ausgestiegen.
»Meine Hand tut immer noch weh.«
Ich blieb stehen, als mir einfiel, dass ich mir so eine Art Gürtel besorgt hatte, der an beiden Enden Schnallen hatte. Ein paar Jugendliche stöhnten genervt auf, weil ich mit Lia mitten im Weg stand und die Leute um uns herumgehen mussten. Ich befestigte das eine Ende an Lias Handgelenk und das andere Ende an mein Handgelenk. Breit grinsend schaute ich sie an.
Sie grinste zurück.
»Besser?«
Lia atmete hörbar aus. »Viel besser, jetzt kann ich wieder alleine gehen und werde nicht am Arm gezogen. Meine Finger tun aber immer noch weh.«
Wer schon einmal den Hauptbahnhof in Hamburg gesehen hat, weiß, wie chaotisch der Bahnhof an einem Werktag um 11 Uhr vormittags sein kann. Aber wir sprechen hier auch vom meist frequentierten Bahnhof Deutschlands. Hier tummelten sich vor 2020 täglich mehr als eine halbe Million Reisende, also war meine Angst, Lia zu verlieren, gut begründet. Den Berliner Hauptbahnhof finde ich dagegen wesentlich angenehmer – der erinnert mich nämlich auch an das Zaubereiministerium von Harry Potter mit seinen vielen Rolltreppen und Etagen. Ein Teil des Bahnhofes ist unterirdisch gelegen und wird zum größten Teil mit Neonleuchtröhren beleuchtet, während das Zaubereiministerium komplett unterirdisch gelegen und von magischem Licht verzaubert ist. Allerdings kann der Hauptbahnhof in Berlin nicht das Wetter bestimmen, wie es die Zauberer und Hexen in London können.
Nachdem wir uns durch das Kuddelmuddel gekämpft und über die Treppen den Empfangsbereich erreicht hatten, der wie eine Brücke über den Gleisen liegt, deckten wir uns mit Kinderschokolade, Tee, viel Wasser und natürlich jeder Menge Lakritze ein. Lia kaufte sich noch Lippenpflegestifte und Haargummis. Und das wollte sie unbedingt von ihrem Reisegeld bezahlen, was gar nicht so leicht war, weil sie ihr Portemonnaie ganz unten in ihrem Rucksack versteckt hatte und ich mich erst mal durch die Spielsachen, Bücher und das Bastelzeug durchwühlen musste. Mein kleiner Rucksack, den ich mir vor den Bauch geschnallt hatte, war mir auch noch im Weg.
»Du kannst mir das Geld doch gleich zurückgeben. Ich zahle es erst mal von meinem Geld«, sagte ich, weil die Schlange hinter uns immer länger wurde.
»Lipgloss-Oma hat mir aber Taschengeld gegeben«, rechtfertigte sie sich. Kurz zur Erklärung: Meine Nichten nennen meine Oma – sprich: ihre Uroma – Lipgloss-Oma, weil sie den beiden Mädels immer Lipgloss schenkt.
Die Kassiererin tippelte mit ihren dünnen langen Fingern auf den Kassendeckel, während ich endlich Lias Geldbeutel ergatterte und ihn Lia in die Hände drückte. Natürlich kann ich es nachvollziehen, wenn Lia ihren Kram selbst zahlen möchte – war schließlich bei mir und Millionen Kindern früher nicht anders, bis das Umdenken kam: Wenn ich mit meinem Geld mein Zeug bezahle, habe ich ja am Ende weniger Geld, also scheint die Großzügigkeit von anderen doch ganz nett zu sein.
»Welchen Zug müssen wir jetzt nehmen?«, fragte Lia und passte sich meinen schnellen Schritten an.
»Wir müssen auf Gleis 4«, antwortete ich, da langsam die Zeit davonflog.
»Fahren wir jetzt aus Deutschland raus?«
»Noch nicht. Du wirst schon hören, wenn wir nicht mehr in Deutschland sind.«
Was soll ich euch sagen – Lia hörte es tatsächlich. Als in Puttgarden, also kurz bevor unser Zug auf die Fähre fuhr, die Lautsprecherdurchsage auf Deutsch und anschließend auf Dänisch das Abteil durchflutete, fing sie laut an zu lachen. »Der redet ja lustig. Wie ein Baby«, rief sie.
Eine ältere Dame mit einer Brille auf der Nasenspitze murmelte etwas Unverständliches und schüttelte den Kopf.
»Lia, das ist Dänisch«, klärte ich sie auf. Ich drückte mich tiefer in den bequemen Sitz – ich meine – Sessel. Es hat schon etwas Nettes, in der ersten Klasse zu reisen. Die Sitze in diesem Zug waren tatsächlich wie Sessel.
»Deeenisch hört sich komisch an.«
»Dääänisch und nicht Deeenisch«, verbesserte ich sie.
Der Viererplatz bot viel Beinfreiheit. Auch der Tisch war breit und lang genug, sodass Lia den kompletten Inhalt ihres Rucksacks ausbreiten konnte und unsere UNO-Partie auch noch irgendwie Platz fand. Lia drückte sich ebenfalls in ihren Sitz – ich meine Sessel –, aber nicht um es sich bequem zu machen, sondern um mir in die Karten zu luschern.
»Heeey! Das ist unfair!«
»Ich will doch nur gucken, was du noch legen kannst.«
»Das ist trotzdem Schummeln«, erwiderte ich. »Du setzt dich nach da.« Mit dem Finger zeigte ich auf die freien Plätze gegenüber.
Widerwillig setzte Lia sich um. Trotzdem schaffte sie es, weiter zu schummeln, indem sie manchmal zwei Karten legte.
»Okay, Lia, das Schummeln muss ich dir mal austreiben.« Ich packte ihre Sachen bis auf die UNO-Karten wieder in den Rucksack, rückte von der Rückenlehne ab, richtete meinen Oberkörper auf und setzte mich gerade an Tisch. Immer wenn Lia versuchte, die Partien zu sabotieren, mischte ich von nun an die Karten neu und teilte neu aus.
»Ich hatte doch nur noch zwei Karten! Das ist gemein«, schimpfte sie und verschränkte beleidigt ihre Arme vor der Brust.
»Nein, du hast versucht, unter die Karte zu schauen. Das ist gemein.«
Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Anläufe wir brauchten, bis das Schummeln nachließ. Jede Partie, die wir anfingen, dauerte keine Minute. Also spielten wir gefühlt 30 Partien in nur 20 Minuten.
»Wieso fährt der Zug nicht weiter?«
»Kann sein, dass der umgekoppelt wird.«
Fehlalarm! Dänische Zollbeamte gingen durch den Zug und suchten sehnsüchtig nach Dingen, die es zu verzollen galt. Einem Paar im Abteil wurde eine ganze Tüte voll Zigarettenstangen abgenommen, weil sie die Zollgebühren dafür nicht zahlen wollten. Und dann kamen die drei Männer, zwei davon in Uniform und einer, wahrscheinlich der Chef der kleinen Gruppe, in dunkler Jacke und schwarzer Jeans, bei uns an.
»Hallo, die Damen«, begrüßte der Chef uns mit starkem dänischen Akzent.
»Hallo«, sagte Lia, fast schon zu laut.
Ich reichte ihm unsere Pässe.
Anschließend fragte er, welche Taschen uns gehörten und ob wir Sachen dabeihätten, die es zu verzollen galt. »Geld, Schmuck oder Kameras?«
Bevor ich antworten konnte, kam Lia mir schon zuvor. »Wir haben zwei ganz große Kameras; eine Kamera, die fliegen kann, und die hier«, erzählte sie begeistert und legte ihre Hand auf die Sofortbildkamera.
In dem Augenblick verfluchte ich mich selbst, weil ich mit meiner Elektronik nur einen Tag vorher bei meiner Schwester und ihrer Freundin angegeben hatte.
»Bei dieser Kamera kommen die Fotos direkt raus«, fügte sie noch hinzu, weiterhin mit der Hand auf der türkisfarbenen Insta Pix, die ich extra für diese Reise gekauft hatte, damit Lia ihr Reisetagebuch mit vielen Bildern füllen konnte.
Die beiden Uniformierten grinsten sich gegenseitig an.
»Meine Kameras benötige ich für meine Arbeit. Also keine Neuware.«
Der Chef nickte. Ich zeigte ihm meinen kleineren Rucksack.
»Sie haben zwei Spiegelreflex«, kommentierte er.
Ich nickte und zeigte ihm die.
»Okay. Vielen Dank und gute Weiterfahrt«, sagte der schlaksige Beamte.
»Wir fahren zum Pol…«, setzte Lia an, runzelte ihre Stirn und schaute mich dann an. »Nicht Polplanet. Wie hieß das andere noch mal?«
»Wir reisen in die Arktis«, half ich ihr schnell mit einem aufgesetzten Grinsen.
»Ohh, da ist es doll kalt, und du kannst mit viel Schnee spielen«, erwiderte der Mann und zog ab.
Ich grinste noch so lange, bis die drei außer Reichweite waren. »Wow! Lia, wirklich jetzt? Musstest du denen erzählen, was alles in meinem Rucksack ist?«
Verdutzt starrte sie mich an.
»Der Mann hat aber gefragt«, verteidigte sie sich.
»Ja, aber er hat mich gefragt.«
»Du hast nichts zu ihm gesagt.«
»Weil du mir überhaupt nicht die Gelegenheit dazu gegeben hast.« Als würde ich dem von meiner Elektronik erzählen, dachte ich in dem Moment.
»Du hast aber Kameras dabei. Auch die, die fliegt.« Mit der fliegenden Kamera war meine Drohne gemeint.
»Lia, das nächste Mal hältst du den Mund, und ich kläre das. Okay?«
Sie zuckte nur mit den Schultern. »Ja, okay.«
Noch bevor wir die Sache ausdiskutiert hatten, fuhr der Zug auch schon weiter. Allerdings steuerte er direkt auf eine Fähre zu. Ich wusste, dass wir ein kleines Stück mit der Fähre zurücklegen mussten, aber ich hatte gedacht, dass wir aus dem Zug aussteigen, um auf die Fähre zu kommen. Das war nicht der Fall! Der Zug fuhr in den Bauch der weißen Fähre.
Lia sah mich mit ihren großen schwarzen Augen fragend an.
»Wir fahren gerade auf ein Schiff …«
Sanfte Ostseeluft umhüllte uns. Kreischende Möwen segelten langsam auf die Reling und die Rettungsboote. Ich nahm einen tiefen Atemzug und füllte meine Lungen mit dem kühlen Februarwind. Von der Nordsee war ich natürlich wesentlich rauere Luft gewöhnt als von der Baltischen See. Die Faszination stand Lia immer noch ins Gesicht geschrieben. Entweder weil sie noch nie auf einer Fähre war oder weil der Zug ein paar Etagen unter uns parkte.
Ich fand es einfach cool, auf einer Fähre zu sein, die Platz für einen Zug hatte. Okay, ich war schon einige Male auf einer großen Autofähre gewesen, wenn wir mit dem Auto nach Algerien und von Italien oder Frankreich übers Mittelmeer fuhren. Aber ein Zug im Bauch eines Schiffes? Ich fand’s genial.
Mit meiner Oma war ich einmal von Helsinki nach St. Petersburg mit einer Fähre gefahren. Nach einem kurzen Plausch mit dem Co-Kapitän hatte ich erfahren, dass diese russische Fähre ein ehemaliger Eisbrecher war. Die Fahrten auf dem Binnengewässer lassen sich einfacher gestalten, falls die Ostsee mal wieder zufriert. Das ist keine Seltenheit, da der Salzgehalt in diesem Gewässer sehr niedrig ist. Der finnische Co-Kapitän und seine lehrreichen Worte hatten mich total fasziniert, sodass ich nach dem Russlandtrip Bücher und das Internet durchforstete, um dem Geheimnis der Ostsee auf den Grund zu gehen. Glücklicherweise bot ein Dozent später ein Seminar an, in dem es um die baltischen Staaten im Dreißigjährigen Krieg ging. Und wieder hatte ich die Bestätigung bekommen, dass das Reisen bildete.
In mir stieg das Bedürfnis auf, Lia alles Interessante zu erzählen, was ich über die Ostsee wusste. »Kannst du dir vorstellen, dass das ganze Wasser hier zufrieren kann, also dass überall Eis ist und das Wasser sich nicht mehr bewegen kann?«, versuchte ich ihr einen Teil meines Wissens aufzudrängen.
Die Hände in den Taschen, schaute sie mich an. »Überall Eis?«
Ich nickte. »Dieses Meer kann es viel leichter, als all die anderen Meere, die wir auf der Welt haben.«
»Aber nur wenn es ganz kalt ist.«
»Genau. Aber dieses Wasser friert viel schneller zu, weil in dem Wasser ganz wenig Salz enthalten ist. Das verstehst du noch nicht, aber in ein paar Jahren wirst du es verstehen. Behalte einfach in deinem Kopf, dass die Ostsee weniger Salz hat und deshalb schneller zufriert.«
Skeptisch betrachtete meine Nichte eine Pommes, an der rotbräunlicher Tomatenketchup heruntertropfte. Falls diese dünne Flüssigkeit überhaupt Ketchup war – zumindest war es so ausgeschildert gewesen. »Ich mag den Ketchup nicht«, flüsterte Lia.
Ich weiß gar nicht, wie viele Ketchupsorten ich schon auf meinen Reisen probiert habe – was ich aber weiß: Heinz ist und bleibt der beste Ketchup. »Ich auch nicht«, erwiderte ich grinsend. »Die Pommes sind aber gut.« Und das waren sie wirklich – nicht zu dünn, nicht zu dick und nicht letschig, sondern angenehm knusprig und frisch. So wie Pommes eben sein müssen.
Nicht nur unser Essen war gut, sondern das ganze Ambiente: direkt am Fenster der Fähre sitzen, dem Wasser beim Wellenschlagen zusehen und knusprig-frittierte Kartoffelstreifen mampfen. Mittagessen mit Varieté.
Nach ungefähr zwei Stunden – wir waren eine Weile auf dem Wasser stehen geblieben – fuhren wir mit lautem Quietschen und Gepolter wieder mit dem Zug aus der Fähre raus. Nur um zehn Minuten später wieder zu stoppen, da dieses Mal die Polizei durch die Waggons lief. Bei uns angekommen, begrüßten sie zuerst Lia und dann mich. Lia antwortete nicht, stattdessen presste sie die Lippen aufeinander. Ich zückte unsere Papiere aus meiner Tasche.
»Reisen Sie allein mit dem Kind?«, fragte mich einer der Beamten.
»Ja, das ist meine Nichte.« Nur so nebenbei: Lia trägt den Nachnamen meines Schwagers und nicht den von meiner Schwester und mir.
»Haben Sie ein Schriftstück, das das bestätigt?«
Ja, hatte ich dabei. Aber seit wann musste ich so etwas in der EU und gleichzeitig einem Schengen-Staat vorzeigen? »Wieso?«
»Sonst dürfen wir Sie nicht weiterlassen oder müssen bei den Eltern des Kindes anrufen.«
»Okay.« Ich suchte nach der Vollmacht meiner Schwester und ihres Mannes. Währenddessen wandte sich der andere Polizist an Lia.
»Machst du mit deiner Tante Urlaub?«
Sie schwieg. Ihre Lippen wurden schon weiß.
Ist das jetzt wirklich dein Ernst? »Lia, dir wurde eine Frage gestellt«, sagte ich und gab die zerknautschte Vollmacht dem stämmig uniformierten Mann.
»Du hast gesagt, ich darf nicht reden«, platzte es aus Lia heraus.
Ich verdrehte die Augen. »Sorry, wir hatten vorhin eine kleine Auseinandersetzung, weil sie der Meinung ist, immer für mich zu reden, wenn ich angesprochen werde«, erklärte ich den Polizisten.
Mein Gegenüber fing an zu lächeln. »Ich habe auch kleine Kinder, die ununterbrochen sabbeln.« Mit einem kurzen Anruf checkte er die ID-Nummer meiner Schwester und ihres Mannes ab. Alles im grünen Bereich.
»Na, was sagt denn deine Muddi zu eurem Abenteuer?«, wurde Lia von dem schmächtigeren Uniformierten gefragt.
»Meine Mama find das gut. Mein Papa hat uns viel Taschengeld mitgegeben.«
Bevor die beiden weiterzogen, wollte ich noch wissen, wieso die Kontrollen so scharf waren. Ich kannte diese Art von Check-up von früher, wenn mein Vater mit uns Kindern allein nach Algerien geflogen war. Auch wenn mein Schwager mit den Mädels nach Algerien fliegt, erlebt er Ähnliches. Und sogar meine Mutter hatte, bis wir 19 Jahre alt und damit in Algerien volljährig waren, immer eine Vollmacht von meinem Vater gebraucht, wenn sie allein mit uns aus Algerien ausreisen wollte. Es war auch keine Seltenheit, dass ich Familien gesehen habe, denen die Ausreise aus Deutschland verweigert wurde. Mein Schwager hatte einmal in Frankfurt schwitzen müssen, als er mit Lia nach Algier fliegen wollte und die Bundespolizei bei meiner Schwester anrief, aber sie das Telefon nicht hörte. Erst beim dritten Mal wurde sie dann doch aus dem Schlaf gerissen. »Frau Bessi, ein viertes Mal hätten wir nicht angerufen«, hatte damals der Beamte gesagt.
»Sicherheit geht vor«, antwortete der Polizist und schenkte mir noch ein kurzes Kopfnicken.
Auch das machte mich wieder neugierig. Also zückte ich mein Tablet und googelte nach Statistiken von Kindesentführungen in Deutschland. Jährlich werden mehr als 250.000 Kinder in Europa entführt. Knapp 30 Prozent der Entführungen werden von den Eltern oder der nahen Verwandtschaft verübt. Wow! Leider wurden gerade mal 35 Prozent der vermisst gemeldeten Kinder von der Polizei auch wieder gefunden. Ja, das Reisen deckt ab und zu auch die Schattenseite der Menschheit auf.
»Der war nett«, kommentierte Lia.
»Fand ich auch.«