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MÄRZ

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Sprachlos

Eine entsetzliche Tat. 16 Tote, weil ein Jugendlicher durchgedreht ist. Weil er um sich geschossen hat, als wäre ein Leben nichts wert. Gar nichts. Und alle versuchen verzweifelt, Worte für das Unsagbare zu finden. Als ob Worte erklären könnten, was da Mitte März 2009 in Winnenden passierte.

Gerade am ersten Abend nach der Katastrophe. Da wurde ziemlich viel geredet. In den Medien. Ausführliche Analysen, Kommentare und Diskussionen. Und die klangen oftmals so, als könne man den Schrecken in den Griff bekommen, wenn man eine Erklärung findet. In Sondersendungen, Talkshows und Magazinen. »Also, ich denke, dahinter steckt Folgendes …«

Aber vielleicht, vielleicht können wir das Leben mit seinen Grenzen und seinen Abgründen gar nicht endgültig durchschauen. Wie wir immer meinen. Und wie wir es gerne hätten. Ja, möglicherweise werden wir trotz aller Expertenmeinungen nie begreifen, warum der angeblich unauffällige Tim plötzlich zu einer Waffe gegriffen und all diese Menschen hingerichtet hat.

Darum hat mich der Satz eines kirchlichen Notfallseelsorgers sehr berührt. Der hat nämlich gesagt: »Um ehrlich zu sein … Mir fehlen die Worte. Ich bin sprachlos. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich kann den Betroffenen keine Erklärungen anbieten. Ich kann nur eines machen, nämlich da sein. Ja, ich bin für sie da.«

Das ist dem Erschrecken angemessen. Finde ich. Und ich frage mich manchmal, ob wir nicht eine Gesellschaft brauchen, in der insgesamt weniger erklärt wird und in der wir einfach mehr füreinander da sind. Und das Leben gemeinsam aushalten.

Moment mal!

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