Читать книгу Reise Know-How Reiseführer Marokko - Erika Därr, Astrid Därr - Страница 9

Die Regionen im Überblick

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1 Tanger, Rif und Mittelmeerküste 32

Der Norden Marokkos mit der 500 km langen Mittelmeerküste und dem Rif-Gebirge ist im Vergleich zur Atlantikküste und dem Süden Marokkos touristisch wenig entwickelt. Abgesehen von den Badezentren um Martil (S. 75) zwischen Ceuta und Tétouan sind die herrlichen Buchten nur selten von ausländischen Touristen besucht. Die legendäre Stadt Tanger (S. 36), die Altstadt von Tétouan (UNESCO-Weltkulturerbe, S. 76) mit spanischer Kolonialarchitektur und maurischen Monumenten sowie Chefchaouen (S. 98) mit seinen weiß-blauen Gassen in grüner Bergkulisse lohnen unbedingt einen Besuch. Im Al-Hoceima-Nationalpark (S. 94) kann man schöne Wanderungen zwischen Bergen und dem Meer unternehmen.

2 Der Nordosten 110

In den Landesteil östlich von AI Hoceima verirren sich ausländische Touristen nur selten. Neben Baden an den schönen Mittelmeerstränden kann man im ursprünglichen Hinterland, wie z.B. in den Beni-Snassen-Bergen, auf Entdeckungstour gehen. Die Städte Nador (S. 120) und Saïdia (S. 127) sind durch die Fährverbindungen von Alméria nach Melilla (span.) bzw. Nador und von Sète nach Nador gut an Europa angebunden. Die Sandstrände von Saïdia sind im Sommer beliebtes Ferienziel der Marokkaner.

3 Mittlerer Atlas, Fès und Meknès 142

Der Mittlere Atlas bildet das grüne Herz Marokkos: Zedern- und Steineichenwälder, Seen und Hochplateaus, Obstbäume und schneebedeckte Gipfel bieten eine abwechslungsreiche Kulisse für Ausflüge zu Fuß oder mit dem Auto. Kulturelle Highlights sind die Altstädte von Fès (S. 165) und Meknès (S. 146) sowie die gut erhaltenen römischen Ruinen von Volubilis (S. 160) – alle drei zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe.

4 Die nördliche Atlantikküste 230

Lange, viel frequentierte Sandstrände und geschäftige Großstädte prägen die Atlantikküste zwischen Asilah und Safi. Während die Wirtschaftsmetropole Casablanca (S. 276) kaum einen Besuch lohnt, lädt die ruhige Hauptstadt Rabat (S. 251) zu einem Bummel durch die Kasbah Oudaia und die beschauliche Medina ein. Die Altstadt von El Jadida (S. 297) aus portugiesischer Zeit zählt zum Weltkulturerbe, auch die malerische Künstlerstadt Asilah (S. 234) mit vielen stilvollen Gästehäusern lohnt unbedingt einen Besuch.

5 Agadir und mittlere Atlantikküste 310

Agadir (S. 314), das Badezentrum des Landes, hat keine historischen Sehenswürdigkeiten zu bieten. Doch dank seiner guten Verkehrsanbindung eignet sich die moderne Stadt gut als Ausgangspunkt für Touren im Süden. Die schönen Atlantikstrände nördlich von Agadir, z.B. Sidi Kaouki (S. 349), sind ein Eldorado für Wind-, Body- und Kitesurfer. Das einzigartige Flair des Künstler-, Surfer- und Fischerstädtchens Essaouira (S. 352), das zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, genießt man am besten in einem der Gästehäuser in der Altstadt.

6 Sous, Anti-Atlas und südliche Atlantikküste 376

Das fruchtbare Sous-Tal trennt den Hohen Atlas vom Anti-Atlas, dem südlichsten Gebirgszug der Atlaskette, dessen Gipfel bis zu 2300 m hoch aufragen. Zwischen kargen Granitbergen, z.B. in der Umgebung von Tafraoute (S. 395), Palmenoasen und alten Lehmdörfern lässt es sich wunderbar wandern, biken und klettern. Vogelliebhaber finden im Nationalpark Oued Massa (S. 422) am Atlantik ein Paradies vor. An den Stränden um Sidi Ifni (S. 451) tummeln sich Surfer in den Wellen. Südlich von Guelmim (S. 441) beginnt die endlose Weite der Sahara.

7 Marrakesch 474

In Marrakesch, dem Zentrum Südmarokkos, locken quirlige Märkte, prachtvolle Paläste, Gaukler und Geschichtenerzähler, schicke Gästehäuser, Bars und Restaurants – wohl in kaum einer anderen Stadt kann man die Gegensätze zwischen orientalischer Tradition und modernem Lebensstil so hautnah erleben wie in dieser Metropole, die inzwischen rund eine Million Einwohner hat. Highlights sind u.a. der legendäre Djamâa el-Fna (S. 481) mit seinen Akrobaten, Schlangenbeschwörern und allabendlichen Essensständen, die Souks (S. 485) bzw. verwinkelten Gassen der Altstadt, wo es einfach alles zu kaufen gibt, und die Medersa Ben Youssef (S. 491), eine ehemalige Hochschule für islamische Theologie aus dem 14. Jh., ein Meisterwerk maurischer Architektur.

8 Der nördliche Hohe Atlas 532

Zwei Straßenpässe mit tollem Ausblick führen über das höchste Gebirge Nordafrikas in den wüstenhaften Süden. Ob zu Fuß, per Mountainbike oder mit Ski – im Hohen Atlas können sich Aktive austoben. Die Berge und Täler laden zu ausgedehnten Wanderungen und Trekkingtouren ein, z.B. bei Agouti (S. 548) oder Imlil (S. 567). Auf den Gipfeln bis über 4000 m Höhe liegt von Dezember bis März Schnee, im Sommer herrschen angenehme Temperaturen. Die schroffe Bergwelt durchziehen fruchtbare Flusstäler, in denen Berberdörfer aus Stein und Lehm über grünen Terrassenfeldern an den Hängen kleben. Mit den Ouzoud-Wasserfällen (S. 538) finden sich in der Region die höchsten Wasserfälle ganz Marokkos. In den beeindruckenden Kasbahs von Telouèt (S. 580) und Aït Benhaddou (S. 585) lernt man authentische Berberarchitektur kennen. Die Moschee Tin Mal (S. 577) war die Geburtsstätte der Almohaden-Dynastie und ist mit der Moschee Hassan II. (in Casablanca) das einzige Gotteshaus in Marokko, das Nicht-Muslime betreten dürfen.

9 Ouarzazate und Drâa-Tal 590

Der sogenannte Große Süden (Le Grand Sud) ist das Land der mächtigen Ksour und Kasbahs aus Lehm, der Oasen und Wüstenlandschaften – hier sieht Marokko aus, wie man es aus Touristenprospekten kennt. Ouarzazate (S. 594) ist das Hollywood Marokkos und die Touristenmetropole des Südens. Hier starten Touren ins Drâa-Tal, z.B. nach Agdz (S. 604). In den wunderschönen Palmenoasen des Drâa-Tals streift man durch ursprüngliche Ksour (Lehmdörfer) und lernt traditionelle Bewässerungstechniken kennen. Die Sanddünen des Erg Chegaga erreicht man am gemütlichsten mit Kamelen: In drei Tagen geht es von M’hamid (S. 625) bis zu den Dünen. In der Region steht eine der ältesten Lehmburgen Marokkos, die teilweise renovierte Kasbah Tamnougalte (S. 608).

10 Straße der Kasbahs und südlicher Hoher Atlas 632

Zwischen der im Frühjahr schneebedeckten Gipfelkette des Hohen Atlas im Norden und der braunen Steinwüste des Djabal Saghro im Süden verläuft die „Straße der (1001) Kasbahs“ nach Nordosten und durchquert dabei spektakuläre Landschaften, vorbei an zahlreichen festungsartigen Lehmburgen und -dörfern, z.B. Boumalne du Dadès (S. 649). Von Boumalne sollte man einen Ausflug in die Dadès-Schlucht mit ihren roten Felsformationen nicht verpassen. Von Tinerhir führt eine Asphaltstraße durch die Todrha-Schlucht bis nach Imilchil (S. 665) im zentralen Hohen Atlas; hier sind schöne Wanderungen in der Bergwelt und an den Seen möglich. Skoura (S. 641) ist eine idyllische Palmenoase, die zur Entspannung einlädt. Der letzte, weniger besuchte Teil der Straße der Kasbahs führt von Tinerhir durch karge Wüstenlandschaft bis nach Errachidia.

11 Der Südosten und das Tafilalet 678

Im dünn besiedelten und infrastrukturell kaum entwickelten Südosten Marokkos zwischen Plateau du Rekkam, Aïn Beni Mathar und Figuig sind Touristen fast unbekannt. Nomaden ziehen mit ihren Tieren durch die kargen Wüstenlandschaften und Halfagrassteppen. In der Bilderbuchoase Figuig (S. 687) im äußersten Südosten des Landes lernt man das uralte Bewässerungssystem der Foggaras kennen. Das Tafilalet weiter südwestlich ist das größte zusammenhängende Oasengebiet Marokkos und Heimatregion der bis heute herrschenden Alawiten-Dynastie. In der Wüstenoase Erfoud (S. 693) kann man sich in eine Werkstatt begeben und zusehen, wie uralte Fossiliensteine zu Tischplatten und Schalen verarbeitet werden. Eine der schönsten Trekkingrouten in Marokko führt in fünf Tagen quer durch die eindrucksvolle Bergkulisse des Djabal Saghro (S. 728) bis nach Nekob. Bei Merzouga (S. 704) befindet sich das größte und von Touristen viel besuchte Dünengebiet Marokkos, der Erg Chebbi: Bis zu 200 m hoch türmen sich die Sandmassen und heben sich golden schimmernd gegen die schwarze Steinwüste und den blauen Himmel ab.

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