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Der Tresor deiner Realität

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Um unser Leben überhaupt als solches wahrnehmen zu können, liegt in unserem Unterbewusstsein der Tresor unseres Bewusstseins, in dem wir unsere Erfahrungen als Erinnerungen vor ihrem Tod schützen. Diesen Tresor nennen wir Gedächtnis. Wenn ein Moment beendet ist, existiert er in der äußeren Welt nicht mehr. Wir können nur die Gegenwart mit unseren äußeren Sinnen wahrnehmen. Die einzige Möglichkeit, um den Moment vor seinem Tod zu bewahren, bietet das Konstrukt der Vergangenheit. Auch das Wunder der Zeit ist das Kind unseres Unterbewusstseins. Nur dank dieser Erfindung können wir einer Erfahrung trotz ihres Todes in der Gegenwart durch eine Reinkarnation als Erinnerung ihre eigene Ewigkeit verleihen. Unser Leben ist ein buntes Mosaik aus den Erinnerungen unserer Vergangenheit, die unser Unterbewusstsein nicht nur erschafft, sondern auch schützt.

Zu leben bedeutet, die Schatztruhe unseres Bewusstseins mit wertvollen Erinnerungen zu füllen.

Die Erinnerungen an unseren ersten Kindheitsfreund, die erste Sternschnuppe, der erste Urlaub, die Einschulung, die erste Liebe, der Schulabschluss, eine Jobzusage, die Geburt unserer Kinder und die Geburt unserer Enkelkinder. Vorstellungen, denen wir intensive Bedeutungen zugeordnet haben, speichern wir mit mehrfacher Sicherung ab. Sie beflügeln uns. Häufig sind es die kleinsten Augenblicke, die unser Bewusstsein als die schönsten Erinnerungen in unserem Gedächtnis verewigt. Es sind die Momente unseres Lebens, die uns auch in den dunkelsten Stunden strahlendes Licht spenden. Zusammen ergeben sie den süßlichen Wein, der uns nach unserem Lebensabend mit einer tiefen Zufriedenheit in ein weiches Bett aus Liebe sinken lässt, bevor wir einschlafen und durch ein neues Land der Träume reisen.

Doch die Farben der Erinnerungen sind nicht immer leuchtend. Viele unserer Erinnerungen sind schmerzvoll. Eine schwere Kindheit, Mobbing an der Schule, die Trennung von der Liebe unseres Lebens oder der Tod eines geliebten Menschen. Selbst die unscheinbarsten negativen Augenblicke können den fatalsten Effekt auf unser restliches Leben haben. Sie können das strahlendste Licht in den finstersten Schatten tauchen und in das letzte Glas unseres Lebens statt lieblichem Wein tödliches Gift schenken.

Wenn wir den Zugang zu unserer inneren Quelle freilegen, werden sich schmerzhafte Erinnerungen nicht auflösen. Allerdings sind wir als Schöpfer unseres Lebens imstande, unsere Schmerzen von unseren Erinnerungen zu lösen. Dadurch können wir auch den kältesten Erinnerungen wärmende Kleider schenken. Als Dank werden sie eine neue Seite von sich offenbaren, die uns erlaubt, selbst im Tod eine verborgene Schönheit zu entdecken. So werden alte Erinnerungen im Glanz erstrahlen und neue Erinnerungen bereits als leuchtender Stern geboren.

Die Quelle in dir

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