Читать книгу Und Morgen bin ich Bodyguard - Erwin Kostna - Страница 7
ОглавлениеQualifikation ist alles
Nachdem ich Ihnen also im letzten Kapitel vergegenwärtigen durfte, wer in aller Regel den Beruf eines Personenschützers betreibt und wie sich die unterschiedlichen Wege dorthin vollziehen, werde ich im Folgenden näher auf die einzelnen Lehrgänge eingehen, die ein voll ausgebildeter Personenschützer in aller Regel absolviert haben sollte oder zu mindestens einen entsprechend großen Teil davon.
Für einen Personenschützer gibt es die unterschiedlichsten Arten und Formen der Aus-und Weiterbildung. Einige Lehrgänge sind Grundvoraussetzung, um in diesem Beruf zu arbeiten, andere sind ganz nett, müssen aber nicht unbedingt sein. Trotzdem gilt – besonders in Deutschland – »Qualifikation auf dem Papier«, steht über »Qualifikation in der Praxis«.
Dieses typisch deutsche Denken haben sich einige, im vorherigen Abschnitt bereits genannten Ausbildungsakademien zunutze gemacht. Mit dem Ergebnis, dass es heute eine Vielfalt von Ergänzungen zum eigentlichen Ausbildungsstatus auf dem Markt gibt.
Ich will keinesfalls behaupten, dass all dieser Lehrgänge überflüssig sind, aber viele davon sind in meinen Augen dermaßen realitätsfremd und absolut nicht praktikabel, dass sie eigentlich verboten sein sollten. Meiner Meinung nach füllen sie nur die Taschen derer, die damit den Wunschgedanken so manches Kandidaten am Leben halten, direkt im Anschluss eine entsprechend verantwortungsvolle und gut dotierte Stelle in diesem Berufsfeld zu erhaschen. Hier bezahlen unsere angehenden Nachwuchskräfte ein Schweinegeld für etwas, das sie niemals oder wirklich nur sehr begrenzt auf der Straße verwerten können.
Fragen Sie mal einen altgedienten Ausbilder der Polizei nach seiner Meinung. Ich denke, Sie werden auf eine ähnliche Resonanz stoßen: Entweder die alte Garde mit speziellem militärischen Hintergrund und der Erfahrung im Sicherheitsgewerbe von Beginn an oder die Polizei, mit passender Ausbildung, Berufserfahrung und Weiterbildung. Dazwischen findet sich einfach kaum Luft für Alternativen.
Was also sollte ein Personenschützer denn nun noch können und wissen?
Schlecht wäre es nicht, wenn er neben einer fundierten Ausbildung im Personenschutz zum Beispiel auch eine staatlich geprüfte Werkschutzfachkraft wäre. Oder, nach neuem Berufsbild, eine Fachkraft für Schutz und Sicherheit. Diese Art der Qualifikation erlaubt es dem gut ausgebildeten Personenschützer, auf die unterschiedlichen Begebenheiten, die ihm im Laufe seiner Dienstzeit als ein solcher ereilen werden, stets gelassen, ruhig und besonnen zu reagieren. Ein erfahrener Personenschützer wird sich immer, bei allem was er tut, auf das Wissen dieser Ausbildung stützen können und dieses gewinnbringend im Berufsalltag umsetzen. Sie bildet das Grundgerüst für alle weiteren Schritte seiner Laufbahn.
Was aber beinhaltet diese Ausbildung, werden Sie sich berechtigterweise fragen und was macht sie in meinen Augen so unverzichtbar?
Sehen Sie, als staatlich geprüfte Werkschutzfachkraft oder Fachkraft für Schutz und Sicherheit verfügt der Personenschützer unter anderem über eine von den Industrie-und Handelskammern abgesegnete Ausbildung in den Hauptfächern der Werkschutzdienstkunde, der Kriminologie,
dem deutschen Recht und der Psychologie. Das ist schon eine ganze Menge, die er da lernt und wissen muss.
Folgend werde ich versuchen, Ihnen diese einzelnen Themenbegriffe anhand fundierter und durch Erkenntnis gesicherter Beispiele etwas näher zu bringen, ohne zu weit in die innere Materie vorzustoßen. Das würde hier absolut den Rahmen sprengen und ist zu Anfang auch weder wichtig noch zielführend.
Bleiben wir daher also für' s Erste an der Oberfläche der Ausbildungsrichtlinien.