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Die Rolle des Psoas bei der Bewegung des Oberkörpers

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Während der Psoas eine direkte Verbindung zu den unteren Extremitäten hat, besteht keine ähnliche Beziehung zu den oberen Extremitäten. Seine Funktion während der Bewegungsmuster der Oberkörperbewegungen ist deshalb jedoch nicht weniger wichtig. Wie bereits besprochen, stabilisiert der Psoas die Wirbelsäule, Becken und Hüften und schafft damit einen solideren Fixpunkt für die Kraftentwicklung des Oberkörpers. Zudem stabilisiert der Psoas die Wirbelsäule, wodurch er sie vor einer übermäßigen Kompression oder übermäßigen/unkontrollierten Scherkräften schützt, die potenziell Verletzungen beim Heben, Stoßen, Ziehen und/oder Werfen verursachen könnten.

Zusammenfassung: Funktionelle Anatomie

Für ein vollständigeres Bild des Psoas hat dieses Kapitel die funktionelle Anatomie des Muskels hervorgehoben einschließlich seiner Ursprünge und Ansätze und vielfältigen Funktionen in Bezug auf Rumpf, Wirbelsäule, Becken und Hüften. Es wurden die zahlreichen Verbindungen des Psoas mit myofaszialen Strukturen in der Brust- und Lendenwirbelsäule sowie in den Becken- und Hüftkomplexen beschrieben. Bewegungen in Bezug auf Hüften, Wirbelsäule und Becken wurden definiert, um die übliche Terminologie einzuführen, die in späteren Kapiteln besprochen wird. Zur Entwicklung einer effizienteren Haltungs- und Bewegungsstrategie werden die Rolle und das Training der vielfältigen Psoas-Funktionen in Bezug auf Rumpf, Wirbelsäule, Becken und Hüften im Zentrum der nachfolgenden Kapitel stehen.

1.Der Psoas hat ausgedehnte fasziale Ursprünge und Ansätze an Rumpf, Wirbelsäule, Becken und Hüften. Zusätzlich hat er Faszienverbindungen zu mehreren Muskeln innerhalb dieser Bereiche wie dem Zwerchfell, dem M. quadratus lumborum, M. transversus abdominis, dem Beckenboden und dem M. iliacus.

2.Es gibt Hinweise darauf, dass die primäre Aufgabe des Psoas die Stabilisierung von Wirbelsäule, Becken und Hüften ist, um eine geschmeidige und koordinierte Bewegung zu ermöglichen, ohne die Gelenke oder Weichteilstrukturen in diesen Bereichen übermäßig zu belasten.

3.Der Psoas übt seine stabilisierende Funktion von Wirbelsäule und Becken während verschiedener Bewegungen aus. Der Muskel komprimiert (festigt) die Wirbelsäule axial, um sie gegenüber den vorderen Scherkräften zu stabilisieren, die beim Anheben des Beins während einer Hüftbeugung entstehen. Bei einer isometrischen Kontraktion hält der Psoas die Lumballordose aufrecht. Er trägt zu einer Verstärkung der Lumballordose bei, wenn der Thorax-Beckenzylinder (TPC) nicht ausgerichtet und stabil ist.

4.Rumpf- und Wirbelsäulenflexion: Der Psoas unterstützt bei bestimmten Bewegungen und Übungen die Rumpfbeugung und die Beckendrehung nach hinten. Generell hilft er bei der Rumpfbeugung, wenn Becken und Hüften fixiert sind wie bei einer Sit-up-Bewegung. Der Muskel unterstützt die Beckendrehung nach hinten und beugt Segmente der Wirbelsäule (wodurch die Lordose in der Lendenwirbelsäule reduziert wird), wenn der Rumpf als Fixpunkt dient und die Beine angehoben sind. Er wirkt der Beckendrehung nach vorne entgegen, die durch die Hüftbeuger erzeugt wird.

5.Wirbelsäulenrotation: Der Psoas stabilisiert Wirbelsäule und Becken, indem er diese in einer gut ausgerichteten Stellung hält, sodass die Rotation von Rumpf und Wirbelsäule um eine vertikale oder Längsachse erfolgt. Dies verhindert während der Rotation das Auftreten übermäßiger seitlicher Scherkräfte in der Wirbelsäule.

6.Wirbelsäulenextension und seitliche Flexion: Der Psoas verlängert sich exzentrisch, um die Extension und Seitbeuge der Wirbelsäule zu kontrollieren. Dies dient zum Schutz dieser Körperbereiche vor übermäßigen Extensionsbewegungen, die potenziell zu einer übermäßigen Kompression der Wirbelgelenke oder Stress für die Weichteilstrukturen führen könnten.

7.Hüftbeugung und Hüftstreckung: Der Psoas unterstützt die Hüftflexion durch Stabilisierung des Hüftkopfes in der Hüftgelenkpfanne. Er sorgt dafür, dass der Hüftkopf seine Stellung in der Gelenkpfanne beibehält, während die anderen primären Hüftbeuger – M. iliacus und M. rectus femoris – die Hüfte beugen. Der M. psoas arbeitet synergistisch mit dem M. gluteus maximus, um den Hüftkopf während der Hüftbewegung in der Gelenkpfanne zu stabilisieren. Der Muskel spielt eine vernachlässigbare Rolle bei der Hüftrotation, anders als bei der Stabilisierung des Gelenks während der Bewegung. Der Psoas kontrolliert die Hüftstreckung bei Aktivitäten wie Gehen, Laufen und Ausfallschritt. Er verlängert sich exzentrisch, um die Hüfte vor übermäßigen Streckbewegungen zu schützen, wodurch er eine übermäßige Translation des Hüftkopfes nach vorne in der Gelenkpfanne verhindert.

8.Atmung: Der Psoas unterstützt die Atmung durch Stabilisierung von Rumpf und Wirbelsäule. Er wirkt als Stabilisator des thorakolumbalen Übergangs der Wirbelsäule und liefert dem Zwerchfell damit einen Sicherungspunkt für eine optimale Funktion.

9.Drücken und Ziehen: Der Psoas wirkt beim Heben, Drücken und/oder Ziehen mit den oberen Extremitäten als Stabilisator von Wirbelsäule, Becken und Hüften.

10.Gang: Als einziger Muskel, der die Wirbelsäule direkt mit der Hüfte verbindet, hat der Psoas beim Gehen vielfältige Aufgaben. Er stabilisiert den Rumpf, die Wirbelsäule und das Becken, unterstützt zudem die Hüftbeugung des Schwungbeins und kontrolliert exzentrisch die Hüftstreckung von der Phase der Mittelstellung bis zur Schlussstellung des Gangzyklus’.

Die Psoas-Lösung

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