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Die »Bedingungsanleitungen« zum Aufbau deiner Realität
ОглавлениеWir können unser Verhalten bewusst beobachten, reflektieren oder planen, doch die meisten unserer Handlungen werden unreflektiert von unserem Unterbewusstsein ausgeführt. So wird ein Verhalten, das wir regelmäßig ausüben, zu einem meist unbewussten Verhaltensmuster. Dazu zählen nicht nur aktive Tätigkeiten wie Zähneputzen oder Autofahren, sondern auch reaktive Verhaltensmuster, die unter anderem steuern, wann und wie wir emotional werden. Als Vorlage nutzt unser Unterbewusstsein unsere Glaubenssätze. Um einen Gedanken und ein Gefühl, die mit einem Glaubenssatz übereinstimmen, in eine Tat umzusetzen, schafft es sich »Bedingungsanleitungen«, nach denen es die Realität erbaut. Diese Bedingungen sind die unbekannten Variablen, die die Rechnung zwischen unserer Gegenwart und unserer gewünschten Zukunft vervollständigen sollen. Gegenwart + x = Zukunft.
Übersetzt ist eine Bedingung ein »Wenn …, dann …«-Satz. »Wenn ich die Erwartungen meiner Eltern erfülle, dann werden sie mich lieben.« – »Wenn ich härter arbeite, dann verdiene ich mehr Geld.« – »Wenn ich noch einen Nachtisch esse, dann bin ich glücklicher.« – »Erst wenn andere mich lieben, dann bin ich liebenswert.« Das »Wenn« ist immer unsere gegenwärtige Aktion, das »Dann« ist die gewünschte Reaktion in der Zukunft. Unsere Aktion folgt der Reaktion. Nach der Auflösung der letzten Gleichung ist das Ergebnis immer ein Gefühl. »Wenn ich mehr Geld verdiene, dann kann ich mir ein neues Auto kaufen.« – »Wenn ich mir ein neues Auto kaufen kann, dann schätzt mich mein Umfeld mehr.« – »Wenn mein Umfeld mich mehr schätzt, dann bin ich glücklich.« Somit sind unsere Glaubenssätze die Schablonen, nach denen unser Unterbewusstsein unser Leben malt.
Zwar können wir auch bewusst eine Bedingungsanleitung ausführen, doch die Leistung unseres Wachbewusstseins wird von der Spitzenleistung unseres Unterbewusstseins weit übertroffen. Unser Unterbewusstsein ist nicht nur effektiver, indem es deutlich weniger Energie als unser Wachbewusstsein verbraucht, sondern auch ausdauernder. Wenn wir etwas Neues lernen, kostet uns die Ausübung einer neuen Tätigkeit sehr viel Energie. Von den ersten Rechnungen im kleinen Einmaleins bis zu unseren ersten Fahrstunden. Wir widmen einer neuen Tätigkeit unsere konzentrierte Aufmerksamkeit und führen sie sehr (wach-)bewusst aus. Auf diese Weise lernen wir. Erst nach ausreichender Wiederholung löst unser tüchtiges Unterbewusstsein unser erschöpftes Wachbewusstsein ab. Unsere Leistung wird höher, während unser Energieverbrauch sinkt.
Leichtes Handeln ist unterbewusstes Handeln. Auch die Leichtigkeit der Kreativität entspringt dem Unterbewusstsein. Deswegen erreichen uns die besten Ideen, wenn wir nicht mehr zwanghaft versuchen, leicht und kreativ zu sein. Angestrengtes Handeln entsteht aufgrund einer starken Reflexion unseres Handelns durch unser Wachbewusstsein. Müheloses Handeln ist hingegen das unreflektierte Handeln unseres Unterbewusstseins. Ein Leben in Leichtigkeit ist ein Leben geführt vom Unterbewusstsein.
Allerdings kann sich die Leistung unseres Unterbewusstseins auch gegen uns stellen. Das Problem entsteht, wenn unser Unterbewusstsein unsere Realität nicht nach unserem bewussten Willen, sondern nach unserem unterbewussten Glauben gestaltet. Die Leichtigkeit, in der das Unterbewusstsein unsere Realität erschafft, kann ebenso Fluch wie Segen sein. Das Unterbewusstsein wirkt immer. Ob es uns auf Wolken trägt oder in ein Gefängnis sperrt, hängt von der Wirkung unserer unterbewussten Glaubenssätze ab. Deswegen ist die Arbeit an den eigenen Glaubenssätzen grundlegend für eine neue Lebensgestaltung.