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Im schwedischen Militärlager, Ende Juli 1614

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König Gustav II. Adolf an Ebba Brahe.

Sieh‘ mich an, Ebba, das würde ich sagen, wenn wir uns gegenüberstehen würden. Liebste, schönste, süßeste Ebba! Ich würde Dein Gesicht in meine Hände nehmen und mich zu Dir beugen. Ganz nah, so dass sich unsere Lippen fast berühren. Sieh‘ mich an, würde ich sagen und nicht zulassen, dass Du Deinen Blick abwendest. Damit Du in meinen Augen lesen kannst, dass, selbst wenn Du nicht das Vertrauen in unsere Liebe aufbringst, ich es tue. Absolut und unbeirrbar und jeden Tag aufs Neue.

Du hast geweint, als Du Deinen Brief geschrieben hast, das kann ich sehen. Ich weiß, wie sehr Du unter meiner Mutter leidest. Man hat mir berichtet, wie sie Dich prüft, indem sie in Deiner Gegenwart laut über eine vorteilhafte Ehe für mich, für Schweden, nachdenkt.

Ich werde Dir nicht versprechen, dass bald alles gut wird, denn ich werde Dir keine Lügen erzählen. Ohne die Zustimmung der Königin ist eine Ehe zwischen uns unmöglich. Daran hat sich nichts geändert. Aber ebenso wenig haben sich meine Gefühle geändert. So viele Jahre kennen wir uns schon, und bin ich jemals wankelmütig oder unbeständig gewesen?

Meine Ebba, ich muss aufbrechen. Die Soldaten haben bereits den Befehl zum Sammeln erhalten, der Abmarsch steht kurz bevor. Ich kann nicht sagen, ob ich Dir während des Feldzugs werde schreiben können, und selbst wenn, dann weiß der Himmel, ob Dich mein Schreiben noch vor dem Winter erreichen würde oder aber erst nächstes Jahr.

Beim Öffnen dieses Briefes wirst Du meine Liebesgabe gefunden haben – zumindest hoffe ich, dass diese den Transport wider Erwarten ganz und unversehrt überstanden hat. Erinnerst Du Dich an den Tag, als wir hinter der Mauer an der Bleiche eine Wiese voller Vergissmeinnicht entdeckt hatten? Ich habe meines seitdem immer nah am Herzen getragen, es täglich betrachtet und mich gefreut, die einst strahlenden Farben nach und nach verblassen zu sehen. Gefreut deshalb, weil ich in den zerbrechlichen, gealterten Blüten uns beide in einer fernen Zukunft sehe: ein ehrwürdiges, grauhaariges Königspaar, umgeben von Kindern und Kindeskindern.

Mich von diesem Schatz zu trennen, ist mir unendlich schwer gefallen. Aber so kann ich bei Dir sein,

Der Deine für immer,

G.

Herr Gars soll heiraten

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