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2.6 Kurze Zusammenfassung

Schülerinnen und Schüler drücken sich – wie jeder andere auch – mit Wörtern aus; auch analysieren sie Wörter hinsichtlich ihrer Eigenschaften und ordnen sie Wortarten zu. Was jedoch unter Wort zu verstehen ist, wird im Unterricht meist ausgespart. Dies sollte mit den Schülerinnen und Schülern erarbeitet werden, um den Untersuchungsgegenstand zu fassen. Hierzu eignen sich Aufgaben, in denen die Lernenden dazu angeleitet werden, verschiedene Perspektiven einzunehmen und nicht nur mechanisch Prozeduren abzuarbeiten. Mit Blick auf den Grammatikunterricht sollte schließlich die Unterscheidung von lexikalischem Wort (Ursprungswort) und syntaktischem Wort im Mittelpunkt stehen. Hierbei kommt es allerdings nicht darauf an, die korrekten fachwissenschaftlichen Termini zu beherrschen. Vielmehr steht der grundlegende Konzepterwerb, der die Basis für einen systematischen und transparenten Grammatikunterricht legt, im Vordergrund. Schließlich hilft die gewonnene Einsicht nicht nur bei der Wortartenbestimmung, v.a. bei Nominalisierungen und adjektivisch gebrauchten Partizipien, sondern auch bei Fragen in der Rechtschreibung. Für einen schulnahen Überblick über grammatische Wissensbestände ist der Schülerduden (2017) zu empfehlen.

In diesem Kapitel haben wir zunächst grundlegende Begrifflichkeiten eingeführt, die man für die Beschreibung und linguistische Analyse von Wörtern und Wortbausteinen benötigt (Wort- und Morphembegriff, Lexem vs. Wortform vs. syntaktisches Wort, Allomorphie, Morphemtypen, Affixe, Präfixe, Suffixe usw.). Darüber hinaus haben wir eine Reihe weiterführender Begriffe diskutiert, mit denen systematische grammatische Beziehungen zwischen Wortformen erfasst werden können. Wir haben z.B. gesehen, dass die Wortformen eines Lexems in einem Paradigma organisiert sind, in dem nicht selten Formen zusammenfallen und systematische Muster von Synkretismen bilden. Zudem wurde ein Überblick über die wesentlichen Teilbereiche der Morphologie und ihre charakteristischen Eigenschaften gegeben. Zur Vertiefung der hier verhandelten Aspekte empfehlen sich neben der bereits zitierten Literatur die aktuelle Ausgabe der Dudengrammatik (Duden 2016) sowie der etwas spezifischere Überblick in Eisenberg (2013).

Aufgaben zur Lernkontrolle

1 Sind die folgenden Wörter jeweils Wortformen desselben Lexems?Dorf, Dörfer, Dorfes, DörfernMann, Hausmann, Wassermann, Milchmannsingen, singst, sang, gesungen, singendändern, verändern, Veränderung, veränderlich

2 Aufgrund welcher außerphonologischen Eigenschaft können die folgenden Elemente als Morpheme identifiziert werden?-em (in mit groß-em Erfolg)uff!auf (in Lydia wartet auf ihren Bruder)

3 Erläutern Sie das Phänomen der Allomorphie. Nehmen Sie dabei Bezug auf die Alternation zwischen -en und -n bei der Bildung von Infinitiven.

4 Wie unterscheiden sich die Prozesse der Flexion und der Wortbildung?

5 Lernende erhalten die folgende Aufgabe:Bestimme die Wortart des unterstrichenen Wortes.Die knarrende Tür macht mir Angst.Schüler A: Das unterstrichene Wort ist ein Verb.Schüler B: Das unterstrichene Wort ist ein Adjektiv.Schüler C: Das unterstrichene Wort ist ein Partizip.Schüler D: Das unterstrichene Wort ist ein Attribut.Erklären Sie, wie die Schülerantworten zustande kommen.Entscheiden Sie, welche Antwort(en) Sie als falsch einstufen würden. Begründen Sie Ihre Entscheidung.

Das Wort

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