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2.

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Mechanisch rührte meine rechte Hand in meinem Kaffee, obwohl es nichts zum Umrühren gab. Ich trank Kaffee schwarz, kein Zucker, keine Milch. Ich starrte aus dem Fenster des Cafés, dessen Koordinaten ich vor 63 Minuten erhalten hatte. Nur eine kurze Weile fokussierte ich mein eigenes Spiegelbild, meine kastanienbraunen Locken hatten wirklich lange keinen Friseur mehr gesehen, dann richtete ich den Blick wieder nach draußen. Der Platz direkt am Fenster war Absicht, denn von hier hatte ich den besten Überblick über den Marktplatz von Linberg und alle abzweigenden Seitengassen.

63 Minuten. Es wurde langsam Zeit. Meine rechte Hand fuhr in die Jackentasche, zog einen Fünfeuroschein heraus und legte ihn neben die Tasse. Ein Mann, der sich vor einer halben Stunde zwei Sitzplätze neben mich gesetzt hatte, drückte nervös seine Brille zurück auf die Nase. Als er mit zitternder Hand eine Zeitschrift in meine Richtung legte, musste ich die Augen verdrehen. Die hatten tatsächlich einen Neuen angeheuert! Missmutig, dass es bereits der zweite Neue in diesem Monat war, zog ich die Zeitschrift zu mir. Ich musste dringend ein Wort mit Riccardo wechseln, so konnte es beim besten Willen nicht weitergehen. Ich schlug die Zeitschrift auf der vorletzten Seite auf und nahm das eingelegte kleine rechteckige Porträt in die Hand.

Das war also mein Ziel. Ein junger Mann, Mitte oder Ende 20, eine leichte Bräune, als wäre er gerade aus einem Urlaub zurückgekehrt. Schwarze kurze Haare. Mehr als durchschnittlich. Zu viele sahen so aus. Ich verdrehte erneut die Augen, faltete das Bild einmal in der Mitte und verstaute es in meiner Jackentasche, ohne den Blick vom Platz abzuwenden. Mit einem kurzen Griff versicherte ich mich, dass mein Rucksack sicher geschultert war.

Die meisten Menschen hatten es eilig, es war noch so früh am Morgen, dass es die Mehrzahl in ihre Arbeit trieb. Ein paar vereinzelte Touristen waren langsamer unterwegs. Ein paar Jogger. Ich ließ den Blick von links nach rechts wandern. Vor dem Brunnen, der die Mitte des Platzes zierte, stand ein junger Mann, die Hände in den Hosentaschen. Das Foto passte auf ihn. Sein Körper war still, doch seine Augen suchten unsicher die Umgebung ab. Ich hatte mein Ziel.

Den Reißverschluss meiner Jacke zuziehend verließ ich das Café und hielt auf ein Geschäft links neben dem Brunnen zu. Es wäre zu verdächtig, direkt auf ihn zuzuhalten. Ich passte mich der Geschwindigkeit der Menschen um mich herum an, denn Auffallen war jetzt nicht erwünscht. Aus den Augenwinkeln spürte ich, wie sein Blick mich streifte. Doch als ich weder schneller noch langsamer wurde, wanderte sein Blick weiter. Wieso stand er da einfach so herum? Wartete er auf jemand? Wusste er das jemand wegen ihm hier war? Dass derjenige ich war?

Ich blieb vor einem Blumenladen stehen und beobachtete ihn in der Spiegelung. Hier, mitten auf dem belebten Platz, war es schwierig meinen Job zu machen. Und so vehement wie er dort stand, wusste er es auch. Als ob er wusste, dass wir in einer solchen Öffentlichkeit nicht operieren würden. Ich musste ihn in Bewegung bringen. Ein älterer Herr, der den Platz querte, bot die perfekte Möglichkeit. Als er auf meiner Höhe war, packte ich ihn mit der einen Hand am Oberarm, während meine andere Hand spielerisch sein Portemonnaie aus der Tasche stahl.

»Entschuldigen Sie bitte. Ist alles okay bei Ihnen? Haben Sie alles bei sich? Es hatte den Anschein, als hätten Sie dort beim Brunnen etwas verloren.«

Erstaunt hob er seine Augenbrauen. »Ich denke, ich habe alles bei mir.« Doch mit seinen Händen tastete er nun seine Taschen ab. »Mein Geldbeutel. Er ist weg!«

»Soll ich Ihnen suchen helfen?«

»Nein, junge Dame, danke. Herzlichen Dank.«

Nachdem er sich abgewandt hatte, warf ich das Portemonnaie in den Briefkasten des Blumenladens. Ich beobachtete, wie der ältere Mann die Umgebung des Brunnens absuchte. Seine aufgeregte Art tat, was ich mir versprach. Meinem Ziel wurde die Position zu unangenehm und er hielt zügig auf eine der Seitengassen zu, die ich vorab bereits vom Café aus einsehen konnte. Bis zur Hauptstraße gab es keine abzweigenden Wege, aber die Möglichkeit, dass er in einem der Häuser verschwand, war zu groß. Ich konnte ihm also nicht den Weg abschneiden und musste ihm folgen.

Erst nach seinem ersten Schulterblick machte ich mich daran, ihm so unauffällig wie möglich zu folgen. Da er sich kein weiteres Mal umdrehte, schien er sich sehr sicher zu sein, dass nichts mehr passieren würde. Im Kopf ging ich meine Möglichkeiten durch. Das dritte Haus auf der rechten Seite hatte einen zugänglichen Keller, das Schuhgeschäft zwei Häuser weiter einen Hinterhof und als letzte Möglichkeit gab es kurz vor der Hauptstraße auf der linken Seite noch eine Pension, in der ich schön öfters meine Zielzugriffe hatte. Ric würde die zweite Möglichkeit dennoch am besten gefallen, das wusste ich. Der Hinterhof hatte eine Liefereinfahrt, daher war es der perfekte Ort für die Übergabe.

Ich wurde minimal schneller, nicht so sehr, dass ich auffallen würde, aber doch so, dass ich zeitgleich mit ihm beim Geschäft ankommen würde. Meine Uhr vibrierte, doch ich hielt weiter auf mein Ziel zu. Ich riss meinen linken Arm nach oben, um sowohl die Uhr als auch mein Ziel sehen zu können.

Abholung in 20. R.M

Ich stockte kurz, dann ging ich entschlossen und zügig weiter. Das war keine gewöhnliche Zeitangabe. Schon die zweite Unregelmäßigkeit an diesem Montagmorgen. Für gewöhnlich hatte ich nicht länger als fünf Minuten Zeit zu warten, bis die Transporter kamen. Aber es stand mir nicht zu, dies infrage zu stellen. Ich war nur eine kleine ausführende Kraft in einem großen Zahnrad, von dem ich kaum etwas wusste, da ich nur Kontakt zu meinem direkten Chef, Riccardo Moretti, hatte. Er selbst war weiteren, unbekannten Chefs unterstellt. Ric nannte uns mit seinem italienischen Humor Vite. Uns alle. Er machte bei uns Sammlern keine Unterschiede, egal welches Alter und welches Geschlecht. Er bezeichnete uns alle als ‚Schraube‘, mehr waren wir nicht wert. Ersetzbar. Wir waren alle nur Objekte. Objekte, die andere Zielobjekte einsammelten und dafür königlich entlohnt wurden.

Mit zwei schnellen Schritten hatte ich mein Ziel erreicht, passgenau auf der Höhe des Schuhgeschäfts. Ich formte meine rechte Hand zu einer Faust, tippte dem Mann auf die rechte Schulter und setzte mein freundlichstes Lächeln auf. Mein kurzer schneller Schlag auf den Solarplexus ließ dem Fremden die Augen nach innen verdrehen. Bevor er, bewusstlos wie er war, zusammensacken konnte, packte ich ihn in eine feste Umarmung und schob ihn in den Eingangsbereich. Die linke Türe führte ins Geschäft, die rechte Türe in den Gang zum Hinterhof. Mein Schlag war gut dosiert. Er war zwar ohne Bewusstsein, doch in weniger als zwei Minuten würde er wieder wach sein. Genug Zeit, um dafür zu sorgen, dass er still bleiben würde. Und das für verdammte 19 Minuten.

Ich schloss die Türe hinter mir zu und ließ ihn im dämmrigen Flur auf den Boden gleiten. Dabei fiel ein Stück Papier aus der Jackentasche des Ziels. Instinktiv griff ich danach und stopfte es in meine Jackentasche. Spuren sollten schließlich nicht zurückbleiben.

Ein leises Murren aus seiner Kehle, schärfte meine Sinne und ich konzentrierte mich wieder auf meine Arbeit. Er musste körperlich fit sein, um jetzt schon wieder aufzuwachen. Ich riss meinen Rucksack auf und nahm ein Taschentuch als Knebel und fixierte es mit Klebeband. Nun würde er wenigstens still sein. Ich fesselte mit dem gleichen Tape zuerst die Füße und als ich seine Hände fassen wollte, starrten mich hellblaue Augen an.

Bevor er auch nur eine Hand gegen mich bewegen konnte, hatte ich ihn mit dem Bauch nach unten auf den Boden gestoßen und fixierte ihn mit meinem Knie auf dem Rücken. Ich zurrte seine Hände fest zusammen. Fester als notwendig, aber er sollte wissen, er sollte spüren, wie machtlos und ausgeliefert er war. Das war hier gerade die perfekte Vorbereitung für Haarwaxing. Er murrte weiter durch den Knebel, aber das interessierte mich genauso wenig, wie seine schwachen Versuche sich zu befreien. Ich ließ seine Oberarme los und nutzte nur mein Knie zwischen seinen Schulterblättern, um ihn unten zu halten und entriegelte meine Uhr mit dem Fingerabdruck meines rechten Daumens. Mit dem Symbol für den erfolgreichen Zugriff gab ich der Zentrale, genannt Nabel, gleichzeitig auch meinen Standort weiter.

Der Kerl unter mir gab nicht auf. Ich spielte mit dem Gedanken ihm einfach ein weiteres Mal das Bewusstsein zu rauben, aber so wehrlos wie er war, hatte das ganze keinen Reiz mehr. Gespräche mit den Zielen sollten nicht stattfinden. Im Grunde war es nicht verboten, aber allein wegen der meist knapp bemessenen Zeit zwischen Zugriff und Abholung hatte es schlicht und einfach keinen Zweck und das Ziel sollte nicht durch psychologische Tricks bereits Informationen erhalten. Ich sollte die Kommunikation also knapphalten und meine Zunge hüten. Imperativ statt Konjunktiv. Kein Spielraum für Interpretation. Klare, zielgerichtete Anweisungen.

»Seien Sie still, dann können Sie im Sitzen warten.«

Der Körper unter mir verstummte. Ich half ihm, sich mit dem Oberkörper gegen die Wand zu lehnen und suchte den Augenkontakt. Wegschauen wäre ein Zeichen von Unterordnung, von Schwäche. Mein Ziel schien das auch zu wissen, denn er starrte entschlossen zurück. Es war eine Mischung aus Ärger, Trotz und etwas anderem, dass ich zuvor bei keinem der anderen Ziele gesehen hatte. Mitleid? Warum zum Teufel sollte der Typ Mitleid mit mir haben? Ich bereute jetzt schon, dass er nicht mehr bäuchlings vor mir lag und ich in seine blauen Augen schauen musste. Ich sah an mir herunter, ich trug ein Halstuch. Das könnte man wunderbar als Augenbinde verwenden, dann würde er mich nicht mehr anstarren. Ich hatte bis zum Eintreffen des Transporters noch eine ganze Weile zu warten und das wollte ich ohne diese Augen. Auch wenn ich den Grund dafür nicht benennen konnte, die Augen machten mich nervös. Das Ziel schüttelte mit dem Kopf und murmelte etwas unverständliches in das Taschentuch.

»Still sein, habe ich gesagt!«

Ich unterstrich meine Wortwahl mit einem festen Griff an seine Kehle. Er riss seine Augen auf. Aber darin konnte ich nicht die erwartete Reaktion von Angst sehen, sondern viel mehr Überraschung und Erstaunen darüber, was ich tat. Er sollte verdammt nochmal Angst haben. Und still sein. Und aufhören mich mit diesen hellblauen Augen anzustarren.

»Machen Sie die Augen zu!«

Er unterwarf sich mir nicht und starrte mich weiter an. Das wurde mir langsam zu blöd. Ich riss mir das Tuch vom Hals und wollte es gerade als Augenbinde um seinen Kopf legen, als er seinen Kopf gegen meinen schnellen ließ. Ich taumelte von dem plötzlichen Schmerz zurück und fasste instinktiv an meine Stirn. Keine offene Wunde. Maximal eine leichte Gehirnerschütterung.

Das Ziel versuchte erfolglos, sich an der Wand nach oben zu schieben. Er probierte mit seiner Schulter den Knebel loszuwerden, doch auch das wollte nicht funktionieren. Ich beförderte ihn wieder auf den Boden und machte es mir auf seinem Rücken bequem. Dann eben so. Ich blickte auf die Uhr, noch 16 Minuten, bis die Transporter da wären. Ich öffnete die Korrespondenz Funktion und tippte eine Nachricht an Ric.

Warum zur Hölle schon wieder ein neuer Bote? Hat der Nabel so einen Verschleiß? Warum kommen die verdammten Transporter erst so spät? Erbitte Gehaltserhöhung und Weihnachtsgeld.

Ich musste grinsen und löschte die Textnachricht wieder. Diese Art von Humor würde Ric nicht verstehen. Ich probierte es sachlicher.

Schon wieder ein neuer Bote? Sag mir nicht, dass du den alten Garrick entlassen und ersetzt hast. L.A

So konnte ich das stehen lassen. Ich drückte auf Senden. Ich mochte den alten Garrick. Er war es gewesen, der mit damals vor neun Jahren das Bild meines ersten Zieles übergeben hatte. Damals, mit sechzehn, hätte ich ein Ziel wie heute wahrscheinlich nicht zugeteilt bekommen. Mein Handgelenk vibrierte.

Ich hasse es, wenn du deine rhetorischen Fragen stellst, Vite. Du hast den Neuen doch heute zugeteilt bekommen. Also spar dir solche Fragen in Zukunft. Über Interna spreche ich nicht mit dir. Und Lilly, jeder ist ersetzbar. R.M

Ich schnaubte genervt. Ric war einfach zu ernst. Zumindest wenn es unmittelbar um die Arbeit ging. Erst nach Feierabend und mit dem ein oder anderen Whiskey intus war der Italiener entspannter. Wenn Moretti es besonders ernst meinte, nutzte er unsere Namen, die wir im Zuge der Aufnahme gewählt hatten. Für heute sollte ich also einfach nur meinen Teil leisten und mich ruhig verhalten. Die Arme vor der Brust verschränkend, lehnte ich den Kopf gegen die Wand.

»Leben Sie noch?«, fragte ich den Körper unter mir.

Er blieb bewegungslos und als ich den Kopf zur Seite neigte, sah ich, wie er versuchte mich anzuschauen, doch dafür war der Winkel zu steil.

»Sparen Sie sich die Mühe. Bald sind Sie mich los.«

Ich beobachtete seine Gesichtszüge. Er schien in höchstem Maße verwirrt zu sein.

»Ach, tun Sie nicht so. Hören Sie auf zu schauspielern. Wenn man einen bestimmten Beruf ausübt, weiß man doch, dass es andere gibt, die daran Interesse haben. Sie tun ja gerade so, als hätten Sie keine Idee, wieso Sie in dieser Situation sind.«

Er schüttelte leicht den Kopf.

»Als ob!«, lachte ich auf. »Sie machen mich neugierig. Wieso wollen … sie Sie? Was machen Sie? Computer-Freak? Mediziner? Wissenschaftler?«

Er nickte kein einziges Mal.

»Also was Exotisches? Mir kann es egal sein.«

Doch das entsprach nicht im Geringsten der Wahrheit. Es war mir überhaupt nicht egal. Auch wenn uns Sammlern das von Anfang an eingetrichtert wurde. Keine Frage stellen, kein Interesse an den Zielen, kein gar nichts. Aber in den neun Jahren hatte sich ein Muster herauskristallisiert. Es waren immer bestimmte Berufsgruppen gewesen. Entweder hatte ich ein ähnliches Nicken-Kopfschüttel-Spiel gespielt wie gerade eben – vor allem als ich noch jünger war und die Ziele mich noch nicht so ernst nahmen und dachten, dass ich sie frei lassen würde, sobald ich meine Antworten hätte – oder ich hatte es mir über Kleidung und körperliche Fitness der Ziele und den Bezirk des Zugriffes erschlossen. Der namenlose Mann schien nicht in das Muster zu passen. Oder er log mich mit seiner Mimik einfach nur an. Auch seine legere Kleidung könnte eine bewusste Inszenierung sein. Gab den Ahnungslosen, damit man ihn für unschuldig hielt.

Die Türe zum Hinterhof schlug auf und ein mir unbekanntes Gesicht kam auf mich zu.

»Ich bin der Transporter«, knurrte der Mann. »Ich übernehme von hier.«

Ich runzelte die Stirn. »Wo sind Frank und Eric?«

»Versetzt. Ich übernehme.«

Bevor mich der Transporter unsanft von seinem Ziel zerrte, stand ich lieber selbst auf. Er hob das Ziel mit einem Arm auf die Füße und schulterte ihn. Ich stolperte hinterher.

»Der Transport war erst für ein paar Minuten geplant. Mit wem auch immer ich hier das Vergnügen habe, ich muss sicher gehen, dass …«

Er warf mir einen kalten Schulterblick zu. »Dass was?«

»Zeigen Sie mir einfach Ihre Kennung.«

Nun blieb er stehen und drehte sich langsam zu mir um. »Da meint es aber jemand besonders genau?«

Ich hielt seinem Blick stand.

»Schon gut. Ich lade kurz ab, dann zeige ich dir meine Kennung.«

Indem er mich duzte, stufte er mich herab und das gefiel mir nicht. Er setzte das Ziel in dem geöffneten weißen Lieferwagen ab und kam dann zu mir zurück, um mir auf seiner Uhr seine Kennung zu zeigen. 1./97.74 Edward Parker. Eine 1./. Er war ein Teil aus dem Inneren Kreis des Nabels. Noch nie war ich jemandem aus dem Inneren Kreis begegnet. Selbst Ric, mit seiner 3./ gehörte nicht dazu. Bemüht entspannt blickte ich zu Parker auf.

»Dann ist meine Arbeit hiermit getan.«

»So ist es, Sammler.«

Edward Parker ging zurück zum Transporter und schnitt zuerst das Klebeband an den Füßen und dann an den Handgelenken entzwei.

»Um Hilfe schreien, bringt jetzt eh nichts mehr.«

Mit einer fließenden Bewegung befreite Parker den Mann von dem Tape über dem Mund. Das Ziel spuckte das Taschentuch aus und starrte mich an. Bevor Parker die Türe des Transporters zuschlagen konnte, entwich dem Mann im Inneren nur ein Wort. Es ließ mich erstarren.

»Emille!«

Mit einem lauten Scheppern schlug die Türe zu und Edward drehte sich stirnrunzelnd zu mir um.

»Was hat er gesagt? Meint er damit irgendwie dich?«

»Keine Ahnung. Ich kenne den Typen nicht.«

»Ist auch besser so. Warte auf neue Anweisungen.«

Mit diesen Worten stieg Edward Parker aus dem Inneren Kreis in den Transporter, beschleunigte und verschwand aus meiner Sicht. Doch auch wenn er und das Ziel weg waren, spürte ich noch immer den Blick von hellblauen Augen auf mir.

Emille.

Diesen Namen hatte ich vor neun Jahren aufgehört zu tragen. Wieso kannte das Ziel meinen alten Namen?

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