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Ein Ende

Wenn der Kopf nicht mehr antwortet, fängt das Herz an zu fragen.

»Wer bin ich?

Was ist das, was ich als ›Ich‹ bezeichne?

Mein Name? Mein Alter? Mein Beruf? Mein Familienstand? Mein Körper? Mein Charakter? Meine Stärken? Meine Schwächen? Meine Vergangenheit? Meine Zukunft?

Was bleibt, wenn ich einen Teil verliere, den ich zu meinem ›Ich‹ zähle?

Verliere ich dann einen Teil von mir?

Was bleibt, wenn ich alles verliere, was ich zu meinem ›Ich‹ zähle?

Bin ich dann nichts mehr?«

Die Antwort, die folgt, ist die Wahrheit.

Alles, was mit einem »Ich« anfängt, ist untrennbar mit seinem Ende verbunden. Sei es der Körper, den wir erhalten haben, die Beziehungen, denen wir uns hingeben, das Geld, das wir verdienen oder eine berufliche Karriere, die wir uns erarbeiten. Was von unserem »Ich« gewonnen wird, wird ebenso von unserem »Ich« verloren werden.

Durch den Verlust entsteht eine innere Leere, die sich mit Wut, Trauer, Enttäuschung, Zweifeln oder Angst füllt. Um vor der Leere zu flüchten, wenden wir uns von unserem Inneren ab und kehren uns nach außen. In einem ewigen Krieg gegen unsere Leere bauen wir eine materielle Mauer aus einer geistigen Identität um uns. Wir versuchen, unseren Körper zu korrigieren, neue Beziehungen zu erleben, Reichtum aufzubauen oder unsere Reputation zu erhöhen. Wir suchen neue Teile, mit denen wir die Grenzen unseres »Ichs« füllen können, um vollständiger zu werden. Doch auch wenn wir unser Körpergewicht reduzieren, unseren Partner wechseln, viel Geld verdienen und berufliche Erfolge feiern, wird die innere Leere zurückkehren, sobald wir die Tiefe vermissen, in die uns oberflächliche Veränderungen nicht führen können. Bis wir die Ursache unserer Leere entdecken, leiden wir unter ihrer wiederkehrenden Ewigkeit, statt sie als Illusion zu entlarven, die nur durch uns zur Wirklichkeit wird. Ohne Rücksicht auf unsere Gefühle verbindet sie auch den sprudelndsten Anfang mit einem stillen Ende. Das Neue verliert seine bunten Farben und enttarnt sich als das blasse Alte. Bis wir erneut unseren Weg wechseln, um uns weiter auf der Suche nach Erfüllung im ewigen Kreis der Vergänglichkeit zu drehen. Erst wenn wir uns nach innen kehren, lüftet die Illusion ihren Vorhang, und die Wahrheit betritt die Bühne unseres Lebens.

Der Eingang in unser Leid wird zum Ausgang aus unserem Leid.

Der Ausgang aus unserem Leid wird zum Eingang in unsere Unendlichkeit.

Die Unendlichkeit unseres Lebens erstreckt sich jenseits der Grenzen unseres »Ichs«. Das, was wir als »Ich« bezeichnen, ist unsere Definition von uns. Unser Ego. Wenn uns jemand die Frage stellt, wer wir sind, antworten wir nicht, dass wir ein Teil des Kosmos sind, sondern wir nennen all die Eigenschaften, durch die wir uns voneinander unterscheiden. Folglich definieren wir etwas, indem wir es von allem anderen trennen. Wir bilden eine künstliche Grenze, die Verbundenes voneinander löst. Doch Verbundenes als Getrenntes wahrzunehmen ist eine Illusion. Würden wir nicht etwas sein, könnten wir Alles sein. Würden wir nicht jemand sein, könnten wir jeder sein. Wir sind es, die durch unser Ego die Mauern unserer Realität erschaffen. Sie entstehen, bestehen und fallen durch uns.

Unendlichkeit bedeutet, von der entmachteten Wirkung zur ermächtigten Ursache zu werden.

Von einem Tropfen zur Quelle.

Von der Schöpfung zum Schöpfer.

Von einem Bild Gottes zu einem Ebenbild Gottes.

Die Unendlichkeit ist Frage und Antwort. Nur wenige finden sie, weil der Weg zu ihr sich dort versteckt, wo niemand sie suchen will. In unserer Leere. Wir alle kennen sie, denn wir alle leben in einer Welt, die uns lehrt zu trennen, statt zu verbinden. Die Leere kann uns einen Tag besuchen oder ein ganzes Leben in uns einziehen. Sie klopft nicht an unserer Tür, sondern bricht in uns ein. Entweder schleicht sie als schwache Brise durch ein offenes Fenster unbemerkt in unser Haus oder sie reißt als wütender Sturm das Dach unseres Zuhauses ab. Mit jedem Einbruch stiehlt sie einen Teil von uns.

Am Tag ein schlichtes Detail, in der Nacht unsere fantastischsten Träume. Manchmal raubt sie uns vor unseren Augen aus, ein anderes Mal werden wir hinter unserem Rücken geplündert. Während wir äußeren Reichtum gewinnen, können wir in innerer Armut versinken. Wir können alles verlieren. Von unserem Lachen bis zu unserer Liebe. Am schlimmsten schmerzt die Trennung von der Verbindung zu unserem Selbst.

Doch jedes Leid birgt die Chance, uns von der endlosen Suche im Außen abzuwenden und uns stattdessen endlich nach innen zu wenden. So kann unser größter Verlust zu unserem höchsten Gewinn werden – denn nur etwas, das leer ist, kann gefüllt werden.

Es wird dich lehren, jeder zu sein, während du jemand bist. Sobald du dieses Bewusstsein erreichst, verlässt du deine Grenzen und öffnest das Tor zu deiner Unendlichkeit.

Um nicht mehr ein Opfer deiner Lebensumstände zu sein, erfährst du, wie du deine Gedanken und Gefühle nutzen kannst, damit du durch die Verbindung mit deinem Inneren deine äußere Welt erschaffst.

Du wirst lernen, nicht mehr deiner Energielosigkeit zu erliegen, sondern deine Energie zu regulieren und dich von belastenden Energien zu lösen, damit du ein ungeahntes Potenzial freisetzen kannst, das deine Wünsche manifestiert.

Um dem ewigen Kreis aus Freude und Trauer zu entkommen, wirst du verstehen, dich von deinem Leid zu lösen und deine innere Leere zu füllen, damit du dich von einem linearen Wesen zu einem multidimensionalen Schöpfer entwickelst.

Du bist kein Produkt deiner Vergangenheit, du lernst, die Zeit zu nutzen und dich dem Moment hinzugeben, damit deine Gegenwart nicht nach deiner Vergangenheit, sondern nach den Visionen deiner Zukunft erbaut wird.

Du verlässt das Feld der endlichen Möglichkeiten und trittst ein in das Feld der unendlichen Möglichkeiten. Du löst deine Grenzen und wirst grenzenlos. Nicht durch ein Buch, einen Kurs oder ein Seminar. Nicht durch einen Therapeuten, einen Trainer oder ein Medium, sondern aus der stärksten Kraft, die dich immer umgibt und dich niemals verlassen wird.

Aus deiner eigenen Kraft.

Es existiert bereits alles in dir, was du dir wünschst. Das Einzige, was den unerschöpflichen Überfluss des Universums und dich trennt, bist du. Befreie dich von deinem Leid, damit verbindest du dich mit ewigem Glück. Befreie dich von allen Grenzen, dann verbindest du dich mit ewiger Fülle.

Jeder Moment ist der erste Moment deines weiteren Lebens.

Jetzt ist der Moment, um ein neues Leben zu beginnen.

Aus der Leere in deine Unendlichkeit.

Die Quelle in dir

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